Hamburg Flughafen
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4 · Airline News <strong>Hamburg</strong>·<strong>Flughafen</strong> 4·2010<br />
<strong>Hamburg</strong>·<strong>Flughafen</strong> 4·2010<br />
100 Jahre <strong>Hamburg</strong> Airport · 5<br />
90 Jahre KLM in <strong>Hamburg</strong><br />
Erster Flug verband<br />
die Hansestadt<br />
mit Amsterdam<br />
Seit 90 Jahren gibt es Flüge von<br />
<strong>Hamburg</strong> nach Amsterdam. Am 1.<br />
September 1920 startete erstmals<br />
ein Doppeldecker des Typs De Havilland<br />
DH-16 in die holländische<br />
Metropole. Der Flug war ein Teil-<br />
Das Flugnetz wird dichter<br />
Der Wirtschaftsaufschwung ist da – das<br />
zeigt sich im Flugplan von <strong>Hamburg</strong> Airport<br />
mit mehr Flügen auf vielen Strecken.<br />
So bietet Lufthansa auf der Frankfurt-<br />
Route neue Frühflüge in beiden Richtungen<br />
an. In Rhein/Main geht es bereits um 6.10<br />
Uhr los, ab <strong>Hamburg</strong> zusätzlich um 6.50<br />
Uhr. Nach Nizza fliegt Lufthansa auch im<br />
Winter freitags und sonntags.<br />
Air Berlin stockt ihr tägliches Angebot<br />
nach Stuttgart um einen auf nun sechs Abflüge<br />
auf. Friedrichshafen ist zusätzlich<br />
montags, mittwochs, freitags und sonntags<br />
mit einer Mittagsverbindung von Intersky<br />
erreichbar. Turkish Airlines bietet im Winter<br />
mittwochs sowie von Freitag bis Sonntag<br />
zusätzlich einen frühen Abflug nach Istanbul<br />
an. Damit fliegt die Airline an diesen<br />
Tagen insgesamt dreimal an den Bosporus.<br />
Auch die ukrainische Metropole Kiew bleibt<br />
im Winter nonstop erreichbar: AeroSvit<br />
fliegt montags, donnerstags, samstags und<br />
sonntags an den Dnjepr. AS<br />
Im Winterflugplan<br />
mehr Frequenzen<br />
auf vielen<br />
Verbindungen<br />
„Wir werden Marktführer bleiben“<br />
Lufthansa will in <strong>Hamburg</strong> weiter wachsen<br />
und hat wieder mehr Geschäftsreisende<br />
stück des damaligen Europa-Nord-<br />
West-Flugs, der <strong>Hamburg</strong> mit Kopenhagen,<br />
Bremen, Amsterdam<br />
und Rotterdam verband.<br />
Anfangs wurde der Flug jeden<br />
zweiten Tag angeboten, doch schon<br />
Von Cord Schellenberg<br />
Für Oliver Wagner, als Lufthansa<br />
Bereichsleiter Direct Services für<br />
alle deutschen Flughäfen außer<br />
Frankfurt und München verantwortlich,<br />
ist das Ziel klar: „Wir<br />
nach zwei Wochen war die Nachfrage<br />
so groß, dass täglich geflogen<br />
wurde. Die Verbindung zwischen<br />
<strong>Hamburg</strong> und Amsterdam war die<br />
erste internationale Flugstrecke aus<br />
Deutschland überhaupt. AS<br />
Die moderne KLM hat sich mit Air France zusammengeschlossen – In dieser KLM Fokker F II (vor der <strong>Hamburg</strong>er Zeppelinhalle) hatten bis zu fünf Passagiere Platz<br />
Auf vielen Nonstop-Verbindungen will Lufthansa künftig häufiger die Boeing 737 (Foto) einsetzen<br />
Die in kräftigem Grün lackierten Airbus-Flugzeuge von Aer Lingus laden nach<br />
mehrjähriger Pause auch wieder im Winter nach Irland ein: Die irische Gesellschaft<br />
fliegt nun ganzjährig von <strong>Hamburg</strong> nach Dublin. Jeden Montag, Mittwoch,<br />
Freitag und Samstag hebt ein Airbus A320 in Richtung der<br />
irischen Hauptstadt ab. Hin- und Rückflug sind ab 88 Euro inklusive Steuern<br />
und Gebühren buchbar. Immer mit dabei: Das berühmte Kleeblatt auf den<br />
Leitwerken der Aer Lingus-Flugzeuge. Der „Shamrock“ dient den Piloten<br />
