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Star-Designerin - Regio aktuell

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«Ich bin der festen Meinung,<br />

man kann alles schaffen,<br />

wenn man nur fest daran glaubt.<br />

Das tue ich – und zwar leidenschaftlich.<br />

Deswegen öffnen sich auch ständig<br />

neue Türen für mich.»<br />

Monica Schütt<br />

Monica Schütt ist Tochter eines Deutschen und einer<br />

Bolivianerin. Sie entwarf und schneiderte schon von<br />

frühester Jugend an ihre eigenen Kleider. In Santa<br />

Cruz besuchte sie eine deutsche Schule. Später<br />

studierte Schütt in Mailand Modedesign. Sie führt ihr<br />

Mode-Imperium mittlerweile von Basel aus. Ihre<br />

Kreationen erscheinen unter den zwei Unterlabeln<br />

«Monica Moss» und «Moss Universe».<br />

www.MOSSUNIVERSE.com<br />

Interview und Fotos: Dominique Zahnd<br />

<strong>Regio</strong> <strong>aktuell</strong>: Sie sind in Bolivien geboren, wohnen<br />

aber seit sieben Jahren in Basel. Was hat Sie<br />

hierher verschlagen?<br />

Monica Schütt: Die Liebe. Ich war damals mit<br />

einem Schweizer liiert und wir lebten<br />

zusammen in Basel. Aufgewachsen bin<br />

ich in Bolivien. Meine Mutter stammt aus<br />

Santa Cruz, das in tropischem Gebiet in der<br />

Nähe von Brasilien liegt. Das Farbenfrohe<br />

und die Fröhlichkeit von dort versuche ich<br />

in meiner Mode einzufangen.<br />

Und die gibt es nun rund um den Globus zu kaufen.<br />

Als Teenager war es mein Traum, meine<br />

Mode einmal in Europa präsentieren zu<br />

können. Mittlerweile hängen meine Outfits<br />

auch in Tokio und New York.<br />

Sie und die Mode: Wie hat das alles angefangen?<br />

Beschäftigt habe ich mich damit schon als<br />

kleines Mädchen. Irgendwann ist das Verlangen<br />

einfach immer mehr gewachsen, selber<br />

Kleider zu kreieren. Mein grösster<br />

Wunsch war am Anfang, es zuerst in der Metropole<br />

Paris zu schaffen. Ich lebte, atmete,<br />

spürte nur diesen einen Gedanken. Dann<br />

habe ich einfach eine kleine Kol-lektion in<br />

einen Koffer gepackt und bin<br />

nach Frankreich geflogen. Mein Ziel: Ich<br />

wollte Paris in fünf Tagen erobern. Natürlich<br />

wurde ich teilweise ausgelacht wegen<br />

meiner Naivität – aber ich habe trotzdem<br />

nicht den Glauben an mich verloren. Am<br />

vierten Tag fand ich dann eine tolle<br />

Boutique in Paris, die mir gleich alle<br />

zwanzig Stücke abgekauft hat und sogar<br />

noch weitere bestellen wollte. Ich konnte<br />

mein Glück kaum fassen.<br />

Heute tragen Popstars wie George Michael und<br />

Sting Ihre Kreationen. Wie haben Sie das geschafft?<br />

Ich bin der festen Meinung, man kann alles<br />

schaffen, wenn man nur fest daran glaubt.<br />

Das tue ich – und zwar leidenschaftlich.<br />

Deswegen öffnen sich auch ständig neue<br />

Türen für mich.<br />

Es existieren zahlreiche Fotos von Ihnen mit Prominenten.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Ich reise viel und lerne bei jeder neuen Modeschau<br />

