leitartikel - Zahnärztekammer Niedersachsen
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Zahnärztliche Nachrichten <strong>Niedersachsen</strong> ZNN<br />
Informationsblatt für Zahnärzte mit amtlichen<br />
Mitteilungen der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong> (ZKN)<br />
erscheint bis zu zwölfmal jährlich,<br />
jeweils zum Beginn des Monats.<br />
Herausgeber<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong> (K.d.ö.R.)<br />
Zeißstr. 11a, 30519 Hannover<br />
Postfach 81 06 61, 30506 Hannover<br />
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<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
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Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die persönliche Meinung<br />
des Verfassers bzw. der Verfasser dar. Die Redaktion behält sich das<br />
Recht vor, Kürzungen vorzunehmen. Für unverlangt eingesandte<br />
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der Redaktion.<br />
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ISSN 1437-4927<br />
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S<br />
Leitartikel 1<br />
Sprachlos 2<br />
Information über das Gesetz zur<br />
Beschleunigung fälliger Zahlungen 2<br />
Assistenten Seminare Postgraduate 3<br />
Öffentlichkeitsarbeiter der<br />
Länder-Kammern und -KZVEN trafen sich 4<br />
Referat Zahnärztliche Berufsausbildung 5<br />
Was ist das Nachweisgesetz 6<br />
Aus dem Altersversorgungswerk 8<br />
Infektionsrisiken in der zahnärztlichen Praxis 10<br />
Arbeitsgemeinschaft für Funktionslehre 13<br />
Weiterbildungsveranstaltung für<br />
Zahnarzthelferinnen 16<br />
Personalien 17<br />
Freiberuflichkeit - Modell der Zukunft 17<br />
ZFN-Fortbildung 19<br />
Wandel in der Zahnheilkunde 23<br />
Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag 30<br />
Jahresbericht 1999 Zahnärztliche Stelle 31<br />
Auf den Mund geschaut 31<br />
Wir trauern 32<br />
Haushaltsplan 2000 32<br />
Berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung<br />
für ZahnarzthelferInnen 33<br />
CSU fordert Vertragsfreiheit<br />
für die Leistungserbringer 35<br />
Bitte Notieren 36<br />
Termine 3U<br />
Kleinanzeigen 3U<br />
Landesamt für Ökologie überprüft<br />
die Einhaltung des Arbeitsschutzgesetzes 3U
L E I T A R T I K E L<br />
Me Tarzan - You Jane<br />
Deutsch auf dem Weg zur<br />
Schimpansensprache?<br />
Was sagte der ZDF-Reporter bei der Übertragung der<br />
Sonnenfinsternis am 11. August des letzten Jahres, als<br />
der Mond zum ersten Mal die Sonne berührte: first<br />
contact. Eben hat der first contact stattgefunden. Und<br />
so wie dieser ZDF-Reporter versuchen sich immer<br />
mehr Deutsche heute auf Englisch auszudrücken. Der<br />
moderne Modell-Germane joggt, jumpt, trekkt, walkt,<br />
skatet oder biket, hat fun und feelings, moods und<br />
moments, sorrows und emotions, und scheint vor<br />
nichts auf Erden solche Angst zu haben, als seine eigene<br />
Sprache zu benutzen. Kein Sportfest oder Tanzvergnügen,<br />
das nicht als event verkleidet würde, kein<br />
Volkslauf oder Kegelerausflug ohne "outdoor"- oder<br />
"open-air"-Umschreibung, kein Wandertag,<br />
keine Abiturfeier, keine Grillparty,<br />
kein Konzert des Kirchenchors ohne den<br />
obligaten Diener über den Atlantik und die gleichzeitige<br />
Verleugnung der eigenen Sprache und Kultur -<br />
Deutsch zu sprechen ist vielen Deutschen heute ganz<br />
offensichtlich lästig oder peinlich.<br />
Der Gipfel dieser Anbiederung an den angelsächsischen<br />
Kulturkreis ist erreicht, wenn deutsche Politiker<br />
deutsche Wähler mit englischen Werbesprüchen zu<br />
gewinnen suchen: "Law and order is a Labour issue"<br />
(SPD-Plakat bei der Wahl zur Bürgerschaft in<br />
Hamburg", "Welcome today, welcome tomorrow"<br />
(Wahlkampflied der CDU in <strong>Niedersachsen</strong>), "Vote yellow"<br />
(FDP-Werbung bei der Kommunalwahl NRW).<br />
Diese sprachliche Selbstverleugnung ist nicht nur kriecherisch<br />
und würdelos - die Londoner Times hat dafür<br />
den Ausdruck von der typisch deutschen "linguistic<br />
submissiveness" geprägt - , sie ist auch für die<br />
Sprache selbst gefährlich. Denn eine Sprache ist mehr<br />
als eine Liste von Wörtern; eine Sprache ist ein<br />
vielfach verwobenes Geflecht von Regeln, die auf<br />
verschiedenen Ebenen bestimmen, wie aus den<br />
Grunzlauten, mit denen unsere Vorfahren im Urwald<br />
sich verständigt haben mögen, Gedichte oder<br />
philosophische Traktate werden. Von der untersten<br />
Ebene, dem für eine Sprache charakteristischen Vorrat<br />
von Lauten und Betonungsmustern, über deren<br />
zulässige und unzulässige Kombinationen und über<br />
die Beziehungen zwischen Lauten, Buchstaben und<br />
Wörtern reicht dieses Regelwerk bis zu dem hochkomplexen<br />
Gefüge, das für die Sprachen jeweils<br />
unterschiedlich festlegt, wie aus Wörtern Sätze<br />
werden. Dieser "Tiefencode" (Zimmer) alias<br />
"Sprachsystem" ist tief im Unterbewußtsein eines<br />
Sprechenden verankert, wir verinnerlichen ihn quasi<br />
mit der Muttermilch, und genau dieser Tiefencode<br />
wird durch die aktuelle Invasion des Englischen<br />
beschädigt - wir passen nicht die fremden Wörter an<br />
die deutsche Sprache, wir passen die deutsche Sprache<br />
an die fremden Wörter an. Die Gefahr ist also<br />
nicht der Zustrom fremder Wörter als solcher. Die<br />
Gefahr ist die "Pidginisierung" (Zimmer) unsere<br />
Sprache durch die ständigen Codesprünge, zu denen<br />
uns die unverdauten Anglizismen ständig zwingen.<br />
In der Schlagzeile (hier stellvertretend für Dutzende<br />
ähnlicher Wortfriedhöfe aufgeführt) "Inforecherche<br />
total im Onlinedienst für Homenutzer" müssen wir<br />
viermal vom deutschen ins englische und rückwärts<br />
wechseln, zweimal sogar im selben Wort. Das hält<br />
kein Sprecher und kein Leser auf die Dauer aus, da<br />
wäre sogar die Fassung "Inforecherche total im<br />
onlineservice für homeuser" in gewisser Weise<br />
vorzuziehen, weil darin weniger Codesprünge vorkommen<br />
("Wenn schon Englisch, dann richtig"). Denn<br />
diese ständigen Codesprünge, nicht die englischen<br />
Wörter als solche, sind die eigentliche Gefahr, die<br />
durch das übermäßige Aufsaugen von unverdauten<br />
Elementen anderer Sprachen entsteht. Wenn ich<br />
nicht mehr weiß, in welcher Sprache ich eigentlich<br />
rede oder angesprochen werde, ob auf Englisch oder<br />
auf Deutsch, ist keines der beiden Regelwerke mehr<br />
verbindlich, all die Unter- und Zwischentöne, die<br />
Rückkopplungen und Querverweise, die nur geahnten,<br />
aber nicht gesagten Komponenten, die aus<br />
einem Satz so viel mehr machen als die Summe<br />
seiner Wörter, diese Zusatzinformationen werden<br />
ausgeblendet bzw. nicht mehr wahrgenommen; der<br />
Tiefencode weicht auf und wir bewegen uns wieder<br />
auf die Grunzlaute im Urwald zu.<br />
Prof. Dr. Walter Krämer<br />
Universität Dortmund<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
1
2<br />
Unser heutiger Leitartikel<br />
hätte sich ebensogut mit<br />
Thesen zur Kostenexplosion<br />
im Gesundheitswesen<br />
befassen können. Der<br />
Autor, Dr. Walter Krämer,<br />
ist Professor am Institut<br />
für Wirtschafts- und<br />
Sozialstatistik an der<br />
Universität Dortmund und<br />
von daher bestens mit der<br />
Thematik vertraut.<br />
Gleichzeitig ist er jedoch auch Gründer<br />
des "Verein Deutsche Sprache e. V."<br />
mit inzwischen über 9000 Mitgliedern.<br />
Das, was nicht nur ihn ärgert, scheint<br />
uns im täglichen Leben zu überrollen.<br />
Walter Krämer bringt es auf eine kurze<br />
Formel, wenn er feststellt:" Wir wollen<br />
in unserem eigenen Land in unserer eigenen<br />
Sprache angesprochen werden,<br />
wir haben das pseudokosmopolitische<br />
Imponiergefasel der Werbefuzzis und<br />
der Schmalspur-Journalisten in den<br />
Medien satt!"<br />
Am 1. Mai 2000 tritt das<br />
Gesetz zur Beschleunigung<br />
fälliger Zahlungen in Kraft.<br />
Dieses Gesetz ist eigentlich<br />
gedacht, insbesondere säumige<br />
Zahler nach der Inanspruchnahme<br />
von Bauleistungen<br />
zu sanktionieren und<br />
dem Richter ein prozessuales<br />
Instrumentarium in die Hand<br />
zu geben.<br />
Vor dem Hintergrund zunehmend<br />
längerer Zeiträume, innerhalb derer<br />
fällige Forderungen beglichen<br />
werden, hat der Bundestag, unter der<br />
Wahrung der verfassungsmäßigen<br />
Rechte des Bundesrates, das Gesetz zur<br />
Beschleunigung fälliger Zahlungen beschlossen.<br />
Dieses Gesetz kann auch<br />
dem Zahnarzt helfen, seine Forderungen<br />
schneller geltend machen zu können.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
SPRACHLOS<br />
Werbung - das ist auch mein Stichwort!<br />
Schauen wir uns einmal in unserem<br />
eigenen Berufsfeld um, dann<br />
stellen wir fest, daß die Firma X uns<br />
verspricht, daß wir "better together"<br />
sind, wenn wir "simply the best" bestellen<br />
- daß wir uns bei Firma Y<br />
durch "freecall" über "Factoring" informieren<br />
können. Der gebildete Leser<br />
weiß natürlich auch, wie er die Begriffe<br />
"A new brand is born" deuten<br />
soll; er lernt, daß man nicht zu Veranstaltungen,<br />
sondern zum "congress"<br />
reist, um ein"event" über sich ergehen<br />
zu lassen.<br />
Da kann man nur feststellen: "enjoy<br />
dentistry", am besten auf der "Master<br />
Tour", auf der offenbar Meisterbriefe<br />
durch einen "Dental-Coach" verkauft<br />
werden. "Power-Team-Days" stehen<br />
bevor - hier und da auch mit Ringelreihen<br />
mit Anfassen.<br />
Mehr scheinen als sein, durch den inflationären<br />
Gebrauch von Anglizismen<br />
Weltläufigkeit vortäuschen, im Grunde<br />
genommen den potentiellen Kunden<br />
Das Gesetz sieht vor, daß Schuldner<br />
von Geldforderungen grundsätzlich 30<br />
Tage nach Fälligkeit und Zugang einer<br />
Rechnung in Verzug geraten. Dies normiert<br />
ein neu eingefügter Absatz 3 des<br />
§ 284 BGB. Dieser lautet:<br />
"Abweichend von den Absätzen 1 und<br />
2 kommt der Schuldner einer Geldforderung<br />
30 Tage nach Fälligkeit und<br />
Zugang einer Rechnung oder einer<br />
gleichwertigen Zahlungsaufforderung<br />
in Verzug. Bei Schuldverhältnissen, die<br />
wiederkehrende Geldleistungen zum<br />
Gegenstand haben, bleibt Absatz 2<br />
unberührt."<br />
Dies bedeutet, daß eine Mahnung und<br />
eine Fristsetzung nur noch in bestimmten<br />
begrenzten Fällen notwendig<br />
ist. Wird die private, fällige Zahnarztrechnung<br />
dem Patienten zugeschickt<br />
und geht diese zu, so gerät der Patient<br />
automatisch nach 30 Tagen in Verzug<br />
und es können ab diesem Zeitpunkt<br />
z.B. Verzugszinsen gefordert werden.<br />
für so "platt" zu halten, daß er auf die<br />
internationalistische Leimrute kriecht,<br />
das scheint mir derzeit die Motivation<br />
der Werbebranche zu sein, die sich allerdings<br />
auch einmal rächen könnte,<br />
wenn den Leuten eines hoffentlich nahen<br />
Tages der Kragen platzt.<br />
Wir haben allen Grund zur Hoffnung.<br />
Die Gegenbewegung aus dem Süden<br />
läuft bereits an, denn "Qualität sagt<br />
Grüezi!"<br />
Noch etwas - es geht nicht etwa um<br />
Deutschtümelei, denn viele Begriffe<br />
sind im Ausland geboren und werden -<br />
übrigens auch von mir - immer wieder<br />
benutzt.<br />
Wenn Sie mehr wissen wollen oder<br />
Mitglied werden möchten, dann wenden<br />
Sie sich bitte an den "Verein Deutsche<br />
Sprache e. V.", Postfach 104128 ,<br />
44041 Dortmund oder an die e-Post-<br />
Adresse: info@vwds.de<br />
loe<br />
KURZE INFORMATION ÜBER DAS GESETZ<br />
ZUR BESCHLEUNIGUNG FÄLLIGER ZAHLUNGEN<br />
Diese normiert ein neu eingefügter<br />
§ 288 Abs. 1 BGB. Dieser lautet:<br />
"Eine Geldschuld ist während des Verzugs<br />
für das Jahr mit fünf Prozentpunkten<br />
über dem Basiszinssatz nach<br />
§ 1 des Diskontsatz-Überleitungs-Gesetzes<br />
vom 9. Juni 1998 (BGBl. I S.<br />
1242) zu verzinsen."<br />
Die Verzinsung ist hier höher angesetzt,<br />
als in anderen Vorschriften des<br />
BGB. Sicherlich hilft Ihnen Ihre Bank<br />
gerne bei der Berechnung des Zinssatzes<br />
weiter.<br />
Für den Zahnarzt bedeutet diese Regelung<br />
in Zukunft viel weniger Aufwand,<br />
für den säumigen Zahler hat dieses<br />
Gesetz unter Umständen unangenehme<br />
Folgen.<br />
Übrigens: Die 30 Tage Frist beginnt mit<br />
der Zustellung der Rechnung.<br />
Alexa A. Becker<br />
Hauptgeschäftsführerin der ZKN
„ASSISTENTEN SEMINARE POSTGRADUATE“:<br />
Am 1.4.2000 fand<br />
innerhalb des ersten<br />
Zyklus der „Assistenten<br />
Seminare Postgraduate“ der<br />
vorletzte Kurs im Zahnärztlichen<br />
Fortbildungszentrum<br />
(ZFN) der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />
<strong>Niedersachsen</strong> (ZKN) statt.<br />
Die Referate des Tages reichten<br />
von den vertraglichen<br />
Bestimmungen der<br />
„Honorarabrechnung<br />
mit der KZV“ über<br />
„Material und Laborkosten,<br />
Verordnungsweise, Prüfverfahren,<br />
Regressverfahren“ mit<br />
Dr. Jürgen Kiehne bis zu<br />
”Zulassungsformalitäten“ mit<br />
Dr. Klaus-Jürgen Zschaubitz.<br />
Am Ende des Tages schloß sich<br />
wieder das „obligatorische“<br />
kollegiale Gespräch in der<br />
Cafeteria des ZFN an, das von<br />
allen Teilnehmern besonders<br />
geschätzt wurde, da man hier<br />
die Erfahrungen und<br />
Informationen des<br />
Seminartages miteinander<br />
diskutieren konnte.<br />
ERSTER ZYKLUS MIT ERFOLG BEENDET<br />
ZWEITER ZYKLUS STARTET AM 16.9.2000<br />
Wenn der erste Zyklus am 6. Mai<br />
2000 endet, werden die Teilnehmer<br />
auf ein breitgefächertes<br />
Seminarangebot mit Referaten<br />
über die Selbstverwaltung, Gebührenordnung<br />
bis zur Patientenberatung<br />
und dem Berufsrecht zurückblicken<br />
können.<br />
Sinn der Seminarreihe ist es, Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzten, die ihr Staatsexamen<br />
abgelegt und sich noch nicht<br />
in freier Praxis niedergelassen haben<br />
oder in den letzten zwei Jahren in die<br />
Niederlassung gegangen sind, für die<br />
freiberufliche Tätigkeit zu qualifizieren.<br />
Zu den universitären Ausbildungsinhalten<br />
soll das Wissen vermittelt werden,<br />
das zur Führung einer freiberuflichen<br />
Zahnarztpraxis erforderlich ist. Daß<br />
dieses Ziel mit dem ersten Zyklus erreicht<br />
wurde, zeigen die Aussagen der<br />
Teilnehmer des vorletzten Seminartages<br />
im April.<br />
Für Martinelli Weber aus Lettland, die<br />
in Kürze in Ganderkesee in einer Praxis<br />
arbeiten wird, waren die Inhalte ganz<br />
besonders lehrreich. Als Ausländerin<br />
mit einer völlig anderen Ausbildung<br />
seien ihr ganz neue Erfahrungen vermittelt<br />
worden. Obwohl sie bereits seit<br />
fünf Jahren in Deutschland lebe, fehle<br />
ihr das Basiswissen um die Besonderheiten<br />
