01_Titel_Layout 1 - Allianz Global Corporate & Specialty
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RISK<br />
FUTURES<br />
10<br />
Große Räder,<br />
kleiner Markt<br />
Im Mai haben zwei Erdbeben die Region Emilia-Romagna in Norditalien<br />
erschüttert. Auch eine Fabrik des Unternehmens Titan Italia, Marktführer bei Traktorrädern,<br />
wurde stark beschädigt. Wochenlang stand die Produktion still.<br />
Schadensregulierer Joachim Hufenreuter war vor Ort.<br />
HEIDI POLKE-MARKMANN<br />
Drei Felgen, jede mit knapp einem Meter Durchmesser,<br />
liegen am Boden. Eine magere Ausbeute, normalerweise<br />
laufen täglich knapp 2.000 Stück vom Band. Doch<br />
Massimo Columbini, Group Health & Safety Director<br />
von Titan Italia, ist zufrieden. Die drei Felgen, die probeweise<br />
gefertigt wurden, haben die Qualitätsprüfung bestanden.<br />
Offenbar haben die beiden Erdbeben die exakt<br />
justierten Produktionsroboter nicht durcheinandergerüttelt.<br />
Ein gutes Zeichen, denn in Kürze soll die Fertigung<br />
wieder anlaufen.<br />
Fast sechs Wochen lang standen die Maschinen im<br />
Werk von Titan Italia in Finale Emilia still. Dort fertigt<br />
der im europäischen Markt führende Zulieferer Räder<br />
für Traktoren und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge.<br />
Zwei schwere Erdbeben mit der Stärke von 6,0 und 5,9<br />
auf der Richterskala hatten im Mai die Provinz Emilia-<br />
Romagna erschüttert, das Epizentrum lag nicht weit<br />
von Finale Emilia entfernt. Nach dem zweiten Beben am<br />
29. Mai untersagten die Behörden aus Sicherheitsgründen<br />
den Zutritt zur Fabrik. Teile des Dachs waren herabgestürzt,<br />
viele Stützsäulen beschädigt. Die Einsturzgefahr<br />
für die 250 Arbeiter wäre zu groß gewesen. Verletzt<br />
wurde glücklicherweise keiner der Beschäftigten. Aber<br />
die Belastung von bis zu 60 Nachbeben am Tag war<br />
enorm: Viele schliefen in ihren Autos oder in der Zelt-<br />
Die Schadensregulierer Joachim Hufenreuter (links) und Francesco Cincotti begehen<br />
das Titan-Werk in Finale Emilia, Italien. Die starken Erdbeben im Mai 2<strong>01</strong>2<br />
haben Teile des Fabrikdaches und viele der tragenden Betonsäulen stark beschädigt.<br />
Aus Sicherheitsgründen blieb die Fabrik wochenlang gesperrt.<br />
stadt, weil sie sich nicht mehr in ihre Häuser trauten<br />
oder diese zerstört waren. Sie sorgten sich um ihren Arbeitsplatz<br />
und mussten zeitweise Gehaltseinbußen<br />
durch Kurzarbeit hinnehmen.<br />
Neustart nach dem Schock<br />
Ein Erdbeben in der Emilia-Romagna kam für Seismologen<br />
nicht überraschend. Denn die Erde in Italien<br />
wackelt immer wieder, allerdings galt die flache Gegend<br />
um Modena, die Teil der Po-Ebene ist, als eher wenig gefährdet.<br />
„Wir waren natürlich geschockt“, sagt Maria Cecilia<br />
la Manna, Geschäftsführerin von Titan Italia. „Aber<br />
wir sind sofort aktiv geworden und haben mit aller Kraft<br />
daran gearbeitet, dass wir so schnell wie möglich wieder<br />
produzieren können.“<br />
Bereits Anfang Juli ist das Werk wieder so sicher, dass<br />
sich Joachim Hufenreuter, Schadensregulierer bei <strong>Allianz</strong><br />
<strong>Global</strong> <strong>Corporate</strong> & <strong>Specialty</strong> (AGCS), einen Eindruck<br />
der Lage verschaffen kann. Ihn begleitet der von<br />
AGCS beauftragte Loss Adjuster Francesco Cincotti, der<br />
seit Wochen das Titan-Management unterstützt und<br />
berät. Als Sachversicherer der Muttergesellschaft Titan<br />
Europe wird AGCS für Sach- und Betriebsunter -<br />
brechungsschäden bei deren italienischer Tochter aufkommen.<br />
Hufenreuter begutachtet weltweit indus -<br />
FINANZIELLE<br />
VERLUSTE<br />
Versicherungen für<br />
Betriebsunterbrechungen<br />
decken<br />
den Vermögensverlust,<br />
den ein Unternehmen<br />
erleidet,<br />
wenn seine Anlagen<br />
infolge eines Feuers,<br />
einer Explosion oder<br />
einer Naturkatastrophe<br />
repariert oder<br />
neu errichtet werden<br />
müssen und die Produktion<br />
daher ruht.<br />
Eine reine Sachversicherung<br />
dagegen<br />
kommt nur für den<br />
physisch entstandenen<br />
Schaden am<br />
Gebäude auf.<br />
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