PDF 394kB - SWOP
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Bibliotheksservice-Zentrum<br />
Baden-Württemberg<br />
- Zentralkatalog -<br />
_________________________________________________________<br />
ZKBW-DIALOG<br />
Infos und Recherche-<br />
Tipps für die Südwest-Region<br />
Nr. 63 / 21.01.2010<br />
Redaktion: Horst Hilger<br />
_________________________________________________________<br />
Herausgegeben vom Postfach 10 54 41<br />
Bibliotheksservice-Zentrum 70047 Stuttgart<br />
Baden-Württemberg Telefon: (0711) 212 -<br />
- Zentralkatalog - 4504 / 4390
2<br />
ZKBW-Dialog Nr.63<br />
- Infos und Recherche-Tipps für die Südwest-Region -<br />
ISSN 1433-7525<br />
Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 21.01.2010<br />
Redaktion: Horst Hilger<br />
Digitales Angebot:<br />
http://www2.bsz-bw.de/cms/swb/fernleihe/zkbw-dialog<br />
Bibliothekskongress in Leipzig vom 15. bis 18.März 2010 3<br />
Erfahrungsaustausch Überregionaler Leihverkehr in der UB Heidelberg im Oktober<br />
2009 4<br />
Deutsche Digitale Bibliothek beschlossen 5<br />
Urheberrecht: TU Darmstadt vs. Verlag Eugen Ulmer – Google Books Search –<br />
verwaiste Werke – urheberrechtliche Abgabe für PCs – Kataloganreicherungen 6<br />
20 Jahre AG SDD – Jahresbericht für 2008 8<br />
Weitere Infos zum Thema Fernleihe, Dokumentlieferung und Internet-Recherche 9<br />
Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) 9<br />
SWB (Südwest-Region und Sachsen) 11<br />
• Südwest-Region 11<br />
• Sachsen 18<br />
BVB (Bayern) 20<br />
GBV (tlw. Berlin, Niedersachsen, Norddeutschland, Sachsen-Anhalt, Thüringen) 23<br />
• Berlin<br />
• Niedersachsen<br />
• Norddeutschland<br />
• Sachsen-Anhalt<br />
• Thüringen<br />
hbz (Nordrhein-Westfalen und Teile von Rheinland-Pfalz) 28<br />
HeBIS (Hessen und Teile von Rheinland-Pfalz) 30<br />
KOBV (Berlin-Brandenburg) 31<br />
2
3<br />
Deutsche Nationalbibliothek (DNB) 32<br />
Ausland / Internationaler Leihverkehr 33<br />
• Australien<br />
• Belgien<br />
• Europäische Union<br />
• Frankreich<br />
• Großbritannien<br />
• Niederlande<br />
• Österreich<br />
• Russland<br />
• Schweiz<br />
• UNESCO<br />
• USA<br />
Zentrale Angebote und Informationen 36<br />
Neue Adressdaten, Sigeländerungen und –streichungen 41<br />
Ausgewählte Literaturhinweise zu den Themen Fernleihe, Dokumentlieferung und<br />
Internet-Recherche 43<br />
Bibliothekskongress in Leipzig vom 15. bis 18.März 2010<br />
Das Programm des Leipziger Bibliothekskongresses ist online unter<br />
http://www.conwerk.net/contxt_bidkon10/programme/ zugänglich. Informationen zur<br />
Anmeldung stehen unter http://www.bid-kongress2010.de/anmeldung.htm bereit.<br />
Unter der Adresse ist auch das Online-Registrierungsformular erreichbar. Die<br />
Anmeldung ist nur online möglich, das gedruckte Programm erhalten ausschließlich<br />
registrierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das Bibliotheksservice-Zentrum<br />
Baden-Württemberg ist auf dem Kongress wieder mit zahlreichen Vorträgen<br />
vertreten:<br />
Wolf, Stefan / Brodersen, Maren: „Von XMetaDiss zu XmetaDissPlus“ in der<br />
Blockveranstaltung "Elektronisches Publizieren - Infrastrukturen, Dienste und neue<br />
Anforderungen aus Sicht von Wissenschaft und Bibliotheken" am MO, 15.03.2010,<br />
von 14 Uhr-18 Uhr.<br />
3
4<br />
Mainberger, Christof: "OPUS: Community- und Softwareentwicklung als<br />
Arbeitsgebiet der Verbünde" in der Blockveranstaltung „Verbundsysteme für ein<br />
neues Jahrzehnt“ am DI, 16.03.2010, von 14 Uhr-18 Uhr.<br />
Conradt, Volker, Schneider, Hanspeter, Lohrum, Stefan: "... on the road: Das<br />
Zusammenwirken von Verbünden und Bibliotheken in der Online-Fernleihe" in der<br />
Blockveranstaltung „Verbundsysteme für ein neues Jahrzehnt“ am DI, 16.03.2010,<br />
von 14 Uhr-18 Uhr.<br />
Kühn, Armin: "Optimierungspotenzial eines OPACs im Bereich des sachlichen<br />
Retrievals am Beispiel des SWB" in der Blockveranstaltung „Sacherschließung -<br />
zeitgemäß und zukunftsfähig“ am MI, 17.03.2010, von 9 Uhr-12 Uhr.<br />
Wolf, Stefan: "Das Schichtenmodell der digitalen Langzeitarchivierung in Baden-<br />
Württemberg" im nestor Workshop am MI, 17.03.2010, von 9 Uhr-12 Uhr.<br />
Außerdem präsentiert das BSZ seine Dienstleistungen an einem<br />
Gemeinschaftsstand mit den anderen OCLC/PICA-Verbünden.<br />
Erfahrungsaustausch Überregionaler Leihverkehr in der UB<br />
Heidelberg im Oktober 2009<br />
Am 28.10.2009 fand in der UB Heidelberg der 2. Erfahrungsaustausch<br />
Überregionaler Leihverkehr statt, an dem Fernleihbibliothekare aus allen sechs<br />
Verbundregionen teilnahmen. Das Protokoll steht auf der Download-Seite der<br />
ZLB Berlin zum Abruf bereit. Einige Themen in Auswahl, die bei dem Treffen<br />
behandelt wurden:<br />
• Bestellungen: - Angabe der Bestellnummern des Partnerverbundes auf<br />
Mahnschreiben. - Wird per E-Mail um Vormerkung gebeten, sollte eine kurze<br />
Bestätigung erfolgen. - Das hessische Modell „Verlängerung der Kulanzfrist“<br />
führte weitgehend dazu, dass keine Verlängerungsanträge mehr notwendig<br />
sind. Wird ein Titel in der Verlängerungsphase vorgemerkt, erfolgt die<br />
Rückforderung beim Entleiher, der eine „faire Frist“ (circa 8 Tage) erhält, das<br />
angeforderte Medium zurückzugeben.<br />
• Buchtransport: - Versandwege und –zeiten sollten in den Leihfristen<br />
entsprechend berücksichtigt werden. Generell ist der Transport über die<br />
Umschlagplätze Göttingen, Köln, Karlsruhe etc. aus betriebswirtschaftlichen<br />
Gründen zu empfehlen und hat sich bewährt. Es wird geprüft, inwieweit einzelne<br />
baden-württembergische Bibliotheken den Umschlagplatz in Regensburg direkt<br />
beliefern können, statt über Göttingen oder Karlsruhe zu senden. - die Container<br />
bitte so befüllen, dass keine Beschädigungen am Versandgut entstehen<br />
können. Das Altbestandszertifikat soll verstärkt Beachtung finden: wenn<br />
wertvoller Altbestand durch unsachgemäße Verpackung beim Transport Schaden<br />
nimmt, wird das Altbestandszertifikat ad absurdum geführt. – Im Gegensatz zu<br />
DHL bietet die GLS (= General Logistics Systems Germany) eine<br />
Wertversicherung bis 1.500 Euro, so dass die Versendung z.B. von Altbestand<br />
mit GLS von jeder Bibliothek generell zu überlegen sei.<br />
• Zeitschriften (Aufsatzbestellungen): - E-Journals = Aufgabengebiet der neuen<br />
AG Elektronische Ressourcen im Leihverkehr, die u.a. die Strukturen der<br />
4
5<br />
Lizenzverträge untersucht. Im SWB werden ebenfalls die Lizenzverträge gesichtet<br />
und als Überbrückungsmaßnahme empfohlen, bei der gebenden Bibliothek<br />
anzufragen, ob eine Papierkopie für die Fernleihe möglich ist. Die großen<br />
Zentralen Fachbibliotheken wie die ZBMed Köln und TIB Hannover lehnen<br />
generell FL-Kopien aus E-Journals ab. – Kopienlieferungen gegen Rechnung:<br />
Der Bibliotheksverbund Bayern legt 8 Euro als Höchstbetrag fest, der ohne<br />
Rückfrage ausgeschöpft werden kann, die BSB München berechnet nur noch ab<br />
der 41.Seite. Im SWB soll in Zukunft der Standardeintrag für eine<br />
Kostenübernahme „bis zur Höhe von 8 Euro“ lauten. Der Benutzer hat aber<br />
auch die Möglichkeit zu erklären, dass er gar keine Mehrkosten übernehmen<br />
möchte.<br />
• Elektronische Kopienlieferung zwischen Bibliotheken: läuft im Echtbetrieb<br />
derzeit zwischen BVB und HBZ. Die beiden Verbünde übermitteln die<br />
Aufsatzscans außerdem verbundübergreifend an den GBV-Verteilserver, auf den<br />
dann wiederum die Printclients oder Netzwerkdrucker der einzelnen GBV-<br />
Bibliotheken zugreifen. Die Einführung der verbundinternen Lieferung im GBV ist<br />
für 2010 geplant. Im SWB kann 2010 produktiv mit der elektronischen<br />
Kopienlieferung zwischen Bibliotheken begonnen werden. Im KOBV werden<br />
Papierkopien vorerst weiter konventionell geliefert. In HeBIS ist die elektronische<br />
Kopienlieferung noch nicht absehbar. Eine elektronische Lieferung an den<br />
Endkunden wird es nicht geben, da dies vom Urheberrecht untersagt wird.<br />
Der nächste überregionale Erfahrungsaustausch zum Leihverkehr soll 2011 in Köln<br />
stattfinden.<br />
*<br />
Das BSZ aktualisiert laufend die Übersicht von zeitweise geschlossenen bzw. nur<br />
eingeschränkt zugänglichen Fernleihstellen in deutschen Bibliotheken. Die<br />
Übersicht steht unter der WWW-Adresse http://www2.bszbw.de/cms/swb/fernleihe/fernleihinfos/zkschliess.html<br />
zur Verfügung.<br />
Deutsche Digitale Bibliothek beschlossen<br />
Das Bundeskabinett hat den Aufbau einer Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB)<br />
beschlossen. Die Konferenz der Ministerpräsidenten hatte bereits im Oktober 2009<br />
den Aufbau eines „Portals für Kultur und Wissenschaft“ befürwortet. Nach<br />
Informationen der Bundesregierung sollen die Datenbanken von mehr als 30.000<br />
Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland vernetzt und durch<br />
Suchwerkzeuge erschlossen werden. Der freie Zugang zu den Beständen von<br />
Bibliotheken, Archiven, Museen, Mediatheken, Einrichtungen der<br />
Denkmalpflege sowie Forschungsinstituten soll europäisch koordiniert sein und in<br />
der Regel über diejenigen Bibliotheken erfolgen, die in die Europeana integriert sind.<br />
Unterschiedlichste Arten von Materialien (Schriftgut, Bildbestände, Museumsobjekte,<br />
Denkmäler, audiovisuelle Medien) werden in die DDB eingebracht, die für Autoren,<br />
Verlage und andere Rechtsinhaber eine Alternative zu Google Books darstellen soll,<br />
weil sie die Wahlfreiheit garantiere, zu welchen Bedingungen die Werke über das<br />
Internet zugänglich gemacht werden. Die Aufnahme des Pilotbetriebs ist für Mitte<br />
2011 geplant. Die Umsetzung liegt in den Händen der Fraunhofer-Gesellschaft. Die<br />
DDB ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bund, Ländern und Gemeinden. Für den<br />
Aufbau der Infrastruktur stellt der Bund zunächst fünf Millionen Euro aus dem<br />
Konjunkturprogramm II zur Verfügung. Der laufende Betrieb soll mit 2,6 Millionen<br />
Euro pro Jahr, die Bund und Länder je zur Hälfte beisteuern, finanziert werden. Für<br />
die Digitalisierung von Kulturgut sollen auch private Geldgeber gewonnen werden.<br />
5
6<br />
Für den Aufbau und Betrieb der DDB wurde ein Kompetenznetzwerk geschaffen, in<br />
dem Wissen und Erfahrungen der von Bund, Ländern und Kommunen getragenen<br />
Einrichtungen gebündelt und zugänglich gemacht werden. Zu den<br />
Kooperationspartnern gehören das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-<br />
Württemberg, die BSB München, das Bundesarchiv, die Deutsche<br />
Nationalbibliothek, die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und<br />
Universitätsbibliothek Dresden, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und andere<br />
Einrichtungen.<br />
Ute Schwens, Ständige Vertreterin der Generaldirektorin der Deutschen<br />
Nationalbibliothek und Leiterin der DNB Frankfurt/Main, sprach in einem Interview mit<br />
der Stuttgarter Zeitung am 04.12.2009 davon, dass die DDB „es mit ... heterogenen<br />
Organisationen und Datenstrukturen zu tun (hat). Das ist eine große<br />
Herausforderung, aber eine lösbare. Endlich können wir die in Deutschland<br />
verteilten Schätze für Benutzer sichtbar machen. Besonders für kleinere<br />
Institutionen ist das sehr wichtig, ihre Bestände werden dann vielleicht ganz anders<br />
wahrgenommen und genutzt“.<br />
Urheberrecht: TU Darmstadt vs. Verlag Eugen Ulmer -<br />
Google Books Search - verwaiste Werke –<br />
urheberrechtliche Abgabe für PCs - Kataloganreicherungen<br />
Das Oberlandesgericht Frankfurt hat im Rechtsstreit zwischen der Technischen<br />
Universität Darmstadt und dem Verlag Eugen Ulmer KG entschieden, dass<br />
urheberrechtlich geschützte Bücher, die von Bibliotheken digitalisiert wurden, den<br />
Nutzern an Leseterminals zugänglich gemacht werden dürfen, aber gleichzeitig<br />
sicherzustellen ist, dass ein urheberrechtswidriger Missbrauch der<br />
eingescannten Werke ausgeschlossen sein muss. Die Werke dürfen nur an reinen<br />
Leseterminals zugänglich gemacht werden, an denen technische Vorkehrungen zu<br />
treffen sind, die eine Weiterverbreitung durch Vervielfältigung (bspw. durch<br />
Herunterladen auf einen USB-Stick) oder Ausdrucken verhindert. Gegenstand<br />
des Verfahrens war die Anwendung des neuen § 52b UrhG durch die ULB<br />
Darmstadt. Kritische Stellungnahmen zum Urteil haben u.a. die TU Darmstadt, das<br />
Aktionsbündnis Urheberrecht für Bildung und Urheberrecht, der Deutsche<br />
Bibliotheksverband e.V. (dbv) und Eric Steinhauer in seinem Bibliotheksrecht-<br />
Blog abgegeben. Der dbv hat zusätzlich Hintergrundinformationen und Links auf<br />
weitere Entwicklungen zur Verfügung gestellt.<br />
*<br />
Mitte November 2009 wurde in New York das Amended Google Books Settlement<br />
eingereicht, die überarbeitete Version des gerichtlichen Vergleichs zwischen<br />
amerikanischen Autoren, Verlegern und Google. Entscheidend ist vor allem, dass<br />
Bücher, die nicht in den USA veröffentlicht wurden, nur noch in Ausnahmefällen<br />
von der Einigung betroffen sind - entweder, wenn sie beim United States Copyright<br />
Office registriert sind oder wenn sie in Kanada, Großbritannien oder Australien<br />
veröffentlicht werden. Deutsche Bücher sind nicht mehr von dem Settlement<br />
betroffen. Ihre Autoren und Verleger behalten alle Rechte gegenüber Google,<br />
bekommen allerdings auch keine Zahlungen aus der Einigung. Wenn sie dennoch an<br />
Google Books teilnehmen wollen, müssen sie einen Vertrag mit Google<br />
abschließen. Bücher, deren Rechteinhaber nicht bekannt sind („verwaiste Werke“),<br />
sollen in ein von Google mit 125 Millionen Dollar finanziertes Book Rights Registry<br />
6
7<br />
aufgenommen werden. Zahlungen von Google an das Book Rights Registry, die von<br />
den betreffenden Rechteinhabern nicht in Anspruch genommen wurden, werden<br />
zunächst für fünf Jahre angespart. Innerhalb der folgenden fünf Jahre darf das<br />
Registry bis zu 25% dieser Mittel für die Suche nach den Rechteinhabern<br />
verwenden. Nach weiteren fünf Jahren soll das Geld literarischen Einrichtungen oder<br />
gemeinnützigen Stiftungen zugute kommen, die im Interesse von Autoren und/oder<br />
des allgemeinen Lesepublikums arbeiten. Erst in einem abschließenden Hearing vor<br />
dem United States District Court in New York kann der Vergleich abgesegnet<br />
werden (vgl. auch dazu Amended Google Book Settlement. In: irights.info-Blog).<br />
*<br />
Das Tribunal de Grande Instance in Paris hat Google in einer Entscheidung vom<br />
18.12.2009 untersagt, urheberrechtsgeschützte Bücher ohne Erlaubnis<br />
einzuscannen. Auslöser war eine Klage der Verlagsgruppe La Martinière, die vom<br />
französischen Verlegerverband SNE und der Autorengruppe SGDL unterstützt<br />
wurde. Nachdem Google im Jahr 2005 angekündigt hatte, Auszüge von Werken<br />
französischer Verlage in sein Projekt Google Books aufzunehmen, zog La<br />
Martinière im Namen seiner Tochterverlage dagegen vor Gericht. Die Richter<br />
urteilten, dass Google tatsächlich Urheberrechtsverletzungen begangen und den<br />
Klägern damit Schaden zugefügt habe. Sie sprachen den Klägern Schadensersatz<br />
in Höhe von 300.000 Euro zu, weil Nutzer von Google Books Zugriff auf die<br />
Titelseiten von mehreren hundert Büchern sowie Auszüge daraus hatten. Zudem<br />
muss Google binnen 30 Tagen nach Zustellung des Urteils zumindest die<br />
urheberrechtsgeschützten Bücher des Verlags La Martinière aus dem Netz nehmen.<br />
Andernfalls drohen pro Tag 10 000 Euro Bußgeld.<br />
*<br />
Der dbv hat eine Stellungnahme zu dem Öffentlichen Konsultationspapier der<br />
Europäischen Kommission Creative Content in a European Digital Single Market<br />
(vgl. http://ec.europa.eu/avpolicy/other_actions/content_online/index_de.htm)<br />
veröffentlicht. Die Stellungnahme fordert die Trennung von wissenschaftlicher<br />
Informationsversorgung und Entertainment: „Es sind ... nicht nur die<br />
unterschiedlichen Anreize der Kreativen, die den großen Unterschied zwischen<br />
Wissenschaft und Forschung einerseits und Entertainment andererseits<br />
ausmacht. Die Bedürfnisse der aktiv Forschenden sind ganz andere als die der<br />
Konsumenten im Entertainmentbereich. Beispielsweise sind einige der<br />
urheberrechtlichen Schutzfristen viel zu lang für die wissenschaftliche Praxis<br />
und ein Hemmnis für die europäische Forschung. Außerdem besteht ein hohes<br />
öffentliches Interesse daran, dass die veröffentlichten Ergebnisse von öffentlich<br />
geförderter Forschung auch allgemein zugänglich sind, um Anstoß für weitere<br />
Forschung geben zu können. Es sollte daher ernstlich erwogen werden, den Bereich<br />
Wissenschaft und Forschung ganz oder teilweise aus dem allgemeinen Urheberrecht<br />
auszukoppeln und stattdessen ein eigenes Wissenschaftsurheberrecht zu<br />
schaffen.“ Auch das Aktionsbündnis „Urheberrecht für Bildung und<br />
Wissenschaft“ hat der EU-Kommission eine Stellungnahme zu dem<br />
Strategiepapier übermittelt. Demnach sieht das Aktionsbündnis ebenfalls die<br />
vorgenommene Beschränkung kreativer Inhalte auf Musik, Publizieren, AV-<br />
Medien und Video-Spiele nicht für angemessen und fordert die Kommission auf, bei<br />
den Regulierungsbemühungen für „Creative Content“ unbedingt auch<br />
wissenschaftliche Inhalte als Ergebnis von Kreativität mit einzubeziehen.<br />
*<br />
Am 26.10.2009 lud die Europäische Kommission zu einer öffentlichen Anhörung<br />
zum Thema verwaiste Werke ein. Der europäische Bibliotheksverband EBLIDA hat<br />
7
8<br />
eine Stellungnahme vorgelegt. Darin wird eine Sonderstellung für Bibliotheken<br />
eingefordert, die es ihnen im Sinne des Nutzers ermöglichen würde, verwaiste<br />
Werke auch auf die Gefahr hin zu digitalisieren, dass sich im Nachhinein ein<br />
Rechteinhaber melden könnte. Ein Bericht über die Anhörung ist im EBLIDA-<br />
Newsletter zu finden (http://www.eblida.org/uploads/eblida/1/1257346356.pdf - S.4).<br />
*<br />
Die Zentralstelle für private Überspielrechte (ZPÜ) und der Bundesverband<br />
Computerhersteller (BCH) haben sich über die Regelung der urheberrechtlichen<br />
Abgabepflicht für PCs in Deutschland geeinigt: Rückwirkend zum 01.01.2008<br />
werden bis zum 31.12.2010 13,65 Euro pro PC mit eingebautem Brenner und<br />
12,15 Euro pro PC ohne eingebauten Brenner (jeweils zuzüglich Umsatzsteuer) an<br />
die ZPÜ gezahlt. Mit der Pauschale, die auf den Preis der Geräte aufgeschlagen<br />
wird, sollen die Rechte von Autoren, Künstlern und Produzenten urheberrechtlich<br />
