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6<br />
LOGISTIK TOOLS<br />
FORSCHUNG<br />
Montan entwickelt<br />
neuen Container<br />
Das steirische Speditionsunternehmen tüftelt an einem<br />
neuen Containertyp für den Transport von losen Gütern.<br />
Die Montan Spedition in Kapfenberg<br />
hat bislang fünf verschiedene<br />
Containertypen für<br />
den Transport von losen Gütern<br />
entwickelt, gebaut und im täglichen<br />
Einsatz. Derzeit läuft die<br />
Entwicklung für Container<br />
Nummer sechs. Bis März wird<br />
der erste Prototyp greifbar sein<br />
und Probeläufe starten. Mehr<br />
will Karl Thaller, Geschäftsführer<br />
von Montan Spedition, aber<br />
nicht sagen. Nur so viel: Auch<br />
die Entwicklung Nummer sechs<br />
ist eine für den Transport von losen,<br />
schweren Gütern. Gleichzeitig<br />
ist Montan in ein Forschungsprojekt<br />
involviert, bei<br />
dem es darum geht, mit neu konstruierten<br />
Materialien Container<br />
zu bauen, die mehr Stabilität bei<br />
geringerem Eigengewicht bringen<br />
sollen. In einem Jahr soll es<br />
einen Testträger geben, und dann<br />
wird man sehen, ob sich die bisherigen<br />
Anstrengungen gelohnt<br />
haben, so Thaller.<br />
2012: Geschäft mäßig<br />
Gelohnt hat sich der Einsatz im<br />
vergangenen Jahr für das Unternehmen.<br />
Montan Spedition hat<br />
17,5 Mio. Euro Umsatz eingefahren,<br />
allerdings haben die im<br />
Vorjahr von Rail Cargo Austria<br />
durchgezogenen Preiserhöhungen<br />
im Kombi-<strong>Verkehr</strong> auf die<br />
Erlöse durchgeschlagen.<br />
Zu Beginn dieses Jahres wurde<br />
der nationale und internationale<br />
Kombi-<strong>Verkehr</strong> um drei bis vier<br />
Prozent teurer; eine Teuerung,<br />
die Montan teilweise an den<br />
Markt weitergeben konnte, so<br />
Thaller zufrieden. Im ersten<br />
Halbjahr 2011 lief das Kombi-<br />
Geschäft gut, im zweiten hat es<br />
nachgelassen und jetzt „tümpelt<br />
es vor sich hin“. Das Bestellverhalten<br />
der industriellen Kunden<br />
hat sich verändert: Bestellt wird,<br />
was für die Produktion gebraucht<br />
wird. Vorratshaltung ist<br />
nicht angesagt, weil die Unternehmen<br />
offenbar Preisveränderungen<br />
bei den Rohstoffen viel<br />
sensibler beobachten und daher<br />
unterschiedliche Losgrößen ordern,<br />
um preislich bei der Beschaffung<br />
besser auszusteigen,<br />
stellt Thaller fest.<br />
NINA funktioniert<br />
Operativ zufriedenstellend läuft<br />
die Abwicklung im NINA-System<br />
von Rail Cargo Austria an.<br />
Der Montan-Terminal Kapfenberg<br />
ist über das NINA-Kombi-<br />
Netz mit dem Hub Wels verbunden.<br />
Mit den NINA-Preisen<br />
ließen sich noch Kombi-<strong>Verkehr</strong>e<br />
machen, ohne könnte man<br />
gegenüber dem Lkw nicht bestehen.<br />
Nicht ganz nach Plan<br />
laufen die <strong>Verkehr</strong>e von der<br />
Türkei nach Österreich. Am<br />
Bosporus wird am Eisenbahntunnel<br />
gebaut, das bedeutet,<br />
dass derzeit keine Güterzüge<br />
aus dem asiatischen Teil der<br />
Türkei in den europäischen rollen<br />
können. Davon betroffen ist<br />
Montan insofern, als die bisherigen<br />
durchgehenden Ganzzüge<br />
aus dem östlichen Teil der Türkei<br />
nach Kapfenberg in Istanbul<br />
gebrochen werden müssen. Als<br />
Alternative kommen jetzt der<br />
Schiffsweg aus dem Marmarameer<br />
nach Koper und hier wiederum<br />
die Schiene nach Kapfenberg<br />
zum Tragen. Eine Alternative<br />
gefunden wurde im Routing<br />
von Kapfenberg nach Osten<br />
in Richtung Ukraine. Wagengruppen<br />
werden jetzt über<br />
das ungarische Zahony geroutet<br />
und nicht mehr über Cierna nad<br />
Tisou in der Slowakei.<br />
Holprig läuft es auch in Richtung<br />
Rumänien. Hier will Thaller<br />
den Alinso-Terminal in Ploiesti<br />
anfahren, doch „wir haben<br />
derzeit noch Preisprobleme“.<br />
