18.01.2013 Aufrufe

Gesellschaft zur Förderung von Kinderbetreuung e. V. Gesellschaft ...

Gesellschaft zur Förderung von Kinderbetreuung e. V. Gesellschaft ...

Gesellschaft zur Förderung von Kinderbetreuung e. V. Gesellschaft ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

16<br />

Sprache ist<br />

der Schlüssel<br />

für bessere<br />

Bildungschancen<br />

Gute Kenntnisse in der deutschen Sprache sind<br />

in der Schule Vorraussetzung für erfolgreiche<br />

Lernprozesse. Deshalb ist Sprachförderung ein<br />

wichtiger Bereich der Bildungsarbeit einer<br />

Kindertagesstätte – so auch im Hella Kinderhaus<br />

in Lippstadt, das die GFK e. V. im Auftrag<br />

des Automobilzulieferers Hella KGaA Hueck&Co<br />

in Lippstadt betreibt. Drei Erzieherinnen aus<br />

dem Kinderhaus haben an einem berufsbegleitenden<br />

Aufbaubildungsgang Sprachförderung<br />

teilgenommen.<br />

Von Alexandra Hauke<br />

Sprache ist eine wichtige Schlüsselkompetenz für das<br />

Lernen. In der Kindertagesstätte werden, wie auch<br />

im Elternhaus, wichtige Grundbausteine für eine<br />

gesunde Sprachentwicklung gelegt. Wichtig ist, dass<br />

gut qualifizierte Erzieherinnen die Sprachentwicklung<br />

der Kinder bewusst wahrnehmen und beobachten,<br />

um dann zielgerichtet die Entwicklung begleiten und<br />

fördern zu können.<br />

Oft wird gesagt: „Das machen wir doch alles schon“.<br />

Das stimmt. Die Kommunikation ist ein wichtiges<br />

Werkzeug in unserem Beruf. Jedes Wort, das wir mit<br />

den Kindern wechseln beeinflusst ihre Sprachentwicklung.<br />

Aber als professionelle Pädagogin ist es wichtig,<br />

das eigene Sprachverhalten bewusst wahrzunehmen,<br />

zu steuern und einzusetzen. Wie stelle ich dem Kind<br />

offene Fragen. Spreche ich in grammatikalisch korrekten<br />

und vollständigen Sätzen? Antworte ich dem<br />

Kind in Einwort- oder kompletten Sätzen? Wie deutlich<br />

spreche ich? Begleite ich meine Sprach mit Mimik<br />

und Gestik? Verbalisiere ich Handlungen? Alleine das<br />

verbalisieren <strong>von</strong> Handlungen bedeutet einen hohen<br />

Zuwachs an Kommunikation. Kleide ich ein zweijähriges<br />

Kind still an oder nutze ich die Gelegenheit um<br />

Körperteile und Kleidungsstücke zu benennen. Und<br />

gleichzeitig Präpositionen zu erlernen: „Nun schiebst<br />

du deinen rechten Arm durch den rechten Ärmel<br />

deiner Jacke“<br />

In der Erzieherausbildung werden die Basis über die<br />

Sprachentwicklung des Kindes sowie ein Grundstock<br />

über Fördermöglichkeiten vermittelt. Eine Weiterbil-<br />

dung durch Fachliteratur und Weiterbildung ist unabdingbar, um<br />

Kinder professionell in Ihrer Sprachentwicklung begleiten zu können.<br />

Aus diesem Grund nahmen drei Erzieherinnen aus dem Hella Kinderhaus<br />

am berufsbegleitenden Aufbaubildungsgang Sprachförderung,<br />

des Berufskollegs der Marienschule in Lippstadt teil. Sarah Meierfrankenfeld,<br />

Christina Wende und Martina Reichelt haben sich mit hohem<br />

Engagement und großem Erfolg <strong>zur</strong> Expertin für Sprachförderung<br />

weitergebildet.<br />

Ziel dieses eineinhalbjährigen Bildungsgangs ist es, die beruflichen<br />

Handlungskompetenzen zu ergänzen, zu vertiefen und zu erweitern.<br />

Inhalte der Ausbildung waren zum Beispiel die sprachliche Bildung<br />

in früher Kindheit, interkulturelle Erziehung, sprachliche Sozialisation<br />

sowie Kommunikation und Gesprächsführung. Ein Schwerpunkt war<br />

die Sprachdiagnostik und die darauf abgestimmte Sprachförderung.<br />

Die Weiterqualifizierung der drei Erzieherinnen ist ein großer Zugewinn<br />

für die pädagogische Arbeit im Hella Kinderhaus. Die Sprachpädagoginnen<br />

bieten sich nun als fachlich kompetente Beraterinnen<br />

für ihre Kolleginnen sowie die Eltern an. Und immer wieder sind wir<br />

erstaunt über das Vorbild, welches uns die drei in alltäglichen pädagogischen<br />

Situationen geben.<br />

Sprachtests zwei Jahre vor der Einschulung<br />

In Nordrhein-Westfalen verpflichtet das Schulgesetz alle Eltern, ihre<br />

Kinder zwei Jahre vor der Einschulung an einem Sprachstandfeststellungsverfahren<br />

teilnehmen zu lassen. Das sogenannte Delfin 4 umfasst<br />

ein zweistufiges Screeningverfahren sowie darauf abgestimmte<br />

Empfehlungen für die <strong>Förderung</strong> des Kindes. Mit diesem Screeningverfahren<br />

wird überprüft, bei welchen Kindern ein zusätzlicher<br />

Sprachförderbedarf besteht. Entsprechende Angebote gibt es in den

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!