Zwiebeln säen? Stecken? Oder Pflanzen? - bioaktuell.ch
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12 <strong>bioaktuell</strong> 2/07<br />
die nur teilweise Bio sind, verwässern das<br />
Biokonzept. Ein ges<strong>ch</strong>lossener Kreislauf<br />
auf dem Hof ist mit «Bio light» ni<strong>ch</strong>t<br />
mehr mögli<strong>ch</strong>.<br />
… mehr Tiermehl und weniger Soja:<br />
Dass Bios<strong>ch</strong>weine und Biohühner heute<br />
Soja aus Südamerika fressen, während<br />
dort Leute hungern, ist ni<strong>ch</strong>t in Ordnung.<br />
S<strong>ch</strong>weizer Tiermehl, das als Hühner- und<br />
S<strong>ch</strong>weinefutter geeignet wäre, wird heute<br />
verni<strong>ch</strong>tet. Bio Suisse sollte si<strong>ch</strong> für die<br />
Aufhebung des Tiermehlfütterungsverbots<br />
für Hühner und S<strong>ch</strong>weine einsetzen<br />
– und den Konsumentinnen und Konsumenten<br />
erklären, warum Tiermehl ni<strong>ch</strong>t<br />
immer s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t ist.<br />
… dass sie dem fairen Handel ein<br />
grösseres Gewi<strong>ch</strong>t einräumt – damit irgendwann<br />
alle Knospe-Produkte, au<strong>ch</strong><br />
die importierten, das Fairtrade-Label<br />
verdienen.<br />
I<strong>ch</strong> wüns<strong>ch</strong>e den Biobäuerinnen<br />
und Biobauern …<br />
… dass sie si<strong>ch</strong> politis<strong>ch</strong> einmis<strong>ch</strong>en und<br />
über die Landesgrenzen s<strong>ch</strong>auen, si<strong>ch</strong> mit<br />
Bäuerinnen und Bauern in anderen Ländern<br />
austaus<strong>ch</strong>en und si<strong>ch</strong> für eine solidaris<strong>ch</strong>e<br />
Welt einsetzen.<br />
… dass sie si<strong>ch</strong> für eine Regionalisie-<br />
rung der Landwirts<strong>ch</strong>aft engagieren. Statt<br />
auf Absatzmärkte in der EU und no<strong>ch</strong><br />
weiter weg zu hoffen, sollten sie überlegen,<br />
wie der Direktverkauf und die regionalen<br />
Märkte gestärkt werden können.<br />
Das bringt au<strong>ch</strong> bessere Preise.<br />
… dass sie si<strong>ch</strong> an der <strong>Pflanzen</strong>- und<br />
Tierzu<strong>ch</strong>t aktiv beteiligen statt sie den<br />
Saatgut- und Tierzu<strong>ch</strong>tfirmen zu überlassen,<br />
und dass sie si<strong>ch</strong> gegen Gente<strong>ch</strong>nik<br />
und Patente auf Leben einsetzen.<br />
… dass sie traditionelle Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terrollen<br />
sprengen, mehr Frauen Betriebsleiterinnen<br />
werden und Lehrlinge ausbil-<br />
den und mehr Männer au<strong>ch</strong> die Arbeiten<br />
im Haus und im Garten anpacken.<br />
Zum S<strong>ch</strong>luss wüns<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> der Bio<br />
Suisse, dass sie irgendwann überflüssig<br />
wird, weil es nur no<strong>ch</strong> Biolandbau gibt –<br />
wenn das Öl knapp wird und Transporte,<br />
Mas<strong>ch</strong>inen und Künstdünger si<strong>ch</strong> verteuern,<br />
wird Biolandbau ni<strong>ch</strong>t nur die sinnvollste,<br />
sondern au<strong>ch</strong> die günstigste Methode<br />
werden, die S<strong>ch</strong>weiz zu ernähren.<br />
Und den Rest der Welt natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong>.<br />
Bettina Dyttri<strong>ch</strong>,<br />
Redaktorin «Wo<strong>ch</strong>enzeitung WOZ», Züri<strong>ch</strong><br />
www.woz.<strong>ch</strong>