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JU-I (Amselfeldrede –Izetbegovic –Tudjman) 1. Ich ... - Labournet

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everybody should be involved. This dialogue should be present at all levels in the municipality,<br />

at local commune level, in a formal and informal sense. Formal and informal dialogue because<br />

people should be mobilised for life itself."<br />

And then I say that: "There is a clear difference in terms of where the terrorists are operating<br />

as opposed to places where there is a normal and peaceful life. They see this. And I think that<br />

all sensible people do not want to see destruction, misery, suffering of the civilian population.<br />

Everything that this process may bring forth. So on the one hand, we are going to insist on<br />

dialogue. And we are going to work for a political solution. On the other hand, we have to<br />

deal with terrorism. If the Albanians themselves manage to halt terrorism, good for them. We<br />

wish them all the best in this endeavour."<br />

Lilic kann das nach so langer Zeit natürlich nicht im Wortlaut bestätigen, wohl<br />

aber, und das tut er ohne Zögern, in seinem Sinngehalt:<br />

I certainly cannot confirm the authenticity of the entire speech, but the political positions and<br />

the principled positions that you referred to were certainly the positions that you upheld and<br />

the positions of the SPS, and that is indeed what was considered at the main board; an appeal<br />

for dialogue, for cooperation, for a peaceful solution of existing problems.<br />

Milosevic fragt dann noch nach: Was it clearly stressed at this meeting and always, at<br />

least when the party leadership was involved, that we could be a progressive country, a country<br />

developing successfully only if we respect the principle of national equality or ethnic equality?<br />

Lilic darauf kurz und bündig: I can give you a very short answer to that: Yes.<br />

Vergessen wir nicht, es ist ein Zeuge der Anklage, der da spricht!<br />

Eine Nachbemerkung: Aus Anlaß von Milosevics Tod am 1<strong>1.</strong> März 2006<br />

brachte der Deutschlandfunk am selben Tag einen Bericht, dessen Verfasser, der<br />

österreichische Journalist Norbert Mappes-Niediek, bedauernd schreibt, daß es<br />

nun zu “einem strafrechtlichen Urteil ... nicht mehr kommen”werde, aber die<br />

“Zeitgeschichte”–wie er dem über die Jahre verfestigten Propagandafeindbild<br />

Seriosität zu verleihen sucht –habe<br />

ihr Urteil schon gesprochen: Slobodan Milosevic gilt als der Mann, der mit nationalistischer<br />

Hetze den zerbrechlichen und sorgfältig austarierten Vielvölkerstaat Jugoslawien zerstört hat,<br />

der mit gewaltsamen ethnischen Säuberungen den Krieg ins seit einem halben Jahrhundert<br />

friedliche Europa zurückgebracht [hat].<br />

Andererseits aber stellt er, sehr bemerkenswert für einen im mainstream liegenden<br />

Text, immerhin auch diese Tatsache fest:<br />

Ein verächtliches Wort über Kroaten, Muslime oder Albaner ist von ihm nie bekannt<br />

geworden. [Meine Hervorhebungen]<br />

Nationalistische Hetze ohne ein verächtliches Wort über Kroaten, Muslime oder<br />

Albaner? Um wieviel greller muß ein Widerspruch denn noch sein, damit er bemerkt<br />

wird? Aber im Lichte der Tatsache, die auch für die <strong>Amselfeldrede</strong> gilt,<br />

das Propagandakonstrukt in Frage zu stellen: das konnte nicht sein, denn das hätte<br />

geheißen, dem mainstream Adieu zu sagen. (Oder wollte Mappes-Niediek mit<br />

diesem Widerspruch eben auf das aufmerksam machen, was sich direkt nicht<br />

aussprechen ließ?). –Da war der Spiegel an diesem 1<strong>1.</strong> März schon konsequenter,<br />

in seiner Weise freilich: Online brachte er an dem Tag etwas, das ich nur einen<br />

Nachrufmord nennen kann und worin u.a. von der Auslieferung Milosevics<br />

nach Den Haag exakt zwölf Jahre “nach seiner Brandrede [!] zum Gedenken an<br />

die Schlacht auf dem Amselfeld”die Rede ist. Und so was nennt sich Nachrich-<br />

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