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ab. Während der Anstieg der Kassenkredite in den Jahren 2007 und 2008 eindrücklich<br />

zeigte, dass sich die Schere zwischen armen und reichen Kommunen weiter öffnet,<br />

zeigt der nunmehr deutlich rasantere Anstieg der Kassenkredite, dass viele Kommunen<br />

überhaupt nicht mehr in der Lage sind, auch nur das Mindestmaß an laufenden<br />

Ausgaben aus eigener Kraft zu fi nanzieren.<br />

Konjunkturpaket des Bundes – Zukunftsinvestitionsgesetz<br />

Als Reaktion auf die Finanz- und Wirtschaftskrise wurde im Rahmen des Konjunkturpakets<br />

II noch von der großen Koalition unter anderem das aus kommunaler<br />

Sicht besonders bedeutsame Zukunftsinvestitionsgesetz verabschiedet: Hierbei stellt<br />

der Bund den Ländern insgesamt 10 Milliarden Euro zu Verfügung. Die Länder müssen<br />

mindestens 70 Prozent dieser Summe an die Kommunen zur Stützung ihrer<br />

Investitionskraft weiterleiten. Mittel können bis zum Ende des Jahres 2011 abgerufen<br />

werden. Investitionsschwerpunkte sind die Bildungsinfrastruktur (65 Prozent) sowie<br />

die sonstige Infrastruktur (35 Prozent). Innerhalb der Investitionsschwerpunkte<br />

ist die energetische Sanierung besonders hervorgehoben. An der Konzeption des<br />

Gesetzes auf Bundesebene war der Deutsche <strong>Städtetag</strong> zwar nicht formal beteiligt;<br />

seine Empfehlungen wurden jedoch vielfach berücksichtigt. Die Städte haben<br />

das Zukunftsinvestitionsgesetz sowohl inhaltlich als auch mit Blick auf die konkrete<br />

Ausgestaltung ausdrücklich begrüßt, auch wenn mit dem Gesetz nicht die Erwartung<br />

verbunden werden darf, dass hierdurch die kommunalen Einnahmeausfälle vollständig<br />

ausgeglichen werden könnten oder dass gar der bestehende Investitionsstau aufgelöst<br />

würde.<br />

Kommission zur Reform der Gemeindefi nanzen<br />

Einen wichtigen Schwerpunkt in der Arbeit des Deutschen <strong>Städtetag</strong>es bildete die<br />

Mitarbeit in der Gemeindefi nanzkommission, die die Bundesregierung im Februar<br />

2010 mit dem Ziel einsetzte, „Lösungsvorschläge zu den dringendsten Problemen des<br />

kommunalen Finanzsystems zu erarbeiten“. Ihr gehören Vertreter von Bund, Ländern<br />

und kommunalen Spitzenverbänden an. Die Kommission bildete drei Arbeitsgruppen:<br />

Kommunalsteuern, Standards und Rechtsetzung. Anders als von den Kommunen gefordert,<br />

stand zunächst die Frage nach den kommunalen Steuereinnahmen – und hier<br />

wieder einmal die Abschaffung der Gewerbesteuer – im Fokus der Diskussionen. Die erdrosselnde<br />

Belastung der Kommunen mit sozialen Leistungen, deren Umfang durch die<br />

Kommunen nur indirekt beeinfl usst werden kann, wurde hingegen erst auf Drängen der<br />

kommunalen Spitzenverbände und der Ländervertreter auf die Agenda gesetzt. Mit seiner<br />

Broschüre „Sozialleistungen der Städte in Not. Zahlen und Fakten zur Entwicklung<br />

kommunaler Sozialausgaben“ hat der Deutsche <strong>Städtetag</strong> einen wichtigen Impuls dafür<br />

gegeben, dass das ungebremste Wachstum der Soziallasten als Hauptursache für<br />

die strukturelle Finanznot der Kommunen im Rahmen der Gemeindefi nanzkommission<br />

Die Arbeit des Deutschen <strong>Städtetag</strong>es 2009/2010 in Schwerpunkten<br />

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