Der Terminal-Terminal-Transport<br />
kostet so viel wie ein<br />
Haus-Haus-Transport Österreich–Rumänien<br />
mit dem Lkw.<br />
Bei diesem Vergleich hat der<br />
Kombi-<strong>Verkehr</strong> keine Chance.<br />
Mit RCA wird derzeit verhandelt,<br />
gleichzeitig will sich Thaller<br />
auch ein rumänisches Bahnunternehmen<br />
anschauen und eine<br />
Kooperation mit einem solchen<br />
überlegen, falls man mit<br />
RCA preislich nicht zusammenkommt.<br />
AT-20120220<br />
IT-MARKT<br />
Zu diesem Ergebnis kommt die<br />
Ende Jänner erschienene Studie<br />
„IT in der Logistik – Trends des<br />
Logistik-IT-Marktes auf einen<br />
Blick“, die im Auftrag der deutschen<br />
Bundesvereinigung Logistik<br />
vom Dortmunder Fraunhofer-Institut<br />
für Materialfluss und<br />
Logistik IML erstellt worden ist<br />
und interessante Ausblicke eröffnet.<br />
Die Untersuchung gibt einen<br />
Überblick über die zu erwartende<br />
Marktsituation der Logistik-<br />
IT und skizziert die Softwaretrends.<br />
Wesentlicher Bestandteil<br />
ist ein Ranking der 100 umsatzstärksten<br />
Logistik-IT-Anbieter<br />
im deutschsprachigen Markt sowie<br />
deren Leistungsportfolio.<br />
IT als Wettbewerbsfaktor<br />
„IT-Systeme sind längst ein wettbewerbsentscheidender<br />
Faktor<br />
für die Logistik und die Anforderungen<br />
an diese Systeme werden<br />
sich aufgrund von mobilen<br />
Endgeräten und Cloud Computing<br />
weiter erhöhen. Die enge<br />
Verzahnung von IT und Logistik<br />
wird ausschlaggebend für unsere<br />
Zukunft sein,“ sagt Professor<br />
Thomas Wimmer, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der BVL.<br />
Es sei höchste Zeit, den komplexen<br />
Logistik-IT-Markt und seine<br />
zukünftigen Trends mit einer<br />
fundierten Untersuchung für die<br />
Community transparenter zu<br />
machen. Basierend auf 208 Telefoninterviews<br />
und Online-Befragungen<br />
von Anbietern und An-<br />
wendern sowie der Recherche in<br />
öffentlich zugänglichen Quellen<br />
haben die Wissenschaftler Antworten<br />
auf zentrale Fragen erarbeitet:<br />
Wie setzt sich der Logistik-IT-Markt<br />
zusammen? Was<br />
leisten die Softwareprodukte?<br />
Welche Entwicklung ist in den<br />
kommenden Jahren zu erwarten?<br />
Wie sehen die Anforderungen<br />
der Kunden aus?<br />
Cloud und Internet immer<br />
wichtiger<br />
„Moderne Logistiksoftware<br />
muss den Spagat zwischen individueller<br />
Lösung und standardisierter<br />
Anwendung schaffen: Sie<br />
soll flexibel, intuitiv bedienbar,<br />
mobil und transparent sein. Die<br />
großen Trends wie Cloud Computing<br />
und das Internet der Dinge<br />
werden als wichtige Meilen-<br />
<strong>Verkehr</strong> | 2. März 2012 | Nr. 9<br />
Trends in der IT-Software<br />
Die Logistik-IT der Zukunft ist individuell, wandelbar, standardisiert und über mobile<br />
Endgeräte nutzbar.<br />
Die Verknüpfung von bestehenden IT-Systemen mit den neuen ist die große<br />
Herausforderung für die Logistikakteure<br />
BILDERBOX<br />
steine einer adäquaten technologischen<br />
Entwicklung gesehen“,<br />
ist Studienleiter und geschäftsführender<br />
Institutsleiter am IML<br />
Professor Michael ten Hompel<br />
überzeugt. In der Verknüpfung<br />
bestehender Standards mit neuen<br />
Technologien sehen die Macher<br />
der Studie zugleich die größte<br />
Herausforderung für Anwender<br />
und Anbieter, aber auch den<br />
Schlüssel zum Erfolg.<br />
Zusätzlich zur Gegenüberstellung<br />
heutiger und zukünftiger<br />
Marktanforderungen liefert die<br />
Untersuchung eine Übersicht der<br />
Softwarefunktionen und -anbieter<br />
in den Marktsegmenten Enterprise<br />
Ressource Planning<br />
(ERP), Warehouse Management<br />
Systems, (WMS), Transport Management<br />
Systems (TMS) sowie<br />
Supply Chain Management<br />
(SCM).<br />
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