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Natur chen in Gruppen, Kohorten genannt, bereithalten, um zeitlich versetzt, quasi in Schüben, ihr „Laichgeschäft zu eröffnen“ und die frischen Tümpel aufzusuchen. Weil sie häufig Neuland betritt, zeigt die Kreuzkröte auch nicht die typische Laichplatztreue wie Erdkröten, die in spektakulären Massenwanderungen jedes Jahr auf gleichen Wegen das angestammte Geburtsgewässer ansteuern. Die Kreuzkröte dagegen laicht vergleichsweise unauffällig. An so 12 September 2011 mancher Regenpfütze, die sich Kreuzkröten aussuchen, würde man kaum mit Kaulquappen rechnen. Wenn solche Pfützen und Tümpel an gewohnten Stellen wegfallen, an anderer Stelle neu entstehen oder gar ganze Grubengelände, wo sich Kreuzkröten angesiedelt haben, wieder verfüllt werden, sind Ortungs- und Orientierungssinn der Überlebenden gefordert. Männchen können sich nicht nur mit Hilfe ihrer Augen orientieren. Sie wittern ihre Laich- gewässer auch über große Distanzen mithilfe ihrer feinen Nase. Mit innerem Kompaß Desweiteren haben Versuche zur Orientierung während der Laichzeit ergeben, daß sich Kreuzkröten-Männchen auch anhand des Magnetfeldes der Erde orientieren können. Die Tierchen meistern mit diesem körpereigenen Navigationssystem nicht nur die Fernorientierung zum Laichen, sondern auch die Nahorientierung zum Fressen und finden so geeignete Überwinterungsquartiere. Haben Männchen im Sommer erst einmal Laichgewässer ausfindig gemacht, leiten ihre Rufchöre die Weibchen auch über größere Entfernungen zu den attraktiven Partnern und besten Gewässern. Diese Arbeitsteilung ist sicherlich von Vorteil für das harte Leben am Limit. • Ulrich Sander
Lukrativer Umzug Wer für den Job weit pendeln oder sogar umziehen muß, darf mit Unterstützung von Vater Staat rechnen. Auch unter steuerlichen Gesichtspunkten sollte man daher sorgfältig abwägen, ob man umzieht oder lieber pendelt. Franz Maier ist bei seinem Arbeitgeber in Bonn beschäftigt. Er ist geschieden, seine zwei Kinder leben bei der Mutter, zweimal monatlich kommen die Kinder für das Wochenende zu ihm zu Besuch. Würde Herr Maier nun beispielsweise nach Berlin wechseln, könnte er möglicherweise Aufwendungen für eine doppelte Haushaltsführung geltend machen. Dazu muß er zunächst einmal seinen Hausstand in Bonn beibehalten. Dieser kann zum Beispiel angemietet sein oder im Eigentum des Steuerpflichtigen stehen, und es muß in ihm ein Haushalt unterhalten werden. Die zweite Voraussetzung, nämlich der Hausstand als Lebensmittelpunkt, ist schon dann gegeben, wenn er den Ort mindestens zweimal im Monat aufsucht. Darüber hinaus muß der zweite Haushalt – in diesem Fall also eine Wohnung in Berlin – berufsbedingt begründet sein – etwa bei einem Wechsel des Arbeitsplatzes oder einer Versetzung an einen anderen Ort. Seit einem Urteil des Bundesfinanzhofs aus dem Jahr 2009 (Az. VI R 23/07) ist es sogar ausreichend, wenn der Steuerpflichtige aus privaten Gründen vom Beschäftigungsort wegzieht, am Beschäftigungsort einen zweiten Haushalt begründet oder den alten Wohnsitz zusätzlich beibehält. Hotelzimmer genügt Die Zweitwohnung am Beschäftigungsort kann eine beliebige Unterkunft sein, es genügt auch ein Hotelzimmer. Sind die Voraussetzungen gegeben, kann der Betroffene Fahrtkosten für die Heimfahrten (im Regelfall höchstens einmal wöchentlich) mit 30 Cent pro Entfernungskilometer geltend machen. Dazu kommen Verpflegungsmehraufwendungen am neuen Beschäftigungsort für maximal die ersten drei Monate nach dem Umzug. Diese entsprechen den Pauschbeträgen bei Dienstreisen. Miete und Betriebskosten der Zweitwohnung kann der Arbeitnehmer zusätzlich in voller Höhe vom zu versteuerndem Einkommen abziehen, solange sich diese in einem angemessenen Rahmen bewegen. Eine zeitliche Begrenzung gibt es nicht. Angesichts der Tatsache, daß auch Maklerkosten, Aufwendungen für die Einrichtung und die Reinigung der Zweitwohnung sowie die mögliche Zweitwohnungssteuer absetzbar sind, kommen für Herrn Maier und Arbeitnehmer in vergleichbarer Situation durchaus beträchtliche Summen zusammen. Wer öfter als einmal wöchentlich zu seinem auswärts gelegenen Lebensmittelpunkt fährt, kann anstelle der tatsächlichen Kosten für die doppelte Haushaltsführung die Kosten sämtlicher „Familienheimfahrten“ geltend machen. Al- lerdings kann man sich nur einmal im Verlauf einer doppelten Haushaltsführung für die eine oder andere Variante entscheiden. 30 Cent pro Kilometer Die Fahrten von der Zweitwohnung zum Arbeitsplatz und zurück sind neben den Aufwendungen für die doppelte Haushaltsführung absetzbar. Egal, ob man diese Strecke zu Fuß, mit dem Rad, dem PKW oder mit Bus und Warum nicht das Finanzamt an den Umzugskosten beteiligen? Bahn zurück legt, können pauschal 30 Cent pro Entfernungskilometer und Anzahl der Arbeitstage angesetzt werden. Grundsätz- Ihr Geld lich gilt dabei die kürzeste Verbindung zwischen Wohnung und Arbeitsplatz, doch wenn eine längere Strecke deutlich schneller beziehungsweise störungsfreier ist, akzeptiert das Finanzamt auch diesen Weg. Die Entfernungspauschale gilt für Fahrten mit dem eigenen Fahrzeug. Das eigene Fahrzeug ist dabei auch das gemietete oder geleaste oder das vom Arbeitgeber oder Dritten überlassene. Mit der Pauschale sind alle Kosten für den laufenden Betrieb des Fahrzeuges abgegolten. Zusätzlich als Werbungskosten absetzbar sind Aufwendungen, die im Zusammenhang mit einem Unfall entstanden sind, wenn sich dieser Unfall auf dem Arbeitsweg ereignet hat. Dazu gehören nicht nur Kosten für die Beseitigung von Schäden am eigenen Fahrzeug, die nicht von Versicherungen erstattet werden, sondern zum Beispiel auch Sachverständigen- und Rechtsanwalts- und Mietwagenkosten sowie die Selbstbeteiligung bei Inanspruchnahme der Vollkaskoversicherung. Eine Höchstgrenze hinsichtlich der Absetzbarkeit für diese Kosten besteht nicht – Glück im Unglück für Pechvögel. • Rechtsanwalt Christof Ankele sunda-rechtsanwaeltebad-honnef.de September 2011 13
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