geschützter Werke abgegolten werden. Als Bestandteil des Gesamtpakets zahlen die<br />
Hersteller bzw. Importeure nachträglich Abgaben für PCs, die von 2002 bis 2007<br />
verkauft wurden.<br />
*<br />
Der Gesamtvertrag zu Kataloganreicherungen mit Coverabbildungen zwischen<br />
dbv und VG Bild Kunst wurde zunächst bis Ende 2009 geschlossen. Eine Umfrage<br />
unter den dbv-Mitgliedern hatte ergeben, dass die Bibliotheken weiter Interesse<br />
daran haben. Daher wurde der Vertrag vom Dezember 2007 bis zum 31.12.2010<br />
unter Beibehaltung aller Konditionen verlängert.<br />
20 Jahre AG SDD –Jahresbericht für 2008<br />
2009 hat die Arbeitsgemeinschaft Sammlung Deutscher Drucke (AG SDD) ihren<br />
zwanzigsten Geburtstag gefeiert. 1989 übernahmen sechs Bibliotheken in der AG<br />
SDD die Aufgaben einer Nationalbibliothek für jeweils ein bestimmtes Zeitsegment:<br />
• BSB München (BSB) 1450-1600<br />
• HAB Wolfenbüttel (HAB) 1601-1700<br />
• SUB Göttingen (SUB) 1701-1800<br />
• UB Frankfurt 1801-1870<br />
• SBB-PK Berlin (SBB) 1871-1912<br />
• Deutsche Nationalbibliothek (DNB) ab 1913.<br />
Die Bibliotheken bilden gemeinsam eine verteilte Nationalbibliothek. Jede der<br />
Partnerbibliotheken erwirbt die in Deutschland erschienene bzw. deutschsprachige<br />
Literatur in ihrem Zeitsegment, erschließt sie und stellt sie der Öffentlichkeit zur<br />
Verfügung. Letzteres geschieht zunehmend auch online durch<br />
Digitalisierungsprojekte. 2008 haben die BSB München 154, die HAB Wolfenbüttel<br />
434, die SUB Göttingen 495, die UB Frankfurt 898 und die SBB-PK Berlin 1.584<br />
bibliografische Einheiten erworben. Für die DNB liegen keine Angaben vor. Die<br />
Erwerbungen der AG SDD werden ab Erscheinungsjahr 1501 in den<br />
Partnerbibliotheken sowohl im lokalen OPAC als auch im jeweiligen Verbund-<br />
OPAC nachgewiesen. Zeitschriften werden darüber hinaus in der ZDB verzeichnet.<br />
Am 01.03.2007 begann auch die DNB mit der Katalogisierung von Zeitschriften in der<br />
ZDB. Die HAB Wolfenbüttel und die UB Frankfurt bieten zusätzlich<br />
Neuerwerbungslisten an. Inkunabeln werden im BSB Inkunabelkatalog, im<br />
Inkunabel-Census für die Bundesrepublik Deutschland und im Incunabula Short<br />
Title Catalog (ISTC) nachgewiesen. Einblattdrucke werden in der Datenbank der<br />
8
9<br />
Einblattdrucke der frühen Neuzeit der BSB München erfasst. Drucke des 16. bzw.<br />
17. Jahrhunderts werden im VD 16 bzw. VD 17 beschrieben. Die digitale<br />
Bereitstellung von Drucken des 16. Jahrhunderts macht bemerkenswerte<br />
Fortschritte: So konnten die im Rahmen des DFG-Projekts „Digitalisierung des<br />
vorreformatorischen Schrifttums 1501-1517“ in der BSB München<br />
durchgeführten Digitalisierungen von insgesamt etwa 3.600 Ausgaben<br />
abgeschlossen werden. Die Digitalisierung der Inkunabelausgaben konnte nach<br />
Bewilligung des DFG-Antrags ebenfalls begonnen werden. Bis zum Ende des<br />
Berichtsjahres waren bereits annähernd 1.000 digitalisiert. Diese Ausgaben werden<br />
ebenfalls im Bibliotheksverbund Bayern (BVB) nachgewiesen. Die HAB<br />
Wolfenbüttel führt in verschiedenen meist DFG-geförderten Projekten und in<br />
Eigenleistung systematisch Digitalisierungen von Drucken des 17. Jahrhunderts<br />
durch. Die Daten werden über verschiedene Portale wie das ZVDD (= Zentrales<br />
Verzeichnis Digitalisierter Drucke), das VD 17 und den GBV nachgewiesen und<br />
können über eine OAI-Schnittstelle heruntergeladen werden. Rund 500 SDD-<br />
Erwerbungen sind mittlerweile innerhalb der diversen Digitalisierungsprojekte der<br />
HAB digitalisiert, davon entfallen 300 Titel auf das Projekt Dünnhaupt Digital. Die<br />
SUB Göttingen beteiligte sich im Berichtsjahr aktiv an den Planungen zum VD 18.<br />
Außerdem beteiligte sich die Bibliothek an den Planungen zu einem Erschließungs-<br />
und Digitalisierungsprojekt zu gelehrten Journalen des 18. Jahrhunderts, das<br />
von der Göttinger Akademie der Wissenschaften initiiert wurde. Die Musikdrucke<br />
der BSB München werden im Répertoire International des Sources Musicales<br />
(RISM) erschlossen. Karten und Atlanten der SBB Berlin werden bis 1850 in die<br />
IKAR-Datenbank eingebracht, alle weiteren im OPAC. Seit 2008 werden im<br />
Rahmen des Erwerbungsgeschäftsganges grundlegende Daten zu Einbänden im<br />
Bibliothekskatalog der SBB Berlin erfasst. Im Herbst 2008 begann das zweite große<br />
Retrokonversionsprojekt der DNB, das den Nachweis weiterer Titel im OPAC zum<br />
Ziel hat. Das Projekt hat einen Umfang von rund 1,6 Mio. Titeln und enthält<br />
insbesondere die Alphabetischen und Erwerbungs-Kataloge der Tonträger- und<br />
Musikaliensammlungen in Berlin und Leipzig, aber auch ausgewählte Kataloge des<br />
Deutschen Buch- und Schriftmuseums. Das Projekt ist bis zum Jahresende 2010<br />
ausgelegt (nach: ZfBB 56. 2009. H.5. S.293-300).<br />
Weitere Infos zum Thema Fernleihe, Dokumentlieferung<br />
und Internet-Recherche<br />
Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ)<br />
Die Datenbank des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB) enthielt im<br />
Dezember 2009 rund 53 Mio. Bestandsnachweise und rund 14,3 Mio.<br />
Titelnachweise.<br />
Die Ausschreibung für ein Neues Integriertes Bibliothekssystem wurde im<br />
Dezember 2009 entschieden. Die Systemauswahl erfolgte in einer Kooperation der<br />
beteiligten UBs (Ulm, Tübingen, Stuttgart, Hohenheim), der badenwürttembergischen<br />
Landesbibliotheken (Stuttgart, Karlsruhe) und der<br />
Hochschulbibliotheken (Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen,<br />
Musikhochschulen, Berufsakademien) mit dem Bibliotheksservice-Zentrum Baden-<br />
Württemberg (BSZ). Sieger ist das System aDIS/BMS der Firma aStec<br />
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10<br />
(http://www.astec.de/), das u.a. in der Stadtbibliothek München und der Bibliothek<br />
des Deutschen Bundestags eingesetzt wird.<br />
Die Verwendung von Daten und Inhalten in digitaler Form schreitet in Forschung und<br />
Lehre, aber auch im täglichen Leben weiter voran. Das BSZ stellt deshalb die<br />
Plattform SWBdok zur Verfügung, auf der Bibliotheken freie Internetpublikationen<br />
sammeln, erschließen und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen können. SWBdok<br />
kann von allen Teilnehmerbibliotheken des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes<br />
genutzt werden. Voraussetzung ist, dass die Rechte der Publizierenden gewahrt<br />
werden. Dies müssen die Bibliotheken, die Inhalte in SWBdok einstellen, klären und<br />
gewährleisten. SWBdok basiert auf der Software SWBcontent, die z.B. im Baden-<br />
Württembergischen Online-Archiv BOA oder in Saardok, dem Saarländischen<br />
Archivserver, im Einsatz ist. Die Publikationen sind in der Datenbank des SWB<br />
nachgewiesen und auch in den Katalogen der einstellenden Bibliotheken enthalten.<br />
Über eine URL erfolgt die Verbindung zur archivierten Publikation. Als Pilotpartner<br />
stellt die Hochschulbibliothek der HTWG Konstanz Publikationen aus<br />
dem Internet in SWBdok ein, deren dauerhafte Verfügbarkeit sonst nicht sicher<br />
gewährleistet werden kann. Derzeit ist eine Testinstallation unter der URL<br />
http://naxos.bsz-bw.de/swbdok/ erreichbar, mit dem Produktionsbeginn wird für<br />
Februar 2010 gerechnet.<br />
Das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg lässt den Zentralkatalog<br />
Baden-Württemberg digitalisieren. Im Herbst 2010 werden die circa 8,5 Mio.<br />
Katalogzettel als Imagekatalog im Web zu finden sein.<br />
An MusIS, dem landeseinheitlichen MuseumsInformationsSystem, sind die elf<br />
staatlichen Museen Baden-Württembergs (Staatsgalerie Stuttgart, Staatliche<br />
Kunsthalle Karlsruhe, Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Landesmuseum<br />
Württemberg Stuttgart, Linden-Museum für Völkerkunde Stuttgart, TECHNOSEUM –<br />
Landesmuseum für Technik und Arbeit Mannheim, Archäologisches Landesmuseum<br />
– Außenstelle Konstanz, Haus der Geschichte Baden-Württemberg Stuttgart,<br />
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe,<br />
Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart) beteiligt. Das BSZ betreut außerdem<br />
die IMDAS-Datenbank folgender Institutionen: Hochschule der Medien Stuttgart -<br />
Institut für angewandte Kindermedienforschung, Reiss-Engelhorn-Museen<br />
Mannheim, Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Städtische Museen Freiburg, MWK<br />
Baden-Württemberg in Stuttgart, Staatliche Akademie der Bildenden Künste<br />
Stuttgart.<br />
Das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) ist neuer Partner<br />
des Kooperationsverbundes nestor – Kompetenznetzwerk<br />
Langzeitarchivierung. In der 18. Ausgabe des nestor Newsletters wird das BSZ<br />
vorgestellt. Es „übernimmt als aggregierender Dienstleister Verantwortung für<br />
digitale Ressourcen, die von Bibliotheken, Archiven und Museen gesammelt, genutzt,<br />
präsentiert und langfristig vorgehalten werden. Grundlegender Maßstab bei der<br />
Erfüllung dieser Aufgabe ist die Einbindung in die Kooperationen der<br />
Langzeitarchivierung und die konsequente Nutzung bzw. Mitwirkung bei der<br />
Erarbeitung von Standards, die für die sichere dauerhafte Verfügbarkeit der<br />
Ressourcen notwendig sind. Kollegen des BSZ und Vertreter von Institutionen, die<br />
das BSZ mit dieser Aufgabe betraut haben, wirken seit Langem mit in verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen des Kompetenznetzwerks Langzeitarchivierung nestor. Als Partner<br />
10
11<br />
im Netzwerk bringt das BSZ seine Expertise zur Deckung des jeweils speziellen<br />
Bedarfs der verschiedenen Institutionengruppen, die erworbene Kompetenz im<br />
Umgang mit unterschiedlichen Medientypen sowie seine langjährige Erfahrung in<br />
vielfältigen Standardisierungsaktivitäten ein. Besonderes Augenmerk wird das BSZ<br />
auf die gleichmäßige Einbindung von Bibliotheken, Archiven und Museen legen“.<br />
Zehn Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben vereinbart, in<br />
der Aus- und Weiterbildung zur digitalen Langzeitarchivierung<br />
zusammenzuarbeiten. Auch die Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart<br />
beteiligt sich daran. Ziel ist es, ein gemeinsames Curriculum zu entwickeln, das<br />
mit unterschiedlichen Schwerpunkten an Bibliotheken, Archiven und Museen<br />
eingesetzt werden kann. Neben der HdM arbeiten die Archivschule Marburg, die<br />
TU Wien, die Humboldt-Universität zu Berlin sowie die Fachhochschulen Köln<br />
und Potsdam, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, die<br />
Hochschule Darmstadt und die Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur im<br />
Ausbildungsverbund mit, der von der SUB Göttingen koordiniert wird. Die<br />
Partner haben vereinbart, die bei fachlich einschlägigen Lehrveranstaltungen<br />
erworbenen Punkte nach dem europaweiten Wertungssystem ECTS gegenseitig<br />
anzuerkennen.<br />
Im SWB-Katalogisierungshandbuch wurde das Kapitel Indextypen und<br />
Suchschlüssel im PICA-CBS-System aktualisiert, da einige Indextypen und<br />
Suchschlüssel gestrichen oder zusammengelegt wurden. Das aktuelle Dokument<br />
steht unter http://www2.bsz-bw.de/cms/public/arbeit/katalogisierungs-hb/kathb-Indexuebers_Typ_Schl.pdf<br />
bereit.<br />
Aktuelle Nachrichten zum SWB-Verbundsystem stellt das BSZ unter der Adresse<br />
http://www2.bsz-bw.de/cms/swb/nachrichten/v-news bereit.<br />
Aktuelle Informationen zum Arbeitsbereich „Digitale Bibliothek“ stellt das BSZ<br />
unter http://www2.bsz-bw.de/cms/digibib/dl-newshttp://www2.bsz-bw.de/cms/digibib/dlnews<br />
bereit.<br />
Aktuelle Informationen zum Arbeitsbereich „Lokalsystem“ stellt das BSZ unter<br />
http://www2.bsz-bw.de/cms/lokalsys/pub/news/ bereit.<br />
SWB (Südwest-Region und Sachsen<br />
Südwest-Region<br />
Die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg fördert sieben neue Projekte im<br />
Archiv- und Bibliotheksbereich mit insgesamt fast 400.000 Euro. Die Mittel<br />
gehen nach Balingen, Heidelberg, Karlsruhe, Marbach und Stuttgart. Insgesamt<br />
167.900 Euro gehen nach Karlsruhe. Die Badische Landesbibliothek erhält<br />
102.400 Euro. Damit erschließt sie einen neu erworbenen Nachlass des badischen<br />
Schriftstellers Reinhold Schneider (1903 - 1958). Für das Generallandesarchiv<br />
Karlsruhe wurden rund 65.000 Euro bewilligt, die zur Erschließung des Archivs der<br />
Freiherren von Türckheim dienen. Weitere Förderungen erhalten die UB<br />
Heidelberg mit rund 110.000 Euro zur Erschließung des Nachlasses des<br />
Archäologen Ernst Wahle. Dabei geht es um dessen wissenschaftliche Arbeit, aber<br />
auch um seine Biographie als Wissenschaftler. Mit insgesamt 65.000 Euro wird das<br />
Deutsche Literaturarchiv Marbach in die Lage versetzt, den Vorlass des<br />
11
12<br />
Schriftstellers Peter Härtling sowie einen Teil der bedeutenden<br />
Autographensammlung Christoph Neef zu erwerben, der rund 50 Autographen<br />
von Autoren wie Mörike, Lenau, Uhland und Scheffel enthält. An das Haus des<br />
Dokumentarfilms in Stuttgart gehen rund 32.000 Euro. Mit diesen Mitteln werden<br />
wichtige Filmbestände erschlossen, darunter Filmnachlässe aus Reutlingen und<br />
Villingen-Schwenningen. Der Schwäbische Albverein erhält 20.000 Euro für den<br />
Erwerb des Kurt-Wagner-Volkstanz-Archivs, das im Schwäbischen Kulturarchiv<br />
des Schwäbischen Albvereins in Balingen untergebracht und erschlossen werden<br />
soll. Das Archiv des Stuttgarter Volkstanzlehrers Kurt Wagner (1911 - 1979) umfasst<br />
wichtige Quellen zur Kulturgeschichte des Landes.<br />
Die Universitäten Freiburg, Heidelberg, Konstanz und Mannheim sind in der<br />
jüngsten Rangliste des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in die Gruppe<br />
der 18 besten Universitäten gelangt. In der Liste sind die Hochschulen erfasst, die<br />
die besten Graduiertenprogramme in den Fächern Volkswirtschaftslehre,<br />
Politikwissenschaften und Psychologie anbieten. Die Universitäten gelangten mit<br />
folgenden Fächern in die Spitzengruppe: Freiburg mit Psychologie und<br />
Volkswirtschaftslehre, Konstanz mit Psychologie und Politik, Heidelberg mit<br />
Psychologie und Mannheim mit Volkswirtschaftslehre.<br />
Die Website des Landesarchivs Baden-Württemberg hat nach knapp fünf Jahren<br />
ein neues Design erhalten. Es entspricht dem Corporate Design des<br />
Landesarchivs, das bereits in den Printmedien wie Flyern und Plakaten umgesetzt<br />
worden ist. Darüber hinaus wurden neue Inhalte hinzugefügt, bestehende Inhalte<br />
überarbeitet und die Bedienung und Navigation verbessert.<br />
Das Deutsche Volksliedarchiv – Institut für internationale Popularliedforschung<br />
(DVA) in Freiburg ist eine Forschungs- und Dokumentationseinrichtung, die sich<br />
mit der populären Musikkultur und dem populären Lied beschäftigt. Aufgabe des<br />
1914 gegründeten Archivs war zunächst die gezielte Dokumentation von<br />
Volksliedern. Dazu wurden in allen deutschsprachigen Regionen<br />
Sammlungsaktionen durchgeführt und auf diesem Weg etwa 250.000 Liedbelege<br />
zusammengetragen. Gleichzeitig konnten schriftliche Liedquellen beschafft werden,<br />
Abschriften und Originale von älteren Drucken, Flugschriften und Manuskripten.<br />
1953, nach dem Tod des Gründers John Meier, wurde das Deutsche Volksliedarchiv<br />
vom Land Baden-Württemberg als freies und selbstständiges Forschungsinstitut<br />
weitergeführt. Die historisch gewachsenen Sammlungen des Archivs umfassen<br />
folgende Bereiche: viele Tausend gedruckte Liederbücher (mit einer hohen<br />
Überlieferungsdichte ab 1850), über 600 handschriftliche Liedquellen und eine der<br />
größten Sammlungen von Liedflugschriften in Europa mit mehr als 15.000<br />
Exemplaren im Original oder als Reproduktion sowie die Lieddokumentation, mit<br />
deren Hilfe Nachweise zu 20.000 Liedern gefunden werden können. Bedeutend sind<br />
auch die zahlreichen Nachlässe und Privatsammlungen, die im Deutschen<br />
Volksliedarchiv aufbewahrt werden. Dazu gehören etwa die Handwerkerlieder-<br />
Sammlung des sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Rudolf Wissel oder<br />
die Sammlung Herbert Kleye zum Arbeiterlied, die Kinderliedsammlung der<br />
ehemaligen Pädagogischen Hochschule in Lörrach, die vor allem internationale<br />
Gebrauchsliederbücher mit pädagogischer Zielsetzung umfasst. Auch Bestände aus<br />
dem Besitz des Liedermachers Wolf Biermann sind in Freiburg zu finden. Ergänzt<br />
werden diese Bestände durch eine umfangreiche Fachbibliothek mit vielen<br />
Spezialzeitschriften zur Ethnologie und Musikforschung. Alle Neuzugänge der<br />
12
13<br />
Bibliothek werden in den Katalog des SWB eingearbeitet und sind somit überregional<br />
nachgewiesen. Ein großer Teil der Altbestände – insbesondere die<br />
Gebrauchsliederbücher – sind ebenfalls bereits im Online-Katalog nachgewiesen, die<br />
übrigen werden nach und nach erfasst. Zusätzlich erschließt ein umfangreicher<br />
Dokumentationskatalog nicht nur die Bestände des Volksliedarchivs, sondern<br />
enthält auch Titelnachweise von Werken, die in anderen Bibliotheken nachgewiesen<br />
sind oder aus der Literatur ermittelt wurden. Er verzeichnet Monografien und<br />
Aufsätze aus Zeitschriften und Sammel- oder Themenbänden sowie Rezensionen.<br />
Inzwischen ist dieser Katalog – mit Personen- und Sachteil – zu einer umfangreichen<br />
Bibliografie zur internationalen Popularliedforschung herangewachsen. Auf<br />
editorischem Gebiet gewährt das im Internet veröffentlichte Historisch-Kritische<br />
Liederlexikon einen Einblick in die Vielfalt traditioneller und populärer Lieder.<br />
Ebenfalls im Internet sind die Forschungsprojekte zu finden, an denen das<br />
Volksliedarchiv beteiligt ist (das DFG-Projekt Traditionelle Lieder im 20.<br />
Jahrhundert, Kolonistische Lieder der Russlanddeutschen, DANOK –<br />
Datenbank- und Archivierungsnetzwerk oberrheinischer Kulturträger und das<br />
bereits abgeschlossene DFG-Projekt Lyrik und Lied, das sich mit der digitalen<br />
Edition und wissenschaftlichen Kommentierung von Gedichten und Liedern<br />
befasste). Mittelfristig werden weitere Teilbestände des Archivs online zugänglich<br />
sein (nach Fischer, Michael. „Das Deutsche Volksliedarchiv in Freiburg:<br />
Forschungsinstitut und Dokumentationseinrichtung“. Archivnachrichten. Landesarchiv<br />
Baden-Württemberg 39 / 2009. S.25). Ein zunehmender Teil der Liedbelege und der<br />
bereits beinahe historischen, digitalisierten Aufnahmen wird über den SWB<br />
erschlossen und - soweit rechtlich möglich - auch über die Server des BSZ<br />
zugänglich gemacht. Eine Vereinbarung zwischen dem DVA und dem BSZ regelt die<br />
