Bauqualität beim Neubau von Ein - Bauherren Schutzbund eV

IFB-11559 – Analyse baubegleitender Qualitätskontrollen
6 Fehlende technische Nachweise
Neben Bauplanungsunterlagen ist insbesondere mit Fortgang des Bauablaufes bzw. zum
Zeitpunkt der Schlussabnahme die Vorlage verschiedener technischer Nachweise notwendig, die
zum entsprechenden Zeitpunkt Grundlage der jeweiligen Ausführung sind. Dabei handelt es sich
um Unterlagen, die dem Bauherren (und im Anschluss dem mit dem jeweiligen Bauvorhaben
befassten Bauherrenberater) von der ausführenden Baufirma vorgelegt werden müssen, damit
Beschaffenheit und Funktion von Bauteilen bzw. Baumaterialien vollumfänglich geprüft wegen
können. Die Vorlage der Unterlagen ist insofern Voraussetzung, um das Vorhandensein möglicher
Mängel abzuklären bzw. auszuschließen.
Exemplarisch sind nachfolgend die Nachweise genannt, die im Rahmen der ausgewerteten
Dokumentationen relevant waren:
• Gewährleistungsbescheinigung über die Gebäudeabdichtung
• Nachweis einer rutschhemmenden Funktion der Granitbänke an den Fenstertüren
• Nachweis für die einbruchhemmende (WK1) und wärmedämmende (UW-Wert) Qualität der
Fenster
• Druckprüfungsprotokoll und Nachweis des hydraulischen Abgleichs der Heizungsanlage
• Wärmebrückenberechnung eines Anschlussdetails (Fenster)
• Nachweis der fachgerechten Verankerung eines im Rahmen der Zimmererarbeiten
geänderten Wandelementes
• Nachweis für die Dimensionierung der Heizungsanlage
• Holzschutzmittelnachweis
Innerhalb der untersuchungsgegenständlichen 100 Bauvorhaben forderten die Bauherrenberater
während des Bauablaufes (ohne Schlussabnahme) insgesamt 194 Mal fehlende Nachweise an,
um auf diesem Wege einzelne Bauleistungen innerhalb eines Bauvorhabens vertiefend auf
ordnungsgemäße Ausführung hin untersuchen zu können.
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