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9. Die Verkehrswege. - geschichte-ana.de

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Moritz von Süßmilch gen. Hörnig: Das Erzgebirge. Annaberg 188<strong>9.</strong><br />

Gegenwärtig beträgt die Länge <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Erzgebirge vorhan<strong>de</strong>nen Chausseen<br />

1340 km, ohne Straßen und Nebenstraßen. <strong>Die</strong> Straßen <strong>de</strong>s Gebirges sind beinahe<br />

ausnahmslos in vortrefflichem Zustan<strong>de</strong> und die zahlreichen Wegeverbindungen<br />

selbst unter weniger günstigen Witterungsverhältnissen in <strong>de</strong>r Hauptsache ohne<br />

Schwierigkeiten zu benutzen.<br />

Der Gebirgsrücken wird im Ganzen von siebzehn großen Straßenzügen überschritten,<br />

ungerechnet die zahlreichen Nebenwege, welche sämmtlich zu Fuß begangen<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

Zahlreiche Neben- und Querverbindungen haben das Straßennetz zu einem engmaschigen<br />

gemacht. Alle Verbindungswege, und nicht bloß die Hauptstraßen, sind be<strong>de</strong>utend<br />

verbessert. Zwischen <strong>de</strong>n zahlreichen Dörfern und Ortschaften sind die Wege<br />

zum großen Theile vortrefflich. Man hat keine Mühe und Arbeit gescheut, sie in guten<br />

Stand zu setzen und sie in diesem Zustan<strong>de</strong> zu erhalten; Gemein<strong>de</strong>n und Privatleute<br />

wetteifern mit <strong>de</strong>m Staate, um auch ihrerseits Wege und Straßen ijn gleichmäßig guter<br />

Beschaffenheit zu besitzen.<br />

Während früher die Straßenzüge die Thäler vermie<strong>de</strong>n, suchen sie gegenwärtig<br />

dieselben auf, um allmälig mit <strong>de</strong>n Thalsohlen im Gebirge aufwärts zu steigen.<br />

Seit <strong>de</strong>m Jahre 1845 begann man, vom Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> aus, auch das Erzgebirge mit<br />

E i s e n b a h n e n zu versehen, und auch diesem, wenn auch nur allmälig und mit<br />

Ueberwindung großer technischer und finanzieller Schwierigkeiten, die Erleichterung<br />

und Belebung <strong>de</strong>s Verkehrs zu gewähren, wie sie für das ausge<strong>de</strong>hnte und dicht bevölkerte<br />

Industriegebiet erfor<strong>de</strong>rlich gewor<strong>de</strong>n war.<br />

<strong>Die</strong> 1845 begonnene, aber erst 1852, nach<strong>de</strong>m sie in die Hän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Staates übergegangen<br />

war, vollen<strong>de</strong>te Eisenbahn Riesa-Chemnitz stellte die erste Verbindung mit<br />

<strong>de</strong>m zu jener Zeit noch sehr weitmaschigen Eisenbahnnetze von Deutschland her.<br />

Aber nach<strong>de</strong>m Chemnitz 1858 auch nach Westen, über Glauchau und Zwickau Verbindung<br />

mit <strong>de</strong>r Bairischen Eisenbahn gewonnen hatte, drängten die Verkehrsverhältnisse<br />

allmälig dahin, die uralte Straße aus <strong>de</strong>m Voigtlan<strong>de</strong> nach Schlesien auch<br />

mit einer direkten Eisenbahnlinie zu versehen. <strong>Die</strong> Eisenbahnlinie Zwickau-Glauchau-Chemnitz-Flöha-Freiberg-Hainsberg-Dres<strong>de</strong>n<br />

wur<strong>de</strong> 1869 durch <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Strecke<br />

Freiberg-Flöha geschlossen und bil<strong>de</strong>t die Hauptlinie, an welche sich fast<br />

sämmtliche erzgebirgischen Eisenbahnlinien anschließen. <strong>Die</strong> Länge <strong>de</strong>rselben beträgt<br />

128,2 km.<br />

Abgesehen von <strong>de</strong>n zahlreichen Zufahrtslinien, welche aus <strong>de</strong>m Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> und<br />

aus <strong>de</strong>m Hügellan<strong>de</strong> von Nor<strong>de</strong>n her auf diese Hauptverkehrsa<strong>de</strong>r stoßen, muß man<br />

doch die Eisenbahnstrecken Chemnitz-Burgstädt, 14,9 km, Wittgensdorf-Limbach,<br />

6,4 km, Chemnitz-Mittweida-Crossen, 22 km, Nie<strong>de</strong>rwiesa-Hainichen, 17,7 km, Freiberg-Nossen,<br />

24 km, unzweifelhaft zu <strong>de</strong>n erzgebirgischen Eisenbahnen rechnen; zusammen<br />

85 km.<br />

Nach Sü<strong>de</strong>n, gebirgsaufwärts, sind jedoch zahlreiche Schienenwege ins Gebirge eingedrungen<br />

und überschreiten dasselbe auch in zwei Hauptlinien.<br />

Von Zwickau führt eine Eisenbahnlinie nach Schwarzenberg und ist bis Johanngeorgenstadt<br />

gebirgsaufwärts fortgesetzt; ihre Länge beträgt 40,4 km. An diese Linie<br />

schließt sich die Schmalspurbahn Wilkau-Saupersdorf, 10 km, und die Nebenbahn<br />

Nie<strong>de</strong>rschlema-Schneeberg, 5,2 km.<br />

Von Mosel führt eine Schmalspurbahn durch <strong>de</strong>n Mülsener Grund bis Ortmannsdorf,<br />

13,9 km.<br />

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