der zahnärztlichen Berufsausübung<br />
in Deutschland. Der Kurs vermittle<br />
deshalb gerade in ihrem Fall grundlegendes<br />
Praxiswissen.<br />
Götz Wopfner aus Obernkirchen und<br />
Babette Jungblut aus Berlin fanden die<br />
Ausbildung sehr wichtig, weil dieses<br />
Wissen im Studium nicht vermittelt<br />
werde. Vor allem die betriebswirtschaftlichen<br />
Informationen seien für<br />
die Praxis unabdingbar. Besonders die<br />
Referate über die Honorarabrechnungen<br />
mit Kassen- und Privatpatienten<br />
hätten ihnen aufgrund der Praxisnähe<br />
ausnehmend gut gefallen. Hier habe<br />
man alles anhand von Fallbeispielen<br />
durchspielen können.<br />
Auch Matthias Hieke aus Didderse,<br />
Thomas Willem aus Lüneburg und Nadine<br />
Reiman aus Aurich bestätigten<br />
den positiven Eindruck der anderen<br />
Teilnehmer. Wichtig seien die Hinweise<br />
im Rahmen der Zulassungsmodalitäten<br />
gewesen.<br />
Karin Hitschkoll und Paul Brink betonten<br />
wiederum ganz besonders das Referat<br />
über die Honorarabrechnung.<br />
Hier vermittle das Studium überhaupt<br />
keine praxisrelevanten Informationen.<br />
Dieses Thema und der Bereich Praxismanagement,<br />
Praxisgründung und die<br />
Finanzierung hätten sogar noch viel<br />
intensiver behandelt werden können.<br />
Hier seien Wissensdefizite aus dem<br />
zahnärztlichen Studium zu beseitigen.<br />
Am 16.9.2000 startet der zweite<br />
Zyklus des „Assistentenseminars<br />
Postgraduate. Jeweils am Samstag<br />
finden die Seminare an folgenden<br />
Terminen statt: 14.10., 18.11., 16.12.,<br />
2000 und 20.1., 10.2., 10.3., 21.4., 12.5.<br />
2001. Die Inhalte der Seminare orientieren<br />
sich inhaltlich an den Themen<br />
des ersten Zyklus. Dies ist übrigens<br />
auch eine Gelegenheit für alle Teilnehmer,<br />
die im ersten Zyklus an interessierenden<br />
Seminaren nicht teilnehmen<br />
konnten, dies im Herbst und Winter<br />
des Jahres 2000 und 2001 nachzuholen.<br />
Informationen erhalten Sie von<br />
Gabriele König, Tel. 0511/ 83391-313.<br />
Anmeldungen bitte schriftlich an:<br />
Zahnärztliches Fortbildungszentrum<br />
<strong>Niedersachsen</strong> (ZFN),<br />
Postfach 81 06 61, 30506 Hannover.<br />
ti<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
3
4<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEITER DER<br />
LÄNDER-KAMMERN UND -KZVEN<br />
TRAFEN SICH BEI MÜNCHEN<br />
BZÄK / KZBV<br />
D ie<br />
Pressereferenten, genauer gesagt,<br />
die Öffentlichkeitsarbeiter<br />
der Bundesländer trafen sich am<br />
07./08. April in Aschheim bei München<br />
zu ihrem traditionellen Gedankenaustausch.<br />
Bemerkenswert ist an diesem<br />
über viele Jahre gewachsenen Zusammenkommen,<br />
daß sich im Laufe der<br />
Zeit aufgrund des persönlichen Kennenlernens<br />
ein länderübergreifender<br />
Arbeitskreis zwischen den Vertretern<br />
der Kammern und den KZVen gebildet<br />
hat, den man als kollegial-freundschaftlich<br />
bezeichnen kann.<br />
Einen ganz anderen Eindruck erhielt<br />
man von der Führungsebene der BZÄK<br />
und der KZBV. Schon zu Beginn der<br />
Tagung ließ die Atmosphäre erahnen,<br />
daß die KZBV und die BZÄK zunehmend<br />
getrennte Wege gehen werden.<br />
Ein deutliches Signal dafür dürfte die<br />
räumliche Trennung sein, die nun im<br />
sogenannten Zahnärztehaus in Köln<br />
vollzogen worden ist. Die BZÄK hat<br />
bereits ihren Anteil an dem Gebäude<br />
verkauft, und der Umzug nach Berlin<br />
zum 1.01.2001 bei gleichzeitiger Straffung<br />
der Strukturen ist beschlossene<br />
Sache, während die KZBV in Köln verbleibt<br />
und in Berlin eine "Kopfstelle"<br />
eingerichtet hat.<br />
Die Informationsstelle der Deutschen<br />
Zahnärzte ( Info-Z ) wird in diesem Zusammenhang<br />
aufgelöst, während der<br />
Standort und die Weiterarbeit der ZM<br />
weiterhin in Köln sichergestellt ist.<br />
Im Zusammenhang mit der Umstrukturierung<br />
wies der Präsident der Bundeszahnärztekammer,<br />
Dr. Willmes, in Anspielung<br />
auf unrichtige Veröffentlichungen<br />
darauf hin, daß gleichzeitig<br />
das Büro in Brüssel verstärkt werden<br />
solle, ohne daß eine Beitragserhöhung<br />
dadurch fällig sei.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
Dr. Fritz-Josef Willmes, Präsident der BZÄK und Dr. Dr. Joseph Kastenbauer, Präsident der<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> Bayern<br />
Grundsätzliche<br />
Stellungnahmen<br />
Am ersten Tag standen Stellungnahmen<br />
und Diskussionen auf<br />
dem Programm. In seiner Eigenschaft<br />
als KZBV-Vorsitzender ließ Dr.<br />
Schirbort keinen Zweifel daran, daß<br />
ihm an der Aufrechterhaltung eines<br />
Druckes gegenüber der Politik gelegen<br />
sei, wobei er auf Seehofer zurückgriff,<br />
den er mit den Worten "Man müsse<br />
die Politik unter Druck setzen, wenn<br />
man etwas konzeptionell bewegen<br />
will" zitierte.<br />
Die Budgetverhandlungen einiger<br />
KZVen wurden von ihm gerügt, und<br />
gegenüber dem gastgebenden Präsidenten<br />
der Bayerischen Landeszahnärztekammer,<br />
Dr. Dr. Kastenbauer,<br />
betonte er die weiterhin gebotene<br />
"Unruhe", die notwendig sei, um zu einem<br />
Erfolg mit der Politik zu gelangen.<br />
Eine von der KZBV initiierte Sammelaktion<br />
"Kampagne 2000" fand hingegen<br />
nicht die Zustimmung aller<br />
KZVen - so wurde im weiteren Verlauf<br />
eines Wort-Scharmützels sehr schnell<br />
klar, daß beispielsweise die KZVB-Frei-<br />
burg, für die Dr. Schwalber sprach, diese<br />
Kampagne der KZBV zuvor einstimmig<br />
abgelehnt hatte.<br />
Der Präsident der BZÄK, Dr. Willmes,<br />
wollte in seinem einleitenden Statement<br />
"einige Halbsätze" von Dr. Schirbort<br />
hingegen so nicht akzeptieren, so<br />
daß man insgesamt den Eindruck gewinnen<br />
konnte, daß das anvisierte Ziel<br />
zwischen BZÄK und KZBV im großen<br />
und ganzen gleichermaßen gesehen<br />
wird, der Weg dorthin aber Unterschiede<br />
deutlich werden ließ.<br />
Mit Hinblick auf die aktuelle Reformdiskussion<br />
erwähnte Willmes einmal<br />
mehr die bekannten Kondratieff-Zyklen<br />
(Langwellenökonomie), nach denen<br />
demnächst, mit dem Abklingen<br />
des Zyklus Informationstechnik ( IT ),<br />
mit dem Aufschwung des Wirtschaftsfaktors<br />
"Gesundheitswesen" zu rechnen<br />
sei. Bedauerlicherweise werde dieser<br />
Gedanke durch die Regierenden verleugnet.<br />
Im weiteren behandelte er<br />
die Neubeschreibung einer präventionsorientierten<br />
Zahnheilkunde, an der<br />
gearbeitet werde und aus der wiederum<br />
eine neue Bewertung der Leistung<br />
abzuleiten sei. Die Forderung nach
Dr. Jobst-Wilken Carl, Vizepräsident der BZÄK<br />
und Ralf-Günther Münchow, Journalist, HAZ<br />
Zusammenarbeit mit der Reformkommission<br />
stand ebenso auf seinem Programm<br />
wie die nach einer konstruktiven<br />
Gegenpolitik, die derzeit im Bündnis<br />
Gesundheit 2000 angestrebt sei.<br />
Im GOZ-Bereich entstand einmal mehr<br />
die Forderung nach Trennung von Honorierung<br />
und Erstattung. Eine regelmäßige<br />
Punktwertanpassung an die<br />
Preissituation war für ihn ebenso<br />
selbstverständlich wie die strikte Ablehnung<br />
einer etwaigen Schiedsamtskonfliktlösung<br />
in der GOZ.<br />
Das Dauerthema "Strukturierte und<br />
zertifizierte Fortbildung" fand ebenso<br />
Erwähnung. Bei mehreren Kammern<br />
seien teilweise weitreichende Konzepte<br />
entwickelt worden, deren Koordinierung<br />
durch die Bundeszahnärztekammer<br />
Willmes für wichtig hielt. Eine enge<br />
Zusammenarbeit mit der Wissenschaft<br />
sei dabei notwendig, wobei die<br />
Federführung bei zertifizierter Fortbildung<br />
bei den Zahnärzten liegen solle.<br />
Der Zahnarzt sei zunächst "Generalist"<br />
und könne durch Fortbildung eine Zertifizierung<br />
erlangen.<br />
Diskussion<br />
Gleich zu Beginn der Diskussion<br />
gab es in der Sache klare Worte<br />
gegenüber dem KZBV-Vorsitzenden,<br />
bei denen sich Dr. Schwalber aus<br />
Freiburg hervortat, der Dr. Schirbort<br />
bei aller Geradlinigkeit vorwarf, ein<br />
"tragisches Wagenburg-Denken entwickelt"<br />
zu haben. Bei dem Transport<br />
standespolitischer Inhalte sollte nach<br />
Schwalbers Einschätzung dem Empfinden<br />
der Bevölkerung mehr Rechnung<br />
getragen werden, eine künstliche Konfrontation<br />
bei diffizileren Verhältnissen<br />
sollte unterbleiben. Alle anderen,<br />
die "nicht unserer Meinung seien, sollten<br />
nicht in die Ecke gedrängt werden".<br />
Die sich anschließenden Diskussionen<br />
um die Entwicklung weiterer Strategien<br />
bei der Öffentlichkeitsarbeit nah-<br />
men einen weiten zeitlichen<br />
Rahmen ein.<br />
Dr. Carl als Vizepräsident und<br />
zugleich Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />
der BZÄK bewertete<br />
noch einmal die Trennung<br />
von KZBV und BZÄK<br />
und sprach die zukünftige<br />
"schlanke und effektive"<br />
Struktur in Berlin an. Höhere<br />
Präsenz bei gleichbleibenden<br />
Kosten sei die Folge, wobei<br />
Partnerschaften im Bereich<br />
Öffentlichkeitsarbeit anvisiert<br />
worden seien. Schließlich<br />
wünsche auch er sich ein höheres Maß<br />
an Informationen untereinander.<br />
Um in Berlin die Öffentlichkeitsarbeit<br />
auf eine breitere Basis zu stellen, sei<br />
jetzt ein Medienstammtisch im Entstehen,<br />
um "nicht immer im eigenen Saft<br />
zu schmoren", wie Carl feststellte. Da<br />
der mündige Bürger ein Anrecht auf<br />
Information und Hilfestellung habe,<br />
solle die Patientenberatung einen hohen<br />
Stellenwert einnehmen. In das<br />
neue Internet-Angebot der BZÄK solle<br />
daher eine bundesweite Hotline eingestellt<br />
werden.<br />
Im übrigen sei für den neuen Internet-<br />
Auftritt der BZÄK eine neue technische<br />
Plattform, unabhängig von der<br />
KZBV, notwendig geworden. In Hinblick<br />
auf die demographische Entwicklung<br />
sah Carl einen weiteren Tätigkeitsbedarf<br />
in der zahnärztlichen Versorgung<br />
älterer Patienten (z. B. Pflegefälle).<br />
Die BZÄK könne hier eine Koordinierungsstelle<br />
im Sinne erweiterter<br />
Informationen sein.<br />
Schließlich sei ein Projekt im Bereich<br />
Prävention und Prophylaxe angedacht<br />
und ein Sponsor bereits gefunden.<br />
Schließlich hatte offenbar Dr.Carl die<br />
undankbare Aufgabe, die Stimmungslage<br />
unter den anwesenden Öffentlichkeitsarbeitern<br />
hinsichtlich einer<br />
zukünftigen, zumindest teilweisen<br />
Trennung in KZBV- und BZÄK-Arbeit<br />
auszuloten.<br />
Die eindeutigen und zahlreichen<br />
Wortmeldungen von Dr. Kinner über<br />
Dr.Gode bis zu Dr.Schwalber zeigte<br />
über alle Meinungsunterschiede hinweg<br />
unmißverständlich, daß man<br />
auch zukünftig bei der Entwicklung<br />
von Strategien und bei der Diskussion<br />
um die Belange der zahnärztlichen<br />
Öffentlichkeitsarbeit in diesem gewachsenen<br />
Gremium zusammenarbeiten<br />
will.<br />
loe<br />
REFERAT<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
BERUFSAUSÜBUNG<br />
"Medizinproduktegesetz<br />
und Praxiscomputer"<br />
Die Firma CompuDent hat in ihrer<br />
Kundenzeitschrift und in einer<br />
Pressemitteilung mitgeteilt,<br />
"nicht Medizinproduktegesetz-konform<br />
installierte" EDV-Mehrplatzanlagen<br />
seien von den Berufsgenossenschaften<br />
im Rahmen von Praxisbesuchen<br />
"mit sofortiger Wirkung" stillgelegt<br />
worden.<br />
Nachfragen bei der Berufsgenossenschaft<br />
für Gesundheitsdienst und<br />
Wohlfahrtspflege (BGW) ergaben ein<br />
komplettes Dementi dieser Aussage:<br />
"Das Medizinproduktegesetz fällt gar<br />
nicht in unsere Obliegenheit".<br />
Zur Klarstellung sei noch einmal festgestellt:<br />
Praxiscomputer, auch Mehrplatzanlagen,<br />
die ausschließlich zur Erfassung<br />
von Leistungen und zur Veraltung<br />
der Praxisdaten benutzt werden,<br />
fallen nicht unter das MPG.<br />
Eine CE-Zertifizierung für Computer<br />
ist lediglich notwendig, wenn sie mit<br />
Zubehörteilen kombiniert werden, die<br />
am Patienten Messungen oder Steuerungen<br />
durchführen (intraorale Kamers,<br />
Infusionssteuerungen o.ä.) und<br />
diese Teile eine CE-Zertifizierung aufweisen.<br />
Ebenso unzutreffend ist die Aussage,<br />
im Rezeptionsbereich müßten hochwertige<br />
17-Zoll-Monitore zur Verfügung<br />
stehen. Im Anhang der Bildschirmarbeitsplatzverordnung<br />
werden<br />
lediglich gefordert: eine flimmerfreie,<br />
verzerrungsfreie und ausreichend<br />
große Bildschirmdarstellung, angemessen<br />
große Zeilen- und Zeichenabstände<br />
sowie scharfe und deutliche<br />
Zeichen. Im Übrigen gilt diese Verordnung<br />
(nur) für Beschäftigte, die "gewöhnlich<br />
bei einem nicht unwesentlichen<br />
Teil ihrer normalen Arbeit ein<br />
Bildschirmgerät benutzen". Eine weitergehende<br />
Definition liegt noch<br />
nicht vor, lediglich im Entwurf der<br />
VBG 104 wird als ein Kriterium genannt:<br />
Der Bildschirm wird mehrmals<br />
arbeitstäglich in ununterbrochenen<br />
Zeitabschnitten von mindestens einer<br />
Stunde benutzt.<br />
ZKN<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
5
6<br />
Das Arbeitsverhältnis mit einem<br />
Arbeitnehmer ist grundsätzlich<br />
ein Dienstvertrag. Das Dienstvertragsrecht<br />
sieht zunächst keine<br />
Formvorschriften vor. Dies tut aber<br />
inzwischen das Nachweisgesetz.<br />
Der Dienstvertrag mit einem Arbeitnehmer<br />
ist ein gegenseitiges Schuldverhältnis,<br />
das in § 611 Bürgerliches<br />
Gesetzbuch (BGB) geregelt ist. Hier ist<br />
normiert:<br />
§ 611 Abs. 1 BGB<br />
Durch den Dienstvertrag wird derjenige,<br />
welcher Dienste zusagt, zur Leistung<br />
der versprochenen Dienste, der<br />
andere Teil zur Gewährung der vereinbarten<br />
Vergütung verpflichtet.<br />
§ 611 Abs. 2 BGB<br />
Gegenstand des Dienstvertrags können<br />
Dienste jeder Art sein.<br />
Nun ist zu fragen, ob bei einem<br />
Dienstvertrag Formerfordernisse vorgeschrieben<br />
sind.<br />
Der Dienstvertrag ist ein Rechtsgeschäft,<br />
auf das die Vorschriften des allgemeinen<br />
Zivilrechts Anwendung finden.<br />
Grundsätzlich herrscht hier die<br />
sog. Privatautonomie, also die Vertragsfreiheit.<br />
Diese wird eingeschränkt<br />
durch allgemeine Rechtsgrundsätze<br />
und andere Gesetze und Verbote. Die<br />
im Dienstvertragsrecht geltende Formfreiheit<br />
wird so verstanden, daß Verträge<br />
mündlich durch schlüssiges Handeln<br />
oder auch schriftlich abgeschlossen<br />
und beendet werden können. Eine<br />
gesetzliche Regelung, nach der die<br />
schriftliche Niederlegung der wesentlichen<br />
Vertragsinhalte normiert ist, ist<br />
das Nachweisgesetz, das im Jahre 1995<br />
in Kraft trat.<br />
Dieses Gesetz gilt für Arbeitnehmer,<br />
die nicht nur zur vorübergehenden<br />
Aushilfe von höchstens einem Monat<br />
