Österreichische Emissionsinventur für Staub - ARC systems research
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Seite 18 <strong>Österreichische</strong> <strong>Emissionsinventur</strong> <strong>für</strong> <strong>Staub</strong><br />
4.2.5 Nicht-pyrogene gefasste Emissionen<br />
Unter den „nicht-pyrogenen gefassten Emissionen“ sind jene Emissionen zu verstehen, die<br />
zwar nicht durch Verbrennungsprozesse bedingt ist, dennoch an einem eindeutigen Punkt in<br />
die Atmosphäre eintreten (im Gegensatz zu den diffusen Emissionen, Kap. 5). Konkret<br />
handelt es sich dabei etwa um diffuse Emissionsprozesse oder Emissionsprozesse aufgrund<br />
von mechanischem Abrieb, die in Hallen auftreten. Der entstehende <strong>Staub</strong> wird z.T.<br />
unmittelbar von den Geräten weg abgesaugt, und dann über Hallendach (etwa nach<br />
Vorabscheidung durch einen Zyklon) in die Atmosphäre entlassen.<br />
In den Emissionsangaben von großen Industriebetrieben sind Emissionen dieser Art<br />
üblicherweise enthalten, wenngleich die Unsicherheit der Angaben naturgemäß wesentlich<br />
größer ist als jene der pyrogenen Quellen. Gemäß den Abschätzungen von BUWAL (2001)<br />
ist die einzige relevante Quelle dieser Kategorie jene der Holzbearbeitung. Deren PM10<br />
Emissionen werden <strong>für</strong> die Schweiz auf etwa 1500 t geschätzt (zwischen 1700 t <strong>für</strong> 1990 und<br />
1300 t <strong>für</strong> 1995), alle anderen Quellen liegen unter 200 t.<br />
Andere Informationen über Emissionsfaktoren etc. stehen nicht zur Verfügung. Weder<br />
Lükewille et al. (2001) noch Berdowski et al. (1996) behandeln diese Quelle. Informationen<br />
von EPA (1998) sind unvollständig (d.h. es gibt einen Bericht, bei dem nur ein Teil der<br />
erforderlichen Emissionsfaktoren angegeben ist, <strong>für</strong> die Produktion von Sperrholz).<br />
Berdowski et al (2001) fassen diese und andere Quellen unter „fugitive emissions from small<br />
sources“ zusammen. Deren Daten sind jedoch nicht in nachvollziehbarer Weise<br />
ausgewiesen.<br />
Auch wenn die Bedingungen <strong>für</strong> Holzverarbeitung in der Schweiz ähnlich liegen wie in<br />
Österreich (Waldreichtum, ähnliche Bevölkerungszahl) ist es ohne Detailkenntnis der Daten<br />
sehr schwierig, Aussagen über die tatsächlichen Emissionen aus österreichischen<br />
Tischlereien abzugeben. Daten <strong>für</strong> Oberösterreich (Winiwarter et al., 1999) deuten auf<br />
wesentlich geringere Emissionen. Es ist <strong>für</strong> holzverarbeitende Betriebe naheliegend, auch<br />
biogenes Material zur Abdeckung des Wärmebedarfs zu verwenden, und erfahrungsgemäß<br />
wird in Österreich dieser pyrogenen Quelle hohe Bedeutung zugemessen. Für die Schweiz<br />
werden jedoch lediglich 350 t/Jahr aus der Verwendung von Holz in gewerblichen<br />
Feuerungen angegeben, daher ist davon auszugehen, dass die Schweizer Angaben der<br />
nicht-pyrogenen Emissionen einen oberen Grenzwert darstellen. Für Österreich wurde daher<br />
ein Wert verwendet, der der Größenordnung der pyrogenen Emissionen entspricht (welche<br />
<strong>für</strong> Holzverarbeitung allein nicht explizit ausgewiesen ist), somit 350 t <strong>für</strong> PM10. In der<br />
Annahme, dass Zyklone zur Abscheidung des Grobstaubes verwendet werden, sind die<br />
Emissionen des Gesamtstaubes gleich, die Emissionen von PM2.5 werden in Analogie zu den<br />
Abriebemissionen aus dem Straßenverkehr auf 30% jener des PM10 geschätzt, also 105 t.<br />
Alle anderen Emissionen dieser Kategorie wurden in Übereinstimmung mit den Schweizer<br />
Ergebnissen vernachlässigt.<br />
<strong>ARC</strong>—S-0151 (2001) <strong>ARC</strong> Seibersdorf <strong>research</strong> GmbH