Güllekleinanlagen eine Option in der Zukunft?! - Fachverband ...
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AUS DER PRAXIS<br />
das e<strong>in</strong>gesetzte Eigenkapital sowie die Entlohnung<br />
<strong>der</strong> eigenen Arbeit (4.500 Euro),<br />
bereits berücksichtigt. Demnach überschreiten<br />
die NawaRo-Anlagen knapp die Schwel -<br />
le zu <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m positiven Unternehmergew<strong>in</strong>n.<br />
Wird Getreide e<strong>in</strong>gesetzt, lässt sich unter den<br />
getroffenen Annahmen ke<strong>in</strong> positiver Unternehmergew<strong>in</strong>n<br />
realisieren. An <strong>der</strong>s ist die<br />
Situation, wenn statt NawaRo-Substraten<br />
kostenlose Speiseabfälle vergoren werden<br />
können. Hier kann e<strong>in</strong> durchaus ansehnli-<br />
52<br />
Beispielhafte Anlagenkonzepte<br />
Güllemenge <strong>in</strong> Tonnen<br />
Frischmasse<br />
Anzahl Milchkühe <strong>in</strong>kl.<br />
Nachzucht<br />
Anzahl Mastschw<strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>in</strong>kl.<br />
Nachzucht<br />
Menge NawaRo (Mais und<br />
Grassilage) <strong>in</strong> Tonnen<br />
R<strong>in</strong><strong>der</strong>gülle/<br />
NawaRo<br />
Schw<strong>e<strong>in</strong>e</strong>gülle/<br />
NawaRo<br />
R<strong>in</strong><strong>der</strong>gülle/<br />
Speiseabfälle<br />
R<strong>in</strong><strong>der</strong>gülle/<br />
Getreide<br />
3.600 4.400 4.800 2.300<br />
130 170 80<br />
1.500<br />
800 875 200<br />
Menge Getreide <strong>in</strong> Tonnen 260<br />
Menge Speiseabfälle <strong>in</strong> Tonnen 1.100<br />
Benötigte Anbaufläche NawaRo<br />
und Getreide <strong>in</strong> Hektar<br />
Anmerkungen: Methanerträge nach BiomasseV; NawaRo = Mix aus Mais- und Grassilage; Gülleanfall: Milchkuh mit Nachzucht<br />
28 t/Jahr; Mastschwe<strong>in</strong> 3 t/Tierplatz und Jahr; Ertrag: Mais 45,5 t/ha; Grassilage 28,5 t/ha; Getreide 8 t/ha<br />
www.maprodeutschland.com<br />
21 23 0 37<br />
cher Unternehmergew<strong>in</strong>n mit über 30.000<br />
Euro erzielt werden.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs dürfen <strong>in</strong> diesem Fall zwei entscheidende<br />
Aspekte nicht vernachlässigt<br />
werden. Zum <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n gilt es, die e<strong>in</strong>gangs<br />
erwähnten höheren Anfor<strong>der</strong>ungen bei<br />
Abfallanlagen zu berücksichtigen, die unter<br />
Umständen auch die Investitionskosten<br />
nach oben treiben können. Hier ist im<br />
Beson<strong>der</strong>en an die gegebenenfalls notwendige<br />
Hygienisierungse<strong>in</strong>richtung zu denken.<br />
Steigt <strong>der</strong> Investitionsbedarf auf 8.000 €/kW,<br />
s<strong>in</strong>kt <strong>der</strong> Unternehmergew<strong>in</strong>n um etwa<br />
10.000 Euro.<br />
Substratpreise üben<br />
starken E<strong>in</strong>fluss aus<br />
E<strong>in</strong>e ähnlich hohe Bedeutung hat die An -<br />
nahme, zu welchem Preis die erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Speisereste zur Verfügung stehen. Da die<br />
Vergütung für Abfälle im novellierten EEG<br />
höher ausfällt, ist zu erwarten, dass die ohneh<strong>in</strong><br />
begrenzten Mengen an noch nicht ge -<br />
nutzten Speiseresten <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n höheren Wert<br />
erhalten. Werden zehn Euro pro Tonne für<br />
die Speisereste angenommen, reduziert das<br />
bereits den Unternehmergew<strong>in</strong>n um 10.000<br />
Euro (siehe Abbildung 2 Mitte).<br />
E<strong>in</strong>en vergleichbaren E<strong>in</strong>fluss hat die Steigerung<br />
des Getreidepreises um 40 €/t auf<br />
220 €/t. Dieser Wert entspricht <strong>der</strong> Realität<br />
im Sommer 2012, sodass hier <strong>in</strong> k<strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Fall<br />
von überhöhten Preisen gesprochen werden<br />
kann. Natürlich wird es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Regionen<br />
Getreide mit mangelhaften Qualitäten<br />
geben, die zu niedrigeren Preisen angeboten<br />
und damit wie<strong>der</strong> attraktiver werden. Die<br />
Abbildung 2 zeigt aber, dass unter den gegebenen<br />
Konditionen Getreide erst bei Preisen<br />
um die 100 €/t wirklich <strong>in</strong>teressant wird.<br />
BIOGAS Journal | 5_2011