eingestellt werden. Spätestens nach einen<br />
Monat hat der Arbeitgeber den<br />
vereinbarten Beginn des Arbeitsverhältnisses<br />
die wesentlichen Vertragsbedingungen<br />
schriftlich niederzulegen,<br />
die Niederschrift zu unterzeichnen und<br />
dem Arbeitnehmer auszuhändigen. In<br />
dieser Niederschrift sind mindestens<br />
aufzunehmen:<br />
1. der Name und die Anschrift der<br />
Vertragsparteien,<br />
2. der Zeitpunkt des Beginns des<br />
Arbeitsverhältnisses,<br />
3. bei befristeten Arbeitsverhältnissen:<br />
die vorhersehbare Dauer des<br />
Arbeitsverhältnisses,<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
WAS IST DAS (NACHWG)<br />
NACHWEISGESETZ ?<br />
4. der Arbeitsort oder, falls der Arbeitnehmer<br />
nicht nur in einem bestimmten<br />
Arbeitsort tätig sein<br />
soll, und ein Hinweis darauf, daß<br />
der Arbeitnehmer an verschiedenen<br />
Orten beschäftigt werden<br />
kann,<br />
5. eine kurze Charakterisierung oder<br />
Beschreibung der vom Arbeitnehmer<br />
zu leistenden Tätigkeit,<br />
6. die Zusammensetzung und die<br />
Höhe des Arbeitsentgelts einschließlich<br />
der Zuschläge, der Zulagen,<br />
Prämien und Sonderzahlungen<br />
sowie anderer Bestandteile des<br />
Arbeitsentgelts und deren Fälligkeit,<br />
7. die vereinbarte Arbeitszeit,<br />
8. die Dauer des jährlichen Erholungsurlaubs,<br />
9. die Fristen für die Kündigung des<br />
Arbeitsverhältnisses,<br />
10. ein in allgemeiner Form gehaltener<br />
Hinweis auf Tarifverträge, Betriebsoder<br />
Dienstvereinbarung, die auf<br />
das Arbeitsverhältnis anzuwenden<br />
sind.<br />
Diese Mindestanforderungen für die<br />
Niederschrift ergeben sich aus § 2<br />
Nachweisgesetz (NachwG).<br />
Bei Arbeitnehmern, die eine geringfügige<br />
Beschäftigung im Sinne<br />
von § 8 Abs. 1 Nr. 1 des Vierten<br />
Buches Sozialgesetzbuch ausüben,<br />
ist außerdem der Hinweis aufzunehmen,<br />
daß der Arbeitnehmer in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung die<br />
Stellung des versicherungspflichtigen<br />
Arbeitnehmers erwerben kann, wenn er<br />
nach § 5 Abs. 2 Satz 2 des Sechsten<br />
Buches Sozialgesetzbuch auf die Versicherungsfreiheit<br />
durch Erklärung gegenüber<br />
dem Arbeitnehmer verzichtet.<br />
Wenn eine Änderung der wesentlichen<br />
Vertragsbedingungen vorgenommen<br />
wird, ist dem Arbeitnehmer spätestens<br />
einen Monat nach der Änderung, dies<br />
schriftlich mitzuteilen. Dies gilt nicht<br />
bei der Änderung der gesetzlichen Vorschriften,<br />
Tarifverträge, Betriebs- oder<br />
Dienstvereinbarungen und ähnlichen<br />
Regelungen, die für das Arbeitsverhält-<br />
nis gelten.<br />
Wenn ein Arbeitsverhältnis bei Inkrafttreten<br />
dieses Gesetzes am 20.07.1995<br />
bereits bestanden hat, so ist dem Arbeitnehmer<br />
auf sein Verlangen innerhalb<br />
von zwei Monaten eine Niederschrift<br />
im Sinne des § 2 Nachweisgesetzes<br />
(vgl. oben) auszuhändigen. Insofern<br />
früher eine Niederschrift oder ein<br />
schriftlicher Arbeitsvertrag ausgestellt<br />
wurde, der die o. g. Voraussetzungen<br />
und Angaben enthält, entfällt diese<br />
Verpflichtung.<br />
Schließlich kann von den Vorschriften<br />
dieses Gesetzes nicht zuungunsten des<br />
Arbeitnehmers abgewichen werden.<br />
Es ist verwunderlich, daß der Gesetzgeber<br />
beim Nachweisgesetz<br />
keine Sanktionen vorgesehen hat,<br />
falls gegen selbiges verstoßen wird.<br />
Dennoch sind Ansprüche des Arbeitnehmers<br />
gegen den Arbeitgeber denkbar.<br />
Eine schriftliche Niederlegung des<br />
wesentlichen Vertragsinhaltes ist<br />
außerdem in den §§ 3 und 4 Berufsbildungsgesetz<br />
(BBiG) und in § 11 des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes<br />
(AÜG)<br />
vorgesehen. Auch wenn eine gesetzliche<br />
Sanktion für den Arbeitgeber oder<br />
den Arbeitnehmer nicht vorgesehen ist,<br />
so ist dringend anzuraten, Arbeitsverträge<br />
schriftlich niederzulegen, um<br />
darlegen und beweisen zu können,<br />
welchen Umfang und Inhalt das Arbeitsverhältnis<br />
hat. Es ist bei einem Arbeitsvertrag<br />
hinzuzufügen, daß es bei<br />
arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzungen<br />
sicherlich auch darauf ankommt,<br />
wie ein Arbeitsvertrag gelebt<br />
wird und nicht nur auf die schriftliche<br />
Niederlegung.<br />
Das Arbeitsrecht ist das Recht zum<br />
Schutze des Arbeitnehmers. Es ist für<br />
einen Arbeitgeber wichtig und auch<br />
von großer finanzieller Bedeutung, im<br />
Rahmen des Arbeitsrechtes die rechtskonformen<br />
Entscheidungen zu treffen.<br />
Grundlage für den Arbeitsvertrag ist<br />
der Dienstvertrag Im Sinne von § 611<br />
BGB in Verbindung mit dem Nachweisgesetz.<br />
Alexa A. Becker<br />
Hauptgeschäftsführerin der ZKN
8<br />
AUS DEM<br />
ALTERS-<br />
VERSOR-<br />
GUNGS-<br />
WERK<br />
In den ZNN 3/00 hatten wir einen<br />
Brief des Vorsitzenden des<br />
Leitenden Ausschusses des AVW<br />
veröffentlicht. Dr. v. Petersdorff<br />
hatte darin das Mißfallen des<br />
AVW gegenüber der "Vereinte<br />
Krankenversicherung AG" wegen<br />
einer aus seiner Sicht unseriösen<br />
Werbe-kampagne geäußert.<br />
Mit dem hier abgedruckten Antwortschreiben<br />
hat die "Vereinte"<br />
reagiert, so daß die Hoffnung begründet<br />
ist, daß das AVW und die<br />
Vereinte zu einem friedlichen Nebeneinander<br />
zurückfinden werden.<br />
loe<br />
Teufel, Teufel,<br />
da hat die Redaktion des ZNN<br />
Dr. Henning Gode rund 9 Jahre jünger<br />
gemacht. Wer so topfit ist, dem<br />
mag man seine 70 Jahre eben kaum<br />
glauben. Trotzdem möchten wir<br />
diesen Fehler richtigstellen und nennen<br />
nun als das "amtliche" Geburtsdatum<br />
den 6. März 1930.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
Anz. Bego<br />
1/8 Seite<br />
s/w
10<br />
Die Infektionsgefährdung<br />
hat einen quantitativen<br />
Aspekt. Quantitativ ist<br />
einmal epidemiologisch<br />
aufzufassen, also wie groß<br />
sind Inzidenz und<br />
Prävalenz der infrage<br />
kommenden Infektionen.<br />
Allgemein gilt: Je höher<br />
der Durchseuchungsgrad,<br />
desto größer ist die<br />
Infektionsgefahr. Quantitativ<br />
bedeutet aber auch,<br />
den Infektionsstatus des<br />
Betreffenden einzukalkulieren,<br />
denn die Anzahl<br />
der Erreger ist in<br />
verschiedenen Phasen der<br />
Erkrankung durchaus<br />
unterschiedlich, weshalb<br />
auch die Gefahr, die vom<br />
Infizierten ausgeht,<br />
unterschiedlich zu<br />
bewerten ist. Besonders<br />
krasse Unterschiede gibt<br />
es bei der HIV-Infektion,<br />
wo Phasen hoher Virämie<br />
mit solchen abwechseln,<br />
bei denen nur wenige<br />
oder gar keine Viren im<br />
Blut nachzuweisen sind.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
INFEKTIONSRISIKEN<br />
IN DER<br />
ZAHNÄRZTLICHEN PRAXIS<br />
Was ist zu tun nach einer Verletzung?<br />
Qualitativ bedeutet: Um was für<br />
einen Erreger handelt es sich?<br />
Es gibt solche mit sehr geringem<br />
(z.B. HIV) und andere mit extrem hohem<br />
(z.B. HBV) Infektionspotential.<br />
Qualitativ heißt aber auch, daß sich die<br />
Erreger, was ihre potentielle Viruzidie<br />
anbelangt, ständig verändern, so daß<br />
je nach ihrem Wirtsorganismus die Infektionsgefahr,<br />
die von ihnen ausgeht,<br />
sehr unterschiedlich ist. Diese ständigen<br />
Erregermutationen sind z.B. der<br />
wesentliche Grund dafür, daß es bis<br />
heute keinen Impfschutz gegen HIV<br />
gibt. (Das erdrückende Problem zunehmend<br />
resistenter Bakterien- und Virusstämme<br />
würde den Rahmen dieses Beitrages<br />
bei weitem sprengen!) Unter<br />
dem Begriff qualitativ fällt auch der<br />
Zustand des Immunsystems des Infektionsgefährdeten.<br />
Bekanntermaßen<br />
sind wir nicht immer gleich anfällig für<br />
eine Infektion. Hier können wir selber<br />
ansetzen, indem wir durch entsprechende<br />
Maßnahmen unser Immunsystem<br />
stärken und/oder Schutzimpfungen<br />
in Anspruch nehmen.<br />
Ich werde mich in diesem Beitrag auf<br />
die Gefahren beschränken, die durch<br />
die Hepatitis-B und -C sowie durch die<br />
HIV-Infektion und AIDS verursacht<br />
sind. Die Sonderstellung, welche diese<br />
Erkrankungen in unserem Zusammenhang<br />
einnehmen, resultiert aus den<br />
häufig oder immer chronischen Verläufen,<br />
mit entsprechend schwerwiegenden<br />
gesundheitlichen Konsequenzen.<br />
Ein paar Updates zu diesen Seuchen:<br />
1. HIV und AIDS<br />
1.1 Inkubationszeit<br />
9 bis 12 Jahre in den Industrieländern,<br />
nach 12 bis 15 Jahren haben 60 % der<br />
Infizierten das Vollbild von AIDS entwickelt,<br />
die restlichen 40 % werden<br />
nach einer maximalen Inkubationszeit<br />
von 20 bis 30 Jahren an AIDS erkranken.<br />
Schlußfolgerungen aus der<br />
variablen Inkubationszeit:<br />
• Die Dauer der Epidemie wird sich<br />
wahrscheinlich über viele Jahrzehnte<br />
erstrecken.<br />
• Die AIDS-Inzidenz spiegelt die HlV-<br />
Inzidenz von vor vielen Jahren wider.<br />
1.2 Epidemiologie<br />
Weltweit geht die WHO im Jahre 2000<br />
von 40 Millionen HIV-Infizierten aus,<br />
davon über 90 % in den Entwicklungsländern.<br />
Die vorhergesagte AIDS-Inzidenz<br />
beläuft sich dann auf 10 Millionen.<br />
Deutschland (Stand 30.6.1998):<br />
AIDS-Fälle= 17.490, HIV-1 = 84.128,<br />
HIV-2 = 453.<br />
Während sich weltweit AIDS zur<br />
führenden Todesursache bei Erwachsenen<br />
im Alter von 25 bis 44 Jahren entwickelt,<br />
ist in der BRD das Ausmaß der<br />
Epidemie vergleichsweise moderat geblieben.<br />
Es leben hier z.Z. etwa 35.000<br />
bis 40.000 HIV-Infizierte, wovon 5.000<br />
das Vollbild von AIDS entwickelt haben.<br />
Man geht davon aus, daß sich<br />
jährlich etwa 2.000 Personen neu anstecken,<br />
50 % gehen zu Lasten der Homo-<br />
und Bisexuellen, die heterosexuelle<br />
Übertragung wird auf 17 % und die<br />
bei Drogenabusus (Needlesharing) auf<br />
14 % geschätzt.<br />
1.3 Infektionsgefährdung<br />
Vorab einige Anmerkungen<br />
zum Speichel:<br />
Es konnte nur bei 10 % der untersuchten<br />
Patienten eine geringe Virusmenge<br />
festgestellt werden (einschließlich solcher<br />
mit periodontalen Erkrankungen).<br />
Die Ursache liegt in der Anwesenheit<br />
von Hemmstoffen, die von den Speicheldrüsen<br />
in die Mundhöhle sezerniert<br />
werden. Eine Übertragung durch<br />
Speichel ohne Blutkontamination<br />
konnte bisher nicht nachgewiesen<br />
werden. Auch bei Exposition mit Tropfen<br />
und Ärosolen aus nicht mit Blut<br />
kontaminiertem Speichel ist das Infektionsrisiko<br />
gering.
Im medizinischen Bereich erfolgt die<br />
Übertragung durch perkutane Exposition,<br />
also Nadelstich- und andere Verletzungen<br />
durch chirurgische bzw. scharfkantige<br />
Instrumente, Kontamination<br />
von Wunden oder nicht intakter Haut,<br />
sowie mukokutaner Exposition, also<br />
Schleimhautkontakt.<br />
1.4 Risikofaktoren<br />
bei perkutaner Exposition<br />
• Tiefe Verletzungen<br />
• Hohlnadeln (z.B. Injektionsnadeln)<br />
• End- oder fortgeschrittenes Stadium<br />
des HIV-Infizierten<br />
• Keine postexpositionelle Chemoprophylaxe.<br />
Nach heutigem Wissensstand liegt das<br />
Infektionsrisiko bei einer einmaligen<br />
perkutanen HIV-Infektion bei 0,3 %<br />
und bei einer mukokutanen bei<br />
0,09 %. Damit liegt das Risiko weit unter<br />
dem einer Hepatitis-B Infektion,<br />
das mit 27 - 43 % (andere Quellen<br />
6 - 30 %) und einer Hepatitis-C Infektion,<br />
das mit 3 -10 % (andere Quellen<br />
2 - 3%) angegeben wird.<br />
1.5 Vorgehen bei einer<br />
perkutanen HlV-Exposition<br />
1. Blutungsprovokation bis zur<br />
Schmerzgrenze um Fremdmaterial aus<br />
dem Stichkanal zu eliminieren (≥ 1 Minute).<br />
2. Bei Kontamination von Wunden und<br />
Schleimhäuten diese gründlich mit<br />
Wasser spülen und/oder 0,89 %iger<br />
NaCl-Lösung, eventuell auch PVP-Iod-<br />
Lösung.<br />
3. Desinfektion: Am besten mit jodhaltigen<br />
Präparaten auf Ethanolbasis: Ethanolische<br />
Iodophorlösung (z.B. Betaseptic®).<br />
4. Einleitung einer Chemoprophylaxe<br />
als 2-er oder 3-er Kombination (Cave<br />
Proteinase-Inhibitoren bei Schwangeren).<br />
Muß innerhalb von 30 - 60 Minuten<br />
erfolgen. (Nach Schleimhautexposition<br />
wahrscheinlich nach 72 Std.<br />
nach perkutaner oder intravenöser Exposition<br />
nach 24 Std. wirkungslos).<br />
Über mindestens 4 Wochen, länger<br />
wenn erst nach einer Stunde begonnen<br />
wurde. Die Wirksamkeit ist nicht erwiesen.<br />
5. Meldung beim D-Arzt.<br />
6. Sorgfältige Patientenanamnese. Besonders<br />
wichtig: Sind bereits therapeutische<br />
Maßnahmen erfolgt?<br />
(s. Punkt 4.!).<br />
7. Sofortiger HIV-Test, sog. Nullprobe.<br />
Es soll hierdurch eine zum Zeitpunkt<br />
der Kontamination bestehende HIV-Infektion<br />
ausgeschlossen werden. Sehr<br />
wichtig, um eine spätere Anerkennung<br />
als Berufskrankheit zu erreichen.<br />
8. Wiederholung des Tests nach 2, 3, 6<br />
und 12 Monaten.<br />
1.6 Wechselwirkung<br />
mit anderen Erkrankungen<br />
Neben venerischen Erkrankungen ist<br />
vor allem die Tuberkulose zu erwähnen:<br />
Die HIV-Infektion ist heute der<br />
größte bekannte Risikofaktor für die<br />
Reaktivierung einer latenten TBC. Wir<br />
haben in der BRD mit 15 Fällen pro<br />
100.000 Einwohner eine sehr niedrige<br />
TBC-Inzidenz, weltweit ist die Tuberkulose<br />
aber eine wichtige Quelle von<br />
Morbidität und Mortalität mit steigender<br />
Tendenz. Bei uns ist z.Z. keine Zunahme<br />
resistenter Stämme zu beobachten,<br />
deren Anteil von 1991-1996<br />
konstant bei 5 %lag. Es mehren sich<br />
aber die Anzeichen, daß mit einem Anwachsen<br />
zu rechnen ist, die TBC ist auf<br />
dem besten Weg, durch Erregerresistenzen<br />
wieder zu einer unheilbaren<br />
Krankheit zu werden. Die Impfung ist<br />
aus bisher ungeklärten Gründen nicht<br />
sicher wirksam: Sie reicht von keinem<br />
bis zu einem 80 %igen Schutz, im<br />
Durchschnitt aller Studien beträgt die<br />
Wirksamkeit etwa 50 %, wobei zu beachten<br />
ist, daß die Schutzwirkung weniger<br />
in einer Verhinderung der Infektion<br />
als in einer Vermeidung schwerer<br />
Krankheitsverläufe besteht. Vorgehen<br />
nach Tuberkuloseexposition: Tuberkulintest<br />
bei negativem Vorbefund 8<br />
Wochen nach der Exposition. Fällt der<br />
Hauttest negativ aus, ist ebenso wie<br />
bei einem positiven Vorbefund keine<br />
Prophylaxe erforderlich. Bei deutlicher<br />
Hauttest-Konversion Einleitung einer<br />
prophylaktischen Therapie, wenn eine<br />
akute Erkrankung ausgeschlossen werden<br />
kann.<br />
1.7 HIV-Infektion und Hepatitis<br />
Bei einer Reihen-Biopsie-Untersuchung<br />
an 501 HIV-Infizierten ergab sich, daß<br />
36,2 % mit HCV und 50,2 % mit HBV<br />
infiziert waren (Quelle: Douglas T. Dieterich,<br />
M.D.).<br />
1.8 Schlußbemerkung<br />