zusätzlich als Rufzeichen im weltweiten Funkverkehr. aerlingus.com<br />
werden in <strong>Hamburg</strong> Marktführer<br />
bleiben und wollen weiter wachsen.“<br />
Vor dem Luftfahrt-Presse-Club<br />
erklärte Wagner in <strong>Hamburg</strong>: „Wir<br />
legen auf unseren Europa-Flügen<br />
kräftig zu. Das gilt insbesondere<br />
auch für Flüge in der Business Class,<br />
denn die Buchungen von Geschäftsreisenden<br />
ziehen spürbar an.“ Lufthansa<br />
treffe in <strong>Hamburg</strong> auf intensiven<br />
Wettbewerb, den man<br />
selbstverständlich annehmen wolle.<br />
Zum Winter wird es eine neue<br />
Aufteilung im Kranich-Konzern geben:<br />
Dann werden <strong>Hamburg</strong>-Flüge<br />
von Lufthansa angeboten, während<br />
die Tochtergesellschaft Germanwings<br />
ab Hannover fliegt. Die<br />
Anzahl der nonstop bedienten Zielorte<br />
ab <strong>Hamburg</strong> soll zunächst<br />
konstant bleiben, doch will Lufthansa<br />
künftig bei manchen Verbindungen<br />
größere Flugzeuge einsetzen.<br />
Dabei handelt es sich vor allem<br />
um Boeing 737.<br />
Europa-Flüge sind bei Lufthansa<br />
ab 99 Euro für Hin- und Rückflug<br />
buchbar, Steuern, Gebühren, Gepäcktransport<br />
und Bordservice inklusive.<br />
www.lufthansa.com/de/de/<br />
guenstige-fluege-ab-hamburg<br />
Nach Island<br />
nonstop<br />
Island, die Insel aus Vulkanen<br />
und Gletschern mitten im Atlantik,<br />
ist ein beliebtes Urlaubsziel<br />
– und im nächsten Sommer aus<br />
<strong>Hamburg</strong> wieder nonstop erreichbar.<br />
Vom 3. Juni bis 9. September<br />
2011 bedient Icelandair<br />
die Strecke von <strong>Hamburg</strong> nach<br />
Keflavik zweimal wöchentlich,<br />
dienstags und freitags. Die Verbindung,<br />
die <strong>Hamburg</strong> um acht<br />
Uhr morgens verlässt, bietet in<br />
Island auch perfekte Anschlüsse<br />
nach New York und Boston mit<br />
nur einer Stunde Umsteigezeit.<br />
Toulouse im<br />
Direktflug<br />
Die bisher von Germanwings<br />
geflogene Strecke zwischen<br />
<strong>Hamburg</strong> und der Airbus-Partnerstadt<br />
Toulouse in Südwestfrankreich<br />
wird ab 1. November<br />
von Air France bedient. Die französische<br />
Gesellschaft setzt dabei<br />
einen Bombardier-Jet vom Typ<br />
CRJ700 mit 72 Sitzen ein, der von<br />
der Tochtergesellschaft Brit Air<br />
geflogen wird. Täglich außer<br />
samstags startet die Maschine<br />
um 17.40 Uhr in <strong>Hamburg</strong> und<br />
erreicht Toulouse um 19.55 Uhr.<br />
In Gegenrichtung landet der Jet<br />
um 10.30 Uhr in <strong>Hamburg</strong>.<br />
Air Berlin zu<br />
Oneworld<br />
Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft<br />
Air Berlin wird spätestens<br />
2012 der Oneworld-Allianz<br />
beitreten und damit in<br />
<strong>Hamburg</strong> zum Partner von British<br />
Airways, Finnair und Malév.<br />
Bereits im Winter sind Flüge<br />
unter gemeinsamen Flugnummern<br />
mit Finnair und American<br />
Airlines geplant. Air Berlin-<br />
Kunden können dann bei allen<br />
Oneworld-Partnern Bonusmeilen<br />
sammeln und einlösen. Die Flugpläne<br />
werden aufeinander abgestimmt.<br />
Ins Berner<br />
Oberland<br />
Erstmals wird die schweizerische<br />
Hauptstadt Bern und die Urlaubsregion<br />
Berner Oberland<br />
nonstop von <strong>Hamburg</strong> aus erreichbar:<br />
Sky Work Airlines beginnt<br />
ab 8. Dezember mit ihren<br />
Flügen, jeweils mittwochs und<br />
samstags mit modernen Turboprops<br />
