Das ZisterZienser- kloster stiepel in Bochum
Das ZisterZienser- kloster stiepel in Bochum
Das ZisterZienser- kloster stiepel in Bochum
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Wallfahrtskirche<br />
st. marien<br />
Baujahr:<br />
1914/15<br />
erbauer:<br />
franz mündele<strong>in</strong>, paderborn<br />
erweiterung des chorraumes 2006/7<br />
ra<strong>in</strong>er hedtfeld, <strong>Bochum</strong>-Weitmar<br />
anlass der erbauung:<br />
Wiederauff<strong>in</strong>dung der spätgotischen<br />
Stiepeler Pietà<br />
<strong>ZisterZienser</strong><strong>kloster</strong> <strong>stiepel</strong><br />
Baujahr:<br />
1988-90<br />
erbauer:<br />
architekturbüro<br />
roman reiser & partner, <strong>Bochum</strong><br />
anlass der erbauung:<br />
<strong>kloster</strong>neugründung durch die <strong>in</strong>itiative des<br />
ruhrbischofs franz kard<strong>in</strong>al hengsbach<br />
Weiterer sehenswerter Ort <strong>in</strong> der Umgebung:<br />
Stiepeler Dorfkirche (evangelisch)<br />
Weitere Kulturtankstellen <strong>in</strong> <strong>Bochum</strong>:<br />
- Kirche Hl. Familie (Heimkehrer-Dankeskirche)<br />
- Kirche St. Nikolaus von Flüe<br />
- Kunstkirche K.I.C.K. 2010<br />
- Pilgerkapelle St. Bartholomäus<br />
- Propsteikirche St. Peter und Paul<br />
- St. Josef-Hospital<br />
E<strong>in</strong>e Übersicht aller spirituellen Kulturtankstellen f<strong>in</strong>den Sie<br />
unter: www.kultur-im-bistum-essen-2010.de<br />
Fotos:<br />
Pater Jakobus Kempkes O.Cist.<br />
Adresse:<br />
Am Varenholt 9<br />
44797 <strong>Bochum</strong>-Stiepel<br />
Kontakt und Information:<br />
Tel.: (0234) 77705-0<br />
Fax: (0234) 77705-18<br />
E-mail: <strong>in</strong>fo@<strong>kloster</strong>-<strong>stiepel</strong>.de<br />
Internet: www.<strong>kloster</strong>-<strong>stiepel</strong>.de<br />
Impressum:<br />
Dr. Michael Schlagheck<br />
Katholische Akademie DIE WOLFSBURG<br />
Falkenweg 6<br />
45478 Mülheim an der Ruhr<br />
Tel.: (0208) 99919-200<br />
E-mail: kultur.2010@bistum-essen.de<br />
Internet: www.kultur-im-bistum-essen-2010.de<br />
Redaktion:<br />
Dr. Angelika Büchse, W<strong>in</strong>fried Dollhausen,<br />
Dr. Herbert Fendrich<br />
Layout:<br />
Markus Kossack, for mat gmbh<br />
<strong>Das</strong> <strong>ZisterZienser</strong><strong>kloster</strong><br />
<strong>stiepel</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Bochum</strong>
Die pietà<br />
„Verschleierte Anmut“ entdeckt<br />
der Betrachter der spätgotischen<br />
Pietà von Stiepel. Augen,<br />
die nicht fixieren, jedoch<br />
e<strong>in</strong>laden, das Geheimnis des<br />
Schmerzes im Lichte der Auferstehung<br />
zu begreifen. Die um<br />
die Mitte des 15. Jahrhunderts<br />
entstandene Holzskulptur der<br />
Schmerzhaften Gottesmutter<br />
steht seit 1920 <strong>in</strong> der während<br />
des Ersten Weltkrieges für sie<br />
erbauten Wallfahrtskirche.<br />
Maria trägt e<strong>in</strong> den Hals verdeckendes<br />
K<strong>in</strong>ntuch und e<strong>in</strong>en<br />
Schleier, der über beide Schultern<br />
herabfällt. Die Gestalt Jesu<br />
auf ihrem Schoß ist bis auf<br />
e<strong>in</strong> goldenes Lendentuch entblößt<br />
und symbolisiert sowohl<br />
die Selbstentäußerung Gottes<br />
als auch die Schönheit des<br />
Menschen. Die Gestalt Mariens<br />
aber bleibt unter ihren Gewändern<br />
verborgen. Der spätmittelalterliche<br />
Künstler hat beide<br />
Personen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e fasz<strong>in</strong>ierende<br />
Beziehung zue<strong>in</strong>ander gesetzt:<br />
die Mütterlichkeit Mariens und<br />
