JU-I (Amselfeldrede –Izetbegovic –Tudjman) 1. Ich ... - Labournet
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Häßlich, aber eben wirklich nur ein Randphänomen, nicht repräsentativ für Serbien.<br />
Aber ein Anwachsen für die jüngste Zeit wird doch sehr deutlich impliziert.<br />
Selbst dem widerspricht jedoch wieder, was er schon vorher in derselben<br />
Arbeit gesagt hat:<br />
Rasim Ljajic, Muslim aus dem ... Sandžak ..., ist Minister für Menschen- und Minderheitenrechte<br />
im neuen „Staatenbund Serbien-Montenegro“(SCG). In dieser Funktion trug er im Januar<br />
2004 einen heftigen Streit mit Jules Leré, Vize-Chef der Beobachtermission des Europarats<br />
in Belgrad, aus. Der Europarat hatte nämlich „ein Anwachsen des Antisemitismus in Serbien“festgestellt,<br />
und das wies Ljajic, hierbei von Vertretern des „Verbands jüdischer Gemeinden<br />
in Serbien und Montenegro“(Savez jevrejskih opština Srbije i Crne Gore) vollauf<br />
unterstützt, empört ab.<br />
Wert angeführt zu werden ist auch, womit Oschlies an der Stelle fortfährt:<br />
Andererseits soll, so ein Bericht der Wochenzeitung „Dani“(Sarajevo) vom August 2001, im<br />
April 2001 Vojislav Koštunica, Präsident der (damaligen) „Bundesrepublik Jugoslawien“, die<br />
Synagoge in Belgrad besucht und dort um „Verzeihung für alles, was das serbische Volk den<br />
Juden in der Vergangenheit angetan hat“, gebeten haben. Das wiederum spräche für einen<br />
(zumindest historischen) serbischen Antisemitismus - wenn es wahr wäre. Koštunica ist in der<br />
Synagoge gewesen, aber weder hat er eine solche Bitte um Verzeihung ausgesprochen, noch<br />
haben ihn die Juden in Serbien um eine solche ersucht. Sie sahen absolut keinen Anlaß dafür.<br />
Eine Bekannte M.A. in Belgrad erzählte mir vor einiger Zeit so nebenbei, so<br />
als wäre es gar keines besonderen Aufhebens wert, sie habe neulich einen alten<br />
französischen Juden kennen gelernt, der als Kind mit seinen Eltern aus Nazideutschland<br />
nach Frankreich geflohen war, und der habe ihr gesagt, in Belgrad<br />
fühle er sich zum erstenmal in seinem Leben wirklich sicher: Dieses Lob für die<br />
Weiße Stadt scheint mir ein passender Schlußpunkt zu sein.<br />
***<br />
<strong>Ich</strong> habe aus Izetbegovics Islamischer Deklaration zwei Aussagen zitiert, die in<br />
sich zwar völlig eindeutig sind: Weil sich aber bis heute hartnäckig die Fabel<br />
hält, Izetbegovic hätte für ein multiethnisches, westlich-demokratisches etc.<br />
Bosnien gekämpft, in dem Multikulti nie dagewesene Triumphe feiern würde,<br />
möchte sich dennoch –denn was nicht sein darf, kann nicht sein –vielleicht der<br />
Verdacht oder besser die verzweifelte Hoffnung regen, diese Stellen klängen nur<br />
in Isolation so grausam eindeutig und entschärften sich vielleicht im Kontext der<br />
ganzen Schrift. Die Lage ist ja ganz verschieden, wenn wir über Tudjman, und<br />
wenn wir über Izetbegovic sprechen. Bei Tudjman rennt man heute wenigstens<br />
ohnehin oft schon offene Türen ein, sagt man, er sei so eine Art Faschist gewesen.<br />
Izetbegovic dagegen ist nach wie vor so etwas wie ein Säulenheiliger, der<br />
gute Multikulti-Onkel in Sarajewo, und der ein islamischer Fundamentalist?,<br />
ganz ausgeschlossen! Daher werde ich als nächstes über seine Islamische Deklaration<br />
ausführlich sprechen.<br />
(erste Version Oktober 2005; letzte Überarbeitung Sept./Okt. 2006)<br />
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