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Tagungsband Tagung ZIPP - PHZ Luzern

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Die selbstständige Arbeit<br />

Knackpunkt «Themenwahl»<br />

Offensichtlich ist man sich in unserer Gesellschaft heute einig, dass die Schule neben einem<br />

aktuellen Grundwissen über die Welt und den traditionellen Kulturtechniken (Lesen, Schreiben,<br />

Rechnen, Gestalten, Sport usw.) auch die Selbstständigkeit unserer Jugendlichen bewusster<br />

und gezielter fördern soll als dies in vergangenen Zeiten üblich war. Dazu gehören<br />

Fähigkeiten im Planen, Durchführen, Präsentieren und Beurteilen der eigenen Arbeit und<br />

des eigenen Lernens. Dies ist eine hohe Anforderung – sowohl an die Schülerinnen und<br />

Schüler als auch an die begleitenden Lehrpersonen.<br />

Das Lehrmittel «Projekte begleiten» bietet in einem Ordner vielfältige und praxiserprobte<br />

Anleitungen, Tipps und Arbeitsmaterialien zum Initiieren, Planen, Durchführen, Präsentieren,<br />

Beurteilen und Auswerten von Gruppenprojekten und individuellen Arbeiten auf der Sekundarstufe.<br />

Im Handbuch finden die Lehrpersonen nicht nur Erläuterungen und Anregungen<br />

zum Einsatz der vorgeschlagenen Materialien sondern auch ein Tool zum Festlegen der<br />

Rahmen bedingungen und Erarbeiten eines massgeschneiderten Konzepts für die eigene<br />

Klasse oder die eigene Schule. Über Bildungsanliegen, inhaltliche und formale Anforderungen,<br />

Beurteilungskriterien, Aufwand und Zeitplanung, Infrastruktur und Kommunikation zwischen<br />

den betroffenen Personen muss nachgedacht und entschieden werden.<br />

Welches ist nun aber der grösste Stolperstein auf dem Weg zu einem erfolgreichen Abschluss<br />

einer selbstständigen Arbeit? Oder anders gefragt: In welcher Projektphase brauchen<br />

Schülerinnen und Schüler besonders gute Anleitungen und Unterstützung?<br />

Erfahrungen zeigen klar, dass die Themenwahl die Nummer 1 der neuralgischen Punkte ist.<br />

Dabei geht es nicht nur darum ein Thema zu finden, das interessiert, sondern vielmehr um<br />

die Frage, welche Art Resultat oder Produkt erarbeitet werden soll. Das Lehrmittel schlägt<br />

fünf Handlungsschwerpunkte zu Auswahl vor:<br />

1. Recherchieren und Dokumentieren (z. B.: Informationen zur Stil-Geschichte der Graffiti-<br />

Kunst in Büchern und Internet suchen und einen Vortrag mit PowerPoint-Präsentation<br />

dazu gestalten.)<br />

2. Konstruieren und Gestalten (z. B.: Eine Website für Graffiti-Fans gestalten, auf der neue<br />

Bilder zu sehen sind, günstige Materialbezugsquellen angegeben werden und Kontakte<br />

geknüpft werden können.)<br />

3. Forschen und Entdecken (z. B.: In der eigenen Stadt Graffiti suchen, fotografieren und die<br />

Fotos in einer kleinen Ausstellung mit Angaben zu Standort, Datum usw. zusammen -<br />

stellen.)<br />

4. Fantasieren und Erfinden (z. B.: Selber ein Graffito entwerfen und eine Wand suchen, an<br />

der das Werk 1:1 gesprayt werden darf.)<br />

5. Organisieren und Konzipieren (z. B.: Sich dafür einsetzen, dass an der eigenen Schule<br />

eine Wand für Graffiti zur Verfügung gestellt wird. Regeln dazu mit der Schulleitung aushandeln.)<br />

21<br />

Charly von Graffenried<br />

Lehrerseminar Muristalden, Bern,<br />

über 30 Jahre Lehrtätigkeit auf der<br />

Sekundarstufe I, Ausbildung zum<br />

Erwachsenenbildner und Nachdiplomstudium<br />

in allgemeiner Didaktik und<br />

Pädagogik an der Uni Fribourg,<br />

Mitautor der Lehrmittel «Gruppenprojekte<br />

und Individuelle Arbeiten<br />

begleiten» und «Wie wird die Schweiz<br />

regiert».<br />

«Der Stellenwert des Projektunterrichts<br />

ist in unserem<br />

Schulhaus nicht sehr hoch.<br />

Die Arbeit ist sehr zeitintensiv<br />

und viele langjährige<br />

Lehrpersonen<br />

haben Probleme mit dieser<br />

neuen Form des Unterrichtens.»<br />

Cornelia Schärer, Fachlehrperson,<br />

Organisatorin des neu eingeführten<br />

Projektunterrichts

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