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Rochade Saarland 11/2004 - Saarländischer Schachverband 1921 eV

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14 Regelkunde<br />

In Sachen Regelkunde: Wie würden Sie entscheiden<br />

Gestellte Fragen bei der<br />

letzten TL-Ausbildung<br />

1. Fall; Die SF Patzhausen erwarten<br />

den SC Pattsetzer zu einem Mannschaftskampf.<br />

Erst kurz vor dem<br />

festgesetzten Spielbeginn öffnet das<br />

Vereinslokal der SF Patzhausen. Die<br />

Spieler von Patzhausen stellen nun<br />

entsetzt fest, dass der Schlüssel zum<br />

Vereinsschrank nicht aufzufinden<br />

ist. Zufällig schaffen sie es, gerade<br />

noch rechtzeitig vor dem Ablauf<br />

einer Stunde, sechs Schachsätze<br />

samt Uhren und sogar Partieformularen<br />

herbeizuschaffen und aufzubauen.<br />

Für acht Sätze reicht es leider<br />

nicht. Wie reagieren Sie als Schiedsrichter?<br />

2. Fall: Beim Jugendmannschaftskampf<br />

der U16 spielen Tim und<br />

Yannick gegeneinander. Tim vergisst<br />

nach seinem Zug die Uhr zu<br />

drücken, woraufhin Yannick abwartet.<br />

Pascal, ein Kamerad von Tim,<br />

fällt dies auf und weist Tim aufsein<br />

Versäumnis hin und Tim betätigt<br />

seine Uhr. Sie als Schiedsrichter<br />

sehen diesen Vorgang. Wie reagieren<br />

Sie?<br />

3. Fall: Im Vereinslokal vom SC<br />

»J'adoube » sind an einem winterlichen<br />

Wettkampftag bereits fünf Partien<br />

zugunsten des SC »J'adoube » entschieden,<br />

drei laufen noch. Plötzlich<br />

fällt die Heizung aus und im Spielsaal<br />

wird es unerträglich kalt. Wie<br />

reagieren Sie als Schiedsrichter?<br />

4. Fall: Der Verein SG Grobpatz<br />

erscheint 25 Minuten zu spät zum<br />

Wettkampf. Heimverein SC Blockade<br />

war<br />

pünktlich, jedoch fehlen ihm zwei<br />

Spieler an Brett 4 mit Weiß und an 7<br />

Schwarz. Der Mannschaftsführer<br />

von Blockade erklärt Ihnen als<br />

Schiedsrichter, dass diese beiden<br />

auch nicht mehr kommen werden.<br />

Um 35 Minuten nach offiziellem<br />

Spielbeginn ist alles geklärt und<br />

bereit. Wie müssen Sie die Uhren<br />

der Bretter 1-3, 5-6 und 8 einstellen?<br />

Wie die des Brettes 4 und wie die<br />

des Brettes 7?<br />

5. Fall: In einer Blitzpartie zieht der<br />

Spieler Gerd seine Dame und gibt<br />

Schach. Nachdem er die Uhr<br />

gedrückt hat, schlägt sein Gegner<br />

Hans mit seinem Läufer Gerd's<br />

König, der aufgrund des vorangegangenen<br />

Damenzuges nun im<br />

Schach stand. Danach drückt er<br />

seine Uhr und reklamiert bei Ihnen<br />

als Schiedsrichter auf Gewinn<br />

wegen »unmöglichem Zug". Gerd<br />

seinerseits reklamiert aber nun ebenfalls<br />

bei Ihnen »unmöglicher Zug",<br />

weil Hans ja im Schach durch seine<br />

Dame stehe. Wie entscheiden Sie?<br />

6. Fall: Tinnes und Schäl spielen die<br />

entscheidende Partie in einem<br />

Mannschaftskampf zwischen Adorf<br />

und Bedorf. Es steht 3,5:3,5. Die<br />

Partie befindet sich im 59. Zug. Tinnes<br />

hat noch 20 Sekunden Restbedenkzeit,<br />

Schäl noch ca. l Minute.<br />

Sie als Schiedsrichter beobachten<br />

die Partie. Im 60. Zug wirft Schäl in<br />

Hektik eine Figur von Tinnes um,<br />

die daraufhin zu Boden fällt. Schäl<br />

drückt seine Uhr, um den Zug abzuschließen.<br />

Tinnes bückt sich, um die<br />

Figur aufzuheben und wieder korrekt<br />

aufzustellen. Dabei fallt sein<br />

Blättchen und Schäl reklamiert auf<br />

Gewinn. Wie entscheiden Sie?<br />

7. Fall: Die Spieler Fritz und Klaus<br />

spielen eine Turnierpartie. Diese<br />

befindet sich in der Endspurtphase.<br />

Klaus verbleiben noch ca. 10 Sekunden,<br />

Fritz etwa 3 Minuten.<br />

Fritz, am Zug, zieht seinen Turm,<br />

drückt seine Uhr, schaut auf die Uhr<br />

und reklamiert Blättchen. Klaus,<br />

völlig erschreckt, hält die Uhr an<br />