neue Leute kennen, die mich dann<br />

wieder anderen Menschen vorstellen. George<br />

Michael ist so zu einem Kunden von mir<br />

geworden, ebenso wie Sänger Sting oder die<br />

Schauspielerinnen Salma Hayek und Charlize<br />

Theron. Für Showmaster Thomas Gottschalk<br />

habe ich auch mal eine spezielle<br />

Jacke entworfen.<br />

Sie stellen alle sechs Monate in New York aus. Wie<br />

gelang Ihnen dort der Durchbruch?<br />

Da ich in meiner Heimat sehr bekannt bin –<br />

für viele gelte ich als Boliviens Nummer<br />

eins-Mode-<strong>Designerin</strong> –, ziehen meine Modeschauen<br />

dort viel Publikum an. Darunter<br />

war auch der internationale Sender Fashion<br />

TITELSTORY<br />

TV aus Paris und deren Team hat ein tolles<br />

Video von meiner letzten Modeschau gemacht.<br />

Mit diesem Video stellte ich mich<br />

dann in New York vor. Ein Ex-Top Model<br />

dort sah es und vermittelte mich weiter.<br />

Und plötzlich durfte ich dieselbe Show für<br />

den «St. Jude Hospital for Children Charity<br />

Ball» gestalten.<br />

Und wer hat da Ihre Haute Couture präsentiert?<br />

Da das St. Jude Hospital sehr beliebt<br />

und bekannt in New York ist, wollten jede<br />

Menge Prominente bei der Veranstaltung mitmachen.<br />

Ich hatte das Glück, viele bekannte<br />

Models bei dieser ersten Modeschau dabei zu<br />

haben, darunter Billy Joels Ex-Frau Christie<br />

Brinkley sowie Miss USA Tara Conner.<br />

Wie würden Sie Ihre eigene Mode beschreiben?<br />

Sie ist sehr lebensfroh und kunstvoll. Ich<br />

liebe es, verspielte Designs zu machen. Und<br />

ich achte immer darauf, dass meine Stücke<br />

tragbar und bequem sind.<br />

Wer sind Ihre Lieblingsdesigner?<br />

Ich kann nicht sagen, dass ich einen lieber<br />

als den anderen habe. Aber ich bewundere<br />

die Freiheit im Denken bei Christian<br />

Lacroix, die Willenskraft von Karl Lagerfeld<br />

und den Humor von Moschino und<br />

Jean Paul Gaultier. Es ist toll, diese Leute<br />

auch treffen zu können. Modedesigner Giorgio<br />

Armani ist ebenfalls ein sehr netter<br />

Mensch. Mit dem habe ich sogar schon getanzt.<br />

(lacht)<br />

Das klingt nach einem Leben in der High Society.<br />

Wie finanzieren Sie das alles?<br />

Alles Geld, das ich verdiene, stecke ich sofort<br />

wieder in die Mode. Mein Businesspartner<br />

Christoph Schäfer kümmert sich um<br />

die ganzen Finanzen. Aber wir suchen<br />

natürlich immer wieder nach neuen Geldgebern.<br />

Haben Sie überhaupt noch unerfüllte Träume?<br />

Jede Menge. Man sollte nie aufhören weiterzuträumen.<br />

Ich möchte, dass meine<br />

Stücke jedem zugänglich sind und sich<br />

die Leute in meinen Kleidern glamourös<br />

fühlen. Wie echte <strong>Star</strong>s. Dann würde ich<br />

gerne in noch grösserem Rahmen produzieren.<br />

Das wird demnächst von China aus passieren.<br />

Ich fliege in Kürze nach Shanghai,<br />

um dort mit einem Agenten die Details zu<br />

besprechen.<br />

Und wie steht es mit privaten Wünschen?<br />

Ich würde gerne meine ganze Familie bei<br />

mir haben. Wir sind viele Kinder und überall<br />

auf der Welt verteilt. Hier in Basel habe ich<br />

einen tollen Mann mit einer tollen Familie<br />

gefunden – und ich fühle mich hier zuhause.<br />

Eigene Kinder sind sicher auch irgendwann<br />

ein Thema, aber das hat noch Zeit.<br />

Darf ich fragen, wie alt Sie eigentlich sind?<br />

Sagen wir mal so: Ich fühle mich immer<br />

noch wie 17. ■<br />

WWW.REGIOAKTUELL.COM ■ REGIO AKTUELL 7/2010 ■ 9

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