Tagungsband Tagung ZIPP - PHZ Luzern

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Workshops Josef Räber Dipl. El. Ing. FH, NDS Betriebswirtschaft FH, 1982 bis 1987 Hardware- Entwicklung Schindler AG, 1987 bis 1997 Erwachsenenbildung Telecom PTT, 1997–1998 techn. Ausbildner für Elektroniker und Informatiker Lehrlingsausbildung, 1998–2008 Leiter Berufsbildung Swisscom Region Mitte, ab 2002–2004 Projektmitarbeit Entwicklung Berufsbildungskonzeption, Leiter Prototyp, ab 2008 Leiter Berufsbildung Deutschschweiz, 2006–2008 Entwicklung QM-System mit Fokus Lernen, ab 1985 Lehrtätigkeit an HF und BM im Nebenamt. Stefan Thöni 1985–1990 Lehrerseminar, 1992– 1996 Musikstudium, 1996–1998 Contact Center Swisscom Mobile, Ausbildungsteam, 1998–2001 Teamleader Claim Management, 2001–2002 KV-Ausbildner Berufs - bildung Swisscom, ab 2002–2004 Projektmitarbeit Entwicklung Berufsbildungskonzeption, ab 2004 Verantwortlicher für Umsetzung System - elemente Fokus Lernen, Bindeglied zu Berufsverbänden, ab 2008 Lehrtätigkeit an HF. Projektlernen im Kontext der Berufsbildungskonzeption Swisscom Die Berufsbildung Swisscom basiert auf einem neuen Ausbildungsmodell, das sich von konventionellen, auf strikter Führung und fest gefügten Hierarchien basierenden Berufsbildungsansätzen abgrenzt. Das Modell geht davon aus, dass auch im internen Arbeitsmarkt das Gesetz von Angebot und Nachfrage gilt, und dass sich die Berufstätigen durch permanente Anpassung und Entwicklung ihrer Arbeitsmarktfähigkeit in diesem Umfeld behaupten müssen. Es priorisiert mit zunehmender Tendenz die Eigenverantwortung der Lernenden und setzt von den Beteiligten ein entsprechend neues Rollenverständnis voraus: Der oder die Lernenden verstehen sich nicht einfach als Bildungskonsument/-innen sondern als sich aktiv um Bildung bemühende, selbstständig handelnde Persönlichkeiten. Das Motto heisst nicht mehr «Ich muss», sondern «Ich will!». Im Gegenzug legt der Lehrmeister den «Meistertitel» ab und wird zum Lern - begleiter und Coach. Die Gestaltung des Lehrplans, auf den die Lernenden während der Ausbildungszeit zu - nehmend Einfluss nehmen können, folgt nicht einem starren Grundmuster, sondern richtet sich nach den individuellen Vorkenntnissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Zielsetzungen der einzelnen Lernpersonen. Der Ausbildungsfokus liegt klar auf der Praxis, das Strukturwissen wird im Rahmen einer modularen Grundausbildung vermittelt. Die vier Eckwerte des neuen Berufsbildungsmodells sind das Lernen und Arbeiten in Projekten, das individuelle Kompetenzmanagement, das zielorientierte Handeln im Team und die Lernbegleitung nach dem Triangolo-Prinzip (Austausch zwischen der Lernperson, dem Lernbegleiter und dem Projektanbieter). Die Lernbegleitung ist zu Beginn der Ausbildung intensiv und nimmt mit dem Ausbildungsfortschritt kontinuierlich ab. Gleichzeitig werden Handlungsfreiheit und Kompetenzspielraum der Lernenden immer grösser. In der Arbeit im Projekt widerspiegelt sich die Realität der Arbeitswelt: Mitarbeitende aller Stufen und Abteilungen der Swisscom-Gruppengesellschaften sind eingeladen, auf einem elektronischen Marktplatz praxisbezogene Projekte (oder wiederkehrende Praxiseinsätze) anzubieten, um die sich die Lernenden bewerben können. Die Projekte, in denen sich die Lernenden je nach Projektart und -grösse als Mitarbeitende oder als Projektverantwortliche engagieren können, verknüpfen die Bedürfnisse der Anbieter und der Lernenden und basieren auf klar definierten, überprüfbaren Zielvorgaben. In der Projektarbeit lernen die jungen Menschen für ihr Denken und Handeln Verantwortung zu übernehmen. Das Unternehmen zieht den Vorteil daraus, dass es von den Lernenden marktfähige Leistungen beziehen kann. 26
Projektunterricht: Von der Vision bis zur Umsetzung Theorie Praxis Praxis: Vision Theorie: PU/PM Praxis: Umsetzung Der Workshop 9 ist in drei Teile aufgeteilt: Vision, Theorie und Umsetzung. Die Ausgangslage des Workshop 9 bildet folgende Fragestellung: Wie und unter welchen Umständen können Visionen in der Schule Feuer fangen? «Der menschliche Geist ist kein Schiff, das man beladen kann, sondern ein Feuer, das entfacht werden muss.» Plutrach, Philospoph, 50 –120 Jahre n. Chr. 1,5 h Damit ein Projekt wie der Projektunterricht in einer Schule Feuer fangen kann, braucht es die Bereitschaft aller Beteiligten – Lehrkräfte werden zu «Brandstifter». Selber Feuer zu fangen und zumindest einen Funken davon weiterzutragen bildet die Voraussetzung für den Unterricht im Allgemeinen und für schulische Projekte im Speziellen. Die Erfahrung zeigt, dass Projekte, die von aussen nach innen getragen, oder von oben nach unten befohlen werden, zum Scheitern prädestiniert sind. Die Entfachung des Feuers ist die Voraussetzung für schulische Projekte und hierzu gehört die Einführung des Projektunterrichtes. Die im Workshop vorgestellte Schule hat durch ein unkonventionelles Projekt, der Expedition Airolo – Locarno, Feuer gefangen. Ein Projekt, in dem die Lernenden in Eigenregie vier Tage lang unterwegs waren. Im ersten Teil des Workshops wird aufgezeigt, wie die Energie im Anschluss an dieses Outdoor-Projekt auf den Schulalltag übertragen wurde und ein Flächenfeuer entstand. Seit der Einführung des neuen Unterrichtsfaches Projektunterricht hat sich das betroffene Jahrgangsteam intensiv mit gemeinsamem Unterricht, Theorie und Weiterbildungen beschäftigt. Es sind neue Unterrichtsmaterialien, Konzepte, Beurteilungs- und Bewertungsraster entstanden. Es ist unter den Lehrenden plötzlich «cool» geworden, sich für diese Sache einzusetzen. Für einmal spricht man nicht von einem Projekt, das man umsetzen muss, sondern von einem Projekt, das man umsetzen will. Alle haben Feuer für diese «neue» Unterrichtsform gefangen. 27 Florian Brodbeck Unicounselor Outdoorprojekte USA CA (1995), Kaufmännische Tätigkeit im Bank- und Versicherungswesen (bis 1998), Troubleshooter und Projekt - begleiter V3 CS-Winterthur (bis 2002), Klassenlehrer, Stv. Schulleiter und Projektleiter 9. Schuljahr.
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