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1. Dezember - N-QR

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Der Krimi im Leeraner<br />

10<br />

Jeden Monat im LEERANER: Krimi-Kurzgeschichten von Peter Gerdes<br />

W S L<br />

WIR SPIELEN DAS SPIEL DER LIEBE<br />

Fortsetzung aus November.<br />

Der Mann mit dem auberginefarbenen<br />

Pullover tänzelte jetzt vor<br />

ihnen herum, bis an die Augäpfel<br />

vollgepumpt mit Adrenalin, und<br />

schien ernsthaft zu erwägen, sich<br />

auf die beiden Männer zu stürzen,<br />

die sich ihm da in den Weg<br />

stellten. Auch Stahnke begann zu<br />

tänzeln, als wollte er einen Ausfall<br />

in Richtung Pistole machen,<br />

entschied sich angesichts der wild<br />

schwingenden Klinge aber dagegen<br />

und machte stattdessen einen<br />

plötzlichen Sprung Richtung<br />

Ausgang. Nicht um zu fl üchten,<br />

sondern um eine Flucht zu verhindern.<br />

Backe war immer noch hinter seinem Tisch eingekeilt.<br />

Als er ihn umwarf, stürzte der Messerstecher an ihm<br />

vorbei in den hinteren Teil des Lokals. Er will durch<br />

die Küche, dachte Backe. Oder durch eins der Fenster.<br />

Aber so war es nicht. Es war viel schlimmer. Der<br />

kleine Mann rannte zwischen Theke und Tischen hindurch,<br />

packte Sina, die inzwischen ebenfalls aufgestanden<br />

war, warf dabei den Stuhl mit der Puppe um,<br />

drückte Sina die blutige Klinge des Butterfl y-Messers<br />

an den Hals und hielt sie wie einen Schild vor sich. Backe<br />

und Stahnke tauschten einen schnellen Blick und<br />

blieben reglos stehen.<br />

Der Losbuden-Mann hielt seinen linken Arm um Sinas<br />

Taille geschlungen und drängte sie in Richtung Ausgang,<br />

auf Stahnke zu. Sina schrie, wand und wehrte<br />

sich. Schon war ihr Hals rot von Blut. Von fremdem<br />

Blut oder bereits von eigenem? Stahnke stand geduckt<br />

und hielt die Arme ausgebreitet wie ein Eishockeytorwart,<br />

schien aber unschlüssig. Alle Augen waren auf<br />

ihn gerichtet. In diesem Moment<br />

wurde die Klotür von innen aufgestoßen,<br />

und eine struppige Gestalt,<br />

die stark an Joe Cocker erinnerte,<br />

blickte erstaunt in die Runde. Das<br />

Türblatt schwang wuchtig nach<br />

außen, traf die am Boden liegende<br />

Waffe und ließ sie wie einen Puck<br />

über die Kacheln schlittern – genau<br />

auf Backe zu. Der ging in die<br />

Knie und griff zu. Die drei an der<br />

Tür schienen nichts bemerkt zu<br />

haben und alle anderen Gäste waren<br />

vollauf damit beschäftigt, hinter<br />

ihren Tischen in Deckung zu<br />

bleiben. Freies Schussfeld, dachte<br />

Backe.<br />

Bedenken hatte er keine. Wer Geiseln<br />

nahm, brauchte nicht auf Gnade zu hoffen. Jedenfalls<br />

nicht auf seine. Noch nie hatte Backe einen Menschen<br />

getötet, aber jetzt, jetzt würde er es tun. Backe<br />

hielt viel davon, jeden mit seinem Leben machen zu<br />

lassen, was er wollte. Das galt für die Sängerin, die da<br />

hinten auf dem Boden lag und verbluten würde, wenn<br />

hier nicht in den nächsten Minuten etwas passierte,<br />

und es galt für Sina. Sogar für Stahnke. Für den Kerl<br />

da mit dem blutigen Messer aber galt es nicht mehr.<br />

Die Walther lag gut in der Hand. Sieben Meter Entfernung,<br />

kein Problem. Anvisieren, Druckpunkt nehmen.<br />

Wenn Sina nur stillhalten würde. Das tat sie aber nicht.<br />

Sie kämpfte, fuchtelte mit den Armen, drehte Kopf und<br />

Oberkörper hin und her. Der Mann hinter ihr war nicht<br />

größer als sie, immer wieder wurde sein Kopf von Sinas<br />

verdeckt. Ein Schuss war riskant, viel zu riskant.<br />

Dann fi el es Backe wieder ein. Vorsichtig nestelte er<br />

das Ding mit der linken Hand aus seiner Tasche und<br />

hob es an den Mund. Ein durchdringendes Heulen ertönte.<br />

Sina hielt sich die Ohren zu und zog den Kopf<br />

ein. Backe krümmte den Zeigefi nger. Ende.<br />

Orthopädie im Gleichgewicht<br />

Beckenwaage<br />

Prof. Dr. D. Bettin<br />

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

Orthopädische Chirurgie, Kinderorthopädie, Rheumatologie<br />

und Schmerztherapie, Sportmedizin, Physikalische Therapie<br />

und Rehabilitation, Chirotherapie und Ultraschall<br />

26789 Leer, Mühlenstr. 122 (Nähe Bahnhof)<br />

Terminvergabe: Mo.-Fr. 8:30 Uhr - 12:00 Uhr, Di. 13:30 Uhr - 16:30 Uhr<br />

Telefon 04 91 - 4 54 25 95

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