Langzeitarchivierung dieser Ressourcen am BSZ.<br />
Die Seiten der Fachinformation Mathematik der UB Heidelberg bieten nicht<br />
nur eine Zusammenstellung bibliographischer Recherchemöglichkeiten und<br />
kommentierter Linklisten, sondern informieren auch über Mathematiker, die<br />
mindestens drei Wochen in Heidelberg gelebt haben, und die Pflege der<br />
Mathematikgeschichte an der Universität (Homo Heidelbergensis<br />
mathematicus bzw. Heidelberger Texte zur Mathematikgeschichte). Gabriele<br />
Dörflinger hat in Theke aktuell 2-3 / 2009 unter dem Titel „Fachinformation<br />
Mathematik: Von der Linkliste zur Internetpublikation“ einen Beitrag dazu verfasst.<br />
Die UB Heidelberg hat eine Seite Berühmter Heidelberger Studentinnen und<br />
Studenten eingerichtet. Bekannte Persönlichkeiten wie Hilde Domin, Joseph von<br />
Eichendorff, Helmut Kohl, Golo Mann, Joseph Viktor von Scheffel, Robert Schumann<br />
und Anna Seghers sind dort mit ihren eigenen Werken und der Sekundärliteratur zu<br />
finden.<br />
Die UB Heidelberg hat die Liste der Nachlässe in der Universitätsbibliothek<br />
Heidelberg grundlegend überarbeitet.<br />
Die Bibliothek des Südasien-Instituts der Universität Heidelberg hat die<br />
15. Ausgabe von Masala - Newsletter der Virtuellen Fachbibliothek Südasien,<br />
Savifa (http://www.savifa.de/) veröffentlicht. Der Newsletter enthält wieder<br />
interessante Beiträge aus dem breiten Spektrum der Südasienwissenschaften und<br />
informiert über fachrelevante Veranstaltungen sowie Neuigkeiten aus dem<br />
Sondersammelgebiet "Südasien" und Savifa.<br />
13
14<br />
Die KIT-Bibliothek ist durch die Fusion der UB Karlsruhe und der<br />
Hauptabteilung Bibliothek und Medien des Forschungszentrums Karlsruhe entstanden. Sie ist die zentrale Bibliothek des Karlsruher Instituts für<br />
Technologie (KIT). Sie sichert die Informationsversorgung des KIT zusammen mit<br />
den Teilbibliotheken der Standorte Campus Süd, Campus Nord und Campus<br />
Moltkestraße. Derzeit versorgt sie 25.000 Studierende und rund 8.000<br />
Wissenschaftler mit über zwei Millionen Büchern und Non-Book-Materialien sowie<br />
rund 28.000 Zeitschriften in gedruckter und elektronischer Form. Die<br />
Bibliothekskunden beider Einrichtungen werden die Änderungen erst allmählich<br />
bemerken. Zum 01.10.2009 ist als erster Schritt eine neue gemeinsame Einstiegs-<br />
Website an den Start gegangen (http://www.bibliothek.kit.edu/). Die Website wird in<br />
den nächsten Monaten sukzessive zu einer neuen, einheitlichen Web-Präsenz<br />
ausgebaut, wenn die weiteren Schritte der Zusammenlegung der<br />
Organisationseinheiten vollzogen sind. Bislang kooperieren beide Einrichtungen<br />
bereits im Bereich der Lizenzen von Fachdatenbanken und elektronischen<br />
Zeitschriftenabonnements.<br />
Seit November 2009 sind wissenschaftliche Publikationen aus den<br />
Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft über eine von der<br />
Zentralbibliothek Nord des Karlsruher Instituts für Technologie (ehem.<br />
Forschungszentrum Karlsruhe) entwickelte virtuelle Datenbank im Internet<br />
verfügbar. Die neue zentrale Online-Datenbank weist Veröffentlichungen aus<br />
Zeitschriften, Konferenzbeiträge, Dissertationen und Forschungsberichte nach.<br />
Unter http://www.helmholtz.de/publikationsdatenbank können wissenschaftliche<br />
Publikationen nach "Titel", "Autor", "Zentrum" und "Zeitraum" gesucht und<br />
bibliographisch nachgewiesen werden. Die Vielzahl an wissenschaftlichen<br />
Dokumenten wird innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft in den einzelnen Zentren in<br />
separaten Datenbanken gepflegt und nachgewiesen. Aktuell können mindestens<br />
100.000 Datensätze aus elf Helmholtz-Forschungszentren recherchiert werden.<br />
Das sind das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Deutsches<br />
Elektronen-Synchrotron DESY, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt,<br />
Forschungszentrum Jülich, Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie,<br />
Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, Helmholtz-<br />
Zentrum für Infektionsforschung, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ,<br />
Karlsruher Institut für Technologie (Publikationsdatenbank des Forschungszentrums<br />
Karlsruhe), Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und<br />
als assoziiertes Mitglied das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik. Zu einem großen<br />
Teil stehen die Dokumente auch als Volltexte zur Verfügung. Die<br />
Publikationsdatenbanken der anderen fünf Helmholtz-Zentren werden in Kürze<br />
ebenfalls in die zentrale Plattform aufgenommen. Schrittweise ist zudem eine weitere<br />
Verfeinerung der Suchkriterien geplant.<br />
Die Bibliothek der Universität Konstanz hat als gemeinsames Projekt mit<br />
Studierenden der Medienwissenschaft und des studentischen Medienprojekts<br />
Campus TV der Universität einen Film produziert, der sich an Studieninteressierte<br />
und –anfänger richtet. Der Film mit dem Titel "Lesen Sie doch, wann Sie wollen!"<br />
präsentiert aus studentischer Sicht die zentralen Services der Bibliothek. Für die<br />
ausländischen Studierenden gibt es eine Version mit englischen Untertiteln. Beide<br />
Versionen sind bei Youtube oder unter http://www.ub.uni-konstanz.de/bibliothek/wirueber-uns.html<br />
zu finden.<br />
14
15<br />
Die Stadtbibliothek Ludwigsburg hat kürzlich die neue Sportbibliothek<br />
eingeweiht, die den Sportinteressierten mit über 1.550 Medien Lektüre und<br />
Anregungen für das eigene Training bietet. Nicht nur Bücher sind in der<br />
Sportbibliothek vorhanden, DVDs und Zeitschriften runden das Angebot ab. Neben<br />
den klassischen Vereinssportarten wie Fußball oder Handball sind auch<br />
Publikationen über das Segeln, Hip-Hop-Tanz oder Slackline (einer Trendsportart,<br />
bei der man auf einem Band balanciert, das zwischen zwei Befestigungspunkten<br />
gespannt ist) vertreten.<br />
Das Deutsche Literaturarchiv (DLA) in Marbach hat die Archive der Verlage<br />
Suhrkamp und Insel erworben. In einem Vorvertrag, der Ende Oktober 2009 von<br />
beiden Seiten unterzeichnet worden ist, wurde vereinbart, dass die Archive der<br />
Verlage bis Ende 2009 in die Obhut Marbachs gegeben werden. Zu den wichtigsten<br />
Punkten der von der Verlagsleitung und dem DLA getroffenen Vereinbarungen<br />
gehört die Aufstellung und Erschließung der Archivalien in Marbach. Um dem<br />
Umfang und dem Forschungswert der Archive von Suhrkamp und Insel Rechnung<br />
zu tragen, werden diese in Marbach – genauso wie gegenwärtig das Cotta-Archiv –<br />
als eigene Abteilung unter dem Namen Siegfried Unseld Archiv geführt. Die<br />
Sammlungen des Verlagsarchivs Suhrkamp umfassen Manuskripte und<br />
Korrespondenzen u. a. von Theodor W. Adorno, Ingeborg Bachmann, Ernst Bloch,<br />
Bertolt Brecht, Hans Magnus Enzensberger, Max Frisch, Rainald Goetz, Durs<br />
Grünbein, Jürgen Habermas, Peter Handke, Christoph Hein, Wolfgang Hildesheimer,<br />
Niklas Luhmann, Arno Schmidt, Martin Walser und Peter Weiss. Zu den<br />
Sammlungen des Verlagsarchivs Insel gehören Briefe an Anton und Katharina<br />
Kippenberg sowie die Autorenkorrespondenzen, u.a. von Johannes R. Becher, Max<br />
Brod, Hans Carossa, Paul Celan, Hermann Hesse, Paul Heyse, Ricarda Huch, Marie<br />
Luise Kaschnitz, Harry Graf Kessler, Reinhold Schneider und Dolf Sternberger.<br />
Manche dieser Briefwechsel werden das Interesse der germanistischen Forschung<br />
auf sich ziehen, so die Korrespondenzen mit Stefan Zweig (846 Briefe, 242 Karten,<br />
36 Telegramme), Hugo von Hofmannsthal (229 Briefe, 125 Karten, 102 Telegramme)<br />
und Rainer Maria Rilke (240 Briefe, 30 Telegramme, zahlreiche Fotos). Zu den<br />
literarischen Beständen, die mit den Archiven von Suhrkamp und Insel vom<br />
Deutschen Literaturarchiv Marbach übernommen werden, gehört auch das<br />
Autorenarchiv Uwe Johnson.<br />
Die Präsentationen der Teilnehmer und die Ergebnisse der Arbeitsgruppen, die an<br />
der Weiterbildung der wissenschaftlichen Bibliotheken Baden-Württembergs<br />
vom 26. bis zum 30.10.2009 im Mathematischen Forschungsinstitut in<br />
Oberwolfach mitgewirkt haben, sind bis circa Februar 2010 vom Server der<br />
Bibliothek der Universität Konstanz abrufbar (http://www.ub.unikonstanz.de/bibliothek/owo2009.html).<br />
Das Thema der diesjährigen Weiterbildung<br />
lautete „eRessourcen – Chancen, Probleme, Lösungen“ (vgl. dazu auch Wiebke<br />
Dannehl. „Oberwolfach 2009: eRessourcen – Chancen, Probleme, Lösungen“.<br />
Südwest-Info. Mitteilungsblatt des VDB-Regionalverbandes Südwest Nr.22. 2009).<br />
Im Staatsarchiv Sigmaringen befinden sich mehr als 172 Regalmeter<br />
Entnazifizierungsakten, die in einem Projekt mit Hilfe von Zeitangestellten<br />
elektronisch erfasst wurden. Von den bisher knapp 60.000 bearbeiteten<br />
Personalakten (Stand Juli 2009) sind derzeit 22.907 im Internet recherchierbar. Die<br />
übrigen Namen können aus datenschutzrechtlichen Gründen noch nicht in das<br />
15
16<br />
Internet eingestellt werden. Die freigegebenen Informationen sind auf der Web-Seite<br />
des Staatsarchivs Sigmaringen (http://www.landesarchiv.de/stas - Bestände &<br />
Bestellung - Liste der Online-Findbücher – Wü Südwürttembergische Bestände<br />
– Wü 13 T 2 Staatskommissariat für die politische Säuberung) zu finden.<br />
Auf der Website des Verbands Deutscher Antiquare findet sich der Katalog der<br />
49. Stuttgarter Antiquariatsmesse vom 29. bis 31.01.2010 im Württembergischen<br />
Kunstverein in Stuttgart als <strong>PDF</strong> und in einer Online-Version. Der gedruckte<br />
Messekatalog kann gegen eine Schutzgebühr bestellt werden (Geschäftsstelle des<br />
Verbands Deutscher Antiquare, Norbert Munsch, Seeblick 1, 56459 Elbingen, Tel.<br />
06435/909147, Fax 06435/909148, buch@antiquare.de).<br />
Die Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart veranstaltete am 21.10.2009 zum<br />
dritten Mal das Masterforum unter Beteiligung von circa 80 Gästen. Insgesamt neun<br />
Studierende berichteten über ihre Projektergebnisse und Masterarbeiten; 12<br />
Erstsemester stellten sich mit ihren fachlichen Schwerpunkten als potentielle<br />
Projektpartner bei einer Posterpräsentation vor; sechs Vertreter aus der Praxis<br />
präsentierten ihre Projektvorhaben auf der Suche nach studentischen<br />
Projektpartnern. Die Projektvorhaben aus der Praxis und die Projektergebnisse<br />
sowie Masterthesen der Studierenden können auf der Masterforum-Seite der<br />
HdM nachgelesen werden. Monika Ziller, Leiterin der StB Heilbronn und Sprecherin<br />
des Beirats der Deutschen Internetbibliothek, stellte als mögliches Projektvorhaben<br />
ein Marketingkonzept für die vom Bibliotheksservice Baden-Württemberg<br />
betriebene Deutsche Internetbibliothek (DIB) vor. Eine Studierende der HdM<br />
zeigte sich daran interessiert und traf sich am 04.12.2009 in der Außenstelle des<br />
BSZ in Stuttgart mit den DIB-Verantwortlichen zu einem ersten Vorgespräch.<br />
Zehn Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben vereinbart, im<br />
Bereich der Aus- und Weiterbildung in der digitalen Langzeitarchivierung<br />
zusammenzuarbeiten. Dazu wurde das Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung<br />
„nestor" ins Leben gerufen. Auch die Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart<br />
beteiligt sich daran. Ziel des Netzwerkes ist es, ein gemeinsames Curriculum zu<br />
entwickeln, das mit unterschiedlichen Schwerpunkten an Bibliotheken, Archiven<br />
und Museen eingesetzt werden kann. Neben der HdM arbeiten die Archivschule<br />
Marburg, die TU Wien, die Humboldt-Universität zu Berlin sowie die<br />
Fachhochschulen Köln und Potsdam, die Hochschule für Technik, Wirtschaft<br />
und Kultur Leipzig, die Hochschule Darmstadt und die Hochschule für Technik<br />
und Wirtschaft Chur im Kooperationsverbund mit, der von der SUB Göttingen <br />
koordiniert wird. Die Verbundpartner haben vereinbart, die bei fachlich einschlägigen<br />
Lehrveranstaltungen erworbenen Punkte nach dem europaweiten Wertungssystem<br />
ECTS gegenseitig anzuerkennen.<br />
Die UB Stuttgart hat mit ihren Partnern Computer- und Medienservice der<br />
Humboldt-Universität zu Berlin und Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB)<br />
der UB Regensburg im Rahmen des von der DFG geförderten Projekts<br />
„Open Access Policies“ eine Datenbank ins Netz gestellt, die über die Open<br />
Access Policies der deutschen Verlage informiert bzw. darüber aufklärt, was<br />
deutsche Verlage vor dem Hintergrund ihrer Open Access-Geschäftsmodelle<br />
ihren Autoren gestatten (http://www.dini.de/wiss-publizieren/sherparomeo/). Das<br />
Projekt wird durch die Deutsche Initiative für Netzwerkinformation e.V. (DINI)<br />
unterstützt. Auf Grundlage der britischen SHERPA/RoMEO-Datenbank war es<br />
16
17<br />
bereits bisher möglich, sich über die Standardbedingungen der Verlage bei Open<br />
Access-Publikationen zu informieren. Es konnten sowohl Infos über Zeitschriften<br />
als auch über Verlage recherchiert werden. Durch die Zusammenarbeit mit der EZB<br />
wurde nun die Datenbasis für die Zeitschrifteninformationen erheblich erweitert und<br />
die Suche über Abkürzungen möglich. Neu hinzugekommen sind zudem Links<br />
(<strong>PDF</strong>s) zu Informationen über Copyright-Bedingungen und zu Paid-Access-<br />
Optionen, sofern diese von den Verlagen bereitgestellt werden. Neben der schon<br />
bisher möglichen Vorauswahl der Verlage nach den RoMEO-Farben, wurde das<br />
Angebot um einen alphabetischen Index aller aufgelisteten Verlage erweitert. Die<br />
Zusammenarbeit mit der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek führte darüber hinaus<br />
dazu, dass auch die EZB über die Open-Access-Bedingungen der Verlage informiert.<br />
Die Württembergische Landesbibliothek (WLB) in Stuttgart informiert<br />
darüber, welche Titel andere Leser zu einem bestimmten Thema interessiert haben.<br />
Sie bietet in ihrem Online-Katalog entsprechende Empfehlungen direkt nach der<br />
Titelbeschreibung. Mit Hilfe des an der Universitätsbibliothek Karlsruhe<br />
entwickelten Recommendersystems BibTip, das schon in zahlreichen anderen<br />
Bibliotheken im Einsatz ist, werden anhand statistischer Analysen von Recherchen<br />
Links auf inhaltlich verwandte Titel erzeugt.<br />
Die Landesbibliographie von Baden-Württemberg, für deren Inhalt gleichermaßen<br />
die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart und die Badische<br />
Landesbibliothek in Karlsruhe verantwortlich sind und deren Bereitstellung<br />
und Pflege dem Statistischen Landesamt übertragen ist, erleichtert ihren Benutzern<br />
den Umgang mit der relativ großen Datenmenge (Stand 09.12.2009: circa 264.000<br />
Einträge), indem Funktionen zur Sucheinschränkung bereitgestellt wurden. Die<br />
Suchanfrage kann jetzt durch die Erscheinungsform eingeschränkt werden. Über<br />
dieses Suchfeld kann die Recherche nach Monographien, Aufsätzen und<br />
Zeitschriften angestoßen werden. Ähnlich der bereits realisierten Sucheinschränkung<br />
Erscheinungsjahr steht nun ein weiteres Feld zur Einschränkung über den<br />
Erfassungsmonat zur Verfügung. Diese Funktion der Neuerfassungsliste bietet<br />
Benutzern, die regelmäßig Literatur zu einem bestimmten Thema recherchieren, die<br />
Möglichkeit, die Suche zum Beispiel auf den letzten Monat zu begrenzen.<br />
Die UB Tübingen hat im November 2009 einen Newsletter, die Uni-Bibl-<br />
News, eingerichtet, der in unregelmäßigen Abständen über verschiedene<br />
bibliotheksbezogene Themen informiert. Für den Newsletter ist eine Anmeldung<br />
notwendig, die unter http://www.ub.uni-tuebingen.de/homeuniversitaetsbibliothek/newsfullview-home/article/newsletter-der-ub/457.html<br />
erfolgen<br />
kann.<br />
Die Stadtbücherei Tübingen und die UB Tübingen haben ein<br />
(gedrucktes) Adressverzeichnis Tübinger Bibliotheken veröffentlicht.<br />
Aufgenommen wurden Bibliotheken, die grundsätzlich für alle Nutzer zugänglich sind.<br />
Die Broschüre liegt in der UB, der Stadtbücherei und größeren (Fach)-Bibliotheken<br />
aus. Sie kann aber auch unter sekretariat@ub.uni-tuebingen.de angefordert werden.<br />
INKA, der von der UB Tübingen betreute Inkunabel-Katalog deutscher<br />
Bibliotheken (http://www.inka.uni-tuebingen.de/), zählt derzeit (Stand: 23.12.2009)<br />
15.591 bibliographische Titel und 63.352 nachgewiesene Exemplare. Zuletzt<br />
wurden Links auf die G(esamtkatalog der)W(iegendrucke)-Titelaufnahmen ergänzt,<br />
17
18<br />
sofern eine GW-Nummer vorhanden ist. Im Dezember 2009 ist der Heidelberger<br />
Inkunabelkatalog im Verlag Harrassowitz erschienen. Die Heidelberger<br />
Katalognummern sind somit zitierbar.<br />
Sachsen<br />
Seit Ende 2008 befindet sich der DBoD-Dienst (http://www.dbod.de/) im<br />
Produktiveinsatz. DBoD ermöglicht den Benutzern der sächsischen<br />
Hochschulbibliotheken den Zugriff auf CD- und DVD-Datenbanken im Internet.<br />
Für die Nutzung ist entweder eine persönliche Benutzerkennung oder ein für<br />
DBoD freigeschalteter Rechner erforderlich, wobei die Zugangsregelung den<br />
einzelnen Einrichtungen selbst überlassen bleibt. Mit derzeit 573 Datenbanken<br />
(Stand: Anfang Januar 2010) verfügt der Dienst über ein Angebot, das noch weiter<br />
ausgebaut wird. Derzeit werden im täglichen Durchschnitt mehr als 1.100<br />
Datenbanksitzungen gestartet (nach: BIS. Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen.<br />
Dezember 2009. S.270).<br />
Seit Anfang Dezember 2009 präsentieren sich die Web-Seiten der Stadtbibliothek<br />
Chemnitz in einem neuen Layout. Deutlicher hervorgehoben ist zum Beispiel<br />
das Suchfeld für die Recherche im Web-Katalog und im Internetportal Elektra.<br />
Den Infos zu Neuerwerbungen der Bibliothek wird ebenfalls mehr Platz eingeräumt.<br />
Aktuelle Meldungen zum Bibliotheksservice und zu Veranstaltungen werden künftig<br />
in einem Blog veröffentlicht. Auf einer eigenständigen Kinderseite<br />
(http://www.stadteulen.de/) wird den Kindern spielerisch die Bibliothek erklärt (nach:<br />
BIS. Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen. Dezember 2009. S.268).<br />
Die gemeinsame Projektseite der SLUB Dresden und der SUB Göttingen <br />
zur Open-Source-Software Goobi, in deren Zentrum zwei Aufgaben stehen, die<br />
Unterstützung von qualitativ hochwertiger (Massen-)Digitalisierung und die an<br />
den Bedürfnissen der Wissenschaftler ausgerichtete Präsentation der Objekte, hat<br />
Zuwachs bekommen. Goobi Blog (http://www.goobi.org/blog/) will in aktuelle<br />