Die HIV-Infektion gehört zu den<br />
schwer übertragbaren Krankheiten. Es<br />
ist aber in Betracht zu ziehen, daß diese<br />
Patienten an zahlreichen anderen<br />
opportunistischen Infektionen leiden,<br />
so daß nicht nur die Gefahr der HIV-<br />
Übertragung besteht. Der Behandler ist<br />
auch einem erhöhten Risiko ausgesetzt,<br />
sich mit anderen Keimen zu infi-<br />
zieren, die möglicherweise durch Mutationen<br />
im Wirtsorganismus therapieresistent<br />
geworden sind.<br />
2. Hepatitiden<br />
E inige<br />
Anmerkungen zu den Hepatitiden<br />
allgemein: Man spricht bereits<br />
von einer „Alphabetkrankheit“,<br />
denn mittlerweile ist man schon<br />
beim Buchstaben „G“ angelangt. (Die<br />
Hepatitis-GB wurde erst im Januar<br />
1996 entdeckt. Sie wird durch drei verschiedene<br />
Viren ausgelöst, die Ähnlichkeit<br />
mit dem HCV haben!) Man schätzt,<br />
daß etwa 500.000 Patienten in<br />
Deutschland wegen einer chronischen<br />
Lebererkrankung in ambulanter Behandlung<br />
sind. Die Zahl der symptomlosen<br />
und nicht diagnostizierten Fälle<br />
ist sicherlich erheblich höher. Experten<br />
gehen von 2,5 Millionen Leberkranken<br />
in der BRD aus, Tendenz steigend. Die<br />
Leberzirrhose (350.000 geschätzte Fälle,<br />
davon 40 - 60 % nicht durch ROH-<br />
Abusus bedingt!) ist bei den 20- bis<br />
45jährigen die häufigste Todesursache.<br />
Etwa 30.000 meist jüngere Patienten<br />
sterben in Deutschland jährlich an einer<br />
Lebererkrankung.<br />
2.1 Hepatitis-B<br />
Auch hier ein paar Vorabinformationen<br />
und Updates: Die Inkubationszeit beträgt<br />
40 bis 160 Tage, die Ausheilungschancen<br />
sind gut, nur 5 bis 10 %<br />
aller Fälle führen zu einer chronischaggressiven<br />
Hepatitis. Weltweit gibt es<br />
über 300 Millionen chronisch Kranker<br />
mit der Option einer Leberzirrhose<br />
oder eines hepatozellulären Karzinoms.<br />
Das Risiko, an einem derartigen Tumor<br />
zu erkranken, ist 300 mal höher, als bei<br />
jemandem, der nicht mit dem HBV infiziert<br />
ist. Dieser Personenkreis stellt<br />
ein dauerhaftes Virusreservoir und somit<br />
eine permanente Infektionsquelle<br />
dar. Das HBV ist an etwa 50 bis 60 %<br />
aller Virushepatitiden beteiligt. Die<br />
Durchseuchung in der BRD liegt bei<br />
etwa 5 bis 6 %, die Zahl der jährlichen<br />
Neuinfektionen wird auf 20 bis 50.000<br />
geschätzt, davon 5.000 Kinder zwischen<br />
5 und 14 Jahren. Die jährliche<br />
Todesrate liegt bei ca. 1.000.<br />
Im Gegensatz zum HIV-Kranken ist der<br />
Speichel eines HB-Infizierten sicher infektiös,<br />
(Kußkrankheit) . Hauptsächlich<br />
wird die Erkrankung aber durch GV<br />
übertragen, weshalb wegen der häufiger<br />
wechselnden Sexualpartner besonders<br />
die 15- bis 25jährigen betroffen<br />
sind. Hinsichtlich der Behandlung<br />
zeichnen sich Fortschritte ab: Das bisher<br />
nur in der HIV- und AIDS-Therapie<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
11
12<br />
zugelassene Virostatikum „Lamuvidin®“<br />
zeigt gute klinische Ergebnisse. Auf der<br />
Basis dieses Wirkstoffes wurde das Medikament<br />
„Zeffix®“ (Glaxo Wellcome)<br />
entwickelt.<br />
Ich wiederhole gebetsmühlenartig: Von<br />
den wenigen NON-Responsern einmal<br />
abgesehen, brauchen Sie sich mit diesem<br />
Schema nicht zu befassen, wenn<br />
Sie und Ihre Mitarbeiter geimpft sind.<br />
Ein absolutes „Muß“ für jeden, der in<br />
einer (zahn)ärztlichen Praxis tätig ist.<br />
In diesem Zusammenhang: Man sollte<br />
sich auch gegen die Hepatitis-A impfen<br />
lassen, die zwar nicht tödlich verläuft,<br />
jedoch bei fulminantem Verlauf<br />
für einige Wochen ans Bett fesseln<br />
kann. Übrigens gibt es seit einiger Zeit<br />
einen Kombinationsimpfstoff gegen<br />
HA und HB mit dem schönen Namen<br />
Twinrix®.<br />
2.2 Hepatitis-C<br />
Diese Krankheit ist verhältnismäßig<br />
neu, epidemiologisch höchst relevant<br />
und hat sich in meinen Augen schon<br />
jetzt zu einer echten Geißel der<br />
Menschheit entwickelt. Daher ein paar<br />
wichtige Informationen: Die Inkubationszeit<br />
beträgt 3 bis 120 Tage (im<br />
Mittel 7,5 Wochen). 60 bis 80 % der<br />
Infektionen werden chronisch, nach 10<br />
bis 20 Jahren entwickeln 20 bis 30 %<br />
der Patienten eine Zirrhose. Nach 20<br />
bis 25 Jahren treten gehäuft Leberzellkarzinome<br />
auf. Diese Zahlen sind alarmierend:<br />
Im Vergleich: Nur 5 bis 10 %<br />
der Hepatitis-B-Infektionen gehen in<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
ein chronisches Stadium über. Der Anteil<br />
an den gemeldeten Hepatitiden<br />
beträgt 15 bis 20 %.<br />
Die Hepatitis-C ist eine chronische<br />
Virusinfektion von pandemischem<br />
Ausmaß: Die WHO geht von 200<br />
Millionen Infizierten aus (3 % der<br />
Weltbevölkerung), das CDC und das<br />
Robert Koch Institut von 400 Millionen,<br />
d.h. jeder Fünfzehnte weltweit!<br />
Diese Zahlen sind m.E. nicht belastbar.<br />
Andere Schätzungen gehen von<br />
bis zu 800 Millionen Infizierten<br />
weltweit aus!<br />
In Europa dürfte die Durchseuchung -<br />
national unterschiedlich - bei etwa 0,5<br />
bis 0,8 % liegen. Diese Zahlen sind<br />
nicht belegbar, da z.B. in der BRD keine<br />
Meldepflicht für die HC besteht, weshalb<br />
das Robert Koch Institut mit<br />
falschen Zahlen operieren muß. Beispiel:<br />
Das RKI geht von jährlich 5.000<br />
Neuinfektionen in Deutschland aus, die<br />
WHO von 40.000. Insgesamt sind nach<br />
Meldungen der WHO und der CDC etwa<br />
800.000 Deutsche infiziert, die<br />
meisten haben keine Ahnung von ihrer<br />
Erkrankung. In einer Münchener<br />
Fußgängerzone wurde bei einer Antikörpertest-Aktion<br />
der Deutschen Hepatitis-Liga<br />
56 zufällig ausgewählten<br />
Personen Blut entnommen. Vier davon<br />
waren HCV-positiv, was hier einer „Infektionsrate“<br />
von 8 % entspräche.<br />
Wenn diese Zahl für die BRD repräsentativ<br />
wäre, müßte es hier mehrere Millionen<br />
Infizierter geben. Die Zahl der<br />
Todesopfer hat sich in den letzten zehn<br />
Jahren verzehnfacht, die HC ist heute<br />
eine der zehn häufigsten Todesursachen<br />
in Deutschland. Soweit die „guten“<br />
Nachrichten. Die schlechten sind:<br />
Es gibt im Gegensatz zur HB keinen<br />
Impfschutz, und es ist weit und breit<br />
keiner in Sicht.<br />
Wer also glaubte, das Thema Hepatitiden<br />
sei mit der Schutzimpfung gegen<br />
die Hepatitis-B vom Tisch, hat sich geirrt.<br />
Die Übertragung erfolgt auf dem<br />
Blutwege, meist durch Blut und/oder<br />
Blutprodukte, (Transfusionskrankheit).<br />
Allerdings bleiben 40 bis 50 % der<br />
Übertragungswege unbekannt! Bezüglich<br />
Hepatitis-C geht die Bundesregierung<br />
davon aus, daß auch heute noch<br />
eine von 20.000 Blutspenden infiziert<br />
ist.<br />
Das diagnostische Fenster (Bildung von<br />
AK) liegt bei etwa 20 Tagen. (Bei HIV<br />
besteht ein Verhältnis von 1 zu einer<br />
Million). Die Nachweisbarkeit des Virus<br />
im Speichel korreliert mit dem Ausmaß<br />
der Leberschädigung und dem Nachweis<br />
des Virus im Plasma. Es konnte<br />
aber auch in einigen Fällen im Speichel<br />
nachgewiesen werden, bei denen es im<br />
Plasma nicht gefunden wurde. Das<br />
mahnt zur Vorsicht.<br />
Erst nach Wochen bis zu neun Monaten<br />
post infektionem gelingt es dem<br />
Organismus, Antikörper gegen das HCV<br />
zu entwickeln, weshalb auch erst nach<br />
Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO)<br />
Stand: März 1998<br />
Hepatitis-B-Immunprophylaxe bei Exposition<br />
Anzahl der bisherigen anti-HBsAg-Wert1* erforderlich ist die Gabe von<br />
HB-Impfungen HB-Impfstoff HB-Immunglobulin<br />
unbekannt, keine, 1 oder 2<br />
(keine oder unvollst.<br />
Grundimmunisierung)<br />
- ja ja**<br />
3 oder mehr mehr als 100 IE/L nein nein<br />
3 oder mehr weniger als 100 IE/L ja nein***<br />
* Kann der anti-HBs-Wert nicht innerhalb von 24 Stunden bestimmt werden, ist die simultane Gabe<br />
von HB-Impfstoff und HB-Immunglobulin, im allgemeinen 0,06 ml/kg Körpergewicht, erforderlich<br />
(Beipackzettel beachten).<br />
** Nein, bei einem anti-HBsAg-Wert von mehr als 100 IE/L.<br />
*** Ja, bei einem anti-HBsAg-Wert weniger als 10 IE/L<br />
Non-Responder (kein messbares anti-HBsAg nach mindestens 6 Impfungen) erhalten unverzüglich HB-Impfstoff und HB-Immunglobulin.<br />
Fehlende Impfungen der Grundimmunisierung sind entsprechend den für die Grundimmunisierung gegebenen Empfehlungen nachzuholen.<br />
Die einzelnen Impfungen und die Gabe von HB-Immunglobulin sowie die Ergebnisse der serologischen Untersuchungen sind sorgfältig<br />
zu dokumentieren.<br />
© Robert Koch-Institut<br />
Vorgehen bei einer HBV-Exposition: Impfempfehlungen der STIKO (Stand: März 1998)
dieser Zeit ein serologischer Nachweis<br />
der Infektion erfolgen kann. Nur in<br />
den wenigsten Fällen kommt es zu eindeutigen<br />
Symptomen (Ikterus, Müdigkeit,<br />
Gelenkschmerzen, Appetitlosigkeit,<br />
etc.), weshalb wie oben erwähnt,<br />
die meisten Betroffenen nichts von ihrer<br />
Infektion wissen.<br />
Da hier nicht wie bei der HBV-Infektion,<br />
selbst wenn kein Impfschutz existiert,<br />
die Möglichkeit der HBV-Simultanprophylaxe<br />
besteht, ist die strikte<br />
Einhaltung der Grundregeln der Hygiene<br />
und der UVV von besonderer Bedeutung.<br />
Dies dürfte bei der in Westfalen-Lippe<br />
besonders aufgeklärten<br />
Kollegenschaft wohl eine Selbstverständlichkeit<br />
sein.<br />
In jüngster Zeit wird leider vermehrt<br />
über die Transmission von HCV durch<br />
zahnärztliche Behandlungsmaßnahmen<br />
berichtet, erste Fälle sind dokumentiert.<br />
Möglicherweise läßt sich das Virus<br />
durch chemische Desinfektionsmittel<br />
nicht sicher abtöten, anscheinend<br />
hilft nur eine hohe Erhitzung.<br />
Als Mittel der Wahl, das gilt auch für<br />
die HB: Zum Desinfizieren von Wunden<br />
eignen sich Präparate mit einer Ethanolkonzentration<br />
von mehr als<br />
80 Vol.-%.<br />
Ein Wort zu Handschuhen: Wenn diese<br />
auch nicht vor Verletzungen schützen<br />
können, so kann das potentiell übertragene<br />
Blutvolumen deutlich reduziert<br />
werden. Bei der ersten Passage der Nadel<br />
durch einen Latexhandschuh reduziert<br />
sich die Inokulumblutmenge um<br />
ca. 50 % beim Tragen von einem und<br />
um 80 % beim Tragen von zwei Handschuhen!<br />
Man sollte die Handschuhe<br />
nicht zum weiteren Gebrauch desinfizieren.<br />
Es hat sich heraus gestellt, daß<br />
auch bei teuren Produkten Undichtigkeiten<br />
auftreten.<br />
Hinsichtlich der Behandlung zeigt sich<br />
auch hier ein Hoffnungsschimmer: Bisher<br />
hatte sich mit mäßigem Erfolg eine<br />
Kombinationstherapie mit Interferonalpha<br />
und Ribavirin®) durchgesetzt.<br />
Möglicherweise ist mit dem Einsatz<br />
von Proteaseinhibitoren, die in der<br />
AIDS-Therapie schon seit längerem<br />
Verwendung finden, ein Durchbruch zu<br />
erwarten. Auch der Einsatz des Wirkstoffes<br />
Amantadin, der aus der Parkin-<br />
sonbehandlung bekannt ist, scheint im<br />
Zusammenhang mit Problemen der Resistenzentwicklung<br />
vielversprechend.<br />
Zum Schluß ein Zitat aus dem Konsensusbericht<br />
der „International Consensus<br />
Conference of Hepatitis-C, EASL“<br />
(Paris, 26. bis 28.2.1999):<br />
„Hepatitis-C stellt gegenwärtig und<br />
in Zukunft eine enorme globale gesundheitliche<br />
Belastung dar. Bis zum<br />
Jahr 2010, selbst unter Berücksichtigung<br />
einer abnehmenden Infektionsrate,<br />
wird sich ein riesiger Rückstand<br />
von infizierten Patienten immer<br />
noch in Richtung Zirrhose und<br />
hepatozellulärem Karzinom entwickeln“.<br />
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.<br />
Dr. Bernd Kämper,<br />
Wetter<br />
Wir danken dem „Zahnärzteblatt<br />
Westfalen Lippe 1/00“ für die<br />
Nachdruckgenemigung<br />
Arbeitsgemeinschaft für<br />
Funktionslehre in der<br />
Deutschen Gesellschaft für<br />
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
Förderpreis der Arbeitsgemeinschaft für<br />
Funktionslehre 2000<br />
Der Förderpreis der Arbeitsgemeinschaft<br />
für Funktionslehre<br />
(AGF) in der DGZMK wird für<br />
die beste Arbeit des Jahres auf dem<br />
Gebiet der Funktionslehre - Funktionsanalyse<br />
- Funktionstherapie vergeben.<br />
Der Preis ist mit 10.000,00<br />
DM dotiert. Er soll dem wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs einer<br />
Hochschule zugute kommen und<br />
Anreiz bieten, sich intensiv der<br />
Funktionslehre des orofazialen<br />
Systems und ihrer praktischen<br />
Anwendbarkeit, insbesondere bei<br />
funktionsanalytischen und -therapeutischen<br />
Maßnahmen, zuzuwenden.<br />
Um den Förderpreis der AGF<br />
kann sich jede Zahnärztin und jeder<br />
Zahnarzt mit einer wissenschaftlichen<br />
Arbeit aus dem Gebiet der<br />
Funktionslehre, der Funktionsanalyse<br />
oder der Funktionstherapie bewerben.<br />
Es können ausschließlich<br />
nichtveröffentlichte wissenschaft-<br />
liche Arbeiten oder solche, die zur<br />
Veröffentlichung vorgesehen sind,<br />
vorgelegt werden.<br />
Die Richtlinien für die Bewerbung<br />
können beim Vorsitzenden der<br />
Arbeitsgemeinschaft, Prof. Dr. Th.<br />
Reiber, Nürnberger Straße 57,<br />
04103 Leipzig, angefordert werden.<br />
Ebenfalls bei diesem müssen die<br />
schriftliche Bewerbung sowie die<br />
Arbeit spätestens bis zum 14. Juli<br />
2000 eingereicht werden.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
13
16<br />
WEITERBILDUNGSVERANSTALTUNG FÜR<br />
ZAHNARZTHELFERINNEN<br />
GESUNDHEITS-<br />
REFORMGESETZ<br />
2000-<br />
DIE ABRECHNUNG<br />
AUSGEWÄHLTER<br />
ZAHNÄRZTLICHER<br />
LEISTUNGEN<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
Bitte diesen Abschnitt im Fensterbriefumschlag oder per Fax 05 11 / 8 33 91-3 06<br />
an die ZKN senden<br />
(Anmeldeschluß: 22.05.00)<br />
Zum Abrechnungsseminar in Braunschweig Nr. „BS H1“ am Mittwoch, 07.06.00, in der Zeit von 14.00 bis 19.00 Uhr,<br />
melde ich mich verbindlich an.<br />
Ich nehme zur Kenntnis, daß ich einen Platz in der Maßnahme erhalte, wenn die Teilnahmegebühr bezahlt wurde.<br />
ein Verrechnungsscheck ist beigefügt die Teilnahmegebühr wurde heute überwiesen<br />
Datum, Unterschrift:<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
Abt. 5<br />
Postfach 81 06 61<br />
30506 Hannover<br />
Termin:<br />
Veranstaltungsort:<br />
Aufgrund der großen Nachfrage können wir Ihnen heute eine Weiterbildungsveranstaltung<br />
für Zahnarzthelferinnen in Braunschweig anbieten,<br />
die das Thema „Gesundheitsreformgesetz 2000 - Auswirkung der gesetzlichen<br />
Regelungen auf die Praxis“ haben wird.<br />
Es werden schwerpunktmäßig folgende Generalthemen behandelt:<br />
• Budgetierung<br />
• Kostenerstattung und ihre Auswirkung auf Budget und Degression<br />
