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LAdINIEN<br />
Lokale Stärken erkennen<br />
und ausbauen<br />
In den ersten drei Jahren ihrer Tätigkeit ist es der Lia di Comuns Ladins gelungen, eine<br />
technische Infrastruktur und ein Netzwerk zum Informationsaustausch zwischen den<br />
Gemeinden aufzubauen, die sich durch die innovative Technologie und Gestaltung der<br />
institutionellen Beziehungen auszeichnen.<br />
Bruno Senoner<br />
Die Lia di Comuns Ladins wurde<br />
am 23. April 2007 gegründet und<br />
bemüht sich seither im Rahmen ihrer<br />
satzungsmäßigen Ziele und insbesondere<br />
zur Förderung der Beziehungen<br />
zwischen den administrativen Einrichtungen<br />
der Gemeinden im dolomitenladinischen<br />
Raum um zwei Projekte,<br />
die für die ladinische Bevölkerung von<br />
besonderem Belang sind; die Projektergebnisse<br />
werden im September 2010<br />
zeitgleich mit den anstehenden Neuwahlen<br />
der Gremien der Lia vorgestellt,<br />
deren Notwendigkeit sich aus der Neubestellung<br />
der Gemeindeverwaltungen<br />
nach den Wahlen am 16. Mai ergibt.<br />
Das erste Projekt, das die Lia vorantreibt,<br />
trägt den Namen „DOLOMITES<br />
2020“ und soll Verfahrensmethoden,<br />
Instrumente und Inhalte der Raumplanung<br />
in den ladinischen Tälern zwischen<br />
Trient, Bozen und Belluno miteinander<br />
vergleichen. Die wissenschaftliche<br />
Ausrichtung des Projektes lehnt sich an<br />
die Handlungsgrundlagen des Interreg-<br />
IVB- Programmes „Alpine Space“<br />
2007-2013 an: Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Attraktivität, räumlicher Zugang<br />
und Vernetzungsqualität, Umwelt und<br />
Risikoprävention. Im Vordergrund<br />
der Entwicklung der Projektgebiete<br />
soll damit nicht allein die Nachhaltigkeit,<br />
sondern auch eine lebenswerte<br />
Zukunft stehen. Mit diesen Handlungsgrundsätzen<br />
sollen dabei nicht<br />
allein die besonderen Merkmale der<br />
AuS dEN GEMEINdEN<br />
dolomitenladinischen Gebiete gefördert<br />
und ausgebaut werden, sondern auch<br />
neue Möglichkeiten ermittelt werden,<br />
um die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber<br />
den Gebieten in der Talsohle oder<br />
Ebene in punkto Wohn- und Dienstleistungseinrichtungen<br />
zu sichern. In<br />
diesem Sinne muss auch die Frage der<br />
Risikoprävention umfassend erörtert<br />
werden, so dass auch etwaige Gefährdungen<br />
in punkto Kultur, demographischer<br />
Entwicklung und Landschaft mit<br />
eingebunden werden.<br />
Um diese Themen zu behandeln, hat<br />
die Lia den Bozner Architekten Thomas<br />
Demetz mit der Koordinierung<br />
beauftragt, der bereits einen Teil der<br />
Ergebnisse 24. Oktober 2009 in Canazei<br />
anlässlich der Tagung „Urbanistica e<br />
territorio ladino“ zur Raumplanung in<br />
ladinischen Gebieten vorgestellt hat. Bei<br />
dieser hatten die Gemeindeverwalter<br />
der ladinischen Täler die Möglichkeit,<br />
den Ausführungen der bedeutendsten<br />
Fachleute für Raumentwicklung und<br />
–planung aus dem Veneto und den Auto-<br />
nomen Provinzen Trient und Bozen,<br />
sowie der Provinz Belluno zu folgen. Im<br />
September wird Arch. Demetz die endgültige<br />
Studie zum ladinischen Gebiet<br />
vorzustellen, die dann den interessierten<br />
Gemeindeverwaltungen zur Verfügung<br />
gestellt werden soll.<br />
Ein weiteres Thema, mit dem sich die<br />
Lia befasst, betrifft die Beziehung zwischen<br />
ladinischer Kultur und lokalem<br />
Umfeld. Auch dieses Thema wurde bereits<br />
anlässlich einer Tagung im Jahr<br />
2006 in La Villa/Stern angesprochen<br />
und dann im Rahmen des Projektes<br />
LADINIAMAP© mit dem Beitrag der<br />
Autonomen Region Trentino-Südtirol<br />
fortgeführt; im Rahmen des Projektes ist<br />
die Erstellung einer dreidimensionalen<br />
und georeferenzierten Kartographie des<br />
ladinischen Sella-Gebietes geplant. Die<br />
Lia arbeitet seit einem Jahr an diesem<br />
Projekt. Die Ergebnisse sollen ebenfalls<br />
im September zum oben beschriebenen<br />
Anlass vorgestellt werden. Die digitale<br />
Kartographie des ladinischen Gebietes,<br />
die auch einen Kulturweg durch die ladinischen<br />
Täler enthält, wird eine moderne<br />
Plattform zum digitalen Datenaustausch<br />
zwischen den Gemeinden der Lia darstellen,<br />
und kann auch in Zukunft mit<br />
unterschiedlichen Informationen zu<br />
den institutionellen Tätigkeiten der Lia<br />
ergänzt werden.<br />
LADINIAMAP© wird als Website<br />
gestaltet, auf der digitale Kartographie,<br />
sämtliche Unterlagen zu den Kulturwegen<br />
und zum Projekt DOLOMITES<br />
2020 abgerufen werden können.<br />
zuM AuTor<br />
BRUNO SENONER<br />
war von 1985 bis 1995 Vizebürgermeister<br />
und von 1995 bis 2010<br />
Bürgermeister von st. Christina in<br />
Gröden; er ist Vorsitzender der Lia<br />
di Comuns Ladins.