Download (190 kB) - Deutscher Städtetag
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Auch wenn die Verhandlungen in den Ländern teilweise mühsam sind, zeigt sich<br />
im Grundsatz, dass landesseitige Aufgabenverlagerungen auf die Kommunen im<br />
Vergleich zur Rechtslage vor Einführung des strikten Konnexitätsprinzips deutlich<br />
erschwert worden sind. Die Hoffnung, dass dieses Verfassungsprinzip eine fühlbare<br />
Präventivwirkung entfalten würde, scheint sich daher zu erfüllen. Die Herausforderung<br />
der Gesetzgebungspraxis besteht nun darin, den erforderlichen Kostenausgleich effektiv<br />
umzusetzen und belastbare und unstrittige Verfahrensweisen zu etablieren.<br />
Der Deutsche <strong>Städtetag</strong> hat daher den im Jahr 2008 erstmals einberufenen Arbeitskreis<br />
seiner Mitgliedsverbände zum Thema Konnexitätsprinzip im Berichtszeitraum weiter<br />
fortgeführt. Vor dem Hintergrund, dass in den Bundesländern unterschiedliche<br />
Konnexitätsregelungen existieren und daher auch verschiedene Strategien in Bezug<br />
auf den Umgang mit Konnexitätsfragen verfolgt werden, soll dieser Arbeitskreis den<br />
Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedsverbänden erleichtern.<br />
Sparkassen und Landesbanken<br />
Mit aller Schärfe ist im Zuge der Finanz- und Bankenkrise offensichtlich geworden, dass<br />
die von Seiten des Deutschen <strong>Städtetag</strong>es seit langem angemahnte Konsolidierung im<br />
Bereich der Landesbanken überfällig ist. Als Anteilseigner der Landesbanken, über das<br />
Verbundgeschäft und den Haftungsverbund sind auch die kommunalen Sparkassen<br />
und ihre Träger von den Verwerfungen im Landesbankensektor erheblich betroffen. Die<br />
erforderlich gewordenen Stützungsmaßnahmen und Bewertungsverluste belasten die<br />
Eigenkapitalbasis der kommunalen Sparkassen und verringern die Spielräume für eine<br />
Kreditvergabe zu Gunsten der mittelständischen Wirtschaft. Der Deutsche <strong>Städtetag</strong> hat<br />
sich daher im Berichtszeitraum mehrfach nachdrücklich dafür ausgesprochen, dass der<br />
Konsolidierungsprozess im Landesbankensektor durch eine deutliche Reduzierung der<br />
Anzahl der Landesbanken nun endlich ernsthaft vorangetrieben wird. Für die deutschen<br />
Städte hat dabei der Schutz der Sparkassen Vorrang vor der Bestandssicherung einzelner<br />
Landesbanken. Der Deutsche <strong>Städtetag</strong> lehnt eine Beteiligung und Schwächung<br />
der Sparkassen – etwa über vertikale Fusionen von Sparkassen und Landesbanken<br />
– strikt ab. Eine Übernahme von Sparkassen durch Landesbanken (so genannte<br />
Vertikalisierung) würde weder im Rating noch im Zugang zum Retailgeschäft neue und<br />
tragfähige Perspektiven für die Landesbanken schaffen. Gleichzeitig würden aber die<br />
genuinen Stärken der kommunalen Sparkassen, ihre Selbständigkeit, ihre Dezentralität<br />
und ihre Orts- und Kundennähe, mit einem solchen Schritt massiv gefährdet. Gerade<br />
aufgrund dieser Stärken hat sich das Geschäftsmodell der Sparkassen in der Krise<br />
bewährt und stabilisierend gewirkt.<br />
Um zu verhindern, dass kurzfristig erforderlich werdende Stützungs- und Stabili sierungsmaßnahmen<br />
zu einer rechtlich unzulässigen Strukturpolitik zu Lasten der kommunalen<br />
Sparkassen genutzt werden, hat der Deutsche <strong>Städtetag</strong> den Diskussionsprozess zur<br />
Frage der Finanzmarktstabilisierung im Berichtszeitraum intensiv begleitet und sich in<br />
Die Arbeit des Deutschen <strong>Städtetag</strong>es 2009/2010 in Schwerpunkten<br />
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