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Österreichische Emissionsinventur für Staub - ARC systems research

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KURZFASSUNG<br />

Erstmals wurde <strong>für</strong> Österreich die Masse an anthropogenen Emissionen von<br />

teilchenförmigen Luftschadstoffen in die Atmosphäre abgeschätzt. Die Angaben erfolgten als<br />

Gesamtstaub, sowie <strong>für</strong> die Fraktionen mit weniger als 10 µm bzw. 2,5 µm aerodynamischen<br />

Durchmesser (PM10 sowie PM2.5), <strong>für</strong> die Jahre 1990, 1995 und 1999. Nicht berücksichtigt<br />

wurde die Emission durch Windverfrachtung, da sie als natürliche Quelle zu verstehen ist.<br />

Verwendet wurden nationale Statistiken, insbesondere Daten der österreichischen<br />

Luftschadstoffinventur, sowie diverse Literaturzusammenstellungen von Emissionsfaktoren.<br />

Nur in Einzelfällen konnte auf Erhebungen oder auf Primärliteratur zurückgegriffen werden.<br />

Die bei weitem bedeutendste Quelle ist die Wiederaufwirbelung von <strong>Staub</strong> durch den<br />

Straßenverkehr. Der Anteil dieser Quelle beträgt in der Größenfraktionen PM10 etwa 50%.<br />

Zur Berechnung der Emissionen wurde eine Methode der U.S. EPA verwendet. Diese<br />

Berechnungsmethode wird zwar verbreitet eingesetzt und ist gut dokumentiert, ihre<br />

Anwendbarkeit wird aber derzeit heftig diskutiert. Da sich die Ergebnisse überdies nicht mit<br />

Immissionsmessungen in Einklang bringen lassen, werden die errechneten Werte getrennt<br />

betrachtet und zunächst nicht in eine Gesamtsumme aufgenommen. Die Summe aller<br />

anderen Quellen steigt beim Gesamtstaub von 75.000 t <strong>für</strong> 1990 und 1995 zu 77.000 t <strong>für</strong><br />

1999. Bei PM10 und bei PM2.5 wurde dagegen eine fallende Tendenz vermerkt, die Werte <strong>für</strong><br />

1999 liegen bei 45.000 t bzw. 26.000 t. Während sich die Zunahme beim Gesamtstaub auf<br />

Reibungsemissionen (Bremsen, Reifenabrieb) des Verkehrs bei stark zunehmendem<br />

Schwerverkehr zurückführen lässt, sind die Abnahmen bei den feineren Fraktionen<br />

insbesondere auf den verringerten Einsatz von Brennholz zur Raumwärmeerzeugung<br />

zurückzuführen. Die bedeutendsten Quellgruppen sind der Umschlag von Schüttgütern in<br />

der Industrie, das Bauwesen und die landwirtschaftliche Feldbearbeitung, die sich<br />

gleichzeitig durch besonders hohe Unsicherheiten auszeichnen. Unter den nicht-diffusen<br />

Quellen ist es die Verbrennung von Holz, die die höchsten Partikelemissionen aufweist.<br />

Industrielle Punktemissionen mögen lokal hohe Bedeutung haben, <strong>für</strong> die Summe<br />

Österreichs erweisen sie sich als weniger relevant.<br />

Ein Vergleich mit europaweiten Abschätzungen, die auch Werte <strong>für</strong> Österreich beinhalten,<br />

zeigt Ergebnisse in einer ähnlichen Größenordnung, aber große Unterschiede im Detail.<br />

Aufgrund der wesentlich höheren Bedeutung, die den diffusen Emissionen in der<br />

vorliegenden Arbeit zugeordnet werden, sind die Emissionen des Gesamtstaubs tendenziell<br />

höher, die des Feinstaubes (PM2.5) niedriger als die europaweiten Abschätzungen, die<br />

überdies auf Angaben zur Wiederaufwirbelung durch Straßenverkehr verzichten.<br />

Insgesamt zeigt sich bei Betrachtung gerade der bedeutendsten Quellgruppen der<br />

erhebliche Forschungsbedarf, der zu Verbesserung der hier angegebenen<br />

Emissionsschätzungen erforderlich ist, bevor relevante Maßnahmen zur Emissionsreduktion<br />

gesetzt werden können.

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