Planungen blicken lassen, auf Neuigkeiten hinweisen und – last but not least – ist an<br />
Stellungnahmen der Nutzer interessiert. Inzwischen haben sich weitere Bibliotheken<br />
dem Goobi-Netzwerk angeschlossen, unter anderem die Staatsbibliothek zu Berlin<br />
und die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart. Als Ergebnis der<br />
Entwicklungspartnerschaft ist auch der sogenannte DFG-Viewer zu betrachten, ein<br />
Browser-Webdienst zur einheitlichen Anzeige von Digitalisaten aus den<br />
einzelnen Bibliotheken.<br />
Die SLUB Dresden bietet neben dem SLUBlog auch ein SLUBcast an, das in<br />
kurzen Videosequenzen Dienstleistungsangebote sowie deren Nutzung<br />
veranschaulicht bzw. Hilfestellung dazu gibt. Die elektronischen Tutorials werden<br />
über den YouTube-Kanal der SLUB bereitgestellt und an den entsprechenden<br />
Stellen im Webangebot per Link erwähnt (nach: BIS. Das Magazin der Bibliotheken<br />
in Sachsen. Dezember 2009. S.264-265).<br />
Die SLUB Dresden hat das Neue Archiv für sächsische Geschichte, eine der<br />
wichtigsten Zeitschriften zur sächsischen Landesgeschichte, im Volltext ins Internet<br />
gestellt. Die Zeitschrift erschien ab 1880, 1942 wurde der letzte Band veröffentlicht.<br />
In der DDR nicht weitergeführt, wurde sie mit dem Band 64 für das Jahr 1993 wieder<br />
eröffnet. Seitdem erscheint sie regelmäßig einmal im Jahr. Die SLUB hat gleichzeitig<br />
18
19<br />
deren Vorgängerin, das Archiv für sächsische Geschichte, ins Netz gestellt. Die<br />
Zeitschrift erschien von 1862/63 bis 1873/74, von 1874 bis 1880 wurde eine neue<br />
Folge veröffentlicht. Digitalisiert wurden ebenso die Register und die Festschrift<br />
zum fünfzigjährigen Jubiläum des Königlich sächsischen Altertumsvereins, in<br />
dessen Auftrag die Zeitschrift erschien (nach: BIS. Das Magazin der Bibliotheken in<br />
Sachsen. Dezember 2009. S.233).<br />
Die Deutsche Fotothek der SLUB Dresden hat die einmillionste Aufnahme in<br />
ihre Bilddatenbank eingebracht. Die Bedeutung der Deutschen Fotothek zeigt u.a.<br />
die Kooperationsvereinbarung mit Wikimedia und die Tatsache, dass die Fotothek<br />
der SLUB in der Europeana, der Europäischen Digitalen Bibliothek, den größten<br />
deutschen Anteil hat.<br />
Die Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten in Dresden<br />
hat im November 2009 die weltweit größte Datenbank zu sowjetischen<br />
Kriegsgefangenen frei geschaltet. Sie umfasst 700.000 Datensätze von<br />
Gefangenen, die zumeist in deutscher Kriegsgefangenschaft umgekommen sind.<br />
Außerdem werden mehr als 10.000 Namen und Geburtsdaten von deutschen<br />
Bürgern veröffentlicht, die von sowjetischen Militärtribunalen verurteilt worden waren<br />
und von russischer Seite mittlerweile fast vollständig rehabilitiert wurden.<br />
In einem DFG-Projekt erarbeiten das Bach-Archiv in Leipzig, die SLUB Dresden<br />
und die Staatsbibliothek zu Berlin gemeinsam mit dem<br />
Universitätsrechenzentrum Leipzig eine digitale Bibliothek der Autographen<br />
und Originalstimmen sowie Abschriften fremder Werke Johann Sebastian<br />
Bachs. Zugrunde liegt eine überarbeitete Version des Göttinger Bach-Katalogs. Bis<br />
zum Frühjahr 2011 sollen zuerst circa 700 Handschriften online verfügbar gemacht<br />
werden. Gut 100 stehen bereits in einer halboffiziellen Vorabversion im Netz (zu<br />
erreichen über http://www.bachdigital.de über den dort angebrachten „Preview“-<br />
Button).<br />
Die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in<br />
Leipzig legt seit Sommer 2009 eine neue Reihe vor. Die „Schriften“ befassen sich<br />
mit musikwissenschaftlichen, musikpädagogischen und theaterwissenschaftlichen<br />
Themen. Die Veröffentlichungen erscheinen sowohl gedruckt im Olms-Verlag<br />
Hildesheim als auch elektronisch auf dem sächsischen Dokumentenserver Qucosa<br />
(http://www.quocosa.de). Es handelt sich um die erste Reihe im Programm des<br />
Olms-Verlags, für die eine parallele Open-Access-Veröffentlichung ermöglicht<br />
wird (nach: BIS. Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen. Dezember 2009. S.270).<br />
Das Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) in Leipzig hat ein Kartenwerk ins<br />
Internet gestellt, das mit wenigen Mausklicks einen räumlich differenzierten Eindruck<br />
von der gesellschaftlichen Situation der Bundesrepublik Deutschland und ihren<br />
physischen, sozialen und ökonomischen Hintergründen liefert. Deutschland in<br />
Karten basiert auf dem Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland, der sich in 12<br />
Buchbänden und CDs mit den naturräumlichen Rahmenbedingungen und der<br />
räumlichen Organisation der Gesellschaft in Deutschland beschäftigt. Insbesondere<br />
werden die Themen Bevölkerung und Soziales, gesellschaftliches Leben, Kultur,<br />
Geschichte, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Arbeit, Siedlung, Wohnungswesen,<br />
Verkehr, Raumordnung und Umweltfragen, Landesnatur und natürliche Umwelt<br />
behandelt.<br />
19
20<br />
Die UB Leipzig hat über Neuerungen in der Virtuellen Fachbibliothek<br />
medien buehne film informiert: - Für das Datenbank-Infosystem (DBIS) der UB<br />
Regensburg besteht seit diesem Jahr die Möglichkeit einer optimierten Einbindung<br />
in Fachportale mittels einer Schnittstelle. Im November 2009 konnte diese neue Form<br />
der Einbindung in der ViFa medien buehne film realisiert werden; - Mit der Bibliothek<br />
der Friedrich Ebert Stiftung (FES) in Bonn konnte im Laufe der ersten<br />
Förderphase der ViFa medien buehne film ein wichtiger Kooperationspartner<br />
gewonnen werden. Ein wesentliches Ziel war die Einbindung des<br />
Bibliothekskatalogs dieser Einrichtung. Seit Dezember 2009 ist der Katalog in das<br />
interdisziplinäre Gesamtportal sowie in das Fachportal Kommunikation & Medien<br />
integriert. Der Katalog der Bibliothek der FES ist sowohl über die Metasuche als<br />
auch über das Modul Bibliothekskataloge verfügbar.<br />
Seit 2006 erarbeitet der Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte am<br />
Historischen Seminar der Universität Leipzig mit Förderung durch das Rektorat eine<br />
Datenbank der Professoren, die im 19. und 20. Jahrhundert an der Universität<br />
Leipzig tätig waren. Anlässlich des 600-jährigen Bestehens der Universität Leipzig<br />
im Jahre 2009 wurde die Datenbank ins Internet gestellt. Bisher wurden in der<br />
Datenbank alle Leipziger Professoren des Kaiserreichs, der Weimarer Republik<br />
und des Dritten Reiches erfasst. In der laufenden Projektphase werden<br />
nacheinander die restlichen Lehrenden des 19. Jahrhunderts sowie aus der Zeit<br />
nach 1945 folgen. Beide Abschnitte werden fortlaufend ergänzt.<br />
BVB (Bayern)<br />
Teile des Archivs des insolventen Versandhauses Quelle sind vom Museum für<br />
Industriekultur in Nürnberg übernommen worden. Neben einer kompletten<br />
Sammlung von Quelle-Katalogen sind Fotos, Werbefilme, Kunden-Rundschreiben<br />
und Bilder von Betriebsfeiern mit den Firmeninhabern Gustav und Grete Schickedanz<br />
in das Nürnberger Museum gelangt. Einige Exponate sollen bereits 2010 im Rahmen<br />
der Ausstellung „175 Jahre deutsche Eisenbahn“ gezeigt werden. Denn sowohl das<br />
Quelle-Stammhaus in Fürth als auch das Quelle-Versandzentrum lagen an der<br />
früheren Trasse der ersten deutschen Eisenbahn.<br />
Am 14.10.2009 fand an der UB Regensburg das von der Kommission für<br />
Benutzung (KB) veranstaltete Anwendertreffen der Fernleihbibliothekare im<br />
Bibliotheksverbund Bayern (BVB) statt, an dem über 80 Kolleginnen und Kollegen<br />
teilnahmen. Auf der Webseite der KB zum Anwendertreffen können neben den dort<br />
gehaltenen Vorträgen auch das Ergebnisprotokoll des Treffens, das von der<br />
Leihverkehrszentrale erstellt wurde, heruntergeladen werden. Vorträge wurden u.a.<br />
zu den Themen Benutzerfernleihe, Medea und Zentraler Fernleihserver (Roland<br />
Jäkle, BSB München), Urheberrechtsnovelle und Fernleihe / Dokumentlieferung<br />
(Berthold Gillitzer, BSB München), DHL im Buchtransport. Vertrags- und<br />
Versicherungsfragen (B. Gillitzer) und Einsatz von Easylog: Rationalisierung<br />
und Verzahnung der Arbeitsvorgänge in Fernleihe und Poststelle (Werner<br />
Schmidt, UB Würzburg) gehalten.<br />
Die Bayerische Landesbibliothek Online (BLO) hat den Schwerpunkt Zeitungen<br />
ergänzt:<br />
20
21<br />
• Bayerische Zeitungen 1848-1850 - Nach Aufhebung der Pressezensur<br />
entstand 1848 eine große Zahl von Zeitungen. Sie bildeten ein breites<br />
politisches Spektrum von der radikal demokratischen Revolutionszeitung bis<br />
zum ultramontan konservativen Blatt ab. Die BLO präsentiert 15 ausgewählte<br />
Revolutionszeitungen aus Augsburg, Bamberg, München, Nürnberg und<br />
Würzburg.<br />
• Sudetendeutsche Zeitung<br />
Die Sudetendeutsche Zeitung erschien erstmals im April 1951 in Bayreuth.<br />
Erscheinungsort ist seit 1952 München. Die in der BLO nun bereitgestellten<br />
frühen Jahrgänge der Zeitung (1951-1955) beschäftigen sich besonders mit<br />
der Frage der Flüchtlingsintegration in Bayern und der Bundesrepublik<br />
Deutschland.<br />
• Coburger Regierungsblatt<br />
Das Coburger Regierungsblatt erschien zwischen 1807 und 1920 als<br />
Amtsblatt des Herzogtums bzw. Freistaats Coburg und wurde 1921 in das<br />
Amtsblatt des Bezirksamt Coburg überführt.<br />
Die Einbandsammlung der BSB München , ein Teilbestand der Abteilung für<br />
Handschriften und Alte Drucke, umfasst rund 3.500 Werke der historischen<br />
Einbandkunst des 16. bis 19. Jahrhunderts. Die Stärke der Sammlung liegt bei<br />
den Meistereinbänden der Renaissance (Corvinus-, Grolier-, Mahieu-,<br />
Fuggermeister) sowie bei italienischen, französischen und deutschen Einbänden des<br />
17. und 18. Jahrhunderts. Die Sammlung wurde unter dem Buchhistoriker und<br />
Einbandkundler Ferdinand Geldner, dem verstorbenen Leiter der<br />
Inkunabelsammlung der Bayerischen Staatsbibliothek, seit den 1950er Jahren<br />
aufgebaut und in diversen konventionellen Karteien erschlossen. Die dort<br />
gesammelten Informationen über blindgeprägte Einbände des 15. und 16.<br />
Jahrhunderts wurden in den vergangenen sechs Jahren in die Einbanddatenbank<br />
eingearbeitet, an der außer der BSB München die WLB Stuttgart, die HAB<br />
Wolfenbüttel, die Staatsbibliothek zu Berlin, die ULB Darmstadt und die UB Rostock<br />
beteiligt sind. Im Rahmen dieser Arbeiten wurde im Jahre 2009 auch die Sachkartei<br />
zur Einbandsammlung digitalisiert. In ihr sind neben Buchbindern und Vorbesitzern<br />
von Einbänden auch Stilrichtungen und technische Besonderheiten verzeichnet. Die<br />
alphabetische Kartei ist nun in einer Blätter-Version im Internet zugänglich. Um ein<br />
Blättern auch innerhalb der Buchstaben des Alphabets zu ermöglichen, wurden<br />
Strukturdaten erfasst.<br />
Nach dem die BSB München 2009 mit erheblicher finanzieller Unterstützung durch<br />
verschiedene Stiftungen und den Bund die illuminierte Handschrift „Das geheime<br />
Ehrenbuch der Fugger", die zwischen 1545 und 1548 von Jörg Breu dem<br />
Jüngeren und seiner Werkstatt gestaltet wurde, und den 1618 vollendeten<br />
kolorierten Druck "Fuggerorum et Fuggerarum imagines" angekauft hat, sind<br />
beide Werke digitalisiert worden. Neben klassischen Blätterversionen steht erstmals<br />
auch eine vollständige 3D-Ansicht zur Auswahl. Die Blätterversionen sind durch<br />
Inhaltsverzeichnisse erschlossen. Die Online-Versionen der Familienbücher stehen<br />
unter http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/fugger zur Verfügung.<br />
Im August 2009 wurde in der Internationalen Jugendbibliothek (IJB) in<br />
Schloss Blutenburg in München die Retrokonversion des sogenannten Genfer<br />
Katalogs abgeschlossen, der seitdem im Web-Opac der IJB sowie im<br />
Bibliotheksverbund Bayern gefunden werden kann. Die Genfer Sammlung wurde<br />
21
22<br />
von 1928 bis 1969 vom Bureau d’Éducation in Genf aufgebaut. Das Bureau<br />
d’Éducation beauftragte Kommissionen, zunächst in den Mitgliedsländern des<br />
Völkerbundes, dann auch in weiteren Ländern, die besten Kinder- und Jugendbücher<br />
des jeweiligen Landes zuzusenden.<br />
Im Münchner Stadtmuseum befinden sich rund 30.000 Porträts, darunter<br />
Zeichnungen, Druckgrafik, Gemälde und Fotografien, Porträtbüsten und Skulpturen,<br />
deren Entstehungszeit vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart reicht. Durch<br />
eine Kooperation zwischen dem Münchner Stadtmuseum und der Bayerischen<br />
Staatsbibliothek konnten rund 1.800 dieser Porträts digitalisiert und in Form<br />
der Online-Datenbank Porträtsammlung des Münchner Stadtmuseums<br />
zugänglich gemacht werden. Die Auswahl wird laufend erweitert. Porträtierte (und<br />
Porträtisten) können über einfache Suchfunktionen recherchiert werden. Vorrangig<br />
handelt es sich um prominente Münchnerinnen und Münchner aus Kunst und<br />
Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft, Kirche und Politik sowie Vertreter<br />
bestimmter Berufsgruppen und gesellschaftlicher Kreise. Ergänzt wird dieser Kreis<br />
durch Persönlichkeiten aus der bayerischen und deutschen Geschichte sowie<br />
durch internationale Prominenz aus Film, Theater, Musik und den bildenden<br />
Künsten.<br />
Am 24.11.2009 fand in der UB Regensburg die konstituierende Sitzung des<br />
Regensburger Bibliotheksverbundes (RBV), eines Zusammenschlusses von<br />
Einrichtungen des Bibliotheks-, Archiv- und Dokumentationswesens in<br />
unterschiedlicher Trägerschaft aus Stadt und Region, statt. In der Versammlung<br />
unterzeichneten Vertreter von 14 Bibliotheken und Archiven (u. a. die UB, die<br />
Bischöfliche Zentralbibliothek, Hochschule für katholische Kirchenmusik und<br />
Musikpädagogik, das Osteuropa-Institut, die Staatliche Bibliothek Regensburg und<br />
die Stadtbücherei), die Kooperationsvereinbarung. Weitere Einrichtungen haben<br />
ihren Beitritt zum Verbund zugesagt. Ein Ziel der Kooperation ist, das Medien- und<br />
Dienstleistungsangebot von Bibliotheken und Archiven in Regensburg und<br />
Umgebung deutlich zu machen und für alle Interessierten einen einfachen Zugang<br />
zu Informationen und Wissen zu schaffen. Ganz in diesem Sinne hat der<br />
Regensburger Bibliotheksverbund in seiner Gründungsversammlung als erste<br />
kooperative Dienstleistung das gemeinsame Internetportal in Betrieb genommen.<br />
Die Website, die laufend ausgebaut wird, bietet Informationen über die Aktivitäten<br />
von Bibliotheken und Archiven in Regensburg und der Region. Ein Schwerpunkt<br />
liegt dabei auf der Vorstellung gemeinsamer Projekte. Besonders an Lehrkräfte und<br />
Schulen wendet sich ein eigener Bereich „Regensburger Bibliotheken für<br />
Schulen“, in dem die Angebote der Bibliotheken als Partner der Schulen vorgestellt<br />
werden (nach der Pressemitteilung der Stadt vom 01.12.2009).<br />
Die Sammlung historischer Schulwandbilder an der Universität Würzburg ist mit<br />
rund 13.000 Originalbildern die größte und repräsentativste Europas. Sie spiegelt<br />
die europäische Geistes- und Kulturgeschichte der letzten 150 Jahre wider. Die<br />
Sammlung wird von der Würzburger Forschungsstelle für Schulwandbilder<br />
erschlossen. Die kürzlich erfolgte Erweiterung des Bestandes um 9.000 Bilder wurde<br />
durch die Übernahme des Archivs der Universität Duisburg-Essen möglich.<br />
22
23<br />
GBV (tlw. Berlin, Niedersachsen, Norddeutschland,<br />
Sachsen-Anhalt, Thüringen)<br />
Der GBV hat seine zentrale Informationsseite umstrukturiert<br />
(http://www.gbv.de/vgm/info/). Die Seite ist gegliedert in Informationen für Benutzer<br />
(und Ansprechpartner für Benutzer) und für Bibliotheken (und Ansprechpartner für<br />
Bibliotheken). Die Informationen für Benutzer sind gegliedert in: FAQs,<br />
Informationen zum Datenbankangebot und deren Nutzungsbedingungen, Fernleihe,<br />
subito-PreOrder und Z39.50 Zugängen. Die Informationen für Bibliotheken sind<br />
gegliedert in: Allgemeine Informationen, Serviceangebote der VZG, Fernleihsystem,<br />
Verbundbibliotheken und Öffentliche Bibliotheken.<br />
Der GBV hat die Web-Informationsseiten zur Online-Fernleihe und zum<br />
Leihverkehr umstrukturiert. Die beiden bisherigen Bereiche "Online-<br />
Bestellsystem" und "Nationaler und Internationaler Leihverkehr" wurden zu dem<br />
Bereich "Fernleihe" zusammengezogen (http://www.gbv.de/vgm/info/biblio/03FLS/).<br />
Die Verbundzentrale des GBV hat in Zusammenarbeit mit dem Projekt digiCult aus<br />
Schleswig-Holstein eine Nachweisdatenbank für digital erfasste<br />
Museumsobjekte veröffentlicht. Zurzeit befinden sich in GBV-digiCULT circa<br />
25.000 Datensätze digitaler Objekte aus etwa 45 Museen des Museumsportals<br />
Nord der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg sowie circa 2.000 Datensätze<br />
aus dem Virtuellen Antikenmuseum (Viamus) des Archäologischen Instituts<br />
der Universität Göttingen. Der Nachweis eines digitalen Objektes ist mit dem<br />
entsprechenden Quelldatensatz des Ursprungsportals verlinkt, so dass auch diese<br />
Informationen direkt verfügbar sind. Die GBV-digiCULT Datenbank wird durch den<br />
Nachweis von Beständen weiterer Kulturinstitutionen erweitert.<br />
Berlin<br />
Der Online-Katalog GeroLit (http://vzlbs2.gbv.de:8080/DB=41/), der von der<br />
Bibliothek des Deutschen Zentrums für Altersfragen e. V. (DZA) in<br />
Berlin angeboten wird, weist Monographien, Sammelbände und deren<br />
Teilaufnahmen sowie seit September 2007 auch Online-Ressourcen nach. Bei<br />
Sammelwerken wird nicht nur das ganze Buch, sondern auch jeder Aufsatz mit<br />
einem thematischen Bezug zu den definierten Sammelgebieten Gerontologie,<br />
Alterssoziologie, Soziologie des Lebenslaufs, Entwicklungspsychologie des<br />
höheren Lebensalters, Alten-/Senioren- und Sozialpolitik, gesundheitliche<br />
Versorgung Älterer und Altenhilfe / Altenpflege / Pflegewissenschaften einzeln<br />
aufgenommen und verschlagwortet. Zudem wird ein ausgewählter Teil der<br />
Fachzeitschriften inhaltlich erschlossen (Kernzeitschriften, die für die<br />
Arbeitsschwerpunkte des DZA besondere Bedeutung haben). Etwa 60 Prozent der<br />
Literaturnachweise beziehen sich auf deutschsprachige und etwa 40 Prozent auf<br />
fremdsprachige (vor allem englischsprachige) Veröffentlichungen. GeroLit enthält<br />
derzeit etwa 130.000 Einträge aus 140 internationalen<br />
Zeitschriften, Büchern und grauer Literatur. Die Datenbank wird laufend aktualisiert<br />
und wächst jährlich um etwa 4.000 Nachweise. Seit September 2007 ist GeroLit<br />
beim Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) angesiedelt.<br />
23
24<br />
