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Winterausgabe 2008 - Coloplast

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Bild: Petra Wallner<br />

Diagnosen“, sagt Isabel Haag, die ebenso<br />

wie ihre Clown-Kollegen der Schweigepflicht<br />

unterliegt, „aber Infos zur Befindlichkeit<br />

der Kinder und Anhaltspunkte, auf<br />

was es zu achten gilt.“ Schwester Johanna<br />

ergänzt: „Notiert und besprochen wird<br />

zum Beispiel, ob ein Kind Diabetiker ist<br />

und nichts Süßes bekommen darf, ob es<br />

unter bestimmten Allergien leidet, besonders<br />

schreckhaft ist oder sich eventuell<br />

nicht viel bewegen darf.“<br />

Arztkittel als Eintrittskarte<br />

Einen – wenn auch mitunter etwas ungewöhnlich<br />

ausgestatteten – Arztkittel tragen<br />

die Clowns, „um vor Ort in den Rahmen<br />

zu passen, quasi als Eintrittskarte“, erklärt<br />

Peter Spiel, der nicht nur KlinikClown,<br />

sondern auch künstlerischer Leiter des<br />

Vereins ist. Oft bauen die Clown-Doktoren<br />

über eine absurde Behandlung den Bezug<br />

zu den jungen Patienten auf, messen etwa<br />

bei sich oder anderen Nasenfieber oder<br />

lassen auch schon mal die Stationsschwester<br />

für einen Kreislauftest im Kreis<br />

herum laufen. „Um die aktuelle Krankheitssituation<br />

des Kindes oder Jugendlichen<br />

soll es gar nicht gehen, denn die<br />

Kinder machen im Krankenhaus die Er-<br />

fahrung, dass alle – die Ärzte und Pflegekräfte<br />

– etwas von ihnen wollen. Bei uns<br />

Clown-Doktoren ist das anders“, so Peter<br />

Spiel. „Wir betreten das Zimmer übrigens<br />

auch mit keinem festen Programm, sondern<br />

reagieren ganz intuitiv auf die jeweilige<br />

Situation, die sich uns dort bietet.“<br />

Der Verein KlinikClowns, der <strong>2008</strong><br />

mit der Bayerischen Staatsmedaille für<br />

„Verdienste um Umwelt und Gesundheit“<br />

ausgezeichnet wurde, ist auch in Seniorenheimen<br />

aktiv. „Dort allerdings ohne<br />

Arztkittel“, sagt Isabel Haag. „Schließlich<br />

sollen die Bewohner nicht denken, wir<br />

seien tatsächlich Ärzte oder machen uns<br />

auf ihre Kosten über sie lustig.“ Als Clown<br />

Links außen: Sarah<br />

und Melissa haben sich<br />

insgeheim schon auf die<br />

Clowns gefreut. Rechts:<br />

Auf dem Flur zaubern die<br />

Clowns noch schnell<br />

ein Souvenir.<br />

Buchtipp<br />

Anja Doehring / Ulrich<br />

Renz: Was ich mir<br />

wünsche ist ein Clown:<br />

Klinikclowns auf der<br />

Kinderstation, Beltz Verlag, 2003,<br />

ISBN 3-407-55884-8, 19,90 Euro.<br />

Ein ausdrucksvolles und poetisches<br />

Portrait der Klinikclowns im Kinderkrankenhaus.<br />

Hinweis: Wenn Sie das Buch bei Klinik-<br />

Clowns e.V. kaufen (Kontakt s. S. 6),<br />

tragen Sie mit einem Teil des Erlöses<br />

direkt zur Finanzierung weiterer Clownsbesuche<br />

im Kinderkrankenhaus bei.<br />

Collegial Winter <strong>2008</strong>/2009 5

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