des Typs Q400. An Bord<br />
erwartet die Passagiere ein Imbiss<br />
ohne Aufpreis. Zur Gratis-<br />
Ausleihe liegen in jeder Maschine<br />
neun iPads mit Filmen,<br />
Spielen, Musik und Informationen<br />
bereit – eine Weltpremiere.<br />
Fotos: Aer Lingus, KLM, Penner, Spaeth<br />
Fotos: Archiv <strong>Flughafen</strong> <strong>Hamburg</strong>, Döhring, Lufthansa, Platzer<br />
In Pagenuniform: der „Flugbub“<br />
Er half den Passagieren beim Check-in und beim Erklimmen der Leiter ins Flugzeug<br />
Grün: starten – Rot: warten<br />
Ein Flaggenschwenker signalisierte früher den Piloten die Freigabe<br />
„You’re cleared for take-off“ hören<br />
die Piloten im Cockpit heute per<br />
Funk, wenn sie vom Tower die Freigabe<br />
zum Start erhalten. In den<br />
An fangsjahren des <strong>Hamburg</strong>er<br />
<strong>Flughafen</strong>s gab es zwar schon eine<br />
Art Tower, aber noch keine Funktelefonie.<br />
Ein wetterfester Beamter<br />
Unsere Lesergeschichte<br />
Sein Spielplatz war der <strong>Flughafen</strong><br />
Harry Bahnemann wuchs in der Dienstwohnung seines Vaters in Halle B auf<br />
Von Madeleine Lange<br />
Den wohl spannendsten Spielplatz in ganz<br />
<strong>Hamburg</strong> hatte Harry Bahnemann in den<br />
20er und 30er Jahren. Als Oberwerkmeister<br />
der damaligen Luft Hansa stand seinem Vater<br />
eine Dienstwohnung im dreigeschossigen<br />
Seitenanbau der Flugzeughalle B zu, in der er<br />
mit seiner Familie bis nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg lebte.<br />
Als Harry Bahnemann 1926 geboren wurde,<br />
bestand der <strong>Flughafen</strong> aus verschiedenen<br />
kleinen Hallen. Das eindrucksvolle Empfangsgebäude<br />
wurde erst drei Jahre später<br />
eingeweiht. Luft Hansa nutzte die Halle B für<br />
ihre Flugzeuge, für Werkstätten, Lager und<br />
Büros. „Unsere Wohnung hatte einen unglaublich<br />
langen Flur, wahrscheinlich an die<br />
20 Meter“, erinnert sich Harry Bahnemann.<br />
„Ich weiß noch, dass ich dort Fahrrad fahren<br />
konnte.“ Begeistert haben ihn als Jungen besonders<br />
die häufig stattfindenden Flugtage.<br />
Dass Harry Bahnemann als echtes <strong>Flughafen</strong>kind<br />
Kerosin im Blut hat, zeigt auch seine<br />
spätere Berufswahl: Bis 1991 arbeitete er als<br />
Betriebsleiter für Lufthansa Cargo am <strong>Hamburg</strong><br />
Airport. Anfang der 80er Jahre wurde<br />
die Halle B übrigens in das Charter-Terminal<br />
umgewandelt. Seit 2005 kennt man das Gebäude<br />
als Terminal Tango, das für Veranstaltungen<br />
gemietet werden kann.<br />
der Luftaufsicht, der mitten auf dem<br />
damals noch kreisrunden Rollfeld<br />
stand, gab die Erlaubnis zum Start<br />
durch das Schwenken einer farbigen<br />
Flagge.<br />
Angerollt wurde erst, wenn der<br />
Beamte von seinen Kollegen im<br />
Turmaufbau des Empfangsgebäu-<br />
Von Angelika Janssen<br />
Heute sind „Boden-Stewardessen“<br />
nicht mehr aus dem Flugbetrieb<br />
wegzudenken, doch es gab sie nicht<br />
seit Anbeginn der Luftfahrt. In den<br />
Pionierjahren der Luftfahrt war es<br />
der „Flugbub“, der die Damen und<br />
Herren Passagiere vom <strong>Flughafen</strong>gebäude<br />
über das Flugfeld zu den<br />
Propellermaschinen begleitete und<br />
300.000.000 Passagiere in fast 100 Jahren<br />
Seit 1920 wird in <strong>Hamburg</strong> die Zahl der Flugreisenden erfasst<br />
Eine Zahl sagt mehr als tausend<br />
Worte: 300 Millionen Fluggäste hat<br />
