Weihnachtsstimmung - Impulse Singapur
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26 Reise<br />
Tante Emma Laden<br />
auf vietnamesisch.<br />
„Wir machen Urlaub in Vietnam“. Die Reaktion unserer Familien-<br />
angehörigen in Deutschland macht uns vor unserer Abreise klar: das<br />
Kriegsgeschehen in Vietnam ist nach wie vor präsent. „Kann man dort<br />
denn sicher reisen?“, war eine der sorgenvollen Fragen, die wir zu hören<br />
bekamen. Unsere Antwort bereits vor dem Urlaub war, „man kann“.<br />
Über unsere Reiseroute waren wir uns schnell einig: wir wollen in<br />
Hanoi das Stadtleben, in Sapa das Landleben und in der Halong-Bucht<br />
das Leben auf dem Wasser erkunden.<br />
Der Flug von <strong>Singapur</strong> nach Hanoi dauert ungefähr drei Stunden.<br />
Als wir aus dem Flughafen treten, ist es bereits Abend. Wir haben von<br />
<strong>Singapur</strong> aus einen Transfer in unser Hotel gebucht. Schließlich wollen<br />
wir sicherstellen, dass wir in dem Hotel ankommen, das wir gebucht<br />
haben und nicht in einem, das zwar fast genauso heißt, aber nur dem<br />
Taxifahrer eine zusätzliche Provision beschert. Alles klappt reibungslos<br />
und wir checken nach 40 Minuten Fahrt in dem von uns gebuchten Hotel<br />
im „Old Quarter“ von Hanoi ein.<br />
Rund 3,5 Millionen Menschen leben in Hanoi. Am ersten Tag<br />
unseres Urlaubs scheinen all diese Menschen mit dem Motorrad un-<br />
terwegs zu sein. Eine nicht enden wollende Armada an Motorrädern<br />
knattert und hupt sich durch die Straßen der Stadt. Ich frage mich, wo<br />
wohl die nächste Ampel ist, um diesen Strom kurzfristig zum sicheren<br />
Überqueren der Straße zu unterbrechen. Die Antwort ist simpel: es gibt<br />
kaum welche. Das heißt für uns, wenn wir die Tage in Hanoi nicht nur<br />
auf einer Straßenseite verbringen wollen, dann müssen wir unseren Mut<br />
zusammen nehmen und losgehen. Und dieses Prinzip funktioniert. Die<br />
Motorräder machen einen Bogen um uns und wir erreichen die andere<br />
Straßenseite unversehrt. Das können wir jetzt also auch. Nun können<br />
wir uns ganz den Sehenswürdigkeiten der Stadt widmen. Wir gehen hi-<br />
nunter zum Hoan-Kiem-See. Gleich fällt uns das berühmte Wasserpup-<br />
pentheater ins Auge und wir beschließen, schon einmal Karten für den<br />
Abend zu besorgen. Für die letzte Vorstellung des Tages ergattern wir<br />
zwei Karten in der ersten Reihe – der Garant dafür, dass wir alles bestens<br />
sehen können. Wir machen uns nun auf den Weg, um Jadeberg-Insel<br />
und Literaturtempel zu besichtigen. Wir haben den Ehrgeiz, unsere Wege<br />
selbst zu finden und lehnen die uns im Zwei-Minuten-Takt angebotenen<br />
Transporte per Cyclo, Motorrad oder Taxi immer wieder dankend ab. Wir<br />
gehen zwischen alten, stark verfallenen Häusern lang, die meist vier Mal<br />
so hoch wie breit sind. Immer wieder fallen uns Werbeplakate für beka-<br />
nnte Marken ins Auge, die sich abwechseln mit roten Fahnen, gelben<br />
Hammer-und-Sichel-Symbolen und Heldenplakaten. Das symbolisiert für<br />
uns den Gegensatz zwischen Kapital und Kommunismus, dem man in<br />
Vietnam überall begegnet.<br />
Zwei Frauen der Red Dao bei Sapa.<br />
Dschunke in der Halong-Bucht.<br />
Stadt, Land, Bucht –<br />
der Norden von<br />
Vietnam