1. Dezember - N-QR

vorzuführen, das deshalb auch
als „Lichtspiele Jheringsfehn“ bekannt
war. „Mein Opa legte Wert
auf Ruhe und Ordnung. Wenn
es ihm zu laut im Kino war, rief
er rein, das Publikum möge sich
ruhig verhalten, sonst würde er
den Ton abstellen“, erinnert sich
sein Enkel gleichen namens. So
geschah es mehrfach. Nachmittags
gab es Kinder- und Jugendvorstellungen,
abends wurden
Filme für Erwachsene gespielt.
Frühe Kinohelden wie „Fuzzi“
oder „Dick und Doof“ fl immerten
ebenso über die Leinwand wie
„Winnetou“ und andere Karl-
May-Helden. „Als ‚Helga’ und andere
Aufklärungsfi lme gezeigt
wurden, war das Kino rappelvoll“,
sagt der Enkel. Danach sei der
Besuch schlagartig zurückgegangen,
sicher auch, weil sich das
Fernsehen inzwischen durchgesetzt
hatte.
Kurzzeitig hatte der Großvater
wegen der Filmvorführung Ärger
mit dem Pastor des Ortes. Der
Geistliche hatte den Konfi tje-
Unterricht für die Kinder zeitlich
so auf den Sonntagnachmittag
gelegt, dass die Mädchen und
Jungs die Jugendvorstellung in
den „Lichtspielen“ nicht besuchen
konnten. Deshalb habe der
Opa die Anfangszeit bald verlegt,
so der Enkel weiter.
Kinovorführung und Tanz fanden
im selben Saal statt. Um
den Umbau leicht bewerkstelligen
zu können, war der Saal zur
Kino-Uhrzeit mit Klappstühlen
Theaterstr. 2
26721 Emden
Telefon: 04921-396000
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bestückt. War der letzte Film zu
Ende, haben die Gäste geholfen,
die Stühle zu entfernen, Tische
aufzustellen und den Saal für
den Tanzabend vorzubereiten.
„Das war ein eingespieltes Team,
so dass es nach dem Kino nahtlos
zum Tanz übergehen konnte.“
Die Leinwand verschwand hinter
einem Vorhang, der elektrisch
zugezogen wurde. „Das war damals
nicht selbstverständlich.
Die elektromechanische Vorrichtung
hat mein Vater Willy Janßen
selbst gemacht.“
Verfügte der Saal bei Bohle Janßen
anfangs „nur“ über für damalige
Verhältnisse beachtliche
350 Sitzplätze, wurde er später
auf 480 Plätze erweitert. „500
bis 600 Gäste waren immer da“,
sagt Bohle Janßen. Während die
Jugendlichen in den Nachkriegs-
Musiklegenden
Die „Blue Band“ war mehr als zehn Jahre Hauskapelle bei „Bohle Janßen“.
Die Musiker hatten immer die aktuellen Hits drauf. Diese Aufnahme
zeigt sie in der Besetzung (v. l.) „Mady“, Helmut Ambrosy, Heinz Lux,
Heinz Hobbiebrunken und Albertus Janssen.
GESCHENK
TIPP!
Verwöhngutscheine der Friesentherme
jahren meist zu Fuß oder mit
dem Rad kamen und sich bis um
1950 über einen Sandweg zur
Gaststätte vorkämpften, machte
sich der wirtschaftliche Aufschwung
auch in Jheringsfehn
bald in einer steigenden Zahl
von Autos bemerkbar, die auf
dem kleinen Parkplatz und an der
Straße parkten. „Vater hat später
den Garten in einen Parkplatz
verwandelt, dennoch reichte der
Platz vorne und hinten nicht“. An
der Straße bildete sich eine lange
Schlange parkender Pkw, sehr
zum Verdruss der Polizei. An den
Saal selbst hat der Sohn nicht
die besten Erinnerungen. „Es war
stickig, es gab keine Lüftung, und
im Sommer wurde es teilweise
unerträglich heiß“. Dem Besuch
habe dies keinen Abbruch getan.
„Die Menschen hatten ja kaum
Alternativen.“ heg
Öffnungszeiten:
Saunaparadies
Mo*-Do 10:00-22:00 Uhr
Fr-Sa 10:00-23:00 Uhr
So 10:00-22:00 Uhr
Wellnessparadies
Täglich 12:00-20:00 Uhr
Badeparadies
Mo** 10:00-15:00 Uhr
Di-So 10:00-21:00 Uhr
* Montags Damensauna ganztägig,
ausgenommen in den Schulferien
und an Feiertagen.
** In den Schulferien und an Feiertagen
10:00 -21:00 Uhr.
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