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Illustration: peter Kruppa<br />
Elektromobilität<br />
<strong>Strom</strong>, ohne feste Bindung,<br />
sucht Mitfahrgelegenheit<br />
Das Automobil der zukunft muss elektrisch werden,<br />
die Batterie soll den Benzintank ersetzen. Das ist kein<br />
Kurzschluss, aber sehr viel leichter gesagt als getan.<br />
Ein Wirtschaftskrieg ist im Gang, der gewaltige Materialschlachten<br />
nach sich zieht. Wer am Ende als Sieger<br />
dastehen wird, lässt sich noch nicht sagen. Gewinnen<br />
die Japaner, die Deutschen, die Chinesen, die Inder<br />
oder gar die Amerikaner? Die Kämpfe werden diskret,<br />
aber schonungslos geführt. Schauplätze sind die Forschungszentren<br />
der Automobilkonzerne, die Top-<br />
Secret-Zonen der Zulieferer, die Labors der Technischen<br />
Hochschulen.<br />
Die besten Physiker, Chemiker und Ingenieure werden<br />
ins Feld geführt. Und alle erzielen sie auf ihrem<br />
Gebiet Teilerfolge, die für sich genommen winzig sein<br />
mögen, in der Summe aber einen grossen Entwicklungssprung<br />
ergeben werden: Die E-Volution kommt<br />
langsam, aber gewaltig.<br />
In aller Stille wird derweil der beste Energieträger,<br />
den es je gab, in die Wüste geschickt. Tschüss Benzin,<br />
adieu Diesel! Goodbye Verbrennungsmotor! Ein Abschied<br />
auf Raten. Den Zeitplan bestimmen die schwindenden<br />
Ölreserven und, ja, der Klimawandel.<br />
Die Batterie wird den Benzintank ersetzen. Wie bitte?<br />
Ausgerechnet einer der anfälligsten Energiespeicher<br />
überhaupt. Doch auf ihm ruht jetzt die ganze Hoffnung<br />
einer Branche, die sich im Totalumbau befindet.<br />
Das Hauptproblem des <strong>Strom</strong>autos besteht darin –<br />
und das ist nicht als Witz gemeint –, dass es kein Kabel<br />
hinter sich herziehen kann. Der Elektromotor an sich<br />
wäre ideal, um Räder kraftvoll anzutreiben, denn er<br />
arbeitet so gut wie verlustfrei. Er benötigt weder Kurbelwelle<br />
noch Getriebe, sein hohes Drehmoment lässt<br />
sich unmittelbar dort einsetzen, wo es gebraucht wird.<br />
Aber auch er braucht, einmal losgelöst vom Versorgungsnetz,<br />
ein starkes, ausdauerndes Herz. Nach wie<br />
vor müssen tonnenschwere Karossen mit Menschen<br />
und Gepäck an Bord durch hügelige Landschaften<br />
transportiert werden, oft im Eiltempo auf der Autobahn.<br />
An diesen Anforderungen hat sich nichts geändert.<br />
Und genau da droht selbst den besten und teuersten<br />
der heute verfügbaren Antriebsbatterien der Saft<br />
zu früh auszugehen. Auf einen Nenner gebracht:<br />
Elektroautos sind Fahrzeuge, die viel kosten und wenig<br />
können. Noch. Andreas Turner<br />
Welches Potenzial steckt in der ElektroautoBatterie? Bitte umblättern!<br />
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