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01_Titel_Layout 1 - Allianz Global Corporate & Specialty

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SPECIAL<br />

TOPIC<br />

Geringe<br />

Fehlertoleranz<br />

Der Energiehunger wächst weltweit. Das lässt die Öl- und Gasunternehmen<br />

in immer tieferen Gewässern nach neuen Vorkommen suchen. Die Förderung<br />

wird anspruchsvoller, entsprechend wichtig ist das Risikomanagement.<br />

Nach der Ölpest im Golf von Mexiko haben Unternehmen und<br />

Regierungen die Sicherheitsstandards weiter verbessert.<br />

JAMES TULLOCH<br />

Das Zeitalter der sprudelnden Energiequellen ist<br />

vorbei. Das gilt insbesondere für Öl. Die leicht zugänglichen<br />

Reserven schwinden oder sind größerer<br />

politischer Instabilität unterworfen. Bis 2035 wird<br />

sich allein die Zahl der Autos weltweit um 850 Millionen<br />

auf 1,7 Milliarden verdoppeln, so die International<br />

Energy Agency. Die Welt braucht neue Funde.<br />

Ölunternehmen suchen mittlerweile auch unter extremen<br />

Bedingungen nach neuen Vorkommen, die<br />

zuvor als nicht erschließbar galten. Vorreiter dieser<br />

Entwicklung sind Tiefseebohrplattformen. Diese<br />

produzierten in den 1980er-Jahren noch so gut wie<br />

kein Öl, brachten es jedoch 2<strong>01</strong>0 bereits auf acht Millionen<br />

Barrel pro Tag – und deckten damit fast zehn<br />

Prozent des Weltbedarfs ab. Und das trotz der Deep-<br />

18<br />

water-Horizon-Katastrophe im Macondo-Ölfeld, bei<br />

der im April 2<strong>01</strong>0 4,9 Millionen Barrel Öl in den Golf<br />

von Mexiko flossen. Nur zwei Jahre später hat die US-<br />

Regierung mit der jüngsten Versteigerung von Bohrlizenzen<br />

im Golf von Mexiko 1,7 Milliarden US-Dollar<br />

eingesammelt, mehr als fünfmal so viel wie 2<strong>01</strong>1.<br />

Die Tiefseeförderung ist wieder gefragt. „Offshoreprojekte<br />

bieten ein enormes Potenzial für zusätzliche<br />

Ressourcen“, bestätigt Paul O’Neill, <strong>Global</strong> Head of<br />

Energy bei <strong>Allianz</strong> <strong>Global</strong> <strong>Corporate</strong> & <strong>Specialty</strong><br />

(AGCS). „Und Tiefseebohrungen leisten hier einen<br />

wichtigen Beitrag.“<br />

Als Tiefseebohrungen gelten Bohrungen in mehr als<br />

300 Meter Wassertiefe; bei mehr als 1.500 Metern unter<br />

dem Meeresspiegel spricht man von Ultratiefseebohrungen.<br />

Der aktuelle Rekord liegt bei 3.107 Metern<br />

vor der indischen Ostküste.<br />

Die ersten Tiefseebohrungen fanden 1975 und 1986<br />

im Golf von Mexiko statt. Dortige Felder und weitere<br />

entlang der westafrikanischen und brasilianischen<br />

Küste haben zur Konzentration des Bohrbooms in<br />

diesem geologischen „goldenen Dreieck“ geführt.<br />

Riesige Erdgasvorkommen wurden zudem vor der<br />

Küste Australiens und im östlichen Mittelmeer entdeckt<br />

und auch China, Indonesien, die Philippinen<br />

und Indien gelten als vielversprechende Regionen.<br />

Eine verbesserte seismische Kartierung, Fortschritte<br />

in der Bohrtechnik und größere Bohrinseln bzw.<br />

-schiffe haben die Erdölförderung deutlich vereinfacht.<br />

Zu den Innovationen in der Produktionstechnik<br />

gehören die direkt auf dem Meeresboden installierten<br />

Förderplattformen, die Öl, Gas und Wasser trennen,<br />

sowie riesige Rohölverarbeitungsschiffe. Solche<br />

sogenannten FPSO-Schiffe (Floating Production Storage<br />

and Offloading) sind häufig umgerüstete Tanker.<br />

Rasanter Technologiefortschritt<br />

Derart rasante technologische Fortschritte eröffnen<br />

Chancen, bergen aber auch neue Risiken für Ölkonzerne,<br />

Bohrunternehmen, lokale Ökosysteme und<br />

Bevölkerungen. Für die Energie- wie auch die Versicherungsindustrie<br />

ist es von größter Bedeutung,<br />

diese Risiken zu verstehen und zu mindern. Je tiefer<br />

und je entlegener gebohrt wird, desto größer sind die<br />

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