• Standardtarif in der PKV - was bedeutet das für die Abrechnung<br />
• Prophylaxe, Füllung und ZE innerhalb und außerhalb der GKV -<br />
richtig berechnet?<br />
• Mehrkostenvereinbarungen und freie Vertragsgestaltung - korrekt<br />
vereinbart<br />
An Musterbeispielen sollen die Abrechnungsbestimmungen erarbeitet<br />
werden.<br />
Mittwoch, 07.06.00, von 14.00 bis 19.00 Uhr<br />
Die Teilnahmegebühr beträgt DM 75,-- pro Person und ist zahlbar per<br />
Verrechnungsscheck oder Überweisung. Die Anmeldung wird erst nach<br />
Eingang der Gebühr bearbeitet bzw. schriftlich bestätigt.<br />
Überweisungen bitte unter Angabe der Seminar-Nummer „BS H1“ und<br />
des Teilnehmernamens auf das Konto: Dt. Apotheker- und Ärztebank<br />
Hannover, Konto 050 2323 273, BLZ 250 906 08.<br />
Hotel "Play Off"<br />
Salzdahlumerstr. 137<br />
38126 Braunschweig<br />
Anschrift Teilnehmerin:<br />
Vorname: Name:<br />
Straße:<br />
PLZ-Ort:<br />
Tel.-privat: -Praxis:
PERSONALIEN<br />
Dr. Manfred Lang, für<br />
Gesundheitspolitik zuständiger<br />
Mitarbeiter<br />
des bisherigen<br />
CDU/CSU-Fraktionsvize<br />
Hermann Kues ist in<br />
das Büro von Ex-<br />
Gesundheitsminister<br />
Horst Seehofer (CSU)<br />
gewechselt. Seehofer<br />
hatte als stellvertretender<br />
Fraktionschef<br />
den Bereich Arbeit,<br />
Soziales und<br />
Gesundheit von Kues<br />
übernommen.<br />
CDU/CSU:<br />
In der Arbeitsgruppe Gesundheit<br />
stehen Neuwahlen an<br />
In der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />
dreht sich das Personalkarussell:<br />
Nach der Neuwahl der<br />
Fraktionsspitze werden am 21.<br />
März auch die Vorsitzenden der<br />
Arbeitsgruppen neu bestimmt.<br />
Spannend könnte es bei der Arbeitsgruppe<br />
Gesundheit werden:<br />
Der derzeitige Vorsitzende Wolfgang<br />
Lohmann aus Nordrhein-<br />
Westfalen wird zwar noch einmal<br />
antreten, doch intern herrscht Unzufriedenheit<br />
mit der Arbeit des<br />
65-Jährigen. Ambitionen auf das<br />
Amt werden dem CDU-Sozialpolitiker<br />
Ulf Fink aus Brandenburg<br />
und dem Arzt Hans-Georg Faust<br />
aus <strong>Niedersachsen</strong> nachgesagt.<br />
Beide können in der Arbeitsgruppe<br />
allerdings kaum mit einer Mehrheit<br />
rechnen. Interessant könnte<br />
die Wahl jedoch werden, falls Annette<br />
Widmann-Mauz aus Baden-<br />
Württemberg antritt. Die 34-Jährige<br />
gilt als vielversprechendes<br />
Jungtalent und hat sich innerhalb<br />
kurzer Zeit auch außerhalb der<br />
Fraktion den Ruf einer kompetenten<br />
Gesundheitspolitikerin erworben.<br />
Der Gelbe Dienst, 17.03.2000<br />
FREIBERUFLICHKEIT -<br />
MODELL DER ZUKUNFT<br />
Mit einer Zunahme von ca. 4%<br />
setzen die Freien Berufe ihren<br />
Wachstumspfad in einer Gesellschaft<br />
mit gleichbleibender bzw.<br />
sinkender Erwerbstätigkeit auch im<br />
Jahr 1999 fort. Diese Zahlen ermittelte<br />
das Institut für Freie Berufe an der<br />
Universität Nürnberg im März 2000.<br />
Damit sind ca. 700.000 selbstständig<br />
tätige Freiberufler in den neuen und<br />
alten Bundesländern aktiv an der<br />
Bruttowertschöpfung in Deutschland<br />
beteiligt. Bei einer durchschnittlichen<br />
Beschäftigtenzahl von 3 Personen, die<br />
ihren Lebensunterhalt durch die Tätigkeit<br />
bei einem Freiberufler bestreiten,<br />
sind alleine 1999 ca. 70.000 Arbeitsplätze<br />
- mit steigendem Potenzial -<br />
neu entstanden.<br />
Vor diesem Hintergrund ist es zumindest<br />
verwunderlich, daß im Rahmen<br />
der Steuerreformdebatte auf nationaler<br />
Ebene und durch die Diskussionen,<br />
die auf europäischer Ebene geführt<br />
werden, diese wachstumsstarken Berufsgruppen<br />
übergangen, nicht beachtet<br />
und in vielen Fällen benachteiligt<br />
werden.<br />
Der Bundesverband der Freien Berufe<br />
appelliert an alle politischen Entscheidungsträger,<br />
die Freien Berufe endlich<br />
als das wahrzunehmen was sie sind -<br />
das Modell der Zukunft in einer<br />
dienstleistungsorientierten Wissensgesellschaft.<br />
BFB Pressedienst<br />
Bundesverband der Freien Berufe<br />
Reinhardtstraße 34, 10117 Berlin<br />
Postfach 040320, 10062 Berlin<br />
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1/4HOCH<br />
„EMME-<br />
RICH“<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
17
Totale Prothese<br />
D ie<br />
Totalprothese ist ein Musterbeispiel<br />
dafür, daß nicht, wie<br />
durch die Kette der klinischen<br />
Verrichtungen, der Werkstoffe und der<br />
labortechnischen Arbeiten schon dargestellt,<br />
einem einzelnen Schritt eine<br />
Sonderstellung für den Erfolg zuzusprechen<br />
ist, sondern daß das harmonische<br />
Zusammenfügen aller Schritte<br />
erst zu einem funktionstüchtigen Ersatz<br />
führt.<br />
Funktionsabformung: Bis Mitte der<br />
50er Jahre wurde die Basis der unteren<br />
Prothese nicht über die Gingiva propria<br />
(heute attached Gingiva) ausgedehnt.<br />
Sie war daher entsprechend<br />
schmal (Abb. 28).<br />
Im Oberkiefer wurde der Funktionsrand<br />
mit Hilfe von Grünkerr mundoffen<br />
passiv geformt. Dann erreichte uns etwa<br />
1955 von Amerika via Wien die von<br />
Slack inaugurierte Mucoseal-Methode.<br />
Abb.28) Schmale Basis einer totalen Unterkieferprothese<br />
oben links.<br />
Extendierte Basis links unten.<br />
WANDEL UND<br />
STRÖMUNGEN IN DER<br />
PROTHETISCH<br />
RESTAURATIVEN<br />
ZAHNHEILKUNDE<br />
DER VERGANGENEN<br />
40 JAHRE<br />
(Teil 3)<br />
Prof. Dr. R. Marxkors<br />
Es handelte sich um ein absolut<br />
myostatisches Verfahren, wobei besonderer<br />
Wert auf die ebenfalls myostatisch<br />
geformte sublinguale Rolle gelegt<br />
wurde, die den vorderen muskelarmen<br />
Sublingualraum ausfüllte.<br />
Aus der myostatischen Abformung resultierte<br />
eine Ausdehung der Basis weit<br />
über die Null-Linie hinaus. Man sprach<br />
von der Extensionsprothese. Die Basis<br />
war sehr voluminös, was Karikaturisten<br />
zu entsprechenden Darstellungen reizte.<br />
Die Überdehnung stand natürlich<br />
der Funktion entgegen. Deshalb wurden<br />
die Ränder in fünf Korrekturschliffen<br />
in Raten zurückgeschliffen. Dieses<br />
Vorgehen war sehr mechanistisch.<br />
Dennoch: die Extensionsprothese<br />
brachte in der Tat eine Verbesserung<br />
des Prothesenhaltes gegenüber der<br />
mukostatischen Prothese (Abb. 28).<br />
Bei einem Kursus über die Mucoseal-<br />
Methode sagte damals ein älterer Kollege<br />
in einem emotionellen Anflug:<br />
„Daß ich das noch erleben darf, daß<br />
nun auch das Problem der totalen Unterkieferprothese<br />
gelöst ist.“ Nun, die<br />
Mucosealära kam, das Problem der totalen<br />
Unterkieferprothese ist geblieben.<br />
Die Mucoseal-Methode hatte aber unstrittig<br />
ihr Gutes. Die Extension der<br />
Basis über die Null-Linie hinaus hatte<br />
sich endgültig durchgesetzt. Durch die<br />
Korrekturschliffe wurde aber auch dokumentiert,<br />
daß man die Ausdehnung<br />
der Basis der Funktion anpassen mußte.<br />
Weiterhin wurde deutlich, daß man<br />
der Funktion nicht durch schematische<br />
Schliffe gerecht werden kann, daß<br />
vielmehr der Patient selbst das Abformmaterial<br />
durch Muskelanspannung<br />
formen muß. Es kam im wahrsten Sinne<br />
des Wortes Bewegung in die Funktionsabformung.<br />
Die unterschiedlichsten<br />
Methoden wuchsen wie Pilze aus<br />
dem Boden: Adheseal, X-3-N, Schreinemakers,<br />
Schluckabdruck, Xantopren<br />
function u.v.a.. Der Kauabdruck wurde<br />
reaktiviert. Allmählich vollzog sich der<br />
Übergang von den mundoffen-passiven<br />
Verfahren zu den mundgeschlos-<br />
a<br />
b<br />
Abb.29) Funktionsabformungen<br />
a) mundoffen passiv<br />
b) mundgeschlossen aktiv<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
23
24<br />
sen aktiven (Abb. 29). Dies geschah vor<br />
allem in der Erkenntnis, daß der Zahnarzt<br />
funktionelle Bewegungen nicht<br />
nachahmen kann, daß nur der Patient<br />
selbst das Dynamische vollziehen kann<br />
durch Aktivieren seiner Muskeln, die<br />
dabei Formänderungen erfahren. Der<br />
Prothesenrand muß der funktionell angespannten<br />
Muskulatur des Patienten<br />
entsprechen. In der Funktion entsteht<br />
aus der lockeren Muskelspindel der<br />
Muskelbauch (Abb. 30). Wenn für den<br />
Muskelbauch in dem Prothesenrand<br />
keine Aussparung vorhanden ist, dann<br />
macht sich der Muskel einen Jux daraus,<br />
die Prothese vom Kiefer zu lösen<br />
(Abb. 31). Dagegen hilft keine Adhäsion.<br />
Entsprechend solcher Sachverhalte<br />
wurden die Begriffe mukostatisch und<br />
mukodynamisch durch myostatisch<br />
und myodynamisch ersetzt. Die Adjektive<br />
mukostatisch und mukodynamisch<br />
waren ohnehin in sich unstimmig. Defintionsgemäß<br />
enthält die Mukosa keine<br />
Muskelfasern. Sie kann somit gar<br />
nicht anders als in Ruhe verharren. Bei<br />
dem Adjektiv mukostatisch handelt es<br />
sich also um einen Pleonasmus, um einen<br />
"weißen Schimmel" oder auch um<br />
einen "Prothetischen Ersatz". Wenn<br />
aber die Mukosa keine Muskelfasern<br />
Abb.30) Durch Kontraktion entsteht der Muskelbauch<br />
enthält, dann kann sie keine Dynamik<br />
entwickeln. Also ist das Adjektiv mukodynamisch<br />
eine contradictio in adjecto,<br />
eine "heiße Kälte". Die Einsicht, daß<br />
nur der Patient funktionelle Bewegungen<br />
ausführen kann, fordert weitere<br />
verfahrenstechnische Konsequenzen. Es<br />
reicht nicht aus, daß der Patient irgendwelche<br />
Bewegungen ausführt, es<br />
müssen auch die richtigen sein. Wenn<br />
der Zahnarzt den Löffel im Munde des<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
Abb.31) Für den funktionell angespannten<br />
Muskel muß im Prothesenrand eine<br />
entsprechende Aussparung vorhanden<br />
sein.<br />
Patienten festhält und ihn dann auffordert,<br />
funktionelle Bewegungen auszuführen,<br />
dann ist das unlogisch, denn<br />
der Patient macht andere Bewegungen,<br />
wenn er anderleuts Finger im<br />
Munde hat, als wenn er anderleuts<br />
Finger nicht im Munde hat.<br />
Wenn aber die Löffel nicht vom Zahnarzt<br />
gehalten werden, dann müssen sie<br />
in anderer Weise am Ort gehalten werden.<br />
Dies geschieht durch Aufbißwälle.<br />
So wird die Löffelbasis mit Aufbißwall<br />
zur Registrierschablone mit der vor der<br />
Funktionsabformung logischerweise<br />
die Kieferrelationsbestimmung vorgenommen<br />
wird.<br />
Man hatte damals, etwa1956 bis 1964<br />
den Eindruck, als hinge der Erfolg der<br />
Totalprothetik ausschließlich von der<br />
Funktionsabformung ab. In der Tat<br />
stellte die mundgeschlossene aktive<br />
Funktionsabformung einen erheblichen<br />
Fortschritt dar. Dennoch: In der Totalprothetik<br />
blieben Probleme.<br />
a<br />
b<br />
Abb.32) Funktionsränder von derselben<br />
Patientin<br />
a) mundoffen passiv geformt<br />
b) mundgeschlossen aktiv geformt<br />
Okklusion: Als in der zweiten Hälfte<br />
der 60er Jahre von Amerika die Gnathologie<br />
über uns kam, hieß es: „Was<br />
soll der Kult mit der Funktionsabformung,<br />
die "Bißnahme" ist das Entscheidende,<br />
die Okklusion.“ In der Tat<br />
hat die Gnathologie auch für die Totalprothetik<br />
wesentliche Impulse gebracht.<br />
Die Bedeutung der Okklusion<br />
für den Erfolg, für die Herstellung<br />
funktionstüchtiger Totalprothesen<br />
wurde nachdrücklich bewußt gemacht.<br />
Allerdings wurde die einsetzende positive<br />
Entwicklung gemindert durch zwei<br />
Fehleinschätzungen, nämlich von der<br />
schon erwähnten retrudrierten Positionierung<br />
des Unterkiefers und der Vorstellung,<br />
daß eine einmal aufgebaute<br />
gute Okklusion sich nicht verändern<br />
dürfe.<br />
Letzteres führte dazu, daß in der Totalprothetik<br />
nur noch Porzellanzähne verwendet<br />
wurden oder daß der Kauflächenkomplex,<br />
der in Kunststoff als<br />
gut angesehen wurde, anschließend in<br />
Metall überführt wurde, und zwar unter<br />
Verwendung einer harten Gußlegierung<br />
(Abb. 33). Dies geschah in der<br />
Vorstellung, daß eine einmal gut aufgebaute<br />
Okklusion erhalten bleibt. Dieser<br />
Denkfehler war recht überflüssig.<br />
Diese These hätte nur dann aufgestellt<br />
werden dürfen, wenn die Prothesen<br />
auf einem unveränderlichen Fundament<br />
ruhen würden. Das aber ist nicht<br />
der Fall. Es stimmt zwar, daß der Knochen<br />
unter einer guten Okklusion weniger<br />
abbaut als unter einer schlechten,<br />
dennoch erfolgt Abbau. Die Folge<br />
davon ist die Erniedrigung der vertikalen<br />
Relation (Bißhöhe). Damit verbunden<br />
ist eine relative Vorverlagerung<br />
des Unterkiefers. Das führt zu Primärkontakten<br />
auf Protrusionsfacetten mit<br />
Horizontalschüben. Die obere Prothese<br />
wird nach ventral, die untere nach<br />
dorsal verschoben (Abb. 34). Horizontalschübe<br />
verursachen einen vermehrten<br />
Knochenabbau. Dieser Vorgang<br />
wirkt sich umso unheilvoller aus, je<br />
härter der Kauflächenkomplex ist.<br />
Abb.33) Metallische Kauflächen in oberer<br />
Totalprothese
Abb.34) Nach Reduzierung der vertikalen Relation<br />
infolge Knochenabbaues entstehen<br />
Primärkontakte auf Protrusionsfacetten<br />
Würde man abrasionsfähige Kunststoffzähne<br />
verwenden, die sich zumindest<br />
zum Teil den sich verändernden<br />
antagonistischen Beziehungen durch<br />
Abrasion anpassen, wäre der Schaden<br />
geringer.<br />
Wenn man nun weiter bedenkt, daß<br />
ein unveränderlicher Kauflächenkomplex<br />
in einer nach dorsal gestauchten<br />
Unterkieferlage angefertigt wird, die<br />
Muskelführung den Unterkiefer aber<br />
weiter ventral okkludieren läßt, dann<br />
entstehen Primärkontakte schon von<br />
Anfang an, dann braucht man erst gar<br />
nicht auf Knochenabbau zu warten.<br />
Mit anderen Worten: die Gnathologie<br />
kam, Probleme sind geblieben.<br />
Der Rückzug aus der retrudierten Unterkieferposition<br />
erfolgte auf groteske<br />
Art: long centric, Dorsalschub mit 80g,<br />
Dawson Griff usw.. Heute liegt der<br />
Kondylus wieder etwas ventral vom<br />
Zenit der Gelenkpfanne am dorsalen<br />
Abhang des Tuberculum articulare.<br />
Aufstellung der Zähne: Auch in der<br />
Aufstellung der Zähne hat sich ein bemerkenswerter<br />
Wandel vollzogen. Die<br />
künstlichen Zähne sollten aus statischen<br />
Gründen senkrecht über den jeweils<br />
verbliebenen Kamm gestellt werden,<br />
so hieß es noch in den 60er Jahren.<br />
Die prächirurgische Sofortprothese,<br />
bei der die künstlichen Zähne an<br />
die Stelle der natürlichen gestellt werden,<br />
wurde abgelehnt, weil nach Ausheilung<br />
der Extraktionswunden die<br />
künstlichen Zähne dann nicht mehr<br />
über dem durch Schrumpfung veränderten<br />
Kieferkamm stehen würden.<br />
Strack hat durch seine These, daß die<br />
natürlichen Zähne im Gleichgewicht<br />
