strassenradsport - Werbe- und Medienkontor Mertins
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STRASSENRADSPORT<br />
RADSPORT IN SACHSEN 04/2011<br />
20. R<strong>und</strong> um Dölzig<br />
Jubiläum der Extraklasse<br />
Vierzig Jahre sind inzwischen ins<br />
Land gegangen, seit 1971 der ehemalige<br />
DHfK-Rennfahrer Ullrich<br />
Speer seinen Kumpel Wolfgang<br />
Schoppe mit der Bitte kontaktierte,<br />
in der Gemeinde Dölzig ein Kriterium<br />
durchzuführen.<br />
Gesagt, getan. Der 1,2 Kilometer-<br />
Kurs wurde abgefahren, einige<br />
Löcher mit Zement ausgefüllt, <strong>und</strong><br />
damit die Bedingungen für die Renner<br />
geschaffen. Mit einer Riesenbegeisterung<br />
griff der damalige<br />
Verein BSG Traktor Dölzig die Idee<br />
auf <strong>und</strong> organisierte ein Volksfest.<br />
Es gab noch keine offizielle Ausschreibung,<br />
doch hatte Wolfgang<br />
Schoppe überall die <strong>Werbe</strong>trommel<br />
gerührt <strong>und</strong> ein großes Starterfeld<br />
zusammen bekommen. Zahllose<br />
Prämien, alle gestiftet von begeisterten<br />
Bürgern, gaben dem Rennen<br />
ein Flair, das bereits für die damalige<br />
Zeit einmalig war. Hinzu kam, dass<br />
entgegen aller Bestimmungen einige<br />
der Rennfahrer sogar in – damals<br />
streng verbotenen – Profitrikots starteten.<br />
Die Premiere war geglückt.<br />
Zwei Jahre später dominierte der<br />
Nationalfahrer Horst Tischoff vom<br />
SC DHfK überlegen die Szenerie. Er<br />
bereitete sich auf die WM im 100<br />
Siegte drei Mal: Wolfgang Lötzsch.<br />
Der SRB im Internet: www.s-r-b.de<br />
Bereits zu Beginn des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts war Dölzig ein radsportfre<strong>und</strong>licher<br />
Ort.<br />
Kilometer-Mannschaftsfahren vor,<br />
bei der er 1974, also ein Jahr später,<br />
Bronze gewann.<br />
Zweiter Anlauf<br />
geglückt<br />
Dennoch vergingen drei Jahre, ehe<br />
es wieder ein „R<strong>und</strong> in Dölzig“ gab.<br />
Diesmal hatte es sich, dank der<br />
unermüdlichen Arbeit von Ullrich<br />
Speer, der die gesamte Gemeinde<br />
hinter sich wusste, dauerhaft etabliert,<br />
denn immerhin neun Austragungen<br />
bis 1984 standen nun zu<br />
Buche. Es waren Volksfeste ganz<br />
besonderer Art, das Rennen wurde<br />
umrahmt von Musik, Tanz <strong>und</strong> vor<br />
allem ungezählten Prämien aller<br />
Art, gespendet durch viele Einwohner<br />
der Gemeinde. Von Hühner -<br />
eiern, Eingemachtem, Konserven,<br />
Dauerwürsten, Bier, Wein <strong>und</strong> Sekt<br />
bis hin zu Hausschuhen <strong>und</strong> Elektroartikeln<br />
reichte die Palette.<br />
Selbst der Letzte ging nicht leer<br />
aus. Dreimal siegte damals der<br />
Karl-Marx-Städter Wolfgang Lötzsch,<br />
der wohl beste Rennfahrer dieser<br />
DDR-Epoche sowie mit Manfred<br />
Radochla <strong>und</strong> Siegbert Schmeißer<br />
weitere bekannte Straßenfahrer<br />
der Spitzenklasse.<br />
19 lange Jahre Pause<br />
Wieder schlief die Veranstaltung<br />
ein, es vergingen 19 lange Jahre<br />
<strong>und</strong> die meisten Aktiven der Vergangenheit<br />
hatten längst ihre Karrieren<br />
beendet. Ausgenommen einige<br />
Senioren, die immer noch den har-<br />
ten Rennsattel drückten. Zufällig trafen<br />
sich Ullrich Speer <strong>und</strong> Wolfgang<br />
Schoppe wieder, es wurde von den<br />
alten Zeiten erzählt <strong>und</strong> der Plan<br />
gefasst, das Kriterium wieder zu<br />
beleben. Der inzwischen in SV 1863<br />
Dölzig umbenannte Verein, geführt<br />
von Dr. Jörg Thiele, zögerte nicht<br />
lange <strong>und</strong> 2003 war es dann soweit<br />
<strong>und</strong> das Rennen stand wieder im<br />
Terminkalender. Der Kurs wurde<br />
jetzt entgegengesetzt gefahren, es<br />
gab am Start <strong>und</strong> Ziel einen tollen<br />
Biergarten, Volksfeststimmung pur<br />
war angesagt. Dazu gab es Jahr für<br />
Jahr ungezählte Prämien für die Aktiven,<br />
eine hervorragende Technik mit<br />
besten Bedingungen für den Wettfahrausschuss,<br />
eine mustergültige<br />
Absperrung <strong>und</strong> damit ein tolles Fluidum<br />
für die Rennfahrer, die zahlreich<br />
aus ganz Deutschland anreisten.<br />
Henri Werner wird<br />
„Mister Dölzig“<br />
Henri Werner vom Dresdner SC, der<br />
später für die Teams Wurzener <strong>und</strong><br />
Isaac startete, avancierte zum<br />
„Mister Dölzig“. Vier Siege <strong>und</strong> ein<br />
zweiten Platz innerhalb von fünf<br />
Jahren bildeten einen einmaligen<br />
Rekord. Zweimal siegte Eric Baumann<br />
vom Team Nutrixxion Sparkasse<br />
<strong>und</strong> einmal der Deutsche<br />
Meister im Cross, René Birkenfeld<br />
aus Freiberg in Sachsen. Eine<br />
Erfolgsgeschichte, die dank der<br />
Umsicht von Dr. Thiele <strong>und</strong> vielen<br />
zahllosen Helfern des Vereins nunmehr<br />
seine 20. Wiederholung fand.<br />
Großer Dank an<br />
Dr. Thiele <strong>und</strong> sein Team<br />
Bei idealen Witterungsbedingungen,<br />
wiederum perfekt organisiert,<br />
liefen die Jubiläumsrennen vor über<br />
1.000 Zuschauern ab. Der dicht<br />
gefüllte Biergarten direkt am Start<br />
<strong>und</strong> Ziel ließ jeden das Wettkampfgeschehen<br />
hautnah verfolgen.<br />
Nachdem zunächst die kleinsten<br />
nichtorganisierten Radfahrer ihre<br />
Besten gesucht hatten, starteten<br />
dann in den beiden Masters-Klassen<br />
insgesamt über 60 Akteure,<br />
die sich nichts schenkten. Am Ende<br />
dominierten mit Uwe Kalz vom RV<br />
Germania Delitzsch <strong>und</strong> Mathias<br />
Grünig aus Wernigerode zwei<br />
deutschlandweit sehr erfolgreiche<br />
Akteure.<br />
Das größte Interesse galt natürlich<br />
dem Hauptwettbewerb der Elitefahrer,<br />
bei dem erstmals Profis<br />
Siegerehrung der Elite 2003: Henri Werner (Mitte) siegte vor Sandro<br />
Kühmel <strong>und</strong> Renzo Wernicke.