Ersthilfe – Therapie – Nachbehandlung - Ärztekammer Bremen

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2 INHALT 9 Ein typisches Unfallereignis bei Kindern im Kleinkindalter ist die Fremdkörperaspiration. Zur sicheren Abklärung eines Aspirationsereignisses oder eines -verdachts ist eine Tracheobronchoskopie sehr zu empfehlen. TITELTHEMA 20 Auf der Internetseite der Ärztekammer Bremen startet der Bundesweite Online- Fortbildungskalender: Interessierte Ärztinnen/Ärzte können sich dort problemlos über 60.000 anerkannte Fortbildungsveranstaltungen informieren. 4 5 7 9 11 INTERN 13 15 AKTUELLES 17 18 18 19 20 21 RUBRIKEN 3 14 20 22 23 24 21 Ärzte und Patienten sind sich einig: Nach drei Monaten Laufzeit der Wartezimmer- Kampagne in Bremen und Bremerhaven übergibt Dr. Jörg Hermann die Unterschriftensammlung gegen die Praxisgebühr an Bremens Gesundheitssenatorin. Dr. Heidrun Gitter Unfälle im Kleinkindalter Andrea Etzler Thermische Unfallverletzungen bei Kleinkindern Dres. Heike Losch und Axel Renneberg Ertrinkungsunfälle im Kleinkindalter Dr. Heidrun Gitter Fremdkörperaspiration: Häufiges Unfallereignis bei Kleinkindern Dr. Melanie Klopsch Durch Präventionsarbeit Unfälle vermeiden Ärztekammer Bremen: Aktuelle Themen in der Dele gier ten versammlung diskutiert Tag der ambulanten Medizin: Leistungsschau der Bremer Praxen KV Bremen: Kompromiss im Honorarstreik Dauerbrenner Krankenkassenanfragen Ärztekammer Bremen spendet an „Aktion Rückenwind“ in Bremerhaven Venuslauf 2012: Tolle Mannschaftsleistung des Teams der Ärztekammer Bremen Start des Bundesweiten Online-Fortbildungskalenders Über 88.500 Unterschriften gegen die Praxisgebühr gesammelt Standpunkt Buchmarkt Impressum Akademie Recht Anzeigenbörse BREMER ÄRZTEJOURNAL 11| 12
BREMER ÄRZTEJOURNAL 11| 12 BREMER STANDPUNKT 3 Honorarstreit? Es geht auch um Anerkennung! In dieser Ausgabe des Bremer Ärztejournals steht die Kindertraumatologie im Vordergrund. Verletzungen im Kindesalter sind häufig und deshalb ein wichtiges Thema, zu dem Sie eine Vielzahl interessanter Artikel finden werden. Ist ein Kind ernstlich verletzt, so wird der Arzt aufgesucht. Rund um die Uhr steht ein Versorgungssystem mit Krankenhäusern (stationär) und Praxen sowie ärztlichen Notfalldiensten (ambulant) zur Verfügung. Wir sprechen vom Sicherstellungsauftrag, der von der gemeinsamen Selbstverwaltung aufrechterhalten wird. Seit genau 80 Jahren gibt es nun diese gemeinsame Selbstver- waltung von Krankenkassen und niedergelassenen Ärzten. In gegenseitigem Respekt wurden lange Zeit zwischen den verschiedenen Standpunkten Kompromisse getroffen, die die Stabilität der kassenärztlichen Versorgung sicherten. Doch das hat sich geändert. 2008 wurde der kassenärztlichen Seite viel Kompromissfähigkeit abverlangt, als der betriebswirtschaftlich errechnete Punktwert von 5,11 Cent aufgrund der leeren Kassen auf einen Punktwert von 3,5 Cent festgesetzt wurde. Dies war aber nicht das einzige Problem, das die Niedergelassenen zu verdauen hatten. Zusätzlich mussten sie auch für die Krankenkassen die „Praxisgebühr“ einsammeln, was mit Verlusten durch Kassenfehler, der Arbeitszeit, dem Aufbau eines Mahnwesens und Kosten für die Verbuchung einherging, ohne dass dafür eine Verwaltungsentschädigung gezahlt wurde. Der gewünschte Erfolg, die Verminderung der Inanspruchnahme, blieb aus, die Praxisgebühr aber blieb. In den letzten fünf Jahren ist die ärztliche Tätigkeit im ambulanten Bereich ausgeweitet worden und dafür gab es auch mehr Geld. Die ärztliche Leistung selber ist nicht besser bezahlt worden, obwohl Lohnkosten, Mietkosten, Energiekosten und Praxisbedarfskosten gestiegen sind. Ein Inflationsausgleich, der dafür sorgt, dass die Leistung nur gleich gut vergütet wird wie 2008, entspräche einer Anhebung des Punktwertes um 11 Prozent also auf 3,8 Cent. Nun ist der Honorarstreit nach langem Hin und Her mit einem Kompromiss beigelegt. Es fließt etwas mehr Geld in die ambulante Versorgung – freilich nicht so viel wie die Ärzteschaft eingefordert hatte. Dieser monetäre Aspekt in der Honorarauseindersetzung mit den Kassen ist aber nur das Eine. Was mich per- sönlich und viele weitere niedergelassene Ärzte so aus der Fassung brachte, ist die Anti-Ärzte-Kampagne der Krankenkassen in den vergangenen Wochen und Monaten, die es in dieser Form und Intensität noch nicht gab. Die Absicht der Kassen, den Punktwert sogar senken zu wollen, war nur die Spitze des Eisberges! So wurden in der Zeit vor dem Ärztetag und den Honorarverhandlungen zum wiederholten Male Meldungen über Ärzte verbreitet, die für die Einweisung in Kliniken Geld kassieren, Abrechnungsbetrügereien wurden in den Medien breitgetreten, Ermittlungsgruppen bei den Kassen für Betrug im Kassensystem eingerichtet und Meldungen über große Summen, die diese zurückgewonnen hätten, verbreitet. Mit Überschriften wie „Korrupte Ärzte kosten die Kassen Milliarden“ und „IGeL- Abzocker“ werden die Ärzte verunglimpft und das Vertrauen, auch der Patienten in die Ärzte, gestört. Wie wenig davon stimmt, ist z. B. daran zu erkennen, dass die Kassen gar keinen Schaden haben, wenn ein Arzt zu viel abrechnet. Der Schaden trifft allein die Fachgruppe, da es dann zu einer Fehlverteilung des begrenzten Honorarvolumens innerhalb der Fachgruppe kommt. Dieses Umgehen mit dem Vertragspartner ist das, was wir niedergelassenen Ärzte nicht hinnehmen können. Stehen wir also zusammen für den Respekt gegenüber einer verantwortungsvollen, hoch qualifizierten und oft zeitlich wie psychisch fordernden Tätigkeit der Psychotherapeuten und Ärzte, stehen wir zusammen für das respektvolle Umgehen miteinander und stehen wir auch zusammen für eine gerechte Angleichung der Honorare, die das Bestehen unserer Praxen sichern und unsere jungen Kollegen nicht von der Niederlassung abschrecken. Ein positives Zeichen der Geschlossenheit haben wir am Protest- und Fortbildungstag gesetzt, als 200 Ärzte der verschiedensten Fachgruppen sich in der KV versammelten und für diesen Moment die Auseinandersetzungen untereinander ausklammerten und als Ärzteschaft aufgetreten sind. Davon mehr in Zukunft! Dr. Thomas Liebsch, Vorsitzender der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen
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