3D Musketiere Nachrichten für Filmschaffende - tolle-rolle.info
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Die zugkräftigen<br />
Namen stecken<br />
in den Neben -<br />
<strong>rolle</strong>n. Orlando<br />
Bloom etwa. Bei<br />
der Presse -<br />
konferenz in<br />
München ver -<br />
gaßen manche<br />
Journalisten vor<br />
Begeisterung,<br />
warum sie da<br />
waren, und baten<br />
lieber um Fan -<br />
fotos und Autogramme.<br />
Links<br />
hinten wartet<br />
Torsten Koch,<br />
Geschäftsführer<br />
<strong>für</strong> Marketing<br />
und Verleih bei<br />
der Constantin.<br />
222 | 09. September 2010 Die drei <strong>Musketiere</strong> in <strong>3D</strong><br />
Auch in Bamberg wird irgendwann<br />
die anscheinend unvermeidliche Frage<br />
gestellt, ob Herr Bloom denn auch<br />
komme. Groß die Enttäuschung, daß es<br />
nicht so ist. Und nach den anderen,<br />
Milla Jovovich als böse M’lady de Winter<br />
noch ausgenommen, schon gar<br />
nicht. Dabei sind da zwei zu sehen, die<br />
die Erwartungen an den Film plötzlich<br />
steigern: Mads Mikkelsen als Rochefort<br />
und Christoph Waltz als Richelieu; sicherlich<br />
zwei der zur Zeit größten europäischen<br />
Schauspieler.<br />
Denn, das will Kulzer noch einmal<br />
betont wissen: Dies sei kein amerikanischer<br />
Film, wie oft geschrieben wurde,<br />
sondern eine europäische Koproduktion.<br />
Wobei man selbst das offene<br />
Selbstbewußtsein noch ein bißchen<br />
weiter zurechtrücken kann: Der britische<br />
Koproduktionspartner Impact<br />
Pictures ist eine Tochtergesellschaft der<br />
Constantin.<br />
Foto: Constantin<br />
Die erste Woche in Bamberg ist nur<br />
der Auftakt einer Tour durch Bayern,<br />
das weitere »Originalschauplätze«<br />
Frankreichs und anderer Länder bietet:<br />
In Pommersfelden erscheint der Herzog<br />
von Buckingham, der Blick vom<br />
Dom über Bamberg wird mittels<br />
Greenscreen und VFX-Bearbeitung<br />
zum Hafen von Calais, Würzburgs Residenz<br />
zum Louvre, Burghausen zur Gascogne,<br />
Schloß Schleißheim zum venezianischen<br />
Dogenpalast und überhaupt<br />
ganz München zu Venedig. Kulzer<br />
hebt hier Bernd Lepel (Die Päpstin,<br />
Der Untergang) hervor. Der Szenenbildner<br />
ist zwar nicht mit dieser Produktion<br />
betraut, habe ihm aber etliche<br />
der Drehorte erst vorgestellt.<br />
Der Dreh sei »eine der bisher aufwendigsten<br />
On-Locationen-Produk tionen<br />
in Europa überhaupt« wirbt die Constantin<br />
im vorläufigen Presseheft –<br />
auch <strong>für</strong> den Filmstandort Bayern, der<br />
das gebrauchen kann: Produktionen<br />
aus dem Ausland lockt es dank großzügiger<br />
Standortpolitik in letzter Zeit eher<br />
in die Studios von Babelsberg vor Berlin.<br />
Wohl auch deshalb gab es Dreh -<br />
genehmigungen <strong>für</strong> Herrenchiemsee<br />
und die Grüne Galerie der Münchner<br />
Residenz, die normalerweise nur<br />
schwer zu bekommen sind. Wenn überhaupt.<br />
Wobei man sich allerdings kurz<br />
fragen darf, als was denn eigentlich<br />
Herrenchiemsee herhalten wird. Das<br />
Schloß ließ Ludwig II. nach dem Vorbild<br />
von Versailles erbauen – das aber<br />
erhielt diese Form erst gut ein halbes<br />
Jahrhundert nach der Zeit der <strong>Musketiere</strong>.<br />
Andererseits, viele der »echten Originale«<br />
seien auch gar nicht mehr zu verwenden,<br />
gibt Kulzer zu bedenken –<br />
man denke nur an den Louvre in Paris<br />
mit seiner modernen Glaspyramide im<br />
Hof. Und allzu genau muß man es wohl<br />
auch gar nicht nehmen. Kulzer liegt an<br />
einer modernen Aufbereitung des Stoffes,<br />
das sei auch die Botschaft des Romans:<br />
Der Junge vom Lande, der die<br />
altgedienten <strong>Musketiere</strong> wieder wachrüttelt<br />
– »die jungen Leute verkörpern<br />
die Aufbruchstimmung«, interpretiert<br />
der Produzent die Geschichte zielgruppengerecht.<br />
Ohnehin seien die Helden<br />
der Geschichte mit ihrer Mission ja<br />
eher Geheimagenten als <strong>Musketiere</strong>, so<br />
eine Art »James Bond im 17. Jahrhundert.«<br />
Am Ende, <strong>für</strong>s letzte Drittel der 13<br />
Drehwochen, wird es freilich auch die<br />
Geheimagenten aus Bayern nach Preußen<br />
ziehen. Die Bavaria sei bei der Vorbereitung<br />
sehr hilfreich gewesen, sagt<br />
Kulzer, die Stunt-Proben liefen dort.<br />
Aber der Schlußkampf paßte nun mal<br />
nur in die Marlene-Dietrich-Halle – nur<br />
sie biete die nötigen Dimensionen.<br />
Peter Hartig<br />
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