Nach dem Update der Datenbank Gesamtkatalog der Wiegendrucke Ende Oktober<br />
2009 sind die BSB-Ink- und ISTC-Nummern in den bibliographischen Nachweisen —<br />
z. B. BSB-Ink B-408, ISTC ib00526000 — mit Hilfe von Hyperlinks mit den<br />
entsprechenden Seiten im Inkunabelkatalog der BSB München (BSB-Ink) bzw. im<br />
Incunabula Short-Title Catalogue (ISTC) der British Library verknüpft. Die<br />
Datenbank, deren Redaktion sich bei der Staatsbibliothek zu Berlin befindet,<br />
begleitet die Druckausgabe des Gesamtkatalogs der Wiegendrucke (GW), der in<br />
alphabetischer Form sämtliche Drucke des 15. Jahrhunderts verzeichnet. Seit 1925<br />
erscheint er im Hiersemann Verlag. Bisher liegen elf Bände vor, in denen die Artikel<br />
„Abbey of the Holy Ghost“ bis „Hord, Jobst“ enthalten sind. In der Datenbank sind<br />
sämtliche im Manuskript des Gesamtkatalogs der Wiegendrucke und in den<br />
bereits gedruckten Bänden nachgewiesenen Inkunabelausgaben in unterschiedlicher<br />
Erschließungstiefe zu finden:<br />
• die in den bereits gedruckten Bänden nachgewiesenen Ausgaben als Titelnachweise<br />
mit weiteren ergänzenden Informationen. Außerdem werden<br />
zahlreiche Ausgaben nachgewiesen, die beim Erscheinen der einzelnen<br />
Bände noch nicht bekannt waren. Sie sind in der Datenbank mit einem „N“ als<br />
Nachträge gekennzeichnet (z.B. „0128410N“).<br />
• alle im ungedruckten Manuskript nachgewiesenen Ausgaben (Alphabetteil I –<br />
Z), ergänzt durch die digitalisierten handschriftlichen Beschreibungen aus dem<br />
Manuskript des GW.<br />
Vom 23.11. bis 20.12.2009 zeigte die Staatsbibliothek zu Berlin auf<br />
Einladung des Bundespräsidenten eine Auswahl ihrer kartographischen Bestände<br />
in Schloss Bellevue. Am heutigen Amtssitz des Bundespräsidenten hat die<br />
Kartenabteilung ihren Ursprung: Dort widmete man sich ab 1856 der Erschließung<br />
von 35.000 Karten aus dem Nachlass der Generäle von Scharnhorst. Da jedoch die<br />
räumlichen und konservatorischen Bedingungen im Königlich Kartographischen<br />
Institut dem weiteren Ausbau und der sachgemäßen Benutzung der Sammlung<br />
entgegenstanden, wurde der Aufbau einer selbständigen Kartenabteilung in der<br />
Königlichen Bibliothek beschlossen: Vor 150 Jahren zogen 40.000 Karten vom<br />
Schloss Bellevue in den Bau der Bibliothek am Opernplatz. Im Jahr 1914 zogen dann<br />
schon über 200.000 Karten in das neu errichtete Bibliotheksgebäude Unter den<br />
Linden. Dort bewahrt und erschließt auch heute die Kartenabteilung der<br />
Staatsbibliothek zu Berlin kartographisches Material mit Erscheinungsjahr bis<br />
1939. Die modernen Karten, derzeit im Haus Potsdamer Straße aufgestellt,<br />
werden nach Abschluss der Generalsanierung des Hauses Unter den Linden<br />
ebenfalls dorthin ziehen. Vom 25.01. bis 20.02.2010 ist die Karten-Ausstellung unter<br />
dem Titel „Belle Vue auf die Welt“ in der Staatsbibliothek am Potsdamer Platz zu<br />
sehen.<br />
Die Staatsbibliothek zu Berlin hat den von ihr verwahrten Nachlass Dietrich<br />
Bonhoeffers restauriert. Aus Familienbesitz kaufte die Staatsbibliothek mit<br />
Unterstützung durch weitere Spendenmittel zudem kürzlich 40 Briefe und 25<br />
Postkarten, die von Dietrich Bonhoeffer geschrieben wurden, sowie 12 Briefe von<br />
seiner Braut Maria von Wedemeyer. Gleichzeitig schenkte die Familie der<br />
Staatsbibliothek zu Berlin den 27 Kästen umfassenden Nachlass der<br />
Zwillingsschwester Dietrich Bonhoeffers. Dieser enthält neben<br />
Lebensdokumenten auch zahlreiche Briefe der Familie – darunter von den Eltern<br />
und Großeltern Bonhoeffers sowie von anderen Kindern der Familie. Die<br />
24
25<br />
Staatsbibliothek zu Berlin plant, in einem zweiten Schritt alle Briefe und Werke aus<br />
dem Nachlass Dietrich Bonhoeffer zu digitalisieren und im Internet zu<br />
präsentieren.<br />
Niedersachsen<br />
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Evangelisch-reformierte<br />
Kirche haben die Wiedereröffnung der Johannes a Lasco Bibliothek in<br />
Emden als Forschungsstätte des reformierten Protestantismus angekündigt.<br />
Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte<br />
Forschungsverbund TextGrid, der eine virtuelle Forschungsumgebung für<br />
Philologen, Linguisten, Musikwissenschaftler und Kunsthistoriker entwickelt und eine<br />
Zugriffsmöglichkeit auf fachwissenschaftliche Werkzeuge, Services und Inhalte<br />
bietet, hat die Online-Bibliothek von zeno.org erworben. Die digitale Sammlung<br />
geisteswissenschaftlicher Literatur ist die umfangreichste ihrer Art im deutschen<br />
Sprachraum. Sie umfasst nahezu alle wichtigen Werke bis zum Anfang des<br />
20.Jahrhunderts, unter ihnen 280 Romane deutschsprachiger Autoren, 27<br />
Wörterbücher und Enzyklopädien sowie zahlreiche Schriften aus Philosophie,<br />
Geschichte, Naturwissenschaft und verschiedenen weiteren Disziplinen. Nach dem<br />
Erwerb steht sie nicht nur zur Lektüre, sondern auch zur freien wissenschaftlichen<br />
Bearbeitung und Nachnutzung zur Verfügung. Die Universität Göttingen hat den<br />
Erwerb am 02.12.2009 in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.<br />
Die SUB Göttingen hat im Rahmen des Projekts zum „Aufbau innovativer<br />
digitaler Dienstleistungen in public-private-partnership“ mit Unterstützung der<br />
Deutschen Nationalbibliothek und des Georg-Olms-Verlages das Handbuch der<br />
historischen Buchbestände in Deutschland, Österreich und Europa digitalisiert<br />
und im Volltext im Internet bereitgestellt. Für das Werk, das die Situation in<br />
Deutschland schildert, gilt, dass je nach Erfordernis die Regionalteile aus einem<br />
oder mehreren Bänden bestehen. Umfasst ein Regionalteil mehr als ein Bundesland,<br />
ist innerhalb des Regionalteils jedes Bundesland für sich dargestellt. Die Anordnung<br />
innerhalb der Bundesländer ist alphabetisch nach Orten. Auch die Bände zu<br />
Österreich sind nach Bundesländern geordnet. Die Europa-Bände behandeln die<br />
Staaten Tschechische und Slowakische Republik, Ungarn, Polen, Bulgarien,<br />
Dänemark, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Russland, Kroatien,<br />
Slowenien, Italien, Großbritannien und Irland.<br />
Die SUB Göttingen koordiniert ein Verbundprojekt zum Aufbau einer<br />
elektronischen Forschungsinfrastruktur in der Europäischen Union. Das<br />
Vorhaben mit dem Namen OpenAIRE (Open Access Infrastructure for Research<br />
in Europe) hat im Dezember 2009 seine Arbeit aufgenommen und wird von 38<br />
Projektpartnern innerhalb der Europäischen Union getragen. Die Europäische<br />
Kommission fördert das dreijährige Projekt innerhalb ihres<br />
Forschungsrahmenprogramms mit rund vier Millionen Euro. Ziel des Projektes ist es,<br />
über ein zentrales elektronisches Portal einen öffentlichen und kostenlosen<br />
Zugang zu qualitätsgeprüften wissenschaftlichen Artikeln zu ermöglichen.<br />
Die Virtuelle Fachbibliothek Mathematik ist ein Internetportal zur Recherche<br />
nach mathematischer Literatur und Fachinformation in Bibliothekskatalogen,<br />
Datenbanken, Zeitschriften und anderen Internetangeboten. Sie wird seit 2005<br />
25
26<br />
von der SUB Göttingen aufgebaut und seit 2007 gemeinsam mit der TIB<br />
Hannover und dem Fachinformationszentrum Karlsruhe (FIZ) mit<br />
Unterstützung der DFG weiterentwickelt. Mit einer neuen Struktur und einem<br />
erweiterten Serviceangebot ist die Virtuelle Fachbibliothek ausgebaut worden. Neben<br />
der Suche per Rechercheformular können die Nutzer auch thematisch anhand der<br />
international verbreiteten Mathematics Subject Classification in die Suche<br />
einsteigen oder gezielt in historischen Informationsquellen recherchieren. Zu den neu<br />
aufgenommenen Datenquellen zählt die Electronic Library of Mathematics, die<br />
weltweit größte frei zugängliche Sammlung von Open-Access-Zeitschriften in der<br />
Mathematik. Auch die Online-Datenbank des mathematischen Referate-Organs<br />
Zentralblatt MATH, die weltweit vollständigste Literaturdatenbank im Bereich der<br />
Reinen und Angewandten Mathematik, wurde aufgenommen, ebenso wie die<br />
wichtigsten mathematischen Sammlungen internationaler Digitalisierungsprojekte.<br />
Außerdem haben die Betreiber die Benutzeroberfläche verbessert und den<br />
Suchkomfort des Portals erhöht.<br />
Die Arbeitsbibliothek des Philosophen Karl Jaspers (1883-1969) ist von Basel in<br />
seine Geburtsstadt Oldenburg umgezogen. Die rund 11.000 Bände werden in der<br />
Universitätsbibliothek Oldenburg katalogisiert, bevor sie ihren endgültigen<br />
Standort im künftigen Karl-Jaspers-Haus, einer Altbau-Villa in Oldenburg, erhalten<br />
werden. Das Gebäude soll nicht nur die umfangreiche Arbeits- und<br />
Forschungsbibliothek aufnehmen, sondern auch Tagungen und Veranstaltungen<br />
durchführen. Die Bibliothek wird im Erdgeschoss der Villa so aufgestellt, wie sie<br />
seinerzeit von Jaspers genutzt wurde. Das Haus wird auch die im Jaspers-Jahr<br />
entstandene Biographieausstellung zu Leben und Werk des Oldenburger<br />
Philosophen beherbergen. Gezeigt werden auch eine Reihe von Gegenständen aus<br />
dem ehemaligen Arbeitszimmer von Jaspers: sein Schreibtisch, die Schreibmaschine<br />
seiner Frau, einige Aquarelle des Vaters und andere persönliche Gegenstände,<br />
darunter auch die Zyankali-Kapseln, die Jaspers für den Fall der Verhaftung seiner<br />
jüdischen Frau durch die Gestapo bereithielt. Der Ankauf der Bibliothek von Jaspers<br />
wurde der Universität unter anderem durch das finanzielle Engagement der<br />
Stiftung Niedersachsen und der EWE AG ermöglicht. Die Erschließung der<br />
Bibliothek wird durch das Land Niedersachsen gefördert. Die Bibliothek ist für die<br />
Jaspers-Forschung und die geplante kommentierte Gesamtausgabe der Werke, des<br />
Nachlasses und der Briefe von großem Wert, weil Jaspers grundsätzlich „mit dem<br />
Bleistift“ gelesen und in den Büchern eine Fülle von Anstreichungen,<br />
handschriftlichen Anmerkungen und Kommentaren hinterlassen hat.<br />
Norddeutschland<br />
Die Deutsche Wochenschau GmbH in Hamburg ist im November 2009 sechzig<br />
Jahre alt geworden. Die Wochenschau verstand sich als aktuelles, offenes und<br />
unabhängiges Informationsorgan, das über die Ereignisse aus aller Welt in Ton und<br />
Bild Bericht erstattete. So gehörten die Berichte über das aktuelle Zeitgeschehen<br />
zum festen Programm jeder Kinovorstellung. Seit 1978 ist die Deutsche<br />
Wochenschau GmbH nicht mehr in staatlichem Besitz. Das Filmmaterial ist<br />
allerdings als Archivgut im Eigentum des Bundesarchivs verblieben und wird<br />
durch die Deutsche Wochenschau GmbH öffentlich nutzbar gemacht. Das Archiv<br />
verfügt über 12 Millionen Meter oder 7.000 Stunden Filmmaterial aus den Jahren<br />
1945 bis 1977. Die Bestände des Filmarchivs stehen für Recherchen und<br />
Bestellungen zur Verfügung. Alle notwendigen Infos (u. a. Wie funktioniert eine<br />
26
27<br />
Bestellung ? Wer kann diesen Service in Anspruch nehmen ? Welche Rechte werden<br />
dem Benutzer übermittelt ? Wie schnell kann ich Film- bzw. Bildmaterial bekommen ?<br />
Was kostet der Service) stehen auf der Website der Deutschen Wochenschau<br />
bereit („Über uns“ anklicken). Insbesondere Fernsehsender und<br />
Filmproduktionsfirmen nutzen seit langem die historischen Filmdokumente, um ihren<br />
Produktionen zeitgeschichtliche Authentizität zu verleihen. Als Pilotprojekt ist ein<br />
Online-Archiv der Deutschen Wochenschauen aus der Zeit von 1895 bis 1999<br />
im Aufbau (http://www.wochenschau-archiv.de/). Derzeit (Stand: November 2009)<br />
sind 6.044 Beiträge abrufbar. Über den „Gastzugang“ sind kostenlose<br />
Recherchen möglich.<br />
Die SUB Hamburg , die das Projekt Webis koordiniert, informierte im Frühjahr<br />
2009 alle Verantwortlichen von Bibliotheken mit Sondersammelgebieten, dass die<br />
veraltete Internet-Darstellung der Sondersammelgebiete Webis (gebildet aus<br />
WEB und BibliotheksInformationsSystem) in eine zeitgemäßere Präsentation<br />
überführt werden soll. Vorgeschlagen wurde die Einrichtung eines Wikis, dessen<br />
technische Grundlage die Software MediaWiki sein sollte, die z. B. auch bei der<br />
Online-Enzyklopäde Wikipedia zum Einsatz kommt. Die UB Heidelberg übernahm<br />
die Rolle des Pilotanwenders. Nachdem alle Inhalte aus dem alten „Webis“ in das<br />
neue Wiki überführt worden waren, konnten neue Inhalte, aktuelle Zahlen und<br />
Internet-Links hinzugefügt werden. Die SSGs gliedern sich nach dem gleichen<br />
Schema: Rechts eine kurze Infospalte und links eine Beschreibung des<br />
betreffenden Sondersammelgebiets sowie ganz unten eine Kategorienzeile. Zur<br />
Beschreibung gehören auch ausführliche Infos zum Sammlungsprofil, eine Liste<br />
mit verwandten Fachgebieten sowie eine Verlinkung zur zuständigen Virtuellen<br />
Fachbibliothek, zum Volltextserver, zu Neuerwerbungen, zu Fernleihe und<br />
Lieferdiensten und einiges mehr. Dazu kommen noch Hinweise zum<br />
DatenBankInfoSystem (DBIS) sowie zu den Nationallizenzen (nach: Nicole Kloth.<br />
„Frühjahrsputz bei Webis: Die neue Internet-Darstellung der Sondersammelgebiete“.<br />
Theke aktuell 2-3 / 2009).<br />
Der Imagefilm der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften<br />
in Kiel ist zeitgleich mit dem Film der Bibliothek der Universität Konstanz fertig<br />
geworden. Er ist unter anderem bei YouTube zu betrachten<br />
(http://www.youtube.com/DieZBW).<br />
Der Catalogus Professorum Rostochiensium (CPR) wird von der<br />
Forschungsstelle Universitätsgeschichte gemeinsam mit der UB Rostock <br />
und dem Archiv der Universität Rostock bearbeitet. Im Catalogus sollen alle<br />
Professoren der Universität Rostock seit 1419 dokumentiert werden. Der Katalog<br />
ist noch im Aufbau begriffen. Zurzeit befinden sich über 1200 Einträge im Catalogus.<br />
Bereits vollständig vertreten ist die Gruppe der Professoren seit 1992/93 bis 2009.<br />
Die Professoren der DDR-Zeit (1946 bis 1990/92) sind zu einem großen Teil<br />
enthalten. Für die zwischen 1600 und 1800 tätigen Professoren sind<br />
Dokumenteinträge vorhanden. Die anderen Zeiträume befinden sich noch in<br />
Bearbeitung.<br />
Die Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin ist seit dem<br />
01.09.2009 neue subito-Lieferbibliothek mit 15.863 Titelbeständen. Die<br />
Lieferbibliotheken im subito direct customer service sind unter http://www.subitodoc.de/index.php?lang=de&mod=page&pid=Lieferantenprofile<br />
aufgeführt.<br />
27
Sachsen-Anhalt<br />
28<br />
In der Kreisstadt Köthen in Sachsen-Anhalt ist vor kurzem die Europäische<br />
Bibliothek für Homöopathie (EBHK) , Wallstraße 48, 06366 Köthen/Anhalt<br />
(Tel. 03496-512893, Fax 03496-303816, E-Mail hombib-koethen@dzvhae.de, URL<br />
http://www.homoeopathie-welt.de) eröffnet worden. Zur Eröffnung wurde der<br />
„Historische Bestand“ von rund 2.500 Bänden von der SUB Hamburg per<br />
Schiff nach Magdeburg und von dort aus nach Köthen gebracht. Die Bände aus den<br />
Jahren 1796 bis 1950 haben im einstigen Spital direkt neben dem einstigen<br />
Wohnhaus des Homöopathie-Begründers Samuel Hahnemann ihren Platz gefunden.<br />
Der Bestand soll insgesamt auf etwa 6.000 Bände anwachsen. Zu den ältesten<br />
Bänden gehört neben Hahnemanns Arzneimittellehre „Fragmenta de Veribus“ „Die<br />
praktische Heilkunde und Wasser Heillehre“ von Wilhelm Schnackenburg. Hier soll<br />
künftig auch das Archiv des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte<br />
(DZVhÄ) untergebracht werden.<br />
Thüringen<br />
In Vorbereitung auf das Liszt-Jahr 2011 hat die Klassik Stiftung Weimar mehrere<br />
Briefe und künstlerische Darstellungen zum Sammlungsschwerpunkt Liszt<br />
noch vor Jahresende 2009 erworben. Dazu gehören 22 Briefe der Lebensgefährtin<br />
Franz Liszts, Carolyne von Sayn-Wittgenstein, und 11 Briefe ihrer Tochter Marie<br />
(verh. Fürstin Hohenlohe-Schillingsfürst) an den Maler Wilhelm von Kaulbach und<br />
dessen Frau in München. Die Mehrzahl der Briefe stammt aus den Jahren 1856 bis<br />
1859, der gemeinsam mit Liszt verbrachten Lebenszeit in Weimar. Zu den<br />
Neuerwerbungen zählt u.a. auch das aus der Liszt-Ikonographie bekannte Aquarell<br />
"Wie sich Franz Liszt in Wien zum Festessen hergeben muß" des mit Heinrich<br />
Heine befreundeten Johann Peter Lyser.<br />
hbz (Nordrhein-Westfalen und Teile von Rheinland-Pfalz)<br />
Das hbz hat die Vorträge, die auf dem Anwendertreffen der Wissenschaftlichen<br />
Bibliotheken zur Online-Fernleihe am 24.11.2009 in Köln gehalten wurden, ins<br />
Netz gestellt.<br />
Die von der UB Bielefeld entwickelte wissenschaftliche Suchmaschine BASE<br />
(= Bielefeld Academic Search Engine) umfasst 22 Mio. Dokumente aus 1.407<br />
Quellen (Stand: Januar 2010). Als 183. Quelle aus Deutschland wurden die<br />
Dokumente des OAI-Servers der Universität Rostock vollständig erfasst, als 184.<br />
(und bisher letzte) Quelle die Dokumente von GoeScholar, dem Publikationenserver<br />
der Georg-August-Universität Göttingen. Die BASE-Suche ist unter<br />
http://www.base-search.net/ zu finden.<br />
Seit 2003 steht die Bibliographie zur Geschichte und Kultur des Weines als<br />
Datenbank im Internet zur Verfügung. Sie wird aufgrund eines Auftrags des<br />
Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
vom Deutschen Weininstitut in Mainz gefördert und von der Bundesanstalt für<br />
Landwirtschaft und Ernährung in Bonn technisch realisiert. Die Bibliographie wird<br />
von Renate Schoene bearbeitet. Die Weinbibliographie hat seit Mitte Dezember 2009<br />
einen neuen Internet-Auftritt. Die neue Adresse lautet<br />
28
29<br />
http://weinbaugeschichte.bmelv.de/. Inzwischen wurden mehr als 26.000 Weintitel<br />
verzeichnet. Entscheidend ist, dass die Eingabe neuer Titel, Korrekturen usw. seit<br />
dem Tag des Relaunchs der Datenbank unter der neuen Internet-Adresse online<br />
erfolgt, so dass die Weinbibliographie stets auf dem neuesten Stand ist. Unter der<br />
oben genannten Adresse ist auch ein Vortrag zu finden, den Renate Schoene zum<br />
Thema „Weinbibliographien als Mittel der Kommunikation“ im Rahmen des 31.<br />
Weltkongresses für Rebe und Wein der Internationalen Organisation für Rebe und<br />
Wein (O.I.V.) in Verona am 17.06.2008 gehalten hat und der eine komplette<br />
Übersicht über gedruckte und Internet-Bibliographien zum Thema Wein bietet.<br />
Detaillierte Informationen zu 269 Studienangeboten der Kulturvermittlung und<br />
Interkultur an Hochschulen in Deutschland bietet die neue Online-Datenbank des<br />
Instituts für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. in Bonn, die im<br />
Rahmen des vom BMBF geförderten Projektes Studium–Arbeitsmarkt–Kultur<br />
