Güllekleinanlagen eine Option in der Zukunft?! - Fachverband ...
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stehen. In diesem Fall muss k<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Anbaufläche<br />
zur Verfügung gestellt werden. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
muss <strong>der</strong> Landwirt ausreichend Fläche<br />
zum Ausbr<strong>in</strong>gen des Gärproduktes o<strong>der</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong><br />
an<strong>der</strong>weitige Verwertung haben. Gleichzeitig<br />
unterliegt er dann den Regelungen <strong>der</strong><br />
Bioabfallverordnung (BioAbfV), was sowohl<br />
umfangreiche Auswirkungen auf den Ge -<br />
nehmigungsprozess als auch auf die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
h<strong>in</strong>sichtlich des Betriebs <strong>der</strong> Biogasanlage<br />
hat.<br />
Nun aber zu den Rahmenbed<strong>in</strong>gungen sowie<br />
den Ergebnissen <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeitsberechnungen.<br />
Als Ausgangsbasis für die Be -<br />
rechnungen wurden Investitionskosten <strong>in</strong><br />
Höhe von 7.000 Euro pro Kilowatt (€/kW)<br />
ausgewählt. Damit sollten dann auch alle<br />
Kosten, <strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> Substratlager, gedeckt<br />
se<strong>in</strong>. Dieser Wert ist als realistisch e<strong>in</strong>zuschätzen,<br />
wenn bedacht wird, dass <strong>Güllekle<strong>in</strong>anlagen</strong><br />
den „normalen“ Vorgaben im<br />
Genehmigungsrecht unterliegen.<br />
Verweilzeiten beachten<br />
Nach <strong>der</strong> VDI-Vorschrift 3475-4 wird <strong>e<strong>in</strong>e</strong><br />
Verweilzeit von m<strong>in</strong>destens 150 Tagen im<br />
gasdichten Raum gefor<strong>der</strong>t, um die Methanund<br />
Ammoniakemissionen zu reduzieren.<br />
Auch das EEG 2012 for<strong>der</strong>t als Bed<strong>in</strong>gung<br />
für <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Vergütung <strong>e<strong>in</strong>e</strong> gasdichte Ausführung<br />
<strong>der</strong> neu gebauten Lagerbehälter. E<strong>in</strong>zige<br />
Ausnahme bilden hierbei Biogasanlagen,<br />
die ausschließlich flüssige Gülle mit<br />
weniger als 15 Prozent Trockenmasse e<strong>in</strong>setzen.<br />
Gleichzeitig müssen alle Anlagen<br />
m<strong>in</strong>destens 180 Tage Lagerkapazität für das<br />
Gärprodukt nachweisen, um den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Düngeverordnung nachzukommen.<br />
Da <strong>Güllekle<strong>in</strong>anlagen</strong> große Volum<strong>in</strong>a<br />
umsetzen, führen diese For<strong>der</strong>ungen automatisch<br />
zu relativ hohen Investitionskosten.<br />
Bei den Substratkosten wird angenommen,<br />
dass die Gülle kostenlos zur Verfügung steht<br />
und auch die Speisereste ohne Entgelt zur<br />
Biogasanlage gebracht werden. Bei den<br />
NawaRo-Substraten wird mit 38 Euro pro<br />
Tonne (€/t) Frischmasse frei Fermenter (entspricht<br />
<strong>in</strong> etwa 30 €/t Frischmasse frei Silo)<br />
kalkuliert. Dieser Preis repräsentiert <strong>in</strong> etwa<br />
den mittleren Preis des vergangenen Jahres<br />
(siehe Biogas Journal 3_2011 ab Seite 60).<br />
Getreide wird <strong>in</strong> den Berechnungen zu<br />
<strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Preis von 180 €/t durch die Biogasanlage<br />
e<strong>in</strong>gekauft.<br />
Unter diesen Konditionen ergibt sich e<strong>in</strong><br />
Unternehmergew<strong>in</strong>n, wie er <strong>in</strong> Abbildung 2<br />
(gestrichelter Rahmen) dargestellt ist. Beim<br />
Unternehmergew<strong>in</strong>n s<strong>in</strong>d alle Kostenpositionen,<br />
das heißt auch <strong>der</strong> Z<strong>in</strong>sansatz für F<br />
BIOGAS Journal | 5_2011<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Abbildung 1: Entwicklung des Unternehmergew<strong>in</strong>ns <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
von den Investitiionskosten<br />
Abbildung 2: Entwicklung des Unternehmergew<strong>in</strong>ns <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />
<strong>der</strong> Substratpreise<br />
Abbildung 3: E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Güllekosten auf den Unternehmergew<strong>in</strong>n<br />
Anmerkung:<br />
Als Standardwerte bei den Berechnungen werden Investitionskosten <strong>in</strong> Höhe von 7.000 €/kW, Substratkosten für<br />
NawaRo von 38 €/t Frischmasse frei Fermenter bzw. 180 €/t bei Getreide sowie 0 €/t für Speisereste und die Gülle<br />
angenommen. Die resultierenden Ergebnisse s<strong>in</strong>d im gestrichelten Rahmen dargestellt.<br />
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