ARCHITEKTUR - KUNST Magazin
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Aedes am Pfefferberg bespielt parallel zwei<br />
Räume. Manchmal ergänzen sich die Ausstellungen<br />
thematisch wie beispielsweise im September. „The<br />
Informal City of Century XXI“ skizziert Projektideen,<br />
bei denen es inhaltlich darum geht, wie man die<br />
prekären Wohnsituationen in den Favelas von Sao<br />
Paulo verbessern oder den illegal besetzten Stadtraum<br />
in realen Stadtraum integrieren kann.<br />
Auch „Measure of Man“ präsentiert urbane<br />
Strategien. Die Ausstellung thematisiert die soziale<br />
Verantwortung von Architekten. Wie engagieren<br />
sie sich in ihrem sozialen Umfeld? Wie schaffen sie<br />
bessere Bedingungen? Indem sie überlegen, was lokal<br />
gebraucht wird. Die vierzehn vorgestellten Projekte<br />
geben Antworten auf globale Herausforderungen<br />
wie Migration, Armut und Umweltbelastungen. Die<br />
Ansätze sind unterschiedlich, greifen aber alle auf<br />
vor Ort vorhandenes Material zurück und binden die<br />
lokale Bevölkerung ein. Es können serielle Lösungen<br />
entstehen wie eine Methode, mit der man in<br />
Mosambik und Indien witterungsbeständige Gebäude<br />
konstruieren kann. Dafür werden Autoreifen zu<br />
Kabelbindern recycelt, mit denen sich Bambusstäbe<br />
stabil miteinander verbinden lassen. Manche der<br />
Projekte sind ortsbezogen. In San Francisco/USA steht<br />
z. B. eine Bushaltestelle, die als Arbeitsamt genutzt<br />
wird, da dort viele Leute aufeinandertreffen und sich<br />
gegenseitig Jobs vermitteln. Diese Situation kann man<br />
optimieren, indem man eine Box entwirft, in der sich<br />
die Menschen im Winter aufhalten können.<br />
Im Oktober ist das inhaltliche Spektrum der<br />
Ausstellungen breiter. Die Ausstellung „Membranes,<br />
Surfaces, Boundaries. Creating Interstices“ wird sich<br />
am Pfefferberg interdisziplinär mit Oberflächen und<br />
Grenzen beschäftigen. Wie vermitteln sie zwischen<br />
Alltagsgegenstand, Technologie und ästhetischer<br />
Produktion? Grenzen sind in der technischen<br />
Forschung, in den Geisteswissenschaften und in den<br />
Künsten gleichermaßen bedeutend.<br />
Auch bei AedesLand wird es im Oktober<br />
interdisziplinär. „Re-imagining Architecture. Between<br />
Reality and Fiction“ untersucht die schöpferische<br />
Wechselwirkung zwischen Architektur und visueller<br />
Kunst. Das Verständnis von Architektur und Raum<br />
verändert sich, denn nicht allein Architektur schafft<br />
räumliche Strukturen. Auch Künstler entwickeln<br />
visionäre Konzepte für neue Gebäude und städtischen<br />
Raum. So wie Ai Wei Wei, der Herzog & de Meuron<br />
bei der Planung des Nationalstadions in Beijing zur<br />
Seite stand.<br />
008 entstand der Aedes Network Campus Berlin<br />
(ANCB). Damit dringt Aedes zur Brutstätte<br />
architektonischen Denkens vor. Dorthin, wo Konzepte<br />
ausgetüftelt werden. Mit dem Campus wird die<br />
Idee von internationalem Austausch weitergedacht.<br />
Mit universitären Partnern aus aller Welt entsteht<br />
ein interdisziplinäres Labor für zukunftsweisende<br />
Konzepte in urbaner Entwicklung, Architektur und<br />
Aedes am Pfefferberg also operates two parallel<br />
locations, and sometimes the exhibitions here<br />
complement each other thematically. For example, this<br />
September the project “The Informal City of Century<br />
XXI” sketches ideas that could help to alleviate the<br />
precarious living conditions at the favelas in Sao Paulo<br />
and to integrate the illegally occupied city space into<br />
the urban community.<br />
“Measure of Man” also presents us with urban<br />
strategies. The exhibition deals with the social<br />
responsibility of architects. How should they engage in<br />
their social surroundings? How do they create better<br />
conditions? Obviously, by considering what is needed<br />
Austausch ohne Ende: Diskussionsrunde “What Makes India Urban?”<br />
mit Ulla Giesler, Sudhir Kakar,und Uday Prakash, im Rahmen der Asien-<br />
Pazifik-Wochen 009<br />
locally. The 4 projects exhibited here offer answers<br />
to global challenges such as migration, poverty, and<br />
environmental contamination. The approaches are<br />
different, but they all employ materials that are<br />
available locally and they involve the local community<br />
in them. Sometime serial solutions are created: a<br />
method to construct buildings able to withstand<br />
weather conditions in both Mozambique and India,<br />
for example, whereby old car tires are recycled as cable<br />
binders that are used to tie bamboo together to form<br />
a stable structure. Some of the projects are site-based.<br />
For example, in San Francisco there is a bus stop that<br />
is being used as a sort of unemployment office because<br />
many people meet there anyway. Here they can share<br />
information about jobs, and the situation can even be<br />
optimised by providing an addition cubicle where they<br />
can get out of the cold in winter.<br />
In October the spectrum of issues at the exhibitions will<br />
become even larger. “Membranes, Surfaces, Boundaries.<br />
Creating Interstices” will open at Pfefferberg, and<br />
it offers an interdisciplinary treatment of surfaces