und erklärt, dass er aufgibt. Sie stehen<br />

als Schiedsrichter am Brett und<br />

sehen, dass das Blättchen von Klaus<br />

noch gar nicht gefallen ist. Wie entscheiden<br />

Sie?<br />

8. Fall: Skizzieren Sie kurz die Aufgaben<br />

eines Schiedsrichters, der als<br />

Wettkampfleiter eines Mannschaftskampfes<br />

zum Einsatz kommt. Geben Sie<br />

diese in einer möglichst sinnvollen<br />

Reihenfolge an!<br />

9. Fall: Herr Clever hat eine klare<br />

Gewinnstellung auf dem Brett bei<br />

einem Mannschaftskampf, als er per<br />

Notruf zu einem Einsatz als Notarzt<br />

gerufen wird, so dass er den Spielort<br />

nun verlassen muss. Sein Gegner<br />

Smart lehnt aber dummerweise ab,<br />

deshalb jetzt das ihm von Clever<br />

angebotene Remis zu machen, weil<br />

er glaubt, er habe selber noch genügend<br />

Gewinnchancen, zumal der<br />

Ausgang des Mannschaftskampfes<br />

äußerst wichtig sei. Herr Clever, am<br />

Zug, verlässt daraufhin mit dem Einverständnis<br />

des Schiedsrichters den<br />

Spielort, um zum Notfall zu fahren.<br />

Ca. eine Stunde später erscheint er<br />

wieder und möchte weiterspielen,<br />

weil er noch ca .10 Minuten Restbedenkzeit<br />

auf der Uhr hat. Herr Smart<br />

lehnt dies ab, weil Herr Clever<br />

unzulässigerweise den Spielort verlassen<br />

habe und damit gegen die<br />

FIDE-Regeln verstoßen habe. Herr<br />

Clever lässt deshalb verärgert seine<br />

Uhr bis 2 Minuten vor Ende seiner<br />

Zeit laufen und begibt sich dann<br />

zum Schiedsrichter, um Remis<br />

wegen klarer Gewinnstellung gemäß<br />

FIDE-Regeln zu reklamieren. Wie<br />

beurteilen Sie das Verhalten der<br />

Spieler Clever und Smart sowie das<br />

des Schiedsrichters und wie würden<br />

Sie entscheiden?<br />

10. Fall: Beim Spiel Süddorf gegen<br />

Norddorf entscheidet der Schiedsrichter<br />

in einem strittigen Fall<br />

zugunsten des Spielers Müller aus<br />

Süddorf, woraufhin dieser mit einer<br />

klaren Gewinnstellung weiterspielen<br />

kann. Sein Gegner Meyer ist damit<br />

nicht einverstanden und legt Protest<br />

gegen die Entscheidung ein. Des<br />

weiteren weigert er sich, die Partie<br />

nach dieser strittigen Entscheidung<br />

fortzusetzen mit dem Hinweis, das<br />

Ergebnis seines Protestes müsse<br />

zunächst abgewartet werden.<br />

Beschreiben Sie die korrekte Vorgehensweise<br />

des Schiedsrichters im<br />

Protestfall. Wie würden Sie über die<br />

Fortsetzung der Partie entscheiden?<br />

<strong>11</strong>. Fall: Die Schachfreunde der SG<br />

Blitzbauer haben die Mannschaft<br />

des SC <strong>Rochade</strong> zu Gast.<br />

Nachdem die beiden Mannschaftsführer<br />

ihre Mannschaftsaufstellungen<br />

abgegeben haben, begrüßt der<br />

Schiedsrichter die beiden Teams und<br />

lässt den Kampf beginnen. Nachdem<br />

die erste Partie nach ca. 2 Stunden<br />

vorbei ist, bemerkt der Mannschaftsführer<br />

von SC <strong>Rochade</strong>, dass sich<br />

die Spieler an die falschen Bretter<br />

gesetzt haben und nicht die vorgesehenen<br />

Paarungen entstanden sind.<br />

Daraufhin beschwert er sich beim<br />

Schiedsrichter und fordert eine<br />

Neuansetzung aller Partien mit den<br />

berichtigten Paarungen. Wie beurteilen<br />

Sie die Situation und wie würden<br />

Sie nun verfahren?<br />

12. Fall: In der Einzehnmeisterschaft<br />

kommt es zu einem spannenden<br />

Finale im Titelkampf. In der<br />

heißen<br />

Zeitnotphase der Partie sind Sie als<br />

Schiedsrichter am Brett und schreiben<br />

mit. Beide Spieler brauchen<br />

noch 16 Züge, um die erforderliche<br />

Zugzahl zu erfüllen. Die Züge werden<br />

plötzlich so schnell ausgeführt,<br />

dass ein Mitschreiben nicht mehr<br />

möglich ist. Plötzlich reklamiert<br />

einer der Spieler noch in der Zeitnotphase<br />

Remis durch dreifache<br />

Stellungswiederholung und hält<br />