erarbeitet wurde. Mit vielfältigen Suchfunktionen können neben den strukturellen<br />
Angaben (u.a. Abschluss, Voraussetzungen, Semester- und Studienbeiträge,<br />
Kontaktdaten) auch Informationen zu Zielen, Inhalten, vermittelten Kompetenzen<br />
sowie zur Arbeitsmarktorientierung der Studienangebote kostenlos recherchiert<br />
werden.<br />
Die Zuständigkeit für die Sortierzentrale NRW ist vom hbz an die USB Köln <br />
übergegangen. Am 26.11.2009 hat die Sortierzentrale neue Räume bezogen. Die<br />
neue Anschrift lautet: Sortierzentrale NRW, Bonner Straße 311 – 313, 50968 Köln<br />
(Tel. 0221-16920750, E-Mail sortierzentrale@ub.uni-koeln.de).<br />
Die USB Köln hat in ihrem Newsletter vom 24.11.2009 mitgeteilt, dass sie<br />
Fernleihbestellungen von Studierenden anderer Hochschulen nicht mehr<br />
annehmen kann. Sie bittet alle Studierenden anderer Hochschulen, den<br />
Fernleihdienst der eigenen Hochschule zu nutzen. Grund: Die Erledigung von<br />
Fernleihbestellungen ist sehr arbeits- und kostenintensiv, und die übliche<br />
Bearbeitungsgebühr in Höhe von 1,50 Euro deckt die damit verbundenen Kosten bei<br />
weitem nicht ab.<br />
Vor fünf Jahren, am 01.09.2004, wurde das Landesbibliothekszentrum Rheinland-<br />
Pfalz (LBZ) gegründet. In ihm sind die wissenschaftlichen Regionalbibliotheken<br />
Bibliotheca Bipontina in Zweibrücken, Pfälzische Landesbibliothek<br />
in Speyer und Rheinische Landesbibliothek in Koblenz mit den<br />
Büchereistellen in Koblenz und Neustadt an der Weinstraße zusammengefasst.<br />
Eine Bilanz nach fünf Jahren zeigt, dass die Errichtung der Zentralen Abteilungen<br />
Verwaltung und EDV zu einer Entlastung der einzelnen Einrichtungen und zu<br />
Synergieeffekten geführt hat. Der im Jahr 2006 in Betrieb genommene neue Online-<br />
Katalog des LBZ eröffnet den Zugriff zu den Beständen der einzelnen Standorte<br />
als gleichberechtigte Zweigstellen in einer Datenbank. Mit diesem neuen Katalog<br />
ist ein EDV-System entstanden, das erstmals die Bestände der Landesbibliotheken<br />
eines Bundeslandes in einem gemeinsamen Katalog anbietet. Die Nutzer haben die<br />
Vorteile des Systems schnell erkannt: So wurden 2007 insgesamt 149.200 Medien<br />
als Direktbestellungen zwischen den Standorten des LBZ (sogenannte<br />
Zweigstellenbestellungen) bestellt. 2008 waren es 161.000. Das entspricht einem<br />
Anstieg um 8 Prozent. Der Medienetat konnte auf rund 900.000 Euro gesteigert<br />
werden, so dass der Gesamtbestand der drei (Teil-)Bibliotheken nun 1.702.200<br />
Medieneinheiten beträgt (nach: Buch und Bibliothek 61. 2009. H.11/12).<br />
29
30<br />
Auf der neu gestalteten Website des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz<br />
(LBZ) steht eine anklickbare Übersicht der Bibliotheken in Rheinland-Pfalz zur<br />
Verfügung.<br />
Ende Oktober 2009 stellte das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (LBZ)<br />
das Digitalisierungsprojekt Koblenzer Adressbücher vor, das in Zusammenarbeit<br />
mit dem Stadtarchiv Koblenz realisiert wurde. In dem gemeinsamen Projekt wurden<br />
insgesamt 44 Bände mit circa 18.000 Seiten der Koblenzer Adressbücher<br />
digitalisiert und in dilibri, der Sammlung von landeskundlichen Werken zu<br />
Rheinland-Pfalz sowie von Beständen aus rheinland-pfälzischen Bibliotheken<br />
im Internet, bereitgestellt. Die Koblenzer Adressbücher erschienen von 1794 bis<br />
1979 unter wechselndem Titel. Im Stadtarchiv sind alle Jahrgänge komplett<br />
vorhanden, der Bestand im LBZ / Rheinische Landesbibliothek in Koblenz ist<br />
lückenhaft. Die in beiden Einrichtungen aufbewahrten Originalbände stehen der<br />
Nutzung nur noch sehr eingeschränkt zur Verfügung. In dilibri können die<br />
Adressbücher seit der Bereitstellung kostenfrei gelesen werden. In den Bänden ist<br />
eine Recherche nach Namen oder Berufen möglich, und sie können als<br />
elektronische Dateien heruntergeladen werden.<br />
Das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (LBZ) – Pfälzische<br />
Landesbibliothek in Speyer pflegt seit den 1920er Jahren den<br />
Sammelschwerpunkt Wein. Die Schwestereinrichtung im LBZ, die Rheinische<br />
Landesbibliothek in Koblenz, sammelt Weinliteratur für den nördlichen<br />
Teil des Landes, so dass im gemeinsamen Bestand der beiden Bibliotheken eine<br />
umfassende Dokumentation der Weinliteratur des Landes Rheinland-Pfalz<br />
gewährleistet ist. In Speyer tritt nun der neue Sammelschwerpunkt Kulinaristik<br />
hinzu. Im Online-Katalog des LBZ kann man diese Werke mit der Notation 689<br />
gezielt suchen. Im Fokus der Anschaffungen stehen wissenschaftliche Werke, die<br />
sich – neben den naturwissenschaftlich-technischen Grundlagen – mit den<br />
historischen, soziologischen, philosophischen und kulturellen Aspekten der<br />
Ernährung in der menschlichen Zivilisation beschäftigen. Die Forschung ist national<br />
und international angelegt. Wichtige Aspekte sind neben der<br />
Ernährungswissenschaft und Diätetik die Themengebiete Gastlichkeit sowie<br />
Ess- und Genusskulturen. Kochbücher gehören insoweit zum<br />
Sammelschwerpunkt, als sich aus ihnen soziologische Metainformationen gewinnen<br />
lassen. Es wurde vereinbart, dass einmal jährlich eine Auswahl von Neuerwerbungen<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt wird (nach: Ute Bahrs. „Pfälzische Landesbibliothek<br />
Schwerpunktbibliothek für Kulinaristik“. Südwest-Info. Mitteilungsblatt des VDB-<br />
Regionalverbandes Südwest Nr.22. 2009).<br />
HeBIS (Hessen und Teile von Rheinland-Pfalz)<br />
Auf der Katalogauswahlseite von HeBIS steht seit Oktober 2009 ein weiterer OLC-<br />
Dienst samt myCC zur Benutzung bereit: OLC Komparatistik, der Online-<br />
Contents-Fachdienst für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft.<br />
Zu finden sind dort derzeit über 130.000 Aufsatzdaten des Lieferdienstes<br />
SwetsScan aus 180 themenbezogenen Zeitschriften, die durch tägliche<br />
Lieferungen ergänzt werden und dem Sammlungsprofil des DFG-<br />
Sondersammelgebiets Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an<br />
der UB Frankfurt entsprechen. Wie auch bei den bereits existierenden OLC-<br />
30
31<br />
Diensten ist es möglich, auch ohne vorherige Registrierung darin zu recherchieren,<br />
sich die Trefferlisten als Download abzulegen und die gewünschten Zeitschriften<br />
direkt über das HeBIS-Portal oder Subito zu bestellen bzw. eine Fernleihbestellung<br />
aufzugeben. Über die Funktion myCCK (= My Current Contents Komparatistik)<br />
kann man sich regelmäßig Inhaltsverzeichnisse aus ausgewählten Zeitschriften per<br />
Mail zuschicken lassen. Dafür ist eine einmalige kostenfreie Registrierung notwendig.<br />
Die Vortragsfolien und Videos sämtlicher Vorträge der 10. DINI-Jahrestagung<br />
vom 30.09. bis zum 01.10.2009 an der Universität Kassel sind unter<br />
http://www.dini.de/veranstaltungen/jahrestagungen/2009/programm/ online verfüg-<br />
bar.<br />
KOBV (Berlin-Brandenburg)<br />
Die gemeinsame Verbunddatenbank des KOBV und des Bibliotheksverbundes<br />
Bayern (BVB) hat sich in den letzten Monaten des Jahres 2009 weiter entwickelt.<br />
Mehrere Tausend Titel aus der TUB Berlin und der Universität der Künste<br />
wurden innerhalb des Systems umgehängt, Bände der richtigen Überordnung<br />
zugeführt und Serien gelöscht. Im Dezember 2009 schließlich wurde die<br />
Datenmigration für die Bibliotheken der Hochschule Lausitz und der<br />
Hochschule Alice Salomon in Berlin vorbereitet.<br />
Mitte Dezember 2009 hat die KOBV-Zentrale den edoc-Publikationsserver der<br />
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) freigeschaltet<br />
(http://edoc.bbaw.de).<br />
Am 18.12.2009 hat die Deutsche Initiative für Netzwerkinformationen (DINI) der<br />
TUB Berlin das DINI-Zertifikat 2007 für Dokumenten- und<br />
Publikationsservices verliehen. Das DINI-Zertifikat ist ein in der Open-Access-<br />
Bewegung angesehenes Qualitätssiegel, das aktuellen internationalen<br />
Entwicklungen im Hinblick auf einen vertrauenswürdigen Dokumenten- und<br />
Publikationsservice Rechnung trägt (nach: KOBV-Newsletter Nr.6). Eine Liste der<br />
Server, die bereits das DINI-Zertifikat erhalten haben, steht unter<br />
http://www.dini.de/no_cache/service/dini-zertifikat/zertifizierte-server/ zur Verfügung.<br />
Der KOBV-Volltextserver ist um zwei Quellen reicher geworden: mit den Inhalten<br />
der Publikationsserver des GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ) und des<br />
Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sind damit nun fast 30.000 frei<br />
verfügbare Dokumente aus 19 regionalen Repositorien im Volltextserver<br />
recherchierbar.<br />
Neues Mitglied im KOBV ist seit dem 01.10.2009 die Bibliothek der Berlinischen<br />
Galerie (http://www.berlinischegalerie.de/index.php?id=148&L=0). Die Bibliothek<br />
erwirbt Bücher und Zeitschriften zu den Gebieten Bildende Kunst, Fotografie und<br />
Architektur. Der Schwerpunkt ihrer Sammlung liegt auf dem 20. Jahrhundert.<br />
Der Bestand (derzeit circa 65.000 Bände) wird durch Schenkungen und Nachlässe<br />
kontinuierlich bereichert. Er wächst jährlich um circa 2.000 Einheiten, wozu der<br />
Schriftentausch mit circa 280 Institutionen im In- und Ausland wesentlich beiträgt. Die<br />
Bibliothek ist eine öffentlich zugängliche Präsenzbibliothek.<br />
31
32<br />
Die Senatsbibliothek als Teil der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin<br />
ist wissenschaftliche Spezialbibliothek für die Verwaltung des Landes Berlin<br />
und für die allgemeine Öffentlichkeit sowie kommunalwissenschaftliche<br />
Spezialbibliothek für die Bundesrepublik Deutschland. Sie hat zu Beginn des<br />
Jahres 2010 eine neu gestaltete Website erhalten. Um als Teil der Stiftung Zentral-<br />
und Landesbibliothek besser erkennbar zu sein, wurde das Design geändert. Im<br />
rechten Seitenbereich finden sich jeweils aktuelle Informationen aus der<br />
Senatsbibliothek. Neu ist auch das RSS-Angebot, mit dem regelmäßig über<br />
Neuigkeiten informiert wird.<br />
Die UB der Humboldt-Universität zu Berlin hat kurz vor Jahresende die<br />
Beta-Version der Virtuellen Fachbibliothek des Sondersammelgebietes<br />
Hochschulwesen ins Netz gestellt. Hochschulwesen-Online soll langfristig der<br />
zentrale Einstiegspunkt für die überregionale Fachinformation zu Themen des<br />
Hochschulwesens werden. Was steht bereits an Modulen zur Verfügung: -<br />
Literatursuche (Metasuche im OPAC-Fachausschnitt des SSG Hochschulwesen,<br />
dem Gesamtkatalog der UB der HU sowie der SUB Göttingen); -<br />
Neuerwerbungslisten des SSG; - Suche in den fachlich relevanten E-Journals<br />
aus der EZB; - weitere Informationen zum SSG. Was ist in Vorbereitung ? -<br />
Ausbau der Literatursuche durch die Integration weiterer fachlich relevanter<br />
Literaturbestände; - Aufbau einer umfassenden Sammlung von Online-Quellen<br />
(fachlich relevante Webseiten, Blogs usw. können bereits vorgeschlagen werden); -<br />
Anzeige neuer Volltexte des Dokumentenservers. Was soll langfristig entstehen ?<br />
- Anzeige von News, Jobs und Terminen; - Online Contents (OLC) SSG<br />
Hochschulwesen; - Erweiterung um Web 2.0 Funktionen.<br />
Deutsche Nationalbibliothek (DNB)<br />
Im ZKBW-Dialog Nr.62 vom 28.10.2009 wurde bereits berichtet, dass die Deutsche<br />
Nationalbibliografie in gedruckter Form nach fast hundertjährigem Erscheinen und<br />
in der CD-ROM-Version eingestellt wird. Wie der Verlag mitgeteilt hat, enden die<br />
Abonnements einzelner Reihen der Deutschen Nationalbibliografie wie folgt: -<br />
Wöchentliches Verzeichnis (umfasst die Reihen A, B und C) und<br />
Neuerscheinungsdienst zum 31.12.2009 mit Heft Nr. 51/52; -<br />
Hochschulschriftenverzeichnis nach Erscheinen des Jahresregisters 2009 (circa<br />
Februar 2010); - Halbjahresverzeichnis nach Erscheinen des 2. Halbjahres 2009<br />
(circa April/Mai 2010); - das Dreijahresverzeichnis 2004 bis 2006 liegt bereits<br />
abgeschlossen vor, einen Berichtszeitraum 2007 bis 2009 wird es aus<br />
wirtschaftlichen Gründen nicht mehr geben; - CD-ROM-Ausgabe zum 31.12.2009<br />
mit der Ausgabe Dezember 2009. Stattdessen werden ab dem Jahr 2010 neben der<br />
allgemein zugänglichen Datenbank https://portal.d-nb.de/, mit der die Deutsche<br />
Nationalbibliothek (DNB) die Erstverzeichnung und damit ihren gesetzlichen Auftrag<br />
erfüllt, neue - an die verschiedenen Kundenwünsche angepasste - elektronische<br />
Angebote Druckverzeichnisse und CD-ROM ablösen. Die Gliederung in die Reihen<br />
A, B, C, H, M und T und den Neuerscheinungsdienst bleibt dabei unverändert,<br />
ebenso wird der Erscheinungsrhythmus beibehalten. In Anlehnung an die bisherigen<br />
gedruckten Ausgaben wird die Deutsche Nationalbibliothek die Nationalbibliografie<br />
als Online-Zeitschrift im <strong>PDF</strong>-Format in inhaltlich zum Teil vereinfachter Form<br />
kostenfrei über ihre Datenbank anbieten. Zusätzlich werden die <strong>PDF</strong>-Dateien auch<br />
kostenpflichtig auf dem WWW- bzw. FTP-Server der Deutschen Nationalbibliothek<br />
zum Abholen bereitgestellt, und auf Wunsch der bisherigen Nutzer bietet die DNB die<br />
32
33<br />
<strong>PDF</strong>-Dateien auch als Papierkopie an. Die Konditionen für die Deutsche<br />
Nationalbibliografie als Online-Zeitschrift im <strong>PDF</strong>-Format im Einzelnen:<br />
• Zugang über den Portal-Katalog: kostenfrei<br />
• Bereitstellung der <strong>PDF</strong>-Dateien auf dem WWW- bzw. FTP-Server der<br />
Deutschen Nationalbibliothek: EUR 5,00 pro Lieferung<br />
• Papierkopien der Lieferungen (banderoliert und gelocht): Pro Lieferung inkl.<br />
Porto Inland. Bezug auch über den Buchhandel möglich.<br />
Reihe A: EUR 12,50<br />
Reihe B: EUR 5,00<br />
Reihe C: EUR 6,00<br />
Reihe H: EUR 14,00<br />
Reihe M: EUR 4,00<br />
Reihe T: EUR 4,00<br />
Neuerscheinungsdienst: EUR 9,50<br />
(nach der Mail der DNB vom 19.11.2009).<br />
Die DNB hat die Übersetzungen des MARC 21 Format for Bibliographic Data,<br />
des MARC 21 Format for Authority Data sowie des MARC 21 Format for<br />
Holdings Data auf der Informationsseite Umstieg auf MARC 21 veröffentlicht. Es<br />
handelt sich dabei zunächst um <strong>PDF</strong>-Dateien mit der Möglichkeit, aus dem<br />
Inhaltsverzeichnis zu den entsprechenden Feldern zu navigieren. Auf der genannten<br />
Infoseite befinden sich zahlreiche weitere wichtige Dokumente, die das von der DFG<br />
und der amerikanischen Andrew W. Mellon Foundation geförderte Projekt Umstieg<br />
auf MARC 21 behandeln.<br />
Ausland / Internationaler Leihverkehr<br />
Australien<br />
Das Australian Digital Theses Program (ADT) wurde 2005 mit dem Ziel gegründet,<br />
an australischen Universitäten eingereichte Dissertationen über das Internet<br />
weltweit recherchierbar und zugänglich zu machen. Die Dissertationen sind zum<br />
größten Teil frei zugänglich und können als <strong>PDF</strong>-Dokumente heruntergeladen<br />
werden.<br />
Belgien<br />
Im Juli 2009 wurde Belgica (http://belgica.kbr.be/) freigeschaltet, die virtuelle<br />
Bibliothek der Bibliothèque Royale de Belgique (BRB), die den Zugang zu<br />
wichtigen schriftlichen Zeugnissen des belgischen Königreichs ermöglicht.<br />
Handschriften, alte und wertvolle Drucke, Zeitschriften, Musikhandschriften und -<br />
drucke, Münzen und Medaillen, Karten und Pläne sowie Zeichnungen und<br />
Druckgrafik wurden digitalisiert und können kostenfrei recherchiert werden.<br />
Europäische Union<br />
Wie hoch ist der EU-Haushalt? Auf welchen Werten und Prinzipien<br />
basiert die EU? Und welchen Einfluss hat sie auf uns im Alltag? 29 Infografiken, die<br />
von der Bundeszentrale für politische Bildung angeboten werden, entwirren das<br />
komplizierte Geflecht der Europäischen Union.<br />
Frankreich<br />
33
34<br />
Nach einer Meldung von heise online vom 13.01.2010 hat eine Kommission, die<br />
sich im Auftrag der Regierung mit der Zukunft von Digitalisierungsprojekten zur<br />
Bewahrung des kulturellen Erbes des Landes auseinandergesetzt hat, die Bildung<br />
von öffentlich-privaten Partnerschaften empfohlen, um die Digitalisierung in<br />
Frankreich zu beschleunigen. Der französische Kulturminister Mitterrand schloss<br />
dabei eine Kooperation mit Google nicht aus, das US- Unternehmen müsse sich<br />
aber an die von Frankreich vorgegebenen Bedingungen halten. Ohne die Einbindung<br />
privater Anbieter kommt Frankreich bei seinen Digitalisierungsprojekten nur sehr<br />
langsam voran. So wurden etwa seit der Gründung des Gallica-Projekts im Jahr<br />
1997, in dessen Rahmen die Bestände der Bibliothèque Nationale de France<br />
digitalisiert werden sollen, erst 145.000 Bücher eingescannt. Google, das bei seiner<br />
Digitalisierung mit zahlreichen Bibliotheken weltweit kooperiert, hat bereits zehn<br />
Millionen Werke eingescannt.<br />
Die Bibliothèque municipale de Lyon und Google haben einen Vertrag<br />
geschlossen, der Google erlaubt, die urheberrechtsfreien Bücher im Bestand der<br />
Bibliothek zu digitalisieren und ins Internet zu stellen. Darunter befinden sich mehr<br />
als 1,3 Mio. Dokumente, die zum nationalen Erbe Frankreichs gehören.<br />
Großbritannien<br />
Großbritannien wird ein nationales digitales Archiv bekommen. Die British Library<br />
will mehr als 150 Millionen Dokumente aus 250 Jahren zur Verfügung stellen, BBC<br />
steuert fast eine Million Fernseh- und Radiostunden bei. Ein Memorandum zum<br />
Aufbau des digitalen Archivs wurde am 11.12.2009 von den beiden Partnern<br />
unterschrieben. BBC und British Library setzen ein gemeinsames Führungsteam ein,<br />
das über das Rechtemanagement, die Auslieferung der digitalen Inhalte und die<br />
technischen Grundlagen bestimmen wird. Die Kosten wollen sich die beiden<br />
Organisationen teilen.<br />
Nach einer Meldung von heise online vom 30.11.2009 stellt die britische<br />
Wissenschaftsakademie Royal Society zur Feier ihres 350-Jährigen Bestehens<br />
bahnbrechende wissenschaftliche Aufsätze ihrer Mitglieder online. Zu den<br />
historischen Raritäten, die auf trailblazing.royalsociety.org erstmals online<br />
veröffentlicht werden, zählt unteren anderem eine Arbeit von Isaac Newton über die<br />
Ausbreitung von Licht und Farbe oder ein Brief von Benjamin Franklin, in dem er<br />
seine Experimente zur Gewinnung von elektrischer Energie aus Blitzen schildert.<br />
Aber auch neuere Arbeiten werden veröffentlicht, wie etwa einen frühen Aufsatz des<br />
Astrophysiker Stephen Hawking über schwarze Löcher und ein umstrittenes<br />
Diskussionspapier von James Lovelock, Begründer der so genannten Gaia-<br />
