19.01.2013 Aufrufe

1. Dezember - N-QR

1. Dezember - N-QR

1. Dezember - N-QR

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die fußballverrücktesten Menschen<br />

sind vielleicht die, die ihre<br />

Leidenschaft fernab der großen<br />

Öffentlichkeit leben. Der Leeraner<br />

Helmut Borgmann ist einer<br />

von ihnen. Seit über 40 Jahren ist<br />

Borgmann bereits als Fußballtrainer<br />

tätig – vor allem im Jugend-<br />

und Schulfußball. „Die Begeisterung,<br />

welche die Jugendlichen<br />

für den Fußball mitbringen, fasziniert<br />

mich. Es ist großartig, wenn<br />

man sich gemeinsame Ziele setzt<br />

und dafür kämpft. Das schweißt<br />

zusammen“, sagt der 59-Jährige.<br />

Doch seine Teams haben sich<br />

nicht nur Ziele gesetzt, sondern<br />

diese meistens auch erreicht.<br />

Besonders erfolgreich war Helmut<br />

Borgmann mit seinen Schulfußball-Mannschaften.<br />

2008<br />

gewann sein Mädchenteam des<br />

Teletta-Groß-Gymnasiums (TGG)<br />

den niedersächsischen Landesentscheid<br />

und nahm daraufhin<br />

an den Deutschen Meisterschaften<br />

im Schulfußball teil. Zwei<br />

Jahre zuvor war Borgmann dieses<br />

Kunststück bereits mit seiner<br />

Jungs-Mannschaft gelungen.<br />

„Das war großartig. Wir waren<br />

die besten Schulfußballteams in<br />

Niedersachsen. Die Reisen zu den<br />

Deutschen Meisterschaften bleiben<br />

in besonderer Erinnerung.<br />

Mit den Mädchen waren wir im<br />

Europapark Rust untergebracht.<br />

Mit den Jungs ging die Fahrt<br />

nach Berlin.“<br />

Sein Engagement rund um den<br />

Schulfußball brachte dem Leera-<br />

Borgmanns Fußball macht Schule<br />

ner 2008 sogar eine besondere<br />

Ehrung ein: Helmut Borgmann<br />

erhielt den DFB-Ehrenamtspreis.<br />

Ausgezeichnet wurde er für seine<br />

Leitung des Projektes „Leistungsorientiertes<br />

Fußballspielen in der<br />

Schule“. Doch der Preis darf auch<br />

als Ehrung für jahrzehntelangen<br />

ehrenamtlichen Einsatz im<br />

Fußballbereich gesehen werden.<br />

Zwanzig Jahre war der Studienrat<br />

als Kreisauswahltrainer tätig.<br />

Zuletzt fungierte er außerdem<br />

als Lehrwart des Fußball-Kreises<br />

Leer. Doch das Engagement dort<br />

endete nach Meinungsverschiedenheiten<br />

mit der Führung des<br />

Fußballkreises. „Ich fi nde es immer<br />

noch schade, dass das so gelaufen<br />

ist. Aber ich kann mich mit<br />

diesem Funktionärsdenken nicht<br />

anfreunden. Deswegen war es<br />

besser, dass ich aufgehört habe“,<br />

sagt Helmut Borgmann.<br />

Seit 1978 lebt Borgmann inzwischen<br />

in Leer. „Der Liebe wegen“<br />

ist der Ibbenbürener nach Ostfriesland<br />

gekommen. In seiner<br />

Heimat hatte er unter anderem<br />

bei seinem Stammverein SV Cheruskia<br />

Laggenbeck für Aufsehen<br />

gesorgt. Der Lehrer spielte in der<br />

Bezirksliga und Bezirksoberliga.<br />

Als er nach Ostfriesland kam,<br />

macht Borgmann sich auch hier<br />

schnell einen Namen. Von 1978<br />

bis 1981 feierte er mit dem VfR<br />

Heisfelde Erfolge als Spielertrainer.<br />

Es folgte eine Zeit als Spielertrainer<br />

bei Grün-Weiß Firrel, ehe<br />

Der NFV-Vizepräsident Ferdinand Dunker (links) und der Ehrenamtsbeauftragte<br />

für Weser-Ems, Hubert Börger, überreichten den DFB-Ehrenamtspreis<br />

an Helmut Borgmann (Mitte).<br />

ihn 1983 ein Kreuzbandriss ausbremste.<br />

Sport<br />

Danach widmete sich der Trainer-<br />

B-Lizenz-Inhaber dem Training<br />

des Fußball-Nachwuchses. Zunächst<br />

in Heisfelde, später auch<br />

beim VfL Germania Leer, wo er in<br />

den 1990er Jahren die A-Jugend<br />

und die B-Jugend trainierte. Am<br />

VfL hängt nach wie vor sein Herz.<br />

Borgmann ist Germania-Mitglied<br />

und fi ebert bei fast jedem Spiel<br />

der ersten Mannschaft im Stadion<br />

mit. „Richtig zu schätzen weiß<br />

man den Wert des Fußballs erst,<br />

wenn man darauf verzichten<br />

muss“, sagt der Lehrer und spielt<br />

auf seine gesundheitlichen Probleme<br />

an. Nach Bandscheibenvorfällen<br />

musste Borgmann einen<br />

Gang zurückschalten und verabschiedete<br />

sich aus der Fachgruppe<br />

am TGG. „Die Verbundenheit<br />

zum Fußball lasse ich mir aber<br />

nicht nehmen.“ Derzeit arbeitet<br />

Borgmann noch als freier Journalist<br />

und schreibt Spielberichte<br />

über Partien in der Region. Seine<br />

Gedanken kreisen aber immer<br />

noch um sein „Kind“, den Schulfußball:<br />

„Schule darf nicht so<br />

verkopft sein. Wir müssen den<br />

Schülern auch die richtige Abwechslung<br />

bieten können. Mit<br />

dem Schulfußballprojekt haben<br />

wir eine schöne Symbiose aus<br />

Spaß und Pfl ichtbewusstsein geschaffen.“<br />

Nach über 40 Jahren<br />

ehrenamtlichen Engagements<br />

betont Helmut Borgmann: „Ohne<br />

meine Frau Annegret wäre das<br />

alles nicht möglich gewesen. Sie<br />

hat mir immer den Rücken frei<br />

gehalten und hat daher großen<br />

Anteil an den Erfolgen, die ich<br />

mit dem Fußball-Nachwuchs feiern<br />

durfte.“ Und auch seine langjährigen<br />

Lehrerkollegen haben<br />

größten Respekt vor Borgmanns<br />

Einsatz: „Helmut hat wahnsinnig<br />

viel für den Schulfußball in Leer<br />

geleistet. Das von ihm erschaffene<br />

Fundament ist Grundlage für<br />

viele weitere Erfolge“, sagt TGG-<br />

Sportlehrer Peter Hölscher.<br />

63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!