der akzessorischen Kaumuskeln stehen,<br />
das Nachdenken über biologische Vorgänge<br />
sehr gefördert. Ein Körper ist<br />
dann im statischen Gleichgewicht,<br />
wenn die Summe der einwirkenden<br />
Kräfte = Null ist. Wenn man diesen<br />
Lehrsatz in Einklang bringt mit dem<br />
Bewegungsablauf beim Kauvorgang,<br />
mit der Kauschlaufe, dann bleibt wirklich<br />
nur die Konsequenz, die künstlichen<br />
Zähne an die Stelle der natürlichen<br />
zu stellen. Eine weitere Überlegung<br />
führt zu dem gleichen Ergebnis.<br />
Das Ziel der Zahnheilkunde ist es, gesunde<br />
Zähne gesund zu erhalten. Gelingt<br />
dies, dann stehen sie im Alter<br />
noch an derselben Stelle, an der sie in<br />
der Jugend gestanden haben.<br />
Werden die Zähne über den jeweils<br />
verbliebenen Alveolarfortsatz gestellt,<br />
dann müssen im Oberkiefer, da dieser<br />
mit dem Knochenabbau immer kleiner<br />
wird, immer kleinere Zähne aufgestellt<br />
werden. Das bedeutet geradezu eine<br />
Stigmatisierung eines alten Zahnlosen.<br />
Wie anders können heute ältere Menschen<br />
befreit und ohne Hemmung lachen,<br />
wenn die künstlichen Zähne<br />
wirklich der Ersatz der natürlichen sind<br />
(Abb. 35).<br />
Der Kunststoff: Anfang der 50er Jahre<br />
war der Kautschuk als Prothesenbasiswerkstoff<br />
durch die Akrylate schon<br />
verdrängt worden. Die Verarbeitung<br />
der Akrylate wurde aber fortlaufend<br />
verbessert. Die gefürchteten Porösitäten<br />
in dicken Kunststoffschichten wurden<br />
durch die Polymerisation unter<br />
Druck (Drupo) eliminiert.<br />
Da Kunststoffe einer Polymerisationsschrumpfung<br />
und einer thermischen<br />
Schrumpfung unterliegen, entstehen<br />
innere Spannungen, die sich zum Teil<br />
lösen, wenn die Prothese aus dem<br />
Gipskorsett befreit ist. Dadurch entste-<br />
a<br />
b<br />
Abb.35) Zahnstellungen in der Totalprothetik<br />
a) sogenannte „statische Aufstellung“<br />
nach Knochenabbau<br />
b) Künstliche Zähne an der Stelle der<br />
natürlichen<br />
hen logischerweise Paßungenauigkeiten.<br />
Die unzureichende Formfüllung<br />
kann man durch Nachpreßverfahren im<br />
wesentlichen ausschließen.<br />
Durch langsame Auskühlung über<br />
Nacht läßt sich ebenfalls das Einfrieren<br />
innerer Spannungen reduzieren.<br />
Außerdem wurde durch Weiterentwicklung<br />
der Autopolymerisate deren<br />
Verwendbarkeit auch für Totale Prothesen<br />
möglich, was deshalb von Vorteil<br />
ist, weil bei ihnen weniger Spannungen<br />
entstehen.<br />
Nachregistrieren: Wegen der Fehlermöglichkeiten<br />
bei der Kieferrelationsbestimmung,<br />
wegen der Ungenauigkeiten<br />
bei der Überführung der Wachsform<br />
in Kunststoff und wegen der<br />
Wasseraufnahme ist es nicht nur ratsam,<br />
sondern im Grunde zwingend<br />
notwendig, daß die fertige Prothese<br />
nachregistriert wird. Dies sollte aber<br />
nicht sofort, sondern erst etwa 14 Tage<br />
nach dem ersten Einfügen geschehen,<br />
weil die Wasseraufnahme abgeschlossen<br />
sein sollte, weil grobe Druckstellen<br />
beseitigt sein sollten und weil der Patient<br />
den Ersatz schon ein wenig adaptiert<br />
haben sollte. Man erkennt nach<br />
solchen Maßnahmen, daß fast alle Prothesen<br />
okklusal und somit insgesamt<br />
optimiert werden können und daß<br />
manche Prothesen mit Hilfe der Nachregistrierung<br />
überhaupt erst funktionstüchtig<br />
gemacht werden können<br />
(Abb. 36). Leider hat es die Standesführung<br />
versäumt, die für die Patienten<br />
so segensreiche therapeutische<br />
Maßnahme in den Kanon der Arbeitsschritte<br />
für die Herstellung von Totalprothesen<br />
aufnehmen zu lassen.<br />
Nachsorge: Totalprothesenträger sollten<br />
regelmäßig nachkontrolliert werden,<br />
da, wie dargestellt, Veränderungen<br />
des Fundamentes immer Veränderungen<br />
der Okklusion zur Folge haben,<br />
die ihrerseits die Veränderungen des<br />
Fundamentes beschleunigen. Sobald<br />
man Primärkontakte auf Protrusionsfacetten<br />
diagnostiziert, muß gehandelt<br />
werden.<br />
Für die Nachkontrolle bringt das Nachregistrieren<br />
mit Hilfe von Verfahren,<br />
bei denen die räumliche Beziehung<br />
zwischen Kiefergelenk und Kauebene<br />
ermittelt wird, wichtige Hinweise. Liegt<br />
das Gelenk zur Kauebene vorn oben,<br />
muß engmaschig kontrolliert werden,<br />
weil dann mit der Reduzierung der<br />
vertikalen Relation jeweils eine relativ<br />
starke Vorverlagerung des Unterkiefers<br />
verbunden ist. Liegt das Gelenk zur<br />
Kauebene hinten unten, reichen Kon-<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
25
26<br />
a<br />
b<br />
Abb.36) Nachregistrierte Totalprothesen<br />
a) Unzulänglichkeiten in der Okklusion<br />
b) Gute Okklusion; durch geringes Einschleifen<br />
konnte eine sagittale Äquilibrierung<br />
erreicht werden<br />
trollen in größeren Abständen, weil<br />
dann mit der Reduzierung der Bißhöhe<br />
kaum eine Vorverlagerung des Unterkiefers<br />
kombiniert ist.<br />
Prothesenhygiene: Bei den Nachkontrollen<br />
ist vor allem auch die Prothesenhygiene<br />
zu überprüfen. Von den<br />
Skandinaviern haben wir gelernt, daß<br />
Prothesenplaque die Ursache für unspezifische<br />
Schleimhautentzündungen<br />
sein können bzw. sind, die fälschlicherweise<br />
als Allergien angesehen wurden.<br />
Der Beweis wird dadurch erbracht, daß<br />
die Entzündungen verschwinden, wenn<br />
die Prothese plaquefrei gehalten wird<br />
(Abb. 37).<br />
Plaquebedingte Schleimhautentzündungen<br />
im Bereich der Prothesenbasis<br />
können durch Horizontalschübe, die<br />
über die Okklusion verursacht werden,<br />
erheblich verstärkt werden. In vielen<br />
Fällen pfropft sich auf die arodierte<br />
Schleimhaut eine Kandida-lnfektion<br />
auf.<br />
Als Konsequenz aus der Erkennung<br />
dieser Zusammenhänge muß die Prothese<br />
so geformt werden, daß sie plaquefrei<br />
gehalten werden kann (tertiäre<br />
Prophylaxe). Der Ausarbeitung, dem<br />
Oberflächenfinish und der Verbindung<br />
des Basismaterials mit den künstlichen<br />
Zähnen kommt eine besondere Bedeutung<br />
zu. Allgemein kann man sagen,<br />
daß alle konvexen Flächen sich plaquefrei<br />
halten, weil sie auf Hochglanz poliert<br />
sind, während fast alle konkaven<br />
Flächen Plaque adhärieren, weil sie zu-<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
meist uneben sind und Politurdefizite<br />
aufweisen.<br />
Prothesenplaque verursacht oft eine<br />
Aphthosis mit flächenhaften Epitheldefekten.<br />
Weiterhin kann sie Exazerbationen<br />
eines bestehenden Lichen planus<br />
oder eines bestehenden Pemphigus<br />
benignus auslösen.<br />
Die Prothesenhygiene ist also ein ganz<br />
wichtiger Faktor in dem Produkt der<br />
Konditionen des Erfolges.<br />
Gaumenbrennen: Das Gaumenbrennen<br />
wurde in meinen jungen Assistentenjahren<br />
als typisches Symptom einer Allergie<br />
gewertet, obwohl manche Fakten<br />
nicht so recht zu dieser Diagnose<br />
passen wollten. Zum Beispiel brannte<br />
es auch nach Herauslassen der Prothese,<br />
und zum Beispiel wurde über starkes<br />
Brennen geklagt, obwohl äußerlich<br />
nicht die geringsten Veränderungen<br />
erkennbar waren. Diesen Widerspruch<br />
erkennend, wurde das Krankheitsbild<br />
der internen Allergie geschaffen und<br />
auf diese Weise konnten weiterhin die<br />
Inhaltsstoffe des Prothesenbasismaterials<br />
angeschuldigt werden: die Farbstoffe,<br />
die Stabilisatoren, das Redox-<br />
System, Restmonomere und auch das<br />
auspolymerisierte Akrylat.<br />
Die betroffenen Patienten konnten alsbald<br />
mehrere totale Prothesen ihr eigen<br />
nennen: die erste normale, eine<br />
farblose, eine "ausgekochte" zur Verminderung<br />
der Restmonomere, eine<br />
mit einer CoCrMo-Legierung, eine sol-<br />
a<br />
b<br />
Abb.37) Stomatitis prothetika durch Prothesen<br />
plaque<br />
a) klinisches Bild der Entzündung; keine<br />
Allergie<br />
b) Prothesenplaque angefärbt<br />
che, deren Metallteil vergoldet wurde<br />
und schließlich eine mit einer Basis aus<br />
einer Goldlegierung (Abb. 38). Das<br />
Brennen aber blieb bestehen. So folgte,<br />
was folgen mußte, es wurde nach Basiskunststoffen<br />
gesucht, die kein<br />
Akrylat enthalten. Der schon ausgediente<br />
Kautschuk wurde reaktiviert. Als<br />
neue Produkte erschienen Supolyd und<br />
Andoran (Polykarbonat) auf dem<br />
Markt. Sie verschwanden aber ebenso<br />
schnell wieder wie sie gekommen waren,<br />
weil die Verarbeitung für Unikate<br />
im Spritzgußverfahren zu kompliziert<br />
war und weil sie im Falle des Gaumenbrennens<br />
auch keinen Erfolg brachten.<br />
Psychosomatik: Mit der Einführung<br />
der Psychosomatik in die Zahnheilkunde<br />
ergaben sich völlig neue Aspekte<br />
zum Problem Gaumenbrennen.<br />
Zunächst wurden alle brennenden Sensationen<br />
in der Mundhöhle, nämlich<br />
Gaumenbrennen, Zungenbrennen, Lip-<br />
Abb.38) Totale obere Prothesen aus verschiedenen<br />
Werkstoffen bei Burning-Mouth-<br />
Syndrome. Geholfen hat keine.<br />
penbrennen und Wangenbrennen in<br />
dem Begriff Burning-Mouth-Syndrome<br />
zusammengefaßt. Und das Burning-<br />
Mouth-Syndrome wurde geradezu als<br />
Leitsymptom einer psychosomatischen<br />
Erkrankung erkannt (Müller-Fahlbusch,<br />
Wolowski, v. d. Waal). Natürlich darf<br />
man diese These nicht mit Ausschließlichkeit<br />
belegen. Es gibt auch somatische<br />
Ursachen für das Burning-Mouth-<br />
Syndrome, nämlich okklusale Störungen.<br />
Etwa 20 % der Patienten mit<br />
Schleimhautbrennen können durch<br />
Optimierung der Okklusion erfolgreich<br />
behandelt werden. Das ist keine quantité<br />
neglegable. Da fast alle totalen<br />
Prothesen okklusale Defizite aufweisen,<br />
darf man dem Verdacht auf eine psychosomatische<br />
Störung nicht eher<br />
Raum geben, als man eine unzureichende<br />
Okklusion ausgeschlossen oder<br />
beseitigt hat.<br />
Es fällt auf, daß von Allergie gar nicht<br />
mehr die Rede ist. Dies ist zurückzuführen<br />
auf folgende Beobachtungen:<br />
- Völlig normale Mundschleimhaut,<br />
dennoch Brennen.
- Stark entzündete Mundschleimhaut<br />
aber kein Brennen.<br />
- Stark entzündete Mundschleimhaut<br />
und Burning-Mouth-Syndrome. Nach<br />
völliger Beseitigung der Entzündung<br />
durch Prothesen- und Mundhygiene<br />
sowie durch okklusale Optimierung<br />
bleibt das Brennen bestehen.<br />
- Unabhängig vom Zustand der<br />
Schleimhaut bleibt nach Herauslassen<br />
der Prothese das Brennen bestehen.<br />
Konsequenz: In den vergangenen 40<br />
Jahren wurden in allen zur Anfertigung<br />
von Totalprothesen gehörenden<br />
Arbeitsschritten große Fortschritte erzielt.<br />
Werden diese optimal genutzt,<br />
kann man die Totalprothetik als weitgehend<br />
ausgereift bezeichnen. Allerdings<br />
ist der Bedarf gesunken, weil viele<br />
Menschen noch eigene Zähne bis zu<br />
ihrem Tode behalten. Wenn man aber<br />
Totalprothesen nicht mehr so oft anfertigen<br />
muß, dann muß man sich für<br />
diese Aufgabe besonders vorbereiten.<br />
Gerontoprothetik<br />
Bezüglich der Behandlung der älteren<br />
und alten Patienten haben die<br />
Untersuchungen zur oralen Stereognosie<br />
und zur muscular ability<br />
entscheidende Fortschritte gebracht.<br />
Dabei überraschte zunächst, daß nicht<br />
die muscular ability, die Fähigkeit der<br />
oralen Muskulatur zur Feinkoordination,<br />
für das Adaptieren entscheident ist,<br />
sondern die stereognostischen Fähigkeiten.<br />
Im Englischen spricht man beim<br />
Testen dieser Fähigkeiten vom R F-Test<br />
(recognition of forms) und es ist wichtig<br />
zu wissen, daß im Englischen recognition<br />
nicht nur "Erkennen" heißt,<br />
sondern auch "Wiedererkennen" und<br />
um das Wiedererkennen geht es. Um<br />
die komplizierten Zusammenhänge zu<br />
vereinfachen: der alte Mensch kann<br />
immer nur kleine Veränderungen im<br />
Munde adaptieren, es müssen stets<br />
große Bereiche erhalten bleiben, die<br />
das Gewebe, die orale Muskulatur<br />
schon kennt, bzw. wiedererkennt. Das<br />
hat zur Folge, daß man ausgediente,<br />
aufgebrauchte Prothesen nicht durch<br />
neue ersetzen sollte, sondern daß man<br />
die alten Prothesen schrittweise aufarbeiten<br />
sollte.<br />
Unter den aufgezeigten Aspekten<br />
kommt der prächirurgischen Sofortprothese<br />
und der Aufbauprothese besondere<br />
Bedeutung zu.<br />
Diese wenigen Anmerkungen zur Gerontoprothetik<br />
reichen natürlich nicht<br />
aus, die Wichtigkeit dieser Sparte, die<br />
in Zukunft an Umfang und im Schwie-<br />
rigkeitsgrad sehr zunehmen wird, auch<br />
nur annähernd zu beschreiben. Vor allem<br />
macht die notwendige Berücksichtigung<br />
allgemein-medizinischer Krankheiten<br />
eine intensive Kooperation mit<br />
den jeweils zuständigen Fachärzten<br />
notwendig.<br />
Implantate<br />
Implantate stellen eine wertvolle Bereicherung<br />
der prothetisch restaurativen<br />
Zahnheilkunde dar, und zwar in allen<br />
Bereichen, im Bereich der Kronen-<br />
Brückenprothetik, der Hybridprothetik<br />
und der Totalprothetik. Für zahnlose<br />
adaptierunfähige Patienten bedeuten<br />
sie geradezu eine Erlösung.<br />
Der Dauererfolg von Implantaten<br />
hängt allerdings in starkem Maße von<br />
der Mitarbeit des Patienten ab, m.a. W.<br />
von seiner Mundhygiene. Läßt sich der<br />
Patient dazu nicht motivieren, sind Implantate<br />
nicht indiziert.<br />
Mit Entschiedenheit muß man der Hybris<br />
eines Implantologen entgegentreten,<br />
der unter dem Kapitel 'Die Philosophie<br />
des implantatgetragenen Zahnersatz'<br />
folgendes formuliert, Zitat:<br />
„Viele Jahre lang bestand das wichtigste<br />
Ziel der Zahnheilkunde darin, das<br />
natürliche Gebiß möglichst lange zu<br />
erhalten. Heute hat sich unser Denkansatz<br />
verändert, nachdem wir in den<br />
letzten Jahren gesehen haben, welch<br />
gute Ergebnisse mit osseointegrierten<br />
Implantaten erzielt werden.“<br />
Einen Kommentar zu solcher "Philosophie"<br />
erspart man sich am besten.<br />
Psychagogik und<br />
das beratende Gespräch<br />
Art und Umfang einer Patientenberatung<br />
sind heute gewissermaßen<br />
rechtlich vorgeschrieben.<br />
Dabei spielen zwei unveränderbare<br />
Größen die entscheidende Rolle: der<br />
Wille des Patienten und die Fachkenntnisse<br />
des Zahnarztes. „Das Recht jedes<br />
einzelnen Menschen zur Selbstbestimmung<br />
geht auch eindeutiger Notwendigkeit<br />
zur Erhaltung der Gesundheit<br />
eines Menschen vor. Der Arzt darf danach<br />
auch eine medizinisch eindeutig<br />
indizierte Behandlungsmaßnahme<br />
nicht ohne oder gar gegen den Willen<br />
des Patienten durchführen.“ Das ist der<br />
Tenor höchstrichterlicher Entscheidungen.<br />
Der Patient kann seinen Willen<br />
aber nur kundtun, wenn er weiß, was<br />
