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pdf (131 KB) - Mediaculture online

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Einfluß der Massenmedien auf politisch motivierte Gewalt (41 Prozent) und<br />

Eigentumsdelikte (25 Prozent) annahmen.<br />

6. Ausblick<br />

Die Thematik "Medien und Gewalt" wird auch in nächster Zeit nicht von der<br />

Agenda genommen werden. Es sei nur auf die Diskussion um die Entwicklungen<br />

im Internet verwiesen. 48 Angesichts von spektakulