ARCHITEKTUR - KUNST Magazin
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Mit welchen Exponaten nähern Sie sich dem<br />
Thema?<br />
Wir hatten Architekten, aber auch Theoretiker,<br />
Kulturschaffende und Künstler nach einer<br />
Handskizze ihrer persönlichen individuellen<br />
architektonischen Sehnsucht unabhängig eines<br />
geplanten oder gebauten eigenen Projektes gefragt.<br />
Viele lagen im Grenzbereich von Architektur und<br />
Kunst wie der Münchner Künstler Stefan Eberstadt<br />
oder Ai Wei Wei, der ja auch Künstler und Architekt<br />
ist. Diese 8 Zeichnungen werden in Petersburger<br />
Hängung im Hauptraum ausgestellt. Sie sind für<br />
jeden erfassbar und individuell interpretierbar, egal<br />
ob Architekt oder Laie. Denn uns ging es auch um<br />
die Kommunikation mit den Nicht-Fachleuten. Wir<br />
wollen die Architekten aus ihrem engen Fachdiskurs<br />
herausholen.<br />
Diese Idee steckt auch hinter den Salons, die in<br />
Venedig, München, Berlin und Zürich stattfinden.<br />
Dadurch tragen wir das Thema Sehnsucht nach<br />
außen in weitere europäische Städte. Sie sollen<br />
interdisziplinär in der Besetzung Architektur-Kunst-<br />
Philosophie-Literatur stattfinden. Damit der Diskurs<br />
offen ist und Grenzen fallen.<br />
Gibt es denn über die individuellen Sehnsüchte<br />
hinaus in der zeitgenössischen Architektur noch einen<br />
kollektiven politischen Anspruch? Und wenn nicht,<br />
was ist die Gemeinsamkeit der Vorstellungswelten<br />
der heutigen Architekten?<br />
Das ist schwer zu sagen. Gemeinsam ist ihnen, dass<br />
sie bauen wollen, oft auch sich selbst verwirklichen.<br />
Ansonsten ist eher Diversität verbreitet. Wir denken,<br />
dass es schön wäre, wenn Architektur, Mensch und<br />
Natur wieder eins werden könnten. Wir wollen<br />
einen Anstoß geben, dass Architekten sich mit ihrer<br />
persönlichen Sehnsucht und der ihrer Kollegen<br />
interaktiv auseinandersetzen. Das könnte zum<br />
Überdenken der eigenen Position anregen und neue<br />
Impulse in der Architektur setzen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Die Architekturbiennale läuft noch bis zum . . Mehr<br />
unter www.labiennale.org; die Website des Deutschen<br />
Pavillons ist www.sehnsucht-biennale.de. Dort finden sich<br />
alle Infos zur Ausstellung und auch zu den letzten beiden<br />
Außensalons, die am 8. 0. in Berlin und am 4. . in Zürich<br />
stattfinden.<br />
The Architecture Biennale will be running to the st of<br />
November 0 0. More information under: www.labiennale.<br />
org. The website of the German Pavilion is: www.sehnsuchtbiennale.de.<br />
Here you will find more information about the<br />
exhibition and about the last two accompanying “salons”<br />
taking place on the 8th of October in Berlin and on the 4th<br />
of November in Zurich.<br />
0<br />
send us a sketch of their own personal architectural<br />
longing, independent of their planned or existing<br />
projects. Many of them lay in the boundary between<br />
architecture and art: the Munich based artist Stephan<br />
Eberstadt, for example, or Ai Wei Wei, who is both<br />
an artist and an architect. These 8 drawings are on<br />
display in the main room. They can be understood<br />
and interpreted individually by anyone, whether<br />
architect or not. And that’s important. We are also<br />
trying to communicate with non-specialists. We want<br />
to get the architects to talk outside their own narrow<br />
specialist discourse.<br />
Dietrich Fink (München): Inside Growth Munich, Skizzenausschnitt<br />
Foto: Cordula Rau<br />
That is also the idea behind the salons taking place in<br />
Venice, Munich, Berlin and Zurich. They help us to<br />
bring the subject of longing to other European cities.<br />
They are also interdisciplinary, so there are people<br />
from the fields of architecture, art, philosophy and<br />
literature involved in order to ensure that the concept<br />
remains open and that boundaries are overcome.<br />
Beyond the individual “longings”, is there also<br />
a collective political impetus in contemporary<br />
architecture? And if not, what is the common ground<br />
in the conceptual worlds of today’s architects?<br />
It’s difficult to say. What they do have in common<br />
is the desire to build, and often to realise their<br />
aspirations. Otherwise, diversity is more the trend.<br />
We think that it would be wonderful if architecture,<br />
humankind and nature could be united again. The<br />
goal of our initiative is to encourage architects to<br />
openly discuss their personal longings and those of<br />
their colleagues interactively. That might inspire<br />
them to rethink their own principles and to develop<br />
new impulses in architecture.<br />
Thank you for the conversation.