Hypothese und Vordenker der Ökologie-Bewegung über Chancen und Risiken des<br />
Geo-Engineering.<br />
Niederlande<br />
„Jeder kennt ihn, den HTTP-Statuscode "404 - File not found". Seine Aussage ist<br />
vergleichsweise banal: Welche Website Sie auch immer suchen - hier ist sie nicht!<br />
Auf einem Webserver der niederländischen Universität Twente gibt es ein<br />
besonders mitfühlendes und ziemlich geschwätziges Exemplar einer 404-Fehlerseite,<br />
dessen pseudo-philosophische Reflexion über die ihm zugedachten Aufgabe dann<br />
auch etwas ins Depressive abgleitet“ (nach einem Text auf der Website der<br />
Hochschule der Medien in Stuttgart).<br />
34
35<br />
Österreich<br />
Die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien hat einen<br />
Bibliotheksfilm fertiggestellt, den es seit Beginn des Wintersemesters unter<br />
http://www.wu.ac.at/library/help/firststeps oder direkt über YouTube<br />
(http://www.youtube.com/watch?v=c30uDeft0z8&feature=player_embedded) zu<br />
sehen gibt.<br />
Russland<br />
Russische und deutsche Bibliothekare, die im Rahmen einer deutsch-russischen<br />
Initiative in der Rudomino-Bibliothek für ausländische Literatur in Moskau,<br />
zusammenkamen, haben konkrete Projekte beschlossen, die kriegsbedingt<br />
verlagerte Buchbestände wieder zugänglich machen sollen. Als Pilotprojekt will man<br />
das Schicksal der Wallenrodtschen Bibliothek aus Königsberg erforschen und sie<br />
virtuell wiedererstehen lassen. Teilbestände dieser bedeutsamen Bibliothek befinden<br />
sich heute in zwei russischen Akademiebibliotheken, aber auch in Polen und Litauen.<br />
Die bekannten Buchbestände der Sammlung Wallenrodt sollen erfasst und<br />
katalogisiert werden und weltweit der Forschung zur Verfügung gestellt werden.<br />
Schweiz<br />
Das größte digitale Zeitschriftenarchiv der Schweiz, das Portal retro.seals.ch,<br />
enthält über 1 Million Seiten. Nachgewiesen sind derzeit mehr als 50 Zeitschriften<br />
samt ihren Vorgänger- und Nachfolgetiteln aus verschiedenen Fachgebieten:<br />
Technische, historische und mathematische Zeitschriften sind vertreten, die<br />
Schweizerische Bauzeitung mit ihrer Nachfolgerin Téc 21 ist ebenso vorhanden wie<br />
die Botanica Helvetica oder Der Schweizer Geograph. Das älteste Heft erschien<br />
1836, das neuste ist wenige Monate alt. Die digitalisierten Zeitschriften erlauben<br />
vielfältige Recherchestrategien: So können Tausende von Zeitschriftenseiten dank<br />
der Volltextsuche auf bestimmte Begriffe hin durchsucht werden. Gleichzeitig lassen<br />
sich die einzelnen Hefte und Jahrgänge virtuell durchblättern und einzelne Artikel<br />
oder Seiten im <strong>PDF</strong>-Format herunterladen. Auch das Browsen nach Autor oder<br />
Erscheinungsjahr ist möglich. Das Konsortium der Schweizer Hochschulbibliotheken<br />
und die ETH-Bibliothek Zürich digitalisieren die Zeitschriften in Kooperation mit<br />
verschiedenen Partnern aus Verlagen und Bibliotheken. Die Kosten teilen sich das<br />
Konsortium der Schweizer Hochschulbibliotheken, die ETH-Bibliothek Zürich<br />
sowie das Innovations- und Kooperationsprojekt "E-lib.ch: Elektronische<br />
Bibliothek Schweiz". Finanzielle Beiträge der jeweils beteiligten Partner kommen<br />
hinzu.<br />
Zusammen mit e-codices, der Virtuellen Handschriftenbibliothek der Schweiz,<br />
digitalisiert die Aargauer Kantonsbibliothek einige wertvolle Handschriften aus<br />
ihrem Bestand. Vier Bände sind auf http://www.e-codices.unifr.ch/de/list/kba bereits<br />
im Volltext zu finden: Neben dem prächtig illuminierten Pontificale Murense (1508)<br />
ist auch die gesamte dreibändige Schweizerchronik von Christoph Silberysen<br />
(1542–1608) im Internet frei zugänglich.<br />
UNESCO<br />
19 der insgesamt 890 Denkmäler in 148 Ländern, die von der UNESCO als<br />
Welterbe gelistet sind, können nun dank einer Kooperation zwischen der UNESCO<br />
und Google virtuell besucht werden (http://www.google.com/intl/en/landing/unesco/).<br />
Über Google’s Street View Interface können Stätten wie das Schloss in Versailles<br />
oder die historische Innenstadt Prags besucht werden. Auch Denkmäler in Italien,<br />
35
36<br />
Spanien, den Niederlanden und Großbritannien sind dabei. Weitere Stätten des<br />
Welterbes werden folgen, wobei insbesondere die Orte ausgewählt werden sollen,<br />
die schwer zugänglich sind und durch die virtuelle Darstellung weiter bekannt<br />
werden. Auch in Zukunft wollen Google und die UNESCO zusammenarbeiten, um<br />
weitere Stätten und Naturdenkmäler auf diese Weise zu dokumentieren und<br />
verfügbar zu machen.<br />
USA<br />
Eine Art Pendant zur Deutschen Internetbibliothek für den angelsächsischen<br />
Sprachraum stellt das neue Angebot ipl2: information you can trust dar, das aus<br />
der Fusion zwischen der Internet Public Library (IPL) und dem Librarians'<br />
Internet Index (LII) entstanden ist. Ipl2 wird von Drexel University's College of<br />
Information Science & Technology in Philadelphia gehostet und bietet fünf<br />
thematische Rubriken (Resources by Subject, Newspapers and Magazines,<br />
Special Collections, For Kids, For Teens) sowie ein Suchfeld über das<br />
komplette Spektrum von ipl2 an. Außerdem besteht die Möglichkeit, Fragen zu<br />
stellen, die ein „ipl2 Librarian“ beantwortet.<br />
Zentrale Angebote und Informationen<br />
Die kürzlich vorgelegte 4. Auflage der Afrika-Bibliographie (532 S.) von Paul<br />
Kainbacher (Baden bei Wien) verzeichnet Literatur über Geographie und Reisen<br />
von 1486 bis 1945 in Afrika. Die Bio-Bibliographie Österreichische Forscher und<br />
Reisende in Afrika vor 1945 (182 S.) hat Kainbacher zusammen mit dem Sammler<br />
Alexander Brandt erarbeitet. Beide Publikationen sind seit kurzem online im <strong>PDF</strong>-<br />
Format auf der Website des Antiquariats zugänglich und werden monatlich<br />
aktualisiert.<br />
Alliteratus heißt ein neues Online-Magazin rund um Kinder- und Jugendliteratur<br />
und Medien. Ziel von Alliteratus ist es, bei der Suche nach empfehlenswerten<br />
Büchern, Hörbüchern und Medien für und über Kinder und Jugendliche zu helfen.<br />
Dazu stellt das Magazin Rezensionen, Artikel und Themenhefte zur Verfügung, die<br />
die Orientierung unter circa 6.000 Neuerscheinungen pro Jahr erleichtern sollen. Alle<br />
Angebote liegen als pdf-Dateien vor, lassen sich kostenlos downloaden und mit dem<br />
AcrobatReader betrachten bzw. ausdrucken.<br />
Der boersenblatt.net-Antiquariatskalender bietet eine der umfassendsten<br />
Übersichten über Termine von Buchauktionen, Antiquariatsmessen im In- und<br />
Ausland.<br />
Barrierefreie Webseiten<br />
• Nach einer Meldung von heise online vom 06.12.2009 haben die Aktion<br />
Mensch und die Stiftung Digitale Chancen die besten deutschsprachigen<br />
Webseiten für Behinderte ausgezeichnet. Insgesamt 17 Internet-Auftritte<br />
erhalten den nicht dotierten "Biene"-Preis. Das Wort Biene steht für<br />
Barrierefreies Internet Eröffnet Neue Einsichten. Die Biene in Gold erhielt<br />
das Internet-Angebot des Warenhauses Manufactum, Silber geht an das<br />
Webangebot der Credit Suisse für das Online-Banking in der Schweiz, Bronze<br />
an die Deutsche Post DHL und den Hamburger Verkehrsverbund (HVV). In<br />
der Kategorie der tagesaktuellen Recherche- und Serviceangebote werden<br />
36
37<br />
der Südwestrundfunk sowie das Online-Angebot der Wochenzeitung Die Zeit<br />
geehrt. Das Verwaltungsportal bund.de und das Patienteninformationsportal<br />
Weiße Liste bekommen Silber. In der Kategorie der einfachen Recherche- und<br />
Serviceangebote gewann die Datenbank mobidat – Barrierefrei leben in Berlin.<br />
• Google hat den Suchalgorithmus für Google Accessible Search<br />
dahingehend modifiziert, dass barrierefreie Webseiten ganz oben auf der<br />
Ergebnisliste landen.<br />
• Nach einer Meldung von heise online vom 16.12.2009 wollen sich die USA<br />
auf eine Diskussion über internationale Mindeststandards einlassen, die<br />
Seh- und anderen Behinderten einen besseren Zugang zu<br />
urheberrechtlich geschütztem Material ermöglichen. Das wurde auf einem<br />
Treffen des Urheberrechtsausschusses der World Intellectual Property<br />
Organisation (WIPO) deutlich. Das US-Justizministerium nannte (<strong>PDF</strong>-Datei)<br />
neben einem Völkerrechtsvertrag, wie er vor gut einem Jahr von der World<br />
Blind Union vorgeschlagen wurde, auch ein "Modellgesetz" oder eine<br />
"gemeinsame Erklärung" als Möglichkeiten, den Zugang für Sehbehinderte zu<br />
verbessern. Eine knappe Woche später meldet heise online, dass der erhoffte<br />
Durchbruch bei den Verhandlungen zur Verbesserung des Zugangs von<br />
Sehbehinderten und Blinden zu urheberrechtlich geschützten Werken<br />
ausgeblieben ist. Druck gegen eine echte Festlegung kam laut Informationen<br />
der Experten der Organisation Knowledge Ecology International (KEI)<br />
insbesondere von der EU.<br />
boersenblatt.net hat eine Liste der Webauftritte Bibliophiler Gesellschaften in<br />
Deutschland und Österreich zusammengestellt.<br />
Als Checkliste Nr. 30 hat die Kommission für One-Person-Librarians des<br />
Berufsverbandes Information Bibliothek e.V. (BIB) „Marketing in der One-<br />
Person-Library“ veröffentlicht. Sabine Köhrer-Weisser zeichnet als Verfasserin<br />
verantwortlich. Die Checkliste kann unter http://www.bibinfo.de/kommissionen/kopl/publikationen/checklisten.html<br />
abgerufen werden.<br />
Der Wissenschaftsverlag De Gruyter will seine rund 160.000 Zeitschriftenartikel<br />
über den Online-Mietservice des Unternehmens DeepDyve zur Verfügung stellen.<br />
Das gesamte Zeitschriftenangebot von De Gruyter soll ab März 2010 über DeepDyve<br />
zur Verfügung stehen. Nutzer haben dann die Option, einen einzelnen Artikel für<br />
0,99 US Dollar zu mieten. Der Volltext des gemieteten Artikels kann für 24 Stunden<br />
wiederholt gelesen werden. Für Nutzer, die ein größeres Volumen an Artikeln<br />
mieten möchten oder längere Zugriffszeiten bevorzugen, bietet DeepDyve<br />
Abonnements ab 9,99 US Dollar pro Monat an (nach: Börsenblatt Newsletter vom<br />
14.01.2010).<br />
Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) hat seinen Internetauftritt<br />
vollständig überarbeitet. Durch eine verbesserte Navigation sind die Inhalte leichter<br />
zugänglich geworden. Infokästen als Schnelleinstieg und eine Volltextsuche tragen<br />
zur Aktualität und einer besseren Erschließung der Inhalte des Webauftritts bei. Der<br />
Zugriff auf die Seiten der Landesverbände und Fachgruppen wurde einheitlicher<br />
strukturiert und übersichtlicher gestaltet. Weiterhin wurden die Inhalte der dbv-<br />
37
38<br />
Website stärker mit dem Bibliotheksportal verknüpft, das vom dbv im Rahmen des<br />
Kompetenznetzwerkes für Bibliotheken ebenfalls angeboten wird.<br />
Eine Veröffentlichung des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen<br />
Bundestages ist dem Begriff Creative Commons (CC) gewidmet. Der lesenswerte<br />
Text, der als <strong>PDF</strong>-Dokument vorliegt, geht auch auf die sechs verschiedenen, auf<br />
dem Urheberrecht basierenden CC-Lizenzen ein, die sich aus vier<br />
Lizenzbausteinen zusammensetzen.<br />
Google bietet Anwendern die Möglichkeit, mit einem neuen Wörterbuch Wörter ihrer<br />
Sprache im Englischen nachzuschlagen. Umgekehrt können englische<br />
Muttersprachler sich Wörter in sechsundzwanzig anderen Sprachen anzeigen lassen<br />
(Chinesisch in traditioneller und in vereinfachter Variante). Die Ergebnisse kann man<br />
sich auch gesprochen ausgeben lassen.<br />
Zwei neue Publikationen zur Informationskompetenz sind kürzlich erschienen: Die<br />
erste Broschüre mit dem Titel „Informationsqualität im Internet“ ist im Auftrag der<br />
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen im November 2009 veröffentlicht worden. Sie<br />
führt in die wichtigsten Fragen rund um die formale Bewertung von Internetquellen<br />
ein und gibt Werkzeuge an die Hand, die es ermöglichen sollen, auch ohne tiefere<br />
Fachkenntnisse Rückschlüsse auf die inhaltliche Qualität von Informationen im<br />
Internet zu ziehen. Die zweite Veröffentlichung ist im Auftrag der Staatskanzlei<br />
Nordrhein-Westfalen und der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) im Dezember<br />
2009 entstanden und trägt den Titel „Wie beurteile ich Informationen im Internet?<br />
Tipps und Hinweise für den Unterricht“. Das Dossier richtet sich speziell an<br />
pädagogische Fachkräfte, die das Thema im Unterricht behandeln wollen.<br />
Die (Beta-Version der) Kulturplattform kultiversum berichtet über aktuelle<br />
Entwicklungen in den Bereichen Schauspiel, Oper, Tanz, Literatur, Musik, Kunst,<br />
Film & TV und Zeitgeschehen.<br />
Das Online-Portal lyricline.org, das im Oktober 2009 seinen 10. Geburtstag feierte,<br />
enthält über 5.500 Gedichte in fünfzig verschiedenen Sprachen von über<br />
sechshundert Dichtern, die jeweils vom Autor selbst vorgetragen als Audio-Dateien<br />
zu hören sind. Dazu dokumentiert die Seite nicht weniger als 6.500 Übertragungen in<br />
Fremdsprachen. Lyrikline.org ist auch ein Archiv der entlegenen Sprachen,<br />
Rätoromanisch und das Idiom der kolumbianischen Wayúu eingeschlossen.<br />
Eine Gruppe freier Autoren hat das Online-Magazin Magda – Das Magazin der<br />
Autoren für Reportagen, Berichte und Kolumnen ins Netz gestellt. Die Texte der<br />
Anfang Januar 2010 gestarteten Website können kostenlos gelesen werden. Es<br />
werden Texte und Fotos in sieben Ressorts (von „Streit“ bis „Crossmedia“) und acht<br />
Kolumnen (von „Meine Leute“ bis „Weltiswortwechsel“) präsentiert.<br />
Online-Buchhandlungen und Online-Antiquariate<br />
• "More than 100 million second-hand and out-of-print books!" In Verbindung mit<br />
dem Partner Alibis hat die britische Buchhandelskette Waterstone den<br />
Waterstone's Marketplace eröffnet. Auf der neuen Plattform werden neben<br />
Büchern (inklusive einer Kategorie "Rare & Valuable") auch Musik und Filme<br />
angeboten.<br />
38
39<br />
• Ilabdatabase.com ist eine Datenbank mit antiquarischen Büchern, Karten<br />
und Druckgrafiken, die von Mitgliedern der internationalen Vereinigung<br />
antiquarischer Buchhändler (International League of Antiquarian<br />
Booksellers = ILAB) angeboten werden. Darunter befinden sich<br />
Buchhandlungen und Antiquariate aus Argentinien, Österreich, Belgien,<br />
Kanada, Finnland, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Schweden,<br />
Irland, Italien, Japan, Niederlande, Südafrika, Schweiz und den USA. Früher<br />
war die Datenbank in die offizielle ILAB-Website www.ilab.org integriert. Seit<br />
dem 01.12.2009 ist die Datenbank ilabdatabase.com unabhängig von der<br />
ILAB-Website.<br />
Open Access<br />
• Mit zunehmendem Erfolg der Open-Access-Bewegung sind immer mehr<br />
Repository-Server entstanden, die ihre Inhalte über das Open Archives<br />
Initiative Protocol for Metadata Harvesting bereitstellen. Über das Protokoll<br />
können Metadaten von wissenschaftlichen Repository-Servern zur Verfügung<br />
gestellt, von einem Service-Provider gesammelt und zur Suche aufbereitet<br />
werden. Im Rahmen des Portals Open-Access.net, das umfassend zur OA-<br />
Thematik informiert, findet sich ein nützliches Angebot, das empfehlenswerte<br />
Suchmaschinen auflistet und ihre Inhalte, Indexierungsmechanismen und<br />
Funktionalitäten näher beschreibt und bewertet.<br />
• Der Chemiker und Wissenschaftsjournalist Lars Fischer hat am 20.10.2009<br />
die Petition „Wissenschaft und Forschung – Kostenloser Erwerb<br />
wissenschaftlicher Publikationen“ beim Deutschen Bundestag eingereicht.<br />
Die Petition, deren Wortlaut auf der „Petitionen“-Seite des Deutschen<br />
Bundestages zum Abruf bereit steht, konnte bis zum 22.12.2009<br />
mitgezeichnet werden. Wäre bis dahin die kritische Masse von 50.000<br />
Mitzeichnern erreicht worden, hätte sich der Petitionsausschuss im Deutschen<br />
Bundestag mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Am 22.12.2009<br />
waren genau 23.631 Mitzeichnungen erreicht, also zu wenig, um den<br />
Bundestag mit dem Thema zu befassen. Der Deutsche Bibliotheksverband<br />
e.V. war Mitzeichner der Petition, die den Bundestag dazu auffordert,<br />
wissenschaftliche Publikationen, die aus öffentlich geförderter Forschung<br />
hervorgehen, allen Bürgern kostenfrei zugänglich zu machen. Institutionen, die<br />
staatliche Forschungsgelder autonom verwalten, sollte der Bundestag dazu<br />
ermutigen, entsprechende Vorschriften zu erlassen und die technischen<br />
Voraussetzungen zu schaffen.<br />
• Die DFG baut ihre Unterstützung des Open-Access-Publizierens aus.<br />
Zukünftig können Universitäten bei der DFG Mittel beantragen, um<br />
Publikationen ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in originären<br />
Open-Access-Zeitschriften zu finanzieren. Die DFG setzt mit dem neuen<br />
Förderinstrument Anreize für Universitäten, verlässliche und dauerhafte<br />
Finanzierungsstrukturen für die Publikation in Open-Access-Zeitschriften zu<br />
entwickeln. Zudem werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
motiviert, den "Goldenen Weg" des Open Access (= die primäre<br />
Veröffentlichung des wissenschaftlichen Textes in einem Open-Access-<br />
Medium) noch intensiver zu verfolgen. Zusätzlich stellt die Fördermaßnahme<br />
39
40<br />
auch einen Anreiz für Verlage dar, verstärkt Open-Access-Zeitschriften<br />
anzubieten bzw. Zeitschriften in Open-Access-Zeitschriften umzuwandeln.<br />
Weitere Informationen sind der Pressemitteilung der DFG vom 13.10.2009<br />
zu entnehmen.<br />
• Die Suchmaschine Scientific Commons verzeichnete 2009 ein Wachstum<br />
von 8 Millionen Objekten in ihrem Index. Recherchiert werden kann nun in<br />
über 32 Millionen Open-Access-Publikationen. Dies entspricht einem<br />
Wachstum von 20.000 Publikationen pro Tag.<br />
PaperC (http://paperc.de/) stellt komplette Fachbücher digital und kostenlos zur<br />
Verfügung - legal und in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Verlagen. Studierende<br />
und andere Interessierte, die Fachbücher nicht nur lesen, sondern Seiten<br />
ausdrucken oder bearbeiten möchten, müssen dafür zahlen. Wie eine übliche Kopie<br />
kostet auch die virtuelle Kopie zwischen fünf und zehn Cent. Aktuell arbeitet PaperC<br />
mit über einem Dutzend Fachbuchverlagen zusammen und bietet circa 1.500<br />
Fachbücher an.<br />
Ein Verleger hat keinen Anspruch darauf, dass die zuständige Bibliothek seine<br />
Druckwerke als so genannte Pflichtexemplare abnimmt. Dies hat das<br />
Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz mit Urteil vom 05.10.2009<br />
