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Frohe Weihnachten und Prosit 2012! - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 114 / 21. 12. <strong>2012</strong><br />

Wirtschaft<br />

Reform der Kurzarbeit<br />

Verkürzte Frist bei Übernahme von Sozialversicherungsbeiträgen –<br />

leichterer Wechsel in Qualifizierungsmaßnahmen<br />

Die Kurzarbeit wird durch einige wesentliche<br />

Neuerungen ein noch besseres<br />

Instrument, um in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten Arbeitsplätze zu sichern <strong>und</strong> Unternehmen<br />

zu entlasten“, sagten Sozialminister<br />

Rudolf H<strong>und</strong>storfer (SPÖ) <strong>und</strong> Wirtschaftsminister<br />

Reinhold Mitterlehner (ÖVP)<br />

am 2. Dezember zur gemeinsam erarbeiteten<br />

Reform der Kurzarbeitsbeihilfen. So sollen<br />

die Arbeitgeberanteile für die Sozialversicherung<br />

in Zukunft nicht erst ab dem siebenten<br />

Monat in Kurzarbeit, sondern bereits ab<br />

dem fünften Monat vom Staat übernommen<br />

werden. Außerdem soll es einfacher werden,<br />

von der Kurzarbeit ohne Qualifizierungsmaßnahmen<br />

in die Kurzarbeit mit Qualifizierungsmaßnahmen<br />

zu wechseln. Diese<br />

Novelle der Kurzarbeitsbeihilfe wurde am<br />

5. Dezember im Parlament beschlossen <strong>und</strong><br />

wird ab 1. Jänner 2013 gelten.<br />

„Mit den Neuerungen soll es für Unternehmen<br />

einfacher werden, Kurzarbeit einzuführen,<br />

anstatt Arbeitnehmer zu kündigen.<br />

Für die Arbeitnehmer, die Betriebe <strong>und</strong> natürlich<br />

für den Gesamtstaat ist es wesentlich<br />

besser, wenn Arbeitsplätze erhalten bleiben,<br />

<strong>und</strong> Arbeitnehmer mit Hilfe von Kurzarbeit<br />

über schwierige Zeiten hinweg im Betrieb<br />

weiter beschäftigt werden“, so H<strong>und</strong>storfer.<br />

„Ist die Krise vorbei, können die Betriebe<br />

wieder rasch durchstarten <strong>und</strong> mit bewährten<br />

Fachkräften den vollen Betrieb aufnehmen“,<br />

sagte Mitterlehner. „Wir rechnen zwar nicht<br />

mit einer derart einschneidenden Krise wie<br />

im Jahr 2009, wollen aber unseren Unternehmen<br />

präventiv wieder eine gute Ausgangsbasis<br />

geben.“<br />

„Die Kurzarbeit hat schon während der<br />

Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise 2009/2010 sehr<br />

gut funktioniert. Darum sind <strong>Österreich</strong> <strong>und</strong><br />

Deutschland, wo dieses Instrument am<br />

besten entwickelt ist, schneller <strong>und</strong> besser<br />

aus der Krise herausgekommen als viele andere<br />

europäische Länder“, betonen die beiden<br />

Minister. Auch wenn ArbeitnehmerInnen<br />

Qualifizierung während der Kurzarbeit<br />

in Anspruch nehmen wollen, so soll das<br />

künftig einfacher <strong>und</strong> rascher möglich sein.<br />

Sobald sich ein Arbeitnehmer in Kurzarbeit<br />

mit Qualifizierung befindet, werden die<br />

Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung<br />

übernommen.<br />

Foto: BMASK / Livio Srodic (HBF)<br />

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (l.) <strong>und</strong> Sozialminister Rudolf<br />

H<strong>und</strong>storfer zur Kuizarbeit: Arbeitsplätze sichern <strong>und</strong> Unternehmen entlasten<br />

Leitl: Müssen für Konjunkturverschlechterung<br />

gerüstet sein<br />

WKÖ-Präsident Christoph Leitl begrüßt<br />

die Neuregelungen zur Umsetzung der Kurzarbeit.<br />

„Angesichts der international schwieriger<br />

werdenden wirtschaftlichen Lage <strong>und</strong><br />

der aktuell gestiegenen Arbeitslosenzahlen<br />

sind die Neuregelungen zur Kurzarbeit in<br />

<strong>Österreich</strong> ein wichtiger Schritt, um konjunkturelle<br />

Dämpfer bewältigen <strong>und</strong> Arbeitsplätze<br />

erhalten zu können.“ Damit sei ein<br />

wichtiger Impuls gesetzt, um auf die individuellen<br />

Bedürfnisse der Betriebe in Zeiten<br />

der wirtschaftlichen Unsicherheit eingehen<br />

zu können. Wie der erfolgreiche Einsatz der<br />

Kurzarbeit in der Krise um 2009 gezeigt habe,<br />

habe dieses Instrumentarium dazu beigetragen,<br />

die Beschäftigtenzahl in <strong>Österreich</strong><br />

annähernd stabil zu halten. Die nunmehr geplante<br />

Abdeckung des erhöhten Dienstgeberaufwandes<br />

für die Sozialversicherung bei<br />

der Kurzarbeit ab dem fünften statt – wie<br />

bisher – ab dem siebten Monat sei daher sehr<br />

zu begrüßen.<br />

„Es ist gut zu wissen, daß wir auch jetzt<br />

mit der Kurzarbeitsregelung für den Fall<br />

einer Konjunkturverschlechterung vorbereitet<br />

sind“, so Leitl, wobei „wir uns auch<br />

Schritte zur Vereinfachung des Verfahrens<br />

gewünscht hätten.“<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

43<br />

Foglar: Gutes Kriseninstrument,<br />

nur mit Mitbestimmung<br />

„Es steht außer Frage, daß Kurzarbeit ein<br />

wichtiges Instrument war <strong>und</strong> ist, um in Krisenzeiten<br />

Arbeitsplätze zu sichern“, sagte<br />

ÖGB-Präsident Erich Foglar zur aktuellen<br />

Diskussion. „Genau so steht für den ÖGB<br />

<strong>und</strong> die Gewerkschaften außer Frage, daß es<br />

bei Kurzarbeitsvereinbarungen in den Betrieben<br />

auch weiterhin sozialpartnerschaftlich,<br />

das heißt mit Mitbestimmung aller<br />

Beteiligten, zugehen muß.“<br />

In den Krisenjahren 2009 <strong>und</strong> danach sei<br />

die Kurzarbeitsvereinbarung der Sozialpartner<br />

ein wesentliches Instrument gewesen,<br />

um größere Arbeitsplatzverluste in <strong>Österreich</strong><br />

zu verhindern. „Kurzarbeit ist in bestimmten<br />

Phasen gut für Betriebe <strong>und</strong> Beschäftigte.<br />

Sie verhindert Arbeitslosigkeit<br />

<strong>und</strong> kommt den Staat daher auch günstiger,<br />

als Arbeitslosigkeit“, so Foglar. „Die Beschäftigten<br />

verzichten im Zeitraum der<br />

Kurzarbeit auf wesentliche Einkommensteile.<br />

Dieses mit öffentlichen Mitteln geförderte<br />

Kriseninstrument muß ihnen im Gegenzug<br />

Sicherheit, Perspektiven <strong>und</strong> Mitbestimmung<br />

bieten.“ Das hätten die Sozialpartner<br />

in den Betrieben bisher immer so gehalten,<br />

wenn sie Kurzarbeitsvereinbarungen abgeschlossen<br />

hätten. „Die Betriebsräte <strong>und</strong> Ge-

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