mit ihm geschehen soll. Er muß also<br />
soweit aufgeklärt werden, daß er imstande<br />
ist, mit zu entscheiden. Dies<br />
verpflichtet den Zahnarzt, den Patien-<br />
ten darüber zu informieren, welche Behandlungsmöglichkeiten<br />
bei ihm auf<br />
der Basis eines sorgfältig erhobenen<br />
Befundes bestehen.<br />
Es reicht nicht aus, daß man ihm nur<br />
einen Therapievorschlag macht, man<br />
muß ihm, sofern es welche gibt, was<br />
bei Lückengebissen immer der Fall ist,<br />
auch Alternativen aufzeigen. Es muß<br />
ihm aufgezeigt werden, was die einzelnen<br />
Konstruktionen leisten und welche<br />
Nachteilen ihnen anhaften, m.a.W.<br />
welche Erfolgsaussichten jeweils bestehen.<br />
Zum Erfolg gehört nicht nur die<br />
aktuelle Funktionstüchtigkeit, sondern<br />
auch die Dauer der Funktionstüchtigkeit<br />
sowie der orale Komfort. Natürlich<br />
muß auch dargelegt werden, welche<br />
Risiken im einzelnen vorliegen und mit<br />
welchen Kosten zu rechnen ist.<br />
Aufgrund des Charakters des Patienten,<br />
seiner Auffassungsgabe, seines Interesses<br />
an seinem Gebiß und seiner Einstellung<br />
zu dem ihn behandelnden<br />
Zahnarzt und dem ärztlichen Stand<br />
überhaupt kann die Beratung recht<br />
unterschiedlich ausfallen.<br />
Kurz und zusammenfassend kann man<br />
folgendes formulieren.<br />
- Wer viel fragt, muß viele Antworten<br />
bekommen.<br />
- Wer uninteressiert ist, kann kürzer<br />
beraten werden.<br />
- Wer entscheidungsschwach ist,<br />
braucht Entscheidungshilfen.<br />
- Wer vertraut, darf nicht enttäuscht<br />
werden.<br />
Zusammenfassung<br />
Wenn man den Wandel in der<br />
prothetisch restaurativen<br />
Zahnheilkunde in den vergangenen<br />
40/45 Jahren benennen will,<br />
dann kann man summarisch feststellen,<br />
daß uns die Umstellung von einer<br />
kurativ mechanistisch-technischen Behandlung<br />
auf eine biologisch prophylaxe-orientierten<br />
Behandlung gelungen<br />
ist.<br />
Dieses sehr erstrebenswerte Ergebnis<br />
wurde aber erst auf Umwegen erzielt,<br />
mitbedingt durch das von den Krankenkassen<br />
gehandhabte finale Prinzip,<br />
wonach erst dann eine Behandlung bezahlt<br />
oder bezuschußt wurde, wenn eine<br />
Krankheit ausgebrochen war, wenn<br />
ein Zahnschaden entstanden war. Prophylaxe<br />
wurde nicht honoriert. Natürlich<br />
kann man sagen, daß zunächst<br />
nachgewiesen wirksame Konzepte und<br />
Maßnahmen vorhanden sein müssen,<br />
ehe Prophylaxe bezahlt wird. Aber<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
27
28<br />
Abb.39) Schmelzaplasie<br />
Abb.40) Behinderte Patientin<br />
Abb.41) Dysgnathe Bißverhältnisse<br />
selbst als diese längst erarbeitet waren,<br />
blieb es infolge ideologischer Starre bei<br />
den Versicherungsträgern, Politikern<br />
und leider auch bei uns Zahnärzten bei<br />
der kurativen Zahnmedizin. In Schweden,<br />
Norwegen, Holland und in der<br />
Schweiz reagierte man flexibel auf die<br />
neue Situation. In diesen und zahlreichen<br />
ärmeren Ländern hatte man etwa<br />
15 Jahre eher als bei uns auf die Prophylaxe<br />
gesetzt und gewonnen. Zur<br />
gleichen Zeit hat man in der Bundesrepublik<br />
auf die kurative Zahnmedizin<br />
gesetzt und im wesentlichen verloren.<br />
Die Reduktion der Zahnmorbidität entsprach<br />
nicht der Betreuungsdichte.<br />
Dennoch hatte die relativ einseitige<br />
Ausrichtung auf die kurative Zahnheil-<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
Abb.42) Defekte nach Ca-Operationen<br />
Abb.43) Kleine Angstpatientin<br />
Abb.44) Polypragmasie bei Somatisierungsstörungen<br />
kunde auch ihr Gutes. Sie hat zur Entwicklung<br />
immer exakterer klinischer<br />
Behandlungsmethoden geführt, zur<br />
Entwicklung einer sehr potenten Dentalindustrie<br />
sowie zu brillanten technischen<br />
Herstellungsverfahren.<br />
Die Bundesrepublik nimmt in dieser<br />
Hinsicht durchaus eine Spitzenposition<br />
in der Welt ein.<br />
Da wir inzwischen in der Primär- und<br />
Sekundärprophylaxe erfolgreich aufgeholt<br />
haben und immer mehr Menschen<br />
ihre natürlichen Zähne immer länger<br />
behalten, erscheint der Bedarf an prothetisch<br />
restaurativer Behandlung reduziert.<br />
Das führt dazu, daß GesundheitspolitikerEinsparungsmöglichkeiten<br />
wittern und manche Zahnärzte unter<br />
Existenzängsten leiden. Beides ist<br />
unberechtigt, denn diese einfache, verkürzte<br />
Sicht der Situation ist falsch.<br />
Was durch die Prophylaxe an der Dauer<br />
der Substanzerhaltung gewonnen wird,<br />
wird durch die höhere Lebenserwartung<br />
wieder kompensiert. Der Bedarf<br />
setzt erst später ein. Damit werden die<br />
Behandlungen aber nicht einfacher,<br />
sondern schwieriger, weil alle durch<br />
das Älterwerden bedingten Implikationen<br />
die Arbeit erschweren, zum Teil sogar<br />
ganz erheblich. Außerdem wird es<br />
immer in allen Altersbereichen erheblichen<br />
Behandlungsbedarf geben, der<br />
sich aus speziellen Krankheitsbildern<br />
rekrutiert. Einige wichtige seinen genannt:<br />
- Ektodermale Dysplasie mit Hypodontie<br />
oder Anodontie<br />
- Schmelzhypoplasie<br />
- Schmelzaplasie (Abb. 39)<br />
- Geistig und/oder körperliche Behinderung<br />
(Abb. 40)<br />
- Angeborene Defekte (Lippen-,<br />
Kiefer-, Gaumenspalten)<br />
- Dysgnathien unterschiedlichster Art<br />
(Abb. 41 )<br />
- Kraniomandibuläre Dysfunktionssyndrome<br />
- Erworbene Defekte durch Unfall oder<br />
Operation (Abb. 42)<br />
- Abrasionsgebisse<br />
- Behandlungsphobien (Abb. 43)<br />
- Somatisierungsstörungen (Abb. 44)<br />
Das Rüstzeug für eine gute, wenn<br />
nicht sogar optimale Lösung auch<br />
schwieriger prothetisch restaurativer<br />
Aufgaben in Form des Know how, des<br />
klinischen Instrumentariums, der Werkstoffe<br />
und der labortechnischen Herstellungsprozesse<br />
ist vorhanden. Allerdings<br />
muß man sich für bestimmte<br />
Krankheitsbilder über das aktuelle Basiswissen<br />
hinaus spezielle Kenntnisse<br />
aneignen. Bleibt nur zu hoffen und zu<br />
wünschen, daß Bedingungen geschaffen<br />
werden, daß die Schere zwischen<br />
Erreichbarem und Erreichten nicht zu<br />
weit auseinanderklafft.
30<br />
04.04.2000 Dr. Wolfgang Gerstmann (75),<br />
Soltaustraße 13 C, 31141 Hildesheim<br />
05.04.2000 Karl Herold (91),<br />
Obertorstraße 42, 37434 Gieboldehausen<br />
06.04.2000 Dr. Dietrich Mahler (89),<br />
Martinistraße 32, 49078 Osnabrück<br />
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Charlottenburger Straße 19, 37085 Göttingen<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
HERZLICHE GLÜCKWÜNSCHE<br />
ZUM GEBURTSTAG!<br />
Anz. Kostendämpfungsgesetz<br />
1/8 Seite<br />
s/w<br />
15.04.2000 Dr. Erika Ludewig-Bosse (89),<br />
Postfach 1139, 30927 Burgwedel<br />
16.04.2000 Dr. Fred Achenbach (90),<br />
Jakobikirchhof 3, 38640 Goslar<br />
18.04.2000 Dr. Theo Oltmann (70),<br />
Bahnhofstraße 30, 26219 Bösel<br />
21.04.2000 Dr. Helmut Hertrampf (89),<br />
Grenzstraße 74, 26382 Wilhelmshaven<br />
21.04.2000 Dr. Heinrich Lorenz (88),<br />
Lange Straße 41 A, 26160 Bad Zwischenahn<br />
24.04.2000 Dr. Werner Heinze (75),<br />
Waldstraße 19, 31303 Burgdorf<br />
24.04.2000 Gerhard Kühl (70),<br />
Rabbethgestraße 15, 37574 Einbeck<br />
25.04.2000 Hildegard Wolf (88),<br />
Walsroder Straße 25, 30851 Langenhagen<br />
26.04.2000 Dr. Heinz Caßebaum (88),<br />
Brückstraße 20, 27283 Verden<br />
27.04.2000 Dr. Meinolf Ebbers (75),<br />
Steinmaate 10, 48529 Nordhorn<br />
30.04.2000 Dr. Ralf Türk (75),<br />
Sudetenring 10, 31812 Bad Pyrmont<br />
Anz. Bego<br />
1/8 Seite<br />
s/w<br />
Gesundheitsreform: CDU/CSU-<br />
Fraktionschef Merz fordert mehr Selbstbeteiligung der Patienten<br />
„Wer Geld für den Ski-Urlaub hat,<br />
muß auch den Gips selbst bezahlen"<br />
Bild am Sonntag, 26.03.2000
ZAHNÄRZTLICHE STELLE NIEDERSACHSEN<br />
BEI DER ZAHNÄRZTEKAMMER NIEDERSACHSEN<br />
Durchführung der Röntgenverordnung (RöV)<br />
Jahresbericht 1999 über die Tätigkeit der Zahnärztlichen Stelle<br />
Ende 1999 waren bei der Zahnärztlichen<br />
Stelle ca. 4410 Zahnärzte/<br />
Zahnärztinnen in 3526 Zahnarztpraxen<br />
registriert.<br />
Im Berichtsjahr wurden 1121 Zahnarztpraxen<br />
angeschrieben und um Zusendung<br />
von Unterlagen zur Qualitätssicherung<br />
gemäß §16 Abs. 3 Röntgenverordnung<br />
gebeten.<br />
Ein Zahnarzt hat auch nach mehrmaliger<br />
Aufforderung nicht geantwortet;<br />
das zuständige Gewerbeaufsichtsamt<br />
wurde darüber informiert.<br />
Die Beurteilung der Konstanzaufnahmen<br />
von 2423 Röntgeneinrichtungen<br />
ergab an 297 Röntgengeräten fehlerhafte<br />
Konstanzaufnahmen. In der Regel<br />
waren dies aber Fehler bei der<br />
9 % der Geräte<br />
hatten mangelhafte<br />
Konstanzaufnahmen<br />
91 % der Geräte<br />
sind ohne Mängel<br />
Unter dem Motto „Beste<br />
Aussichten für schöne Zähne“<br />
stand die Pressekonferenz<br />
der Initiative proDente<br />
am 19. Februar in Hamburg.<br />
Experten aus den Bereichen Wissenschaft,<br />
Medizin, Wirtschaft und<br />
Kosmetik/Ästhetik referierten zur<br />
Bedeutung schöner und vor allem gesunder<br />
Zähne. Gesundheitsbewußtsein<br />
und Körpererfahrung sind für die<br />
Deutschen der wichtigste Lebensbereich,<br />
bestätigte Prof. Peter Zellmann<br />
vom Ludwig Boltzmann Institut für<br />
angewandte Freizeitwissenschaften in<br />
Wien in seinem Referat. Michael Lorenz,<br />
Geschäftsführer von Kienbaum<br />
Durchführung der Konstanzprüfung,<br />
der Filmverarbeitung oder Gerätehandhabung.<br />
Bei Panoramaschichtgeräten ist der<br />
Anteil der altersbedingt verbrauchten<br />
Verstärkungsfolien in den Filmkassetten<br />
weiterhin leicht ansteigend. Wie<br />
auch im Vorjahr lag jedoch nur in wenigen<br />
Fällen ein Gerätedefekt vor, z.B.<br />
dejustiertes Blendensystem oder nicht<br />
korrekter Strahlerumlauf.<br />
Gravierende Fehler waren nicht erkennbar.<br />
Der Anteil der Zahnarztpraxen mit<br />
Konstanzprüfungsaufnahmen<br />
außerhalb der Toleranz beträgt<br />
19,4%. Nach Wiederholungsprüfungen<br />
konnte jedoch festgestellt werden, daß<br />
ÜBERPRÜFTE GERÄTE<br />
1998 Jahr Rö-Geräte davon Geräte<br />
gesamt mit Mängeln<br />
1998 2417 233<br />
1999 2423 297<br />
AUF DEN MUND GESCHAUT<br />
Management Consultans, Gummersbach:<br />
„Bei der Wirkung auf Dritte spielen<br />
schöne Zähne eine wichtige Rolle,<br />
denn attraktive Personen werden allgemein<br />
positiver beurteilt.“ Visagist<br />
Horst Kirchberger bestätigte, daß dem<br />
Mund als „auffallendes“ Element im<br />
Gesicht des Menschen ganz besondere<br />
Bedeutung zukommt. So schauen viele<br />
Menschen ihrem Vis-a-vis zuerst auf<br />
den Mund.<br />
Dr. Jobst-Wilken Carl, Vizepräsident<br />
der Bundeszahnärztekammer<br />
(BZÄK) betont die Wichtigkeit<br />
der Initiative, die der Öffentlichkeit<br />
Leistungen einer modernen Zahnheilkunde<br />
in verständlicher Form vermittelt.<br />
Allerdings leiste man auch viel<br />
für den Erfolg der Aktion in der Öf-<br />
die Hinweise und Vorschläge der<br />
Zahnärztlichen Stelle beachtet wurden.<br />
Röntgengeräte mit digitaler Aufnahmetechnik<br />
hatten 1999 einen Anteil<br />
von 6,3 %.<br />
Das Ergebnis der Prüfungen im Jahr<br />
1999 wird mit den beigefügten Diagrammen<br />
dokumentiert.<br />
Hannover, im Dezember 1999<br />
Dr. Friedrich Albers<br />
Vorsitzender<br />
Neuer Vorsitzender seit dem<br />
01.01.2000 ist Dr. Hans-Jürgen Mostler,<br />
Barsinghausen.<br />
Wir berichteten darüber in den ZNN<br />
1+2/2000, Seite 9.<br />
11 % der Geräte<br />
hatten mangelhafte<br />
Konstanzaufnahmen<br />
89 % der Geräte<br />
sind ohne Mängel<br />
1999<br />
fentlichkeit. So seien 1999 mehr als<br />
350.000 Broschüren von interessierten<br />
Bürgerinnen und Bürgern, Zahnärzten,<br />
Dentallaboren und Industrieunternehmen<br />
angefordert worden. Aufgrund<br />
der großen Nachfrage plane proDente<br />
die Herausgabe von weiteren acht unterschiedlichen<br />
Broschüren, die über<br />
spezifische Themen informieren. Um<br />
den immer stärker steigenden Anfragen<br />
aus den Redaktionen gerecht zu<br />
werden, werde man in diesem Jahr unter<br />
anderem auch das Bildarchiv mit<br />
Fotos und Grafiken weiter ausbauen.<br />
Ganz aktuell erscheint im Mai eine Information,<br />
die bundesweit an ausgesuchte<br />
Haushalte verteilt wird.<br />
ti<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
31
32<br />
REKORDHÖHE<br />
Die Belastung der Einkommen mit<br />
Steuern und Sozialabgaben hat<br />
in Deutschland im vergangenen<br />
Jahr eine neue Rekordhöhe erreicht.<br />
Nach Berechnungen des Bundes der<br />
Steuerzahler lag die sogenannte Abgabenquote<br />
1999 bei 56,1 Prozent des<br />
Volkseinkommens; sie setzte sich zusammen<br />
aus<br />
33,3 Prozent Steuern und 22,8 Prozent<br />
Sozialabgaben. In früheren Zeiten<br />
trat der Staat wesentlich bescheidener<br />
auf. So flossen 1960 nur 41,5<br />
Prozent des Volkseinkommens in die<br />
ACHTUNG<br />
Aufgrund der EXPO 2000<br />
findet die dental informa<br />
in diesem Jahr in<br />
Bremen, Messe-Centrum<br />
statt.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
Anz. Bego<br />
1/8 Seite<br />
s/w<br />
Steuer- und Sozialkassen. Zehn Jahre<br />
später, 1970, waren es 45,6 Prozent,<br />
weitere zehn Jahre später 53,5 Prozent.<br />
Zwar gelang es, die Abgabenquote<br />
wieder etwas zu senken - im<br />
Jahr 1990 auf 50,7 Prozent; aber die<br />
einigungsbedingten finanziellen Lasten<br />
führten dazu, daß der Staat<br />
schon recht bald wieder tiefer in die<br />
Taschen seiner Bürger langen mußte.<br />
Globus<br />
Statistische Angaben:<br />
Bund der Steuerzahler<br />
WIR TRAUERN<br />
UM UNSERE<br />
KOLLEGEN<br />
Hans Buschkowsky<br />
Münstedter Straße 15,<br />
38114 Braunschweig<br />
geboren am 16.07.1912,<br />
verstorben am 23.03.2000<br />
DIE<br />
BUNDESZAHNÄRZTE-<br />
KAMMER (BZÄK)<br />
FORDERT ZUR<br />
TEILNAHME AN DER<br />
GOZ-ANALYSE AUF,<br />
UM REPRÄSENTANTE<br />
DATEN ZU<br />
ERLANGEN.<br />
Aus <strong>Niedersachsen</strong> nehmen<br />
zur Zeit nur ca. 6 % der<br />
Praxen hieran teil.<br />
Fordern Sie bitte das<br />
Teilnahmeformular bei<br />
Notare<br />
Rodert & Adenauer<br />
Herrn Hohenegg<br />
Hohenstaufenring 57<br />
50674 Köln<br />
an.<br />
HAUSHALTSPLAN<br />
2000<br />
Die Kammerversammlung hat am<br />
05./06.11. und 18.12.1999 den Haushaltsplan<br />
2000 – Einnahmen / Ausgaben<br />
(ausgeglichen) – in Höhe von<br />
DM 12.929.200,00 beschlossen.<br />
Das niedersächsische Sozialministerium<br />
hat diesen Beschuß über die Feststellung<br />
des Haushaltsplanes am<br />
28.03.2000, Az.: 405.1 - 41923, genehmigt.<br />
Die Ausfertigung erfolgt hiermit.<br />
Hannover, 06.04.2000<br />
Dr. Dr. Borchers, Präsident<br />
red.