den schmerzverklärten Christus,<br />
die gedrungene Figur der<br />
Madonna und die relativ kle<strong>in</strong><br />
wirkende Gestalt Jesu, die –<br />
wie e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d mit geschlossenen<br />
Augen – dem Antlitz der Mutter<br />
zugewandt von ihren Händen<br />
gehalten wird.<br />
Im Stiepeler Mariengebet, das<br />
von den Zisterziensermönchen<br />
verfasst und von He<strong>in</strong>rich Jansen<br />
1989 vertont wurde, heißt<br />
es: „Heilige Maria, seit Jahrhunderten<br />
wirst Du hier als<br />
‚Schmerzhafte Mutter von Stiepel‘<br />
angerufen und verehrt. Erbitte<br />
allen die Gnade, sich <strong>in</strong><br />
Kreuz und Leid mit jener Ges<strong>in</strong>nung<br />
Gott anheimzugeben,<br />
<strong>Das</strong> <strong>ZisterZienser</strong><strong>kloster</strong><br />
<strong>in</strong> der Du selbst <strong>in</strong> schwersten<br />
Stunden De<strong>in</strong>em Sohn verbunden<br />
warst.“ – Worte, e<strong>in</strong>gemei-<br />
Im Ruhrgebiet, dem größten<br />
Ballungsraum Europas, wächst<br />
seit mehr als zwei Jahrzehnten<br />
e<strong>in</strong> Ort der spirituellen<br />
E<strong>in</strong>kehr: das Kloster Stiepel <strong>in</strong><br />
<strong>Bochum</strong> – e<strong>in</strong>e geistliche Oase,<br />
e<strong>in</strong> Zufluchtsort für suchende<br />
Menschen, e<strong>in</strong>e lebendige<br />
Pfarrei, e<strong>in</strong>e Pilgerstätte, deren<br />
Wurzeln bis <strong>in</strong>s Mittelalter zurückreichen.<br />
Ihr Zentrum ist die<br />
1914/15 erbaute Wallfahrtskirche<br />
St. Marien, <strong>in</strong> der das<br />
Gnadenbild der „Schmerzhaften<br />
Mutter von Stiepel“ aus<br />
dem 15. Jahrhundert steht.<br />
Als Franz Kard<strong>in</strong>al Hengsbach,<br />
der erste Bischof von Essen,<br />
im Jahre 1988 Zisterzienser<br />
aus der Abtei Heiligenkreuz<br />
(bei Wien) <strong>in</strong>s Ruhrbistum holte,<br />
fielen ihnen folgende Aufgabenbereiche<br />
zu:<br />
• als Mönche nach der Regel<br />
des heiligen Benedikt - der<br />
auch Patron Europas ist - zu<br />
leben;<br />
• als Seelsorger die Klosterpfarrei<br />
und die Wallfahrt zu<br />
betreuen sowie Angebote<br />
geistlicher E<strong>in</strong>kehr zu ermöglichen.<br />
ßelt <strong>in</strong> die Ste<strong>in</strong>säule und<br />
widerkl<strong>in</strong>gend <strong>in</strong> den Herzen<br />
der Pilger.<br />
Letzteres wird seit 1996 durch<br />
die Vortragsreihe „Auditorium<br />
Kloster Stiepel“ bereichert.<br />
Es entstand e<strong>in</strong> weites akademisches<br />
Kontaktnetz, nicht<br />
zuletzt zur nahe gelegenen<br />
Ruhr-Universität <strong>Bochum</strong> und<br />
zur Päpstlichen Hochschule<br />
Benedikt XVI. <strong>in</strong> Heiligenkreuz.<br />
Die Konzertreihe „Marienlob <strong>in</strong><br />
Lied und Musik“ gehört schon<br />
seit 1959 zum Facettenreichtum<br />
von Stiepel und ist den<br />
Musikfreunden weit über die<br />
Grenzen der Stadt h<strong>in</strong>aus bekannt.<br />
E<strong>in</strong>malig <strong>in</strong> <strong>Bochum</strong><br />
ist der Stiepeler Klosterladen:<br />
Se<strong>in</strong> Angebot umfasst neben<br />
Büchern und Karten vor<br />
allem Devotionalien. Zu den<br />
besonderen Geschenkideen<br />
gehört auch der „Stiepeler<br />
Benediktustropfen“, e<strong>in</strong> Kräuterlikör<br />
nach altem Klosterrezept.<br />
Für das leibliche Wohl ist<br />
<strong>in</strong> der Gaststätte „Klosterhof“<br />
gesorgt. Überall aber gilt der<br />
zisterziensische Leitspruch:<br />
„Porta patet – magis cor“, das<br />
heißt: „Die Tür steht offen –<br />
noch mehr das Herz“.