zekazin 1/2009 - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau
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Kleine «Grosse Schritte» in der Gruppe:<br />
Interdisziplinäre Kleingruppen in der<br />
heilpädagogischen Früherziehung<br />
Wenn du schnell gehen<br />
willst, gehe alleine.<br />
Doch wenn du weit gehen<br />
willst, gehe mit anderen.<br />
(anonym)<br />
Astrid Hartmann*<br />
Im Wartebereich des <strong>zeka</strong> Aarau sehen uns erwartungsvolle<br />
Augen von drei Kindern entgegen. Es reicht noch<br />
für einen kurzen Schwatz mit der Mutter und dem Rotkreuzfahrer;<br />
dann heisst es, sich zu verabschieden. Gemeinsam<br />
gehen die Kinder mit der Früherzieherin und der<br />
Logopädin in den Gruppenraum. Mit grosser Geduld und<br />
so wenig Hilfestellung wie möglich helfen die Heilpädagoginnen<br />
den Kindern, die dicke Winterjacke und die Schuhe<br />
auszuziehen. Dann sind alle bereit, das Willkommenslied<br />
zu singen.<br />
Im Eröffnungslied werden alle Kinder namentlich erwähnt<br />
und begrüsst. Einige singen schon gut mit, hie und da<br />
huscht ein Lachen über ein Gesicht. Man merkt, dass es den<br />
Kleinen nicht einfach fällt, ruhig im Kreis zu sitzen. Diese<br />
Runde ist aber als Vorbereitung auf die Kindergartensituation<br />
sehr wichtig. Sich wiederholende Abläufe erleichtern<br />
den Kindern die Orientierung. Der Kreis zeigt: Du bist mit<br />
anderen Kindern hier. Dies wiederholt sich beim gemeinsamen<br />
Znüni, beim Abschiedslied und im freien Spiel. So<br />
treten die Kinder mit den anderen immer wieder in Beziehung<br />
und lernen, aufeinander Rücksicht zu nehmen.<br />
Nach einem weiteren Lied begrüssen die Kinder den<br />
Frosch, der immer zu Beginn auftaucht, und schauen,<br />
was er heute mitgebracht hat. Voller Freude öffnen sie die<br />
Büchse und geben den darin enthaltenen Igelball weiter.<br />
Zur Sensibilisierung der Hände erhalten alle einen Tropfen<br />
1/09<br />
Eine Früherzieherin arbeitet meist alleine mit einem einzelnen Kind. Hier geniesst das<br />
Kind die ungeteilte Aufmerksamkeit und volle Unterstützung. Was es heisst, andere<br />
wahrzunehmen, auf sie Rücksicht zu nehmen und/oder sich gegen sie zu behaupten,<br />
lernt man aber insbesondere zusammen mit anderen. Die Kleingruppen bieten die<br />
Möglichkeit, soziale Erfahrungen in einem übersichtlichen und begleiteten Kontext zu<br />
machen und die Stärken der andern zu nutzen, um damit eigene Handlungsspielräume<br />
zu erweitern. Deshalb bietet der Frühbereich der Ambulatorien in Aarau und Baden<br />
verschiedene interdisziplinäre Kleingruppen mit unterschiedlichen Zielsetzungen an.<br />
<strong><strong>zeka</strong>zin</strong> hat in Aarau nachgefragt und fasst Stimmen von Eltern zusammen.<br />
Creme in die Handfläche, gemeinsam reiben sie die Hände<br />
aneinander und riechen sich gegenseitig an den Handflächen.<br />
«Mmm, riecht das fein!»<br />
Endlich ist es Zeit, zu den Spielsachen zu gehen. Das Strahlen<br />
der Kinder zeigt, wie wichtig diese Sequenz für sie ist.<br />
Beim «Kochen» und «Abwaschen» entstehen immer wieder<br />
Situationen, in denen die Kinder lernen, ihre Bedürfnisse<br />
und Absichten zu äussern, die Grenzen des andern<br />
zu akzeptieren, Konflikte zu lösen oder zu warten. Über<br />
das gemeinsame Handeln entstehen Kommunikationsanlässe<br />
und die Möglichkeiten zur Sprachanbahnung.<br />
Noelia und Raphael: Riech mal meine Hand! Mmm, eine<br />
feine Creme!