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Magazin #16 - Der Club zu Bremen

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8<br />

<strong>Bremen</strong><br />

Weihnachtszeit<br />

Freilich: Am Stand von Michi Patzer im nicht ganz so historischen<br />

Teil des „Schlachtezaubers“ geht es durchaus laut <strong>zu</strong>. <strong>Der</strong><br />

44-Jährige, der sich selbst „Partyservicemanager“ nennt, preist<br />

seine Schweinefleischsalami an: „Hier der original Bremer Knüppel“,<br />

ruft er den Vorbeischlendernden <strong>zu</strong>. Wer will, kann gerne<br />

die eine oder andere Scheibe probieren. „Das kurbelt den Umsatz<br />

an“, weiß Verkaufsprofi Patzer. Warum er an der Schlachte steht<br />

und nicht am Roland? „Man hat mir da gesagt, mein Produkt<br />

passe nicht <strong>zu</strong>m Angebot des Weihnachtsmarktes.“<br />

Die Bremer können sich glücklich schätzen, dass sie wählen dürfen,<br />

ob sie sich den Duft von gebrannten Mandeln, Lebkuchen<br />

und Glühwein lieber auf dem Marktplatz oder an der Schlachte<br />

um die Nase wehen lassen möchten. Bei allen Unterschieden<br />

steht nämlich eines fest: Die Glühwein-Schenken bilden das<br />

Herzstück eines jeden Weihnachtsmarktes. Auf manch kulinarisch<br />

oder handwerklich Sonderbares könnte man hier verzichten.<br />

Sollte aber einmal der Duft von Glühfix und den typischen<br />

Gewürzen fehlen, dann hätte der Budenzauber seine Identität<br />

verloren. Nach einer Untersuchung der Fachhochschule München<br />

tun die Promille schnell ihre Wirkung. Zwar hegt <strong>zu</strong>nächst lediglich<br />

jeder fünfte Besucher des dortigen Christkindlmarktes Kaufabsichten,<br />

am Ende aber hat dann doch jeder dritte sein Geld für<br />

gläserne Teelichter, hölzerne Nussknacker oder quietschende<br />

Blechenten ausgegeben. Auf knapp 30 Euro summiert sich so das<br />

Budget des durchschnittlichen Marktbummlers, auf rund 180 Millionen<br />

Euro die Gesamteinnahme allein in der bayerischen<br />

Metropole. Dafür lohnt sich so manche Anstrengung.

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