zekazin 1/2009 - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau
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Ein Tag im Leben von…<br />
… Annett Koch*<br />
Heute ist Montag, mein freier Tag,<br />
oder besser gesagt, mein Familienwochentag.<br />
Ich geniesse es, dass wir gemeinsam<br />
frühstücken können, bevor die Kinder<br />
René (11), Anna Lena (8) und Lisa Marie<br />
(8) um 8 Uhr zur Schule aufbrechen.<br />
Jetzt haben mein Mann und ich noch<br />
etwas Zeit, ganz in Ruhe einen 2. Kaffee<br />
zu trinken und uns auszutauschen,<br />
bevor auch er das Haus verlässt.<br />
Am Montagmorgen freue ich mich auf<br />
einen ausgiebigen Spaziergang mit<br />
unserer Hündin Sheela. Der Haushalt<br />
darf noch etwas warten und ich geniesse<br />
stattdessen das Laufen, den Anblick<br />
der im Schnee herumtobenden<br />
Sheela und die herrliche Aussicht aufs<br />
Rheintal.<br />
Wieder zu Hause erwarten mich Staubsauger<br />
und Wischer. Ein Blick auf die<br />
Uhr zeigt mir nach viel zu kurzer Zeit,<br />
dass ich mir Gedanken zum Mittagessen<br />
machen sollte.<br />
Die Ruhe ist um 12 Uhr schlagartig vorbei,<br />
wenn meine 3 Engel gleichzeitig<br />
aus der Schule kommen. Am Mittagstisch<br />
werden lebhaft die Ereignisse in<br />
der Schule diskutiert und das Essen<br />
kritisiert … (einer findet immer ein<br />
Haar in der Suppe).<br />
René geht um 13 Uhr wieder in die<br />
Schule, während die Mädchen am<br />
Nachmittag frei haben. Der Montagnachmittag<br />
ist dann ganz den Tieren<br />
gewidmet. Lisa Marie und Anna Lena<br />
haben die Möglichkeit, in der Mühle<br />
Siglistorf bei Nicole Greter und Heinz<br />
Stricker in Kontakt mit Pferden zu<br />
kommen. Auf sehr liebevolle und einfühlende<br />
Art erlernen sie auf dem kleinen,<br />
gepflegten Familienbetrieb die<br />
Pflege, den Umgang und das Reiten.<br />
Auf diesem Hintergrund ist neu auch<br />
eine Verknüpfung zu <strong>zeka</strong> entstanden.<br />
Im Frühjahr wird Chiara, die seit 2 Jahren<br />
zu mir in die Therapie kommt, mit<br />
mir die Hippotherapie (Physiotherapie<br />
mit Co-Therapeut Pferd) in der Mühle<br />
Siglisdorf beginnen können.<br />
Schon wieder heisst es für mich flott<br />
ins Auto einsteigen und weiter zur<br />
Hundeschule fahren. Wir sind eine<br />
Gruppe von 8 bis 11 Frauen, die unter<br />
der kundigen Leitung von Yvonne<br />
lernen, den richtigen Ton, vor allem<br />
aber die richtige Körpersprache im<br />
Umgang mit unserem Vierbeiner zu<br />
finden. Der Platz ist voller Schnee und<br />
ich beginne zu schwitzen, obwohl es<br />
ungemütlich kalt ist. Sheela wälzt sich<br />
wohlig im Schnee, anstatt neben mir<br />
im Sitz zu bleiben. Sie kann gar nicht<br />
verstehen, dass ich beim «Fuss gehen»<br />
einen aufmerksam auf mich gerichteten<br />
Hund haben möchte, wenn der<br />
Schnee doch noch verlockender duftet<br />
als das Leckerli in meiner Hand. Nach<br />
einer Stunde habe ich und damit auch<br />
Sheela wieder viel Neues dazu gelernt,<br />
was wir auf unseren nächsten Spaziergängen<br />
festigen sollten.<br />
Wieder zu Hause freue ich mich auf<br />
eine wärmende Tasse Kaffee mit<br />
meinem Mann. Der Rest des Nachmittags<br />
vergeht mit Hausaufgaben<br />
und Spielen, bis ich Anna Lena und<br />
ihre 3 Freundinnen zum Tanzen nach<br />
Koblenz fahre.<br />
Der Abend klingt aus mit Nachtessen,<br />
gemeinsamer Abendrunde mit den<br />
Kindern und einem entspannenden<br />
Krimi vor dem Fernsehen.<br />
* Annett Koch ist Physiotherapeutin im<br />
<strong>zeka</strong>-Ambulatorium in Baden.<br />
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