entschieden (Az.: 2 A 10243/09.OVG). beck aktuell berichtet zu den Hintergründen:<br />
"Der Kläger reproduziert Landkarten und Stadtpläne aus Böhmen, Mähren und<br />
Schlesien. Er übersandte der Stadtbibliothek Trier Teile eines Böhmen- und<br />
Mährenatlas sowie historische Stadtpläne im Rahmen der grundsätzlich bestehenden<br />
Verpflichtung von Verlegern, der zuständigen Bücherei von jedem Buch ein<br />
Pflichtexemplar abzuliefern. Zugleich beantragte der Kläger einen Zuschuss für die<br />
Herstellung der angebotenen Druckwerke in Höhe von rund 11.000 Euro. Die<br />
Stadtbibliothek lehnte die Übernahme der Werke und die Gewährung eines<br />
Zuschusses aus finanziellen Gründen ab. Die hiergegen erhobene Klage wies das<br />
Verwaltungsgericht ab. Das OVG bestätigte diese Entscheidung" (nach<br />
boersenblatt.net vom 04.11.2009).<br />
Fragen rund um das Schulbuch beantwortet das neue Schulbuchportal. Um<br />
verschiedenen Zielgruppen wie Lehrer, Eltern und Schüler gerecht zu werden, bietet<br />
das Portal im Thementeil „Schulbuch“ Informationsangebote mit<br />
unterschiedlicher inhaltlicher Tiefe: Wer sich schnell informieren will, findet Videos<br />
und Diashows, wer mehr wissen will, folgt den Fragen und Antworten, und wer es<br />
ganz genau wissen will, dem bietet das Portal Downloads mit Detailinformationen<br />
oder hilfreiche Links zu anderen Themenseiten.<br />
Die Autoren der deutschsprachigen Wikipedia verknüpfen seit 2005<br />
Personeneinträge mit dem dazugehörigen PND-Datensatz, sofern er verfügbar<br />
ist. Ein Nutzen dieser Aktion ist beispielsweise das bequeme Hinführen von Nutzern<br />
zum Katalog der DNB bzw. prinzipiell zu jedem Katalog, der etwas mit PND-<br />
Nummern anfangen kann. Von circa 900.000 Artikeln der Wikipedia sind etwa<br />
300.000 biographische Artikel, davon sind mehr als 100.000 mit PND-Nummern<br />
verlinkt. Zu den übrigen 200.000 Personen sind entweder noch keine Datensätze in<br />
der PND vorhanden oder noch nicht ermittelt worden. Mehr Informationen finden sich<br />
unter http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2806 und in den dort<br />
verlinkten Vortragsfolien.<br />
40
41<br />
Ende Dezember 2009 hat die deutschsprachige Ausgabe der freien Online-<br />
Enzyklopädie Wikipedia den millionsten Artikel registriert. Die deutschsprachige<br />
Wikipedia ist damit die zweitgrößte Ausgabe der Enzyklopädie, an der Spitze steht<br />
die englische Ausgabe mit mehr als drei Millionen Artikeln.<br />
Neue Adressdaten, Sigeländerungen und –streichungen<br />
geänderte Anschrift:<br />
Stadtbücherei Bad Oeynhausen <br />
Lenné-Karree - Herforder Straße 47-51, 32545 Bad Oeynhausen<br />
Tel. (05731) 14-3451, Fax (05731) 14-1912, E-Mail<br />
stadtbuecherei@badoeynhausen.de, URL http://www.badoeynhausen.de<br />
NRW; ÜLV; HBZ; ISIL DE-761<br />
Städtische Archive Biberach, Bibliothek (weitere<br />
Bezeichnung: Stadtarchiv Biberach)<br />
Schulstraße 8, 88400 Biberach/Riß (Postanschrift: Postfach 17 57, 88396<br />
Biberach/Riß)<br />
Tel. (07351) 5 13 27, Fax (07351) 5 18 53 27, E-Mail stadtarchiv@biberach-riss.de,<br />
URL http://www.biberach-riss.de/<br />
BAW; P; SWB; ISIL DE-Bib2<br />
Regionalgeschichtliche Bibliothek "Zwischen Neckar und Main" <br />
Kellereistraße 27, 74722 Buchen (Postanschrift: Wimpinaplatz 3, 74722 Buchen<br />
c/o Stadtarchiv)<br />
Tel. (06281) 31-162, Fax (06281) 31-155, E-Mail gerlinde.trunk@buchen.de,<br />
BAW; SWB; ISIL DE-Bun1<br />
Stadtbücherei Fellbach <br />
Berliner Platz 5, 70734 Fellbach<br />
Tel. (0711) 5 85 12 97, Fax (0711) 5 85 14 84, E-Mail sbf@fellbach.de,<br />
URL http://www.sbf.fellbach.de/<br />
BAW; SWB; ISIL DE-1396<br />
Löschung eines Institutssigels<br />
25/30x = Deutsches Seminar 1, Arbeitsbereich Deutsch als Fremdsprache, Bibliothek<br />
in Freiburg<br />
Namensänderung<br />
früher: Forschungszentrum Karlsruhe, Zentralbibliothek <br />
jetzt: Karlsruher Institut für Technologie, KIT-Bibliothek / Zentralbibliothek Nord<br />
, Hermann-von-Helmholtz-Platz 1, 76344 Eggenstein-Leopoldshafen<br />
(Postanschrift: Postfach 36 40, 76021 Karlsruhe)<br />
Tel. (07247) 82-5821 (Auskunft) und 5809 (Fernleihe), Fax (07247) 82-5802, E-Mail<br />
bibliothek@fzk.de, URL http://www.bibliothek.kit.edu, URL OPAC<br />
http://opac.fzk.de/de/qsim_frm.html<br />
BAW; SWB; ISIL DE-Ka85<br />
41
42<br />
Landratsamt Karlsruhe, Kreisarchiv (weitere Bezeichnung:<br />
Kreisarchiv Karlsruhe)<br />
Beiertheimer Allee 2, 76137 Karlsruhe<br />
Tel. (0721) 9 36-6429, Fax (0721) 9 36-5111, E-Mail kreisarchiv@landratsamtkarlsruhe.de<br />
BAW; P; SWB; ISIL DE-Ka92<br />
FrauenMediaTurm - Das Archiv und Dokumentationszentrum <br />
Bayenturm (mittelalterlicher Wehrturm), 50678 Köln<br />
Tel. (0221) 93 18 81-0, Fax (0221) 93 18 81-18, E-Mail info@frauenmediaturm.de,<br />
URL http://www.FrauenMediaTurm.de, URL OPAC<br />
http://frauenmediaturm.de/literaturdatenbank.html<br />
NRW; ÜLV; HBZ; IDA; ISIL DE-Kn184<br />
Namensänderung<br />
früher: Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH) –<br />
Hochschulbibliothek -<br />
jetzt: Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig –<br />
Hochschulbibliothek - , Gustav-Freytag-Straße 40, 04277 Leipzig,<br />
(Postanschrift: Hochschulbibliothek, Karl-Liebknecht-Straße 132, 04277 Leipzig),<br />
URL http://www.htwk-leipzig.de/de/biblio/information/, URL OPAC<br />
http://141.57.15.100/libero51/WebOpac.cls<br />
SAX; ÜLV; SWB; ISIL DE-L189<br />
Stadtbibliothek Oberkirch <br />
Hauptstraße 32, 77704 Oberkirch<br />
Tel. (07802) 82175, Fax (07802) 82176, E-Mail mediathek@oberkirch.de, URL<br />
http://www.oberkirch.de/<br />
BAW; SWB; ISIL DE-1394<br />
geänderte Anschrift :<br />
Stadtbibliothek Rheinfelden (Baden) <br />
Kirchplatz 6, 79618 Rheinfelden (Baden)<br />
Tel. (07623) 95-500, E-Mail stadtbibliothek@rheinfelden-baden.de, URL<br />
http://www.stadtbibliothek-rheinfelden.de/deutschland/<br />
BAW; ÜLV; SWB, ISIL DE-1348<br />
Max Planck Institute for Software Systems, Campusbibliothek für Informatik<br />
und Mathematik <br />
Campus E2 3, 66123 Saarbrücken<br />
Tel. (0681) 93 03 57 40, Fax (0681) 93 03 57 49, E-Mail library@infomath-bib.de,<br />
URL http://www.infomath-bib.de/<br />
BAW; P; SWB; ISIL DE-Sa18a<br />
Kreiskulturamt Bodenseekreis, Kreisbibliothek <br />
Schloss Salem Prälatur, 88682 Salem<br />
Tel. (07553) 9 16 75-10, Fax (07553) 9 16 75-20, E-Mail kulturamt@kulturbodenseekreis.de,<br />
URL http://www.bodenseekreis.de/300.html<br />
BAW; P; SWB; ISIL DE-Sam1<br />
42
43<br />
Namensänderung<br />
früher: Internationales Begegnungs- und Forschungszentrum für Informatik (IBFI),<br />
Bibliothek, 66687 Wadern <br />
jetzt: Schloss Dagstuhl - Leibniz-Zentrum für Informatik GmbH, Bibliothek<br />
Oktavie-Allee, 66687 Wadern<br />
Tel. (06871) 9 05-127, Fax (06871) 9 05-130, E-Mail petra.meyer@dagstuhl.de,<br />
URL http://www.dagstuhl.de/bibliothek,<br />
URL OPAC http://wwwopac.dagstuhl.de:8080/webopac<br />
BAW; P; SWB; ISIL DE-982<br />
Ausgewählte Literaturhinweise zu den Themen Fernleihe,<br />
Dokumentlieferung und Internet-Recherche<br />
Schwerpunkt: Der Katalog der Zukunft. In: Buch und Bibliothek 62 (2010) H. 1.<br />
S.40-63.<br />
Das Schwerpunktthema „Katalog der Zukunft“ bietet folgende Aufsätze: Susanne<br />
Drauz; Jürgen Plieninger. „Nutzerwünsche sind nur bedingt kompatibel – So wird der<br />
Katalog zukunftstauglich: Recommenderdienste – Anreicherungen – Katalog 2.0 –<br />
Table of Contents“ / Heidrun Wiesenmüller. „Daten härter arbeiten lassen und<br />
besser präsentieren: Sacherschließung und Normdaten in Online-Katalogen“ /<br />
Regina Pfeifenberger. „Der OPAC im Handyformat: Mobile Online-Kataloge sichern<br />
die Zukunft von Bibliotheken als zentrale Informationsquellen der Gesellschaft“ /<br />
Gerald Steilen. „Woher wissen wir, was Nutzer von einem Bibliothekskatalog<br />
erwarten ? Informationsbedürfnisse und Rechercheverhalten im Web 2.0“ / Philipp<br />
Mayr. „Bradfordizing mit Katalogdaten: Alternative Sicht auf Suchergebnisse und<br />
Publikationsquellen durch Re-Ranking“.<br />
Brantl, Markus; Ceynowa, Klaus; Fabian, Claudia; Messmer, Gabriele; Schäfer,<br />
Irmhild. „Massendigitalisierung deutscher Drucke des 16. Jahrhunderts – Ein<br />
Erfahrungsbericht der Bayerischen Staatsbibliothek“. ZfBB 56 (2009) H.6. S.327-338.<br />
„Der Beitrag stellt differenziert die von 2006 bis Juni 2009 gesammelten,<br />
praxiserprobten Erfahrungen und Projektergebnisse der BSB bei der Digitalisierung<br />
von über 20.000 im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucken des 16.<br />
Jahrhunderts im Rahmen der von der DFG aufgelegten Aktionslinie zur<br />
Digitalisierung der in VD16 und VD17 erschlossenen Drucke dar. Ziel der Projekte ist<br />
es, jede im VD16 mit Bestand der BSB München nachgewiesene Ausgabe in einem<br />
Exemplar zu digitalisieren. ... Seit 2007 wird Scanrobotertechnik für die<br />
Digitalisierung dieses Bestands eingesetzt. Der Beitrag bietet detaillierte<br />
Projekterkenntnisse ... und Leistungszahlen, die es erlauben, die Kosten für<br />
Altbestandsdigitalisierung korrekt zu ermitteln“ (nach dem Abstract).<br />
Dierolf, Uwe. „Mit RFID-basierter Fernleihe zum 24/7-Vollservice“. EUCOR-<br />
Bibliotheksinformationen 34 (2009) S. 6-16.<br />
Der Text, der bereits in B.I.T. online Jg. 12. 2009. H.3 veröffentlicht wurde, stellt die<br />
automatisierte Fernleihe an der UB Karlsruhe vor und beschreibt die Einführung des<br />
Fernleihautomaten.<br />
43
44<br />
Dobratz, Susanne; Schoger, Astrid. „Kriterien für vertrauenswürdige digitale<br />
Langzeitarchive: Der nestor-Kriterienkatalog und weitere Ansätze“. Zeitschrift für<br />
Bibliothekswesen und Bibliographie 56 (2009). H.5. S.262-270.<br />
„Digitale Informationen sind zu einem wesentlichen Bestandteil unseres kulturellen,<br />
wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Erbes geworden. Wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse, historische Dokumente und kulturelle Leistungen liegen immer häufiger<br />
– und oft ausschließlich – in elektronischer Form vor. Gedächtnisorganisationen<br />
werden durch die Aufgabe, digitalen Bestand aufzubauen und zu erhalten, vor neue<br />
Herausforderungen gestellt. Die nestor-Kriterien geben Orientierung beim Aufbau<br />
vertrauenswürdiger digitaler Langzeitarchivierung und helfen bei der Bewertung der<br />
zum Langzeiterhalt der digitalen Objekte eingesetzten Maßnahmen“ (nach dem<br />
Abstract).<br />
Fausel, Andrea. „E-Learning 2010 – Zum Stand der Dinge an der Universität<br />
Tübingen“. TBI – Tübinger Bibliotheksinformationen 2010/1. S.14-21.<br />
Andrea Fausel, die in Tübingen für das E-Learning-Portal zuständig ist, stellt das<br />
Portal vor, das unter dem Dach des IKM (= Informations-, Kommunikations- und<br />
Medienzentrum der Universität) und in Zusammenarbeit von UB und Zentrum für<br />
Datenverarbeitung sämtliche Angebote und Dienste in diesem Bereich<br />
zusammenführt und über die Website http://www.elp.uni-tuebingen.de zugänglich<br />
macht.<br />
Hauer, Manfred; Diedrichs, Reiner. „Vom Katalog zur Bibliothek : Zwischenschritt<br />
und Zwischenstand Kataloganreicherung“. BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.10.<br />
S.1031-1038.<br />
Die beiden Autoren liefern eine Definition, um was es sich eigentlich bei dem Begriff<br />
„Kataloganreicherung“ handelt und ziehen eine Zwischenbilanz zum Stand der<br />
Kataloganreicherung in den Bibliotheksverbünden Deutschlands, Österreichs und der<br />
Schweiz, der Deutschen Nationalbibliothek und bei den Anbietern Dandelon.com,<br />
Casalini Libri und Bowker/Syndetics.<br />
Hehl, Hans. „Allgemeines Suchsystem für Elektronische Zeitschriften und Aufsätze<br />
(ASEZA)“. BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.11. S.1189-1192.<br />
Der ehemalige Mitarbeiter der UB Regensburg stellt ASEZA vor, das Allgemeine<br />
Suchsystem für Elektronische Zeitschriften und Aufsätze<br />
(http://www.multisuchsystem.de/). Das Suchsystem entspricht - ähnlich wie die EZB -<br />
einer Datenbank mit insgesamt über 16.000 Titeln elektronischer Zeitschriften (Stand<br />
Juli 2009), die nach verschiedenen Kriterien durchsucht werden kann. Das<br />
Suchsystem ist in einigen Punkten noch zu verbessern, beruht auf einer denkbar<br />
einfachen Technologie und erlaubt als völlig offenes System jede denkbare<br />
Weiterentwicklung.<br />
Heide, Janine; Sarnowski, Daniella; Rauhut, Stefan. „Einfach vierfach :<br />
Herausforderungen und Aufbau – Inhalte und Weiterentwicklung der neuen Virtuellen<br />
Fachbibliothek medien buehne film“. BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.10. S.990-<br />
1000.<br />
44
45<br />
Die drei Autoren stellen die Virtuelle Fachbibliothek medien buehne film vor, die<br />
bereits im ZKBW-Dialog Nr. 62 ausführlich beschrieben worden ist.<br />
Kliemt, Andreas. „Digitalisierte Bibliotheksmedien – globales Angebot im WorldCat“.<br />
BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.12. S.1254-1261.<br />
A. Kliemt, Mitarbeiter der ZLB Berlin, beschreibt das digitale Angebot der über 10.000<br />
teilnehmenden Bibliotheken und Einrichtungen am WorldCat anhand einiger<br />
Beispiele (Katechismus der Dampfmaschinenlehre, ADB und NDB, Das Königreich<br />
Sachsen...). Diese Beispiele digitalisierter Bücher, Zeitschriften, Karten und Fotos<br />
sind davon nur eine Teilmenge, die jedoch durch die zahlreichen<br />
Digitalisierungsprojekte der WorldCat-Teilnehmer ständig zunimmt. Derzeit nehmen<br />
etwa 220 deutsche Bibliotheken am WorldCat teil. Er fordert weitere deutsche<br />
Bibliotheken auf, ihre Bestände in den WorldCat einzubringen, damit das Angebot<br />
digitalisierter Medien aus Deutschland zunimmt.<br />
Langer, Christian; Michel, Joachim. „Informationsvermittlung im Web auf der Basis<br />
des Bibliothekskatalogs : Econis Select – Ein Informationsdienst für die Wirtschaft“.<br />
BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.11. S.1179-1183.<br />
Die beiden Mitarbeiter der ZBW an den Standorten Hamburg und Kiel stellen den<br />
Informationsdienst Econis Select vor, auf der Basis des Bibliothekskatalogs<br />
(Datenbank ECONIS) erstellte themenspezifische Literaturlisten, die auf der Website<br />
der ZBW publiziert werden.<br />
Meyer, Thorsten; Süssenbach, Christina. „Bestandsentwicklung in der Deutschen<br />
Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften – Leibniz-Informationszentrum<br />
Wirtschaft (ZBW)“. BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.10. S.967-977.<br />
Die organisatorischen Veränderungen und Erweiterungen der ZBW in den letzten<br />
Jahren – u.a. die Trennung vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) und die<br />
Integration des Bibliotheks- und Dokumentationsbereichs des früheren Hamburger<br />
Weltwirtschaftsarchivs (HWWA) zum 01.01.2007 – hatten erhebliche Auswirkungen<br />
auf die fachliche Ausrichtung der weltweit größten Fachbibliothek für<br />
Wirtschaftswissenschaften. Hat die ZBW bisher vor allem Literatur der<br />
Volkswirtschaftslehre sowie der Weltwirtschaft gesammelt und verfügbar gemacht, so<br />
wurde ihr Sammelgebiet auf die gesamten Wirtschaftswissenschaften sowie die<br />
Wirtschaftspraxis ausgeweitet. Im Beitrag von Thorsten Meyer und Christina<br />
Süssenbach wird dargestellt, welche Informationen die ZBW heute sammelt und für<br />
die Benutzung zur Verfügung stellt.<br />
Münch, Vera. „ILDS 2009: Das globale Netz macht die weltweite Dokumentlieferung<br />
schwieriger denn je.“ B.I.T. online 12 (2009) Nr.4. S.441-444.<br />
Die freie Journalistin und PR-Beraterin berichtet über die 11th Interlending and<br />
Document Supply Conference in Hannover, die vom 20. bis zum 22.10.2009<br />
stattfand.<br />
Raffelt, Albert. „Die Tonträger-Sammlung der Universitätsbibliothek zur Orgelmusik“.<br />
Expressum 2009-6. S.8-13.<br />
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Der ehem. stellvertretende Leiter der UB Freiburg beschreibt die umfangreiche<br />
Sammlung an Tonträgern zur Orgelmusik in seiner Bibliothek.<br />
Reifegerste, E. Matthias. „Der Regionalkatalog Freiburg und weitere neuere<br />
Recherchewerkzeuge“. Expressum 2009-6. S.14-20.<br />
Der Autor stellt detailliert den Regionalkatalog Freiburg (http://swb.bszbw.de/DB=2.202/)<br />
und andere SWB-Bibliographien und –Fachkataloge<br />
(http://www2.bsz-bw.de/cms/recherche/swb-bibliographien-fachkataloge/) vor.<br />
Steiner, Katrin. „Auf zu neuen Ufern : Die didaktische Konzeption von Lotse wird<br />
erweitert“. BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.10. S.1039-1044.<br />
LOTSE (= Library Online Tour and Self-Paced Education), das Online-Angebot zur<br />
Informationskompetenz der ULB Münster, wird seit Oktober 2008 im Projekt Lotse II<br />
gefördert. Zu Beginn des Projekts wurde Lotse aus didaktischer Sicht analysiert.<br />
Diese Analyse ergab, dass die Inhalte nur an wenigen Stellen ergänzt werden<br />
müssen, weil sie immer noch aktuell sind. So ist es hauptsächlich die Präsentation<br />
der Inhalte, die auf neue Wege gebracht werden müssen.<br />
Wolf, Daniela. „Der virtuelle Lesesaal“. Bibliothek. Forschung und Praxis. 33 (2009)<br />
Nr.3. S.295-302.<br />
„Durch die rasante Entwicklung des Internets sowie die übermächtige Konkurrenz<br />
durch Google und Wikipedia wird es für Bibliotheken immer wichtiger, umfassend im<br />
Netz vertreten zu sein. dabei reicht es nicht mehr aus, lediglich Öffnungszeiten und<br />
einen Zugang zum OPAC auf die eigene Homepage zu setzen. Vielmehr müssen die<br />
Dienste der Bibliothek so vollständig wie möglich in die digitale Welt übertragen<br />
werden. Ein Ansatz hierfür ist der virtuelle Lesesaal, der eine Vielzahl an<br />
Informationen bündelt und einen Ort der Kommunikation bietet. Er stellt eine<br />
dreidimensionale Plattform dar, die von zu Hause aus betreten werden kann und<br />
dabei fast alle Funktionen des realen Lesesaals beibehält“ (nach dem Abstract).<br />
Zarnitz, Monika. „Volltextversorgung durch die Deutsche Zentralbibliothek für<br />
Wirtschaftswissenschaften – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW)“.<br />
BIBLIOTHEKSDIENST 43 (2009) H.11. S.1131-1137.<br />
Die Mitarbeiterin der ZBW schildert die Dienstleistungsformen, mit denen Literatur<br />
von der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften zur Verfügung<br />
gestellt wird. Dabei unterscheidet sie zwischen Dokumentlieferung als Oberbegriff<br />
für Lieferdienste und Fernleihe sowie Ortsleihe auf der einen Seite und der<br />
Bereitstellung von elektronischen Volltexten auf der anderen Seite (z. B. über den<br />
Dokumentenserver der ZBW oder die Nationallizenzen).<br />
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