BAZ<br />
Berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung<br />
für ZahnarzthelferInnen (BAZ)<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
Ausschreibung für den Grundkursus in Hannover<br />
Unterrichtstermine:<br />
Freitag, 25.08.2000: 15.00 – 19.15 Uhr;<br />
Samstag, 26.08.2000: 09.00 – 15.50 Uhr;<br />
Freitag, 01.09.2000: 15.00 – 19.15 Uhr;<br />
Samstag, 02.09.2000: 09.00 – 16.35 Uhr.<br />
Für <strong>Niedersachsen</strong> wird für die BAZ-Fortbildung wieder ein<br />
Grundkursus angeboten, an dem alle ZahnarzthelferInnen teilnehmen<br />
können, die interessiert sind, einen Fachbereichskursus<br />
(außer Verwaltung und Abrechnung) zu besuchen. Der Grundkursus<br />
findet an den beiden o. g. Wochenenden statt und umfaßt<br />
insgesamt 25 Unterrichtsstunden. Ein ausführlicher Stundenplan<br />
wird den TeilnehmerInnen zugeschickt.<br />
Nach Abschluß dieses Grundkurses ist geplant, ab November<br />
2000 bis ca. Mitte Mai 2001 einen Fachbereichskursus für<br />
„Kariesprophylaxe und Parodontologie“ anzubieten. Eine<br />
Anmeldung für diesen Fachbereichskursus, mit den genauen<br />
Daten, wird allen Teilnehmerinnen, die den Grundkursus erfolgreich<br />
absolviert haben, zugesandt.<br />
Anmeldeformalitäten: Nach den Teilnahmebedingungen ist<br />
das vorgegebene Anmeldeformular zu verwenden. Die Anmeldung<br />
ist zu richten an:<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>, Abt. 5 - BAZ,<br />
Postfach 81 06 61, 30506 Hannover.<br />
Name: Vorname:<br />
Geb.-Datum: Geb.-Ort:<br />
Straße:<br />
PLZ-Ort:<br />
Tel.-Nr. privat:<br />
beschäftigt bei: Name:<br />
Praxis-Anschrift:<br />
Tel.-Nr. Praxis: Telefax:<br />
Mit der Anmeldung sind an die <strong>Zahnärztekammer</strong> die Teilnahmegebühren<br />
von DM 150.- auf das Konto bei der Dt. Apotheker-<br />
und Ärztebank Hannover, Nr. 000 2323 273,<br />
BLZ 250 906 08, zu überweisen oder per Verrechnungsscheck<br />
der Anmeldung beizufügen.<br />
Zulassung: Voraussetzung für die Zulassung ist die Anmeldung<br />
mit den vorgeschriebenen Unterlagen (Abschlußzeugnis, Nachweise<br />
der beruflichen Tätigkeitszeiten, Strahlenschutzbescheinigung<br />
und eine Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers über die<br />
Freistellung zur Fortbildung). Bitte nur beglaubigte Kopien<br />
von den Dokumenten einreichen!<br />
Die Anmeldung wird nach Eingang der Teilnahmegebühr<br />
berücksichtigt. Da für die Maßnahme eine Teilnehmerbegrenzung<br />
besteht, erfolgt die Registrierung in der Reihenfolge des<br />
Eingangs der Anmeldungen. Eine Warteliste wird geführt. Der<br />
Eingang der Anmeldung und die Teilnahme am Grundkursus<br />
werden schriftlich bestätigt.<br />
Anmeldung (BAZ)<br />
für die Berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung für ZahnarzthelferInnen<br />
der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
Anmeldeschluß: 31.07.2000 (Poststempel)<br />
(Bitte in Blockschrift oder mit Schreibmaschine ausfüllen)<br />
=> bitte wenden =><br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
33
34<br />
Entsprechend den Richtlinien für die berufsbegleitende Aufstiegsfortbildung melde ich<br />
mich zu dem ausgeschriebenen Grundkursus Nr. H 21 in Hannover an.<br />
1. Zeugnis der Abschlußprüfung als ZahnarzthelferIn bzw. HelferInnenbrief oder<br />
Prüfungsbescheinigung, aus dem das Datum der Abschlußprüfung hervorgeht.<br />
(nur beglaubigte Kopie)<br />
2. Nachweis der beruflichen Tätigkeit aus der hervorgehen soll, daß nach der Abschlußprüfung<br />
mindestens 1 Berufsjahr als ZahnarzthelferIn (bitte Nachweise beifügen,<br />
Zeugnisse bzw. Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers) innerhalb der letzten 2 Jahre vor<br />
Kursusbeginn absolviert wurden.<br />
Berufliche Tätigkeit als ZahnarzthelferIn<br />
vom bis bei<br />
vom bis bei<br />
vom bis bei<br />
3. Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an einem Strahlenschutzkursus. (nur beglaubigte<br />
Kopie)<br />
4. Bestätigung des jetzigen Arbeitgebers über die Freistellung zur Fortbildungsmaßnahme<br />
(§ 3 Abs. 4 der Richtlinien) und zur Durchführung praktischer Übungen entsprechend<br />
dem jeweiligen Katalog der Lerninhalte und Lernziele (§ 3 Abs. 3 der Richtlinien).<br />
Hinweis:<br />
Mit der Anmeldung ist eine Teilnahmegebühr zu entrichten. Die Berücksichtigung kann<br />
erst nach Eingang dieser Gebühr erfolgen. Die Unterzeichnenden erkennen die Teilnahmebedingungen<br />
und die Ausführungsbestimmungen für die Durchführung der berufsbegleitenden<br />
Aufstiegsfortbildung für ZahnarzthelferInnen an.<br />
(Ort/Datum) (Unterschrift) PraxisinhaberIn<br />
(Ort/Datum) (Unterschrift) AntragstellerIn / ZahnarzthelferIn<br />
Wird von der ZKN ausgefüllt<br />
Eingang geprüft am Bestätigung Warteliste<br />
Zahlungseingang Unterlagen vollst. Zertifikat am<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
wird von der ZKN ausgefüllt
CSU FORDERT<br />
VERTRAGSFREIHEIT<br />
FÜR DIE LEISTUNGSEBRINGER<br />
Die Struktur des Gesundheitswesens<br />
muß nach Vorstellungen der CSU entscheidend<br />
verändert werden. Dazu legt<br />
sie ein Eckpunktepapier vor, das in<br />
den nächsten Monaten mit allen Beteiligten<br />
am Gesundheitswesen diskutiert<br />
und „ausgefüllt“ werden soll.<br />
Die Änderungsvorschläge im Einzelnen:<br />
Transparenz: Der Patient soll künftig<br />
wissen, was seine Behandlung kostet und<br />
welche Leistungen Arzt und Krankenhaus<br />
mit der Krankenkasse abrechnen. Offenbar<br />
ist aber nicht an eine Kostenerstattung,<br />
sondern an eine Mitteilungspflicht<br />
gedacht.<br />
Anhand einer Ranking-Liste sollen die<br />
Qualitäten von Arzt und Krankenhaus<br />
dargestellt werden können. So soll der<br />
Patient wissen, wie häufig eine Operation<br />
an einer Klinik erbracht wird und wie<br />
hoch die Komplikationsrate liegt. Diese<br />
Liste aufzustellen sei Aufgabe der Krankenkassen<br />
und nicht der Verbraucherverbände.<br />
Schließlich seien zuverlässige Kriterien zu<br />
erstellen, die die Qualität medizinischer<br />
Leistungen definieren und transparent<br />
machen.<br />
Wettbewerb: Ein Vertragswettbewerb<br />
soll die Strukturdefizite des Gesundheitswesens<br />
beseitigen. Dazu müsse das derzeit<br />
ausschließlich körperschaftlich organisierte<br />
System schrittweise flexibilisert<br />
werden. Es müsse arztgruppenspezifische<br />
und kassenindividuelle Vertragsabschlüsse<br />
ermöglichen. Der Selbstverwaltung<br />
müsse es überlassen bleiben, in welchen<br />
Organisationsformen sich Leistungserbringer<br />
und Krankenkassen für Vertragsverhandlungen<br />
zusammenschließen.<br />
Wahlmöglichkeiten: Der Versicherte<br />
muß wählen können zwischen unterschiedlichen<br />
Versorgungsangeboten der<br />
Krankenkassen. Er muß zusätzliche Leistungen<br />
genau so absichern wie Leistungen<br />
abwählen können bei gleichzeitigen<br />
Beitragsanhebungen oder -absenkungen.<br />
Der Gesetzgeber müsse dazu den „solidarischen<br />
Kernbereich“ (Grundleistungen)<br />
festlegen.<br />
Der Gelbe Dienst, 17.03.2000<br />
KLEINANZEIGENAUFTRAG<br />
LAYOUT-SCAN<br />
Verlust von<br />
Mitgliedsausweisen<br />
vom 28.04.1981<br />
Herr Dr. Herbert Pöppelmeyer,<br />
Von-Alten-Straße 11,<br />
30938 Burgwedel<br />
vom 07.04.1997<br />
Herr Dr. Dr. Hannes Schierle,<br />
Kriegsstraße 140,<br />
76133 Laupheim<br />
Wir bitten umgehend um<br />
Mitteilung, falls eine Person mit<br />
diesen Ausweisen Mißbrauch<br />
treiben sollte.<br />
Die Ausweise werden hiermit<br />
für ungültig erklärt.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
35
36<br />
BITTE NOTIEREN<br />
13. Mai 2000 Kassel Frühjahrsfortbildungsveranstaltung<br />
„Knochenersatz - Fakten und Fiktionen“<br />
Infos: Landeszahnärztekammer Hessen, Tel.: 0561 / 7098611<br />
19. - 20. Mai 2000 Bremen dental informa der <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
Infos: ZK <strong>Niedersachsen</strong>, Herr Zboron,<br />
Tel.: 0511/ 83391-321<br />
31. Mai 2000 Hannover Laserbehandlung in der Zahnheilkunde<br />
Infos: Deutsche Gesellschaft für Wehrmedizin<br />
und Wehrpharmazie, Dr. W. Sprotte,<br />
Tel.: 05331/29014 o. 5, Fax: 05331/76099<br />
01. - 03. Juni 2000 Bad Homburg v.d.H. 51. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für<br />
Kieferchirurgie innerhalb der DGZMK<br />
„Komplikationen, Mißerfolge und ihre rechtlichen<br />
Konsequenzen“<br />
Infos: PD Dr. Dr. T. Reichert, Klinik u. Poliklinik<br />
für MKG-Chirurgie der Universität Mainz,<br />
Augustusplatz 1, 55131 Mainz<br />
5. - 9. Juni 2000 Westerland 42. Fortbildungstagung der <strong>Zahnärztekammer</strong><br />
Schleswig-Holstein<br />
„EDV-Anwendung in der klinischen Zahnheilkunde“<br />
Infos: ZK Schleswig-Holstein,<br />
Frau Kuchenbecker, Tel.: 0431 / 3 89 72 80<br />
10. - 17. Juni 2000 Norderney 35. Fortbildungswoche Norderney 2000<br />
Fortbildungswoche für Zahnärzte, Praxismitarbeiter und<br />
Zahntechniker mit begleitender Dentalausstellung<br />
Infos: Karl-Häupl-Institut, Fortbildungszentrum der ZK<br />
Nordrhein<br />
Tel.: 0211 / 52605(0), Fax: 0221 / 5 26 05 48<br />
16. - 17. Juni 2000 Helsinki 14. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für<br />
Zahnärztliche Ergonomie (EGZE)<br />
„Psychologie und Ergonomie in der Zahnheilkunde“<br />
Infos: Dr. Nicolas Haaser, 3 Grand`rue,<br />
F 67620 Soufflenheim, Fax: 0033-3-88 86 66 23<br />
16. - 18. Juni 2000 Bad Kissingen 44. Deutsches Ärzte-Golfturnier<br />
27. Ärzte-Golfmeisterschaft<br />
Infos: Peter Venohr, Tel.: 09721 / 56 34 12,<br />
Fax: 09721 / 56 20 10<br />
1. - 8. Juli 2000 Cannes 21. Sportfestspiele der Medizin<br />
Infos: MPR, Feldbergstr. 49, 60323 Frankfurt/Main<br />
Tel.: 069 / 97 20 20 56, Fax: 069 / 17 23 72<br />
25.-26. August 2000 und Hannover Grundkurus BAZ - H 21 -<br />
1. - 2. September 2000 Infos: <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>, Herr Zboron,<br />
Tel.: 0511 / 83391-321, Anmeldescluß: 31. 7. 2000<br />
6. November 2000 - 28. April. 2001 Hannover 18. ZMF-Kursus der<br />
<strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
Infos: <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>,<br />
Frau Liß, Tel.: 0511/83391-332<br />
8. November - Mitte Mai 2001 Hannover Anschlußkurs BAZ - H 22 -<br />
Fachbereichskursus „Kariesprophylaxe<br />
und Parodontologie“<br />
Infos: <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>,<br />
Herr Zboron, Tel.: 0511 / 83391-321<br />
24. - 25. November 2000 Bad Homburg 33. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Funkti<br />
onslehre der DGZMK „Kraniomandibuläre Dysfunktionen<br />
- Modell der integrierten Medizin“<br />
Infos: AGF, Tel.: 0341 / 9721300<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00
T E R M I N E<br />
IN DEN KREIS-<br />
UND<br />
BEZIRKSSTELLEN<br />
KLEINANZEIGEN<br />
BEZIRKSSTELLE BRAUNSCHWEIG<br />
Fortbildungsreferent: Dr. Harald Salewski,<br />
Berliner Str. 28 - 30, 38226 Salzgitter<br />
17.05.2000<br />
15.00 Uhr bis ca. 18.30 Uhr<br />
Ort: Hotel "Play Off", Salzdahlumer Str. 137,<br />
38126 Braunschweig<br />
" Alternativmedizinisch motivierte zahnärztliche<br />
Eingriffe - Folgeschäden und deren<br />
Behandlung"<br />
Referent: Prof.Dr. H.J. Staehle, Heidelberg<br />
BEZIRKSSTELLE HANNOVER<br />
Fortbildungsreferent: Dr. Wolfgang Mares,<br />
Heidfeld 4, 30880 Laatzen,<br />
Tel. 05 11 - 82 46 11<br />
10.05.2000<br />
15.00 - ca. 17.00 Uhr<br />
Ort: <strong>Zahnärztekammer</strong> <strong>Niedersachsen</strong>,<br />
Zeißstr. 11a, 30519 Hannover<br />
Rechtliche "Stolperdrähte" im zahnärztlichen<br />
Praxisalltag<br />
Referent: Univ. Prof. Dr.Dr. Ludger Figgener,<br />
Zentrum für ZMK - Heilkunde,<br />
Waldeyerstr. 30, 48149 Münster<br />
BEZIRKSSTELLE HILDESHEIM<br />
Fortbildungsreferent:<br />
Dr. Ulrich Niemann;<br />
Almsstr. 1, 31134 Hildesheim,<br />
Tel. 05121 / 3 76 76<br />
13.09.2000<br />
16.00 Uhr bis ca. 18.00 Uhr<br />
Ort: Universität Hildesheim, Hörsaal 2<br />
"Zusammenhänge zwischen Speichel und<br />
Kariesbefall"<br />
Referent: Prof. U. Schiffner,<br />
Uni-Klinik Eppendorf<br />
BEZIRKSSTELLE OSNABRÜCK<br />
Fortbildungsreferent: Dr. Dirk Wiechmann,<br />
Lindenstr. 44, 49152 Bad Essen,<br />
Tel. 05472 / 50 60<br />
31.05.2000<br />
16.00 - ca. 18.00 Uhr - Ort: Hotel Remarque,<br />
Natruper-Tor-Wall. 1, 49076 Osnabrück<br />
"Flexmaster-Nickeltitaninstrumente - eine neue<br />
Dimension in der Endodontie<br />
Referent: Dr.Dr.sc. Rudolf Beer. Essen<br />
BEZIRKSSTELLE STADE<br />
Fortbildungsreferent: Dr. Volker Thoma;<br />
Bahnhofstr. 21 - 25, 21614 Buxtehude,<br />
Tel. 0 41 61 / 5 29 08<br />
01.07.2000<br />
09.00 Uhr bis ca. 12.00 Uhr – Ort: Ärztehaus<br />
Stade, Glückstädter Str., 2160 Stade<br />
„Aktuelle Trends in der Endodontie: Maschinelle<br />
Wurzelkanalaufbereitung mit Nickel-Titan-<br />
Instrument und elektronische Endometrie“<br />
Referent: PD Dr. Michael Hülsmann, Göttingen<br />
BEZIRKSSTELLE WILHELMSHAVEN<br />
Fortbildungsreferent: Dr. Jutta Gohr;<br />
Große Burgstr. 4, 26441 Jever,<br />
Tel. 04421/ 68 51 99<br />
05.07.2000<br />
16.00 Uhr bis ca. 18.00 Uhr - Ort: Hotel am<br />
Stadtpark, Friedrich-Paffrath-Str. 116,<br />
26389 Wilhelmshaven<br />
"Systematische Parodontaltherapie heute"<br />
Referent: Prof.Dr. Mausberg, Göttingen<br />
11.10.2000<br />
16.00 Uhr bis ca. 18.00 Uhr<br />
Ort: Hotel am Stadtpark, Friedrich-Paffrath-Str.<br />
116, 26389 Wilhelmshaven<br />
"ISO 9000 in der Zahnarztpraxis -<br />
Qualitätsmanagement in der Zahnarztpraxis"<br />
Referent: Dr. R. Sattler, Eckernförde<br />
Niedersächsisches<br />
Landesamt für Ökologie<br />
überprüft die Einhaltung<br />
des Arbeitsschutzgesetzes<br />
(ArbSchG)<br />
Das Landesamt ist derzeit dabei,<br />
eine Fragebogenaktion in Bezug<br />
auf den Einsatz von<br />
Schutzhandschuhen in ärztlichen bzw.<br />
zahnärztlichen Praxen durchzuführen.<br />
Die Behörde kann gem. § 22 ArbSchG<br />
vom Arbeitgeber die zur Durchführung<br />
ihrer Überwachungsaufgabe erforderlichen<br />
Auskünfte verlangen, demnach<br />
sollten Sie den Fragebogen ausfüllen<br />
und zurücksenden.<br />
ZKN