Fabian Ariafar und Marco Chiu - Fachbereich 10 - Universität Bremen
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<strong>Ariafar</strong> / <strong>Chiu</strong> 22<br />
4. Fazit<br />
Zur sachlichen <strong>und</strong> didaktisch-methodischen Analyse lässt sich<br />
zusammenfassend sagen, dass aktuelle schulische Lehrwerke erhebliche<br />
Lücken aufweisen, da sie sich oft auf Einstellungsgrößen <strong>und</strong><br />
Kameraperspektiven konzentrieren <strong>und</strong> weitere Aspekte leider zu kurz<br />
kommen. Zudem ist in vielen Schulbüchern das Medium Film gar nicht<br />
vertreten, <strong>und</strong> einige Werke enthalten teilweise gravierende Fehler.<br />
Bezüglich der Methodik dominieren analytisch-rezeptive Verfahren, obwohl<br />
handlungs- <strong>und</strong> produktionsorientierte Aufgabenstellungen vorzuziehen<br />
wären. Arbeitsaufträge dieser Art sind aber leider nur in begrenztem Maße<br />
vorhanden. Gattungsintegrative Ausrichtungen lassen sich hingegen in<br />
einigen Lehrwerken finden, doch ein fächer- <strong>und</strong> lernbereichsintegrativer<br />
Ansatz ist nur in einem einzigen Werk vorhanden. Ähnlich durchwachsen<br />
zeigen sich die untersuchten Schulbücher in Hinsicht auf die Auswahl <strong>und</strong><br />
Behandlung von Spielfilmen für den Unterricht. In den Schulbüchern für die<br />
Klassenstufen 5 <strong>und</strong> 6 werden teilweise f<strong>und</strong>ierte „Gr<strong>und</strong>steine“ für den<br />
Umgang mit Spielfilmen <strong>und</strong> Medienverbünden gelegt. Zumindest in der<br />
Zielsetzung in den Schulbüchern lassen sich Ansätze erkennen, die sich<br />
durchaus mit einigen gr<strong>und</strong>legenden Forderungen von Abraham / Kepser<br />
decken. Auch die ausschließliche Thematisierung bekannterer, „leichterer“<br />
Spielfilme scheint für die Altersgruppe sinnvoll. Von den Schulbüchern für<br />
die höheren Klassenstufen müsste nun erwartet werden, dass auch eine<br />
breitere Palette von filmischen Richtungen behandelt wird, dass so etwas<br />
wie ein „Spiralcurriculum“ (vgl. Abraham / Kepser 2005) erkennbar wird.<br />
Stattdessen nimmt die Behandlung von konkreten Spielfilmen ab. Trotz der<br />
Berücksichtung der Tatsache, dass wir nur eine begrenzte Anzahl von<br />
Schulbüchern begutachteten, ist dies als allgemeine Tendenz ersichtlich.<br />
Auch der etwaige Einwand, dass es nur schlecht möglich ist, bei der<br />
Analyse von Schulbüchern aus verschiedenen Verlagen ein übergreifendes<br />
Konzept erkennen zu wollen, lässt sich dadurch entkräften, dass ja in den<br />
Schulbüchern aus verschiedenen Verlagen für die Klassenstufen 5 <strong>und</strong> 6<br />
ähnliche Zielsetzungen erkennbar sind. Während sich in einigen Büchern