sofort die Uhr an. Wie reagieren und<br />

entscheiden Sie?<br />

13. Fall: Der Verein SG Blockade<br />

erscheint 15 Minuten zu spät zum<br />

Wettkampf. Heimverein SC Patzhausen<br />

baut noch die erforderlichen<br />

Spielsätze komplett auf. Währenddessen<br />

regeln die beiden Mannschaftsführer<br />

ihre Aufstellungen und<br />

geben diese ab. Ca. 25 Minuten nach<br />

offiziellem Spielbeginn können die<br />

Spieler Platz nehmen. Bei Blockade<br />

sind die Spieler der Bretter 3 und 6<br />

noch nicht anwesend. Wie müssen<br />

die Uhren der Bretter jeweils eingestellt<br />

werden?<br />

14. Fall: In einer Schnellschachpartie<br />

möchte der Spieler Fritz die<br />

kurze <strong>Rochade</strong> ausführen, stellt aber<br />

fest, dass sein König von Anfang an<br />

mit der Dame vertauscht war. Deshalb<br />

führt er statt einer kurzen eben<br />

die lange <strong>Rochade</strong> in diese Richtung<br />

aus. Sein Gegner Horst äußert dage-<br />

gen Bedenken, ob diese Verfahrensweise<br />

rechtens sei, verzichtet aber<br />

auf eine Reklamation beim Schiedsrichter.<br />

Clever hat er nämlich entdeckt,<br />

dass die lange <strong>Rochade</strong><br />

eigentlich gar nicht erlaubt wäre,<br />

weil Fritz seinen König durch ein<br />

schachbedrohtes Feld gezogen hat,<br />

aber er in 3 Zügen durch diesen<br />

Fehlgriff mattsetzen kann. Demzufolge<br />

zieht er den e entsprechenden<br />

Zug zum Mattangriff. Fritz stellt nun<br />

erschreckt fest, dass er matt wird<br />

und möchte nun seine <strong>Rochade</strong><br />

zurücknehmen. Horst ist aber der<br />

Meinung, dass Fritz dazu nicht das<br />

Recht hat und lehnt die Rücknahme<br />

ab. Fritz reklamiert nun bei Ihnen<br />

und wirft Ihnen Untätigkeit vor. Wie<br />

reagieren und verfahren Sie in diesem<br />

Fall?<br />

15. Fall: Im letzten Spiel der Saison<br />

geht es für die SF Zocker um den<br />

Abstieg aus der Grobpatzliga.<br />

Beeindruckenderweise erreichen sie<br />

recht schnell 4 Brettpunkte und<br />

haben somit ein Unentschieden in<br />

der Tasche. Benötigt wird jedoch ein<br />

Mannschaftssieg. Es laufen noch<br />

zwei Partien. Plötzlich wird ein<br />

Spieler von SF Zocker bei Ihnen<br />

vorstellig und behauptet, sein Gegner<br />

habe eine Zugfolge mit einem<br />

Mannschaftskameraden abgesprochen,<br />

die diesen auf die Siegerstraße<br />

führe. Er fordert von Ihnen eine entsprechende<br />

Bestrafung durch Aberkennung<br />

der Partie. In der Tat hat<br />

der Zug seines Gegners eine schöne<br />

und wohl erfolgreiche Kombination<br />

eingeleitet. Die andere noch laufende<br />

Partie wird wahrscheinlich für<br />

die Zocker verloren gehen. Wie entscheiden<br />

Sie?<br />

16. Fall: In einem Jugend-Schnellschachturnier<br />

spielen die beiden 12jährigen<br />

Dennis und Marvin gegeneinander<br />

Dennis besitzt noch einen Turm und<br />

einen Springer, Marvin lediglich seinen<br />

König. Recht umständlich versucht<br />

sich Dennis nun in einer Mattführung<br />

und lässt den König immer<br />

wieder entwischen. Nach ca. 80<br />

Zügen ruft einer der anwesenden<br />

Zuschauer, der Schiedsrichter sei<br />

eine Pappnase und solle endlich das<br />

Spiel für Remis erklären, weil der<br />

eine offensichtlich zu unfähig sei.<br />

Daraufhin belehrt er Marvin noch<br />

schnell, dass er Remis entsprechend<br />

der 50-Züge-Regel reklamieren<br />

könne. Dies tut Marvin denn auch.<br />

Wie beurteilen Sie die Situation und<br />

das Verhalten der Akteure? Welche<br />

Entscheidung treffen Sie?<br />

Verfasser: Wolfgang Bender<br />

Wie legt Ihr die<br />

Regeln aus?<br />

Liebe Leserinnen und Leser, in<br />

einem Leserbrief könnt Ihr selbst<br />

zu den 16 Fällen entscheiden.<br />

Bitte an:BeyerGablenz@aol.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

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