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Stilles Zeichen<br />
gegen stille Krankheit<br />
Bevor an der Bundesfeier am Rhein das grosse Feuerwerk mit viel Schall<br />
und Rauch einen Glanzpunkt setzt, erstrahlen Hunderte Sterne still am Basler<br />
Himmel – sie erinnern an die Krankheit Buruli.<br />
Man wähnt sich ein bisschen im Märchen<br />
«Die Sterntaler», wenn – wie<br />
seit Jahren – am 31. Juli funkelnde Sterne<br />
den Basler Nachthimmel verzaubern.<br />
Und ganz falsch ist dieser Eindruck nicht,<br />
denn einen guten Zweck erfüllt die Aktion<br />
allemal. Jeder Stern, der am Himmel aufleuchtet,<br />
wurde zum Preis von zehn Franken<br />
von einem Menschen gekauft, der mit<br />
seiner Spende Kindern in Kamerun im<br />
Kampf gegen die Infektionskrankheit Buruli<br />
helfen möchte.<br />
Hinter dem Sternleuchten steht die Organisation<br />
FAIRMED (ehemals Leprahilfe<br />
Emmaus Schweiz), die weltweit Hilfsprojekte<br />
gegen Lepra und Buruli lanciert.<br />
In Kamerun stehen unter anderem auch<br />
Schweizer Ärzte im Einsatz. Diesem<br />
Hilfsprojekt ist der diesjährige Erlös der<br />
Aktion Sternleuchten gewidmet. Angefangen<br />
hat die Aktion im Jahre 2000, damals<br />
noch in Basel und Bern. Seit einigen Jahren<br />
findet das Sternenleuchten «exklusiv» am<br />
Basler Himmel statt. Die letzten Aktionen<br />
erbrachten jeweils Beträge zwischen 14000<br />
und 20000 Franken, die fast vollumfänglich<br />
für die Projektarbeit eingesetzt werden<br />
konnten, denn die Administration von<br />
Fairmed nimmt sich mit zehn Mitarbeitenden,<br />
die sich 640 Stellenprozente teilen,<br />
geradezu bescheiden aus.<br />
Viel hängt deshalb bei der Aktion «Sternenleuchten»<br />
von freiwilligen Hilfskräften<br />
ab. Kurz vor und an der Bundesfeier vom<br />
31. Juli 2010 sind zwischen 20 und 30 Verkäuferinnen<br />
und Verkäufer – meist Studentinnen<br />
und Studenten – in der Stadt<br />
unterwegs, um die Sterne an den Mann<br />
und die Frau zu bringen. Zu übersehen<br />
sind die Strassenverkäufer nicht, tragen sie<br />
doch einen knallig orangefarbenen Overall.<br />
Als kleines Dankeschön erhalten sie pro<br />
MENSCHEN HELFEN<br />
verkauftem Stern einen Franken Lohn.<br />
Erstaunlich: Innert weniger Tage sind die<br />
Sterne jeweils verkauft, unter anderem<br />
auch in Personalrestaurants von Novartis,<br />
UBS, Die Post, CS und im Kundenzentrum<br />
der BVB am Barfüsserplatz. Der «Sternstunde»<br />
am Basler Himmel steht nichts<br />
mehr im Wege.<br />
Punkt 22.10 Uhr steigen die Ballone<br />
mit den Sternenkerzen ins nächtliche<br />
Schwarz, um in himmlischen Höhen umso<br />
eindrücklicher über den Köpfen Tausender<br />
von Zuschauenden zu funkeln, blinken<br />
und erstrahlen. 40 Helferinnen und Helfer<br />
sind für den stillen Sternenzauber an vier<br />
Standorten besorgt: auf den beiden Zinnentürmen<br />
der Kaserne, von der Terrasse<br />
der alten Universität am Rheinsprung und<br />
von einem Boot nahe der Mittleren Brücke.<br />
Während die Ballone ihr Ziel nach<br />
dem Motto «wohin der Wind uns weht»<br />
dem Zufall überlassen müssen, ist das Ziel<br />
der Aktion klar festgelegt: Mit Präventionsmassnahmen,<br />
medizinischer Hilfe<br />
(medikamentös oder operativ) und Langzeitbetreuung<br />
soll der weitgehend unbekannten<br />
Krankheit Buruli Einhalt geboten<br />
werden. Bei rechtzeitiger Diagnose können<br />
zudem bleibende Behinderungen verhindert<br />
werden.<br />
Das Sternenleuchten ist das stille Zeichen<br />
an der Bundesfeier am Rhein, das<br />
nicht wie das Feuerwerk mit dem letzten<br />
Knall verhallt, sondern ein Leuchten ist,<br />
das sich in den strahlenden Augen der<br />
Kinder in Kamerun gleich doppelt widerspiegelt.<br />
of ■<br />
FAIRMED, ehemals Leprahilfe Emmaus Schweiz,<br />
setzt sich seit über 50 Jahren im Kampf gegen Lepra<br />
und andere vernachlässigte Krankheiten wie Buruli<br />
in Asien und Afrika ein. Sterne zu 10 Franken für<br />
burulikranke Kinder können Sie an der Bundesfeier<br />
am 31. Juli und an den Vortagen bei den orange<br />
gekleideten Sternenverkäufern erstehen. Sie erhalten<br />
auch Sterne per Telefon (031 0311 77 97) oder<br />
E-Mail (info@fairmed.ch). Weitere Informationen<br />
über FAIRMED finden Sie unter www.fairmed.ch<br />
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