JU-I (Amselfeldrede –Izetbegovic –Tudjman) 1. Ich ... - Labournet
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2. Wir müssen die Dinge auch immer kontextuell und komparativ betrachten. In<br />
der Zeit, da auf dem Amselfeld für ethnische Verständigung gesprochen wurde,<br />
was taten da Izetbegovic und Tudjman?<br />
Izetbegovic wird bald, im Jahr darauf, seine Schrift Islamische Deklaration<br />
(Islamska Declaracija) von 1970 neu auflegen, in der er einen radikalen Panislamismus<br />
predigte: Darin fordert er “the creation of a united Islamic community<br />
from Morocco to Indonesia”[S.5] und statuiert er kategorisch: “There can be<br />
neither peace nor coexistence between the Islamic religion and non-Islamic social<br />
and political institutions”[S.30]. 9 <strong>Ich</strong> weiß nicht, wann in den Kreisen um<br />
Izetbegovic der dieser panislamischen Programmatik konforme Plan entstand, es<br />
müsse eine einheitliche islamische Region von Bosnien über den südserbischen<br />
Sandschak bis in den Kosovo und nach Albanien geschaffen werden, aber daß er<br />
gefaßt wurde, ist nicht serbische Lügenpropaganda: Es gibt dafür einen ganz unverdächtigen<br />
Zeugen, nämlich den britischen General Rose, 1994 Kommandeur<br />
der UNO-Truppen in Bosnien. Er schreibt über den damaligen bosnischen Vizepräsidenten<br />
Ganic:<br />
As the person in charge of the Bosnian Army, Ganic was responsible for implementing the<br />
Government’s strategy designed to drag the US and NATO into the war on the side of Bosnia.<br />
He seemed to be interested neither in peace, nor in the continued suffering of the Bosnian<br />
people. Instead he fed the media the political concept of the “victim state”. He once said that<br />
ultimately Muslims from Bosnia, Sanjak, Kosovo and Albania would form a single political<br />
entity. 10 [Meine Hervorhebung]<br />
Panislamismus, auf den Balkan konkretisiert. Dazu eine Hinzufügung: Wie Mira<br />
Beham berichtet, faßte Izetbegovics Partei SDA auf ihrem letzten Parteikongreß<br />
vor dem Krieg den Beschluß, “Ostbosnien bis zur Drina schnell und massenweise<br />
mit Muslimen zu besiedeln”! 11 Was war das sonst als eine klare Absichtserklärung<br />
zur ethnischen Säuberung Ostbosniens mit dem Ziel der Verwirklichung<br />
dieser geschlossenen islamischen Region, denn diesem Ziel stand die serbische<br />
Bevölkerung Ostbosniens im Wege!<br />
In diesem Zusammenhang möchte ich auch ein Gespräch erwähnen, das 1994<br />
Milovan Djilas in Budapest mit Adil Zulfikarpasic führte, der einem alten bosnischen<br />
Adelsgeschlecht entstammte, während des Zweiten Weltkrieges Partisan<br />
9<br />
<strong>Ich</strong> benutze die englische Übersetzung der 2. Auflage; sie findet sich vollständig auf der Website<br />
‹www.slobodan-milosevic.org ›. –Die große britische Journalistin Nora Beloff schreibt in ihrem posthum<br />
erschienenen Buch Yugoslavia. An Avoidable War, London 1997, angesichts des Extremismus<br />
der Islamischen Deklaration “many observers wondered whether it was indeed his own work or a forgery<br />
intended to disgrace him”[S.98]. Diese Beobachter waren einfach perplex angesichts der Diskrepanz<br />
zwischen dem offiziösen Izetbegovic-Bild in der westlichen Öffentlichkeit und den Inhalten dieses<br />
Manifests.<br />
10<br />
Sir Michael Rose, Fighting for Peace. Lessons from Bosnia, Paperback-Ausgabe London 1999,<br />
S.38.<br />
11<br />
Mira Beham, "Die Medien als Brandstifter", in Klaus Bittermann Hg., Serbien muß sterbien. Wahrheit<br />
und Lüge im jugoslawischen Bürgerkrieg, Berlin ²1994, S.13<strong>1.</strong><br />
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