<strong>Hamburg</strong> Airport in seiner fast<br />
100-jährigen Geschichte begrüßt.<br />
Das entspricht etwa der Einwohnerzahl<br />
der USA.<br />
Erst 1920, im neunten Jahr seines<br />
Bestehens, hat der <strong>Flughafen</strong> damit<br />
begonnen, eine Fluggast-Statistik<br />
aufzustellen. Vorher lohnte es sich<br />
wohl noch nicht. Jedenfalls nutzten<br />
240 Menschen im Jahr 1920 die<br />
Möglichkeit, von der damals noch<br />
holprigen <strong>Hamburg</strong>er Graspiste aus<br />
zu ihrer exklusiven Flugreise zu<br />
starten. Schon 1924 waren es 17.350<br />
Passagiere im Jahr; das sind etwa<br />
halb so viele Reisende wie am <strong>Hamburg</strong><br />
Airport heute an einem Tag<br />
des über grüne bzw. rote Lichtzeichen<br />
die Freigabe erhalten und er<br />
diese Anweisung dann per Flagge<br />
an die Piloten weitergegeben hatte.<br />
Ankommende Flugzeuge wurden<br />
per Sirene angekündigt, um die<br />
Mitarbeiter der Abfertigungsdienste<br />
vorzuwarnen. MaL<br />
ihnen beim Erklimmen der oft steilen<br />
Metalltreppe ins Flugzeug half.<br />
Die heutigen „Finger“ oder „Jetways“<br />
wurden erst im Zeitalter der<br />
Düsenflugzeuge eingeführt. Am<br />
<strong>Hamburg</strong> Airport gibt es 17 davon.<br />
Der Flugbub wurde auch „Läufer“<br />
genannt. Der junge Mann in Pagenuniform<br />
pendelte nämlich zwischen<br />
Flugzeug und Hauptgebäude, um<br />
starten oder landen. Nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg entwickelten<br />
sich die Verkehrszahlen rasant nach<br />
oben: Knapp 500.000 Fluggäste waren<br />
es 1955, sechs Jahre später<br />
knackte man die Millionengrenze.<br />
Die bisher höchste Zahl von Passagieren<br />
wurde 2008 mit über<br />
12,8 Millionen Reisenden verzeich-<br />
Passagiere am<br />
<strong>Hamburg</strong> Airport<br />
1920<br />
240<br />
1955<br />
452.843<br />
Ausguck meldet:<br />
Maschine im Anflug<br />
1970<br />
3.000.000<br />
net. Für 2010 erwartet der <strong>Flughafen</strong><br />
mehr als 13 Millionen Passagiere.<br />
MaL<br />
1987<br />
5.400.000<br />
2010 geschätzt<br />
rund 13.000.000<br />
Was war nun los mit Meister Petz?<br />
Ein rätselhaftes Foto mit einem Bären<br />
und eine einfache Lösung<br />
Ein Rätsel aus der Geschichte von<br />
<strong>Hamburg</strong> Airport ist gelöst: nämlich<br />
wie der Bär aufs Vorfeld kam, von<br />
dem wir in unserer vergangenen<br />
Ausgabe ein Foto gedruckt haben.<br />
Niemand konnte sich erinnern, wie<br />
es zustande gekommen war.<br />
Niemand? Irrtum. Dieter Kraml, Bärentrainer<br />
aus Alfeld in der Nähe<br />
von Hildesheim, hat sich auf dem<br />
Foto wiedererkannt: „1975 war ich<br />
mit meiner Bärin Nancy auf dem<br />
Weg nach Japan zu einem Forschungsprojekt<br />
über Menschen und<br />
Bären.“ Vor dem Abflug habe er mit<br />
Nancy noch ein paar Scherze gemacht.<br />
Dabei sei dann das Bild entstanden.<br />
In Alfeld lebt der heute 60-Jährige<br />
mit acht Bären, die er unter anderem<br />
für Film und Fernsehen trainiert.<br />
Nach telefonischer Anmeldung unter<br />
(05181) 81 696 kann man die<br />
bärige Familie auch besuchen. MaL<br />
baerenwelten.net<br />
auch ankommende Fluggäste zu<br />
begrüßen und zum Gebäude zu<br />
eskortieren. Für das leibliche Wohl<br />
an Bord sorgten damals nur männliche<br />
Stewards. Erst 1930 ging in<br />
den USA die ehemalige Krankenschwester<br />
Ellen Church als erste<br />
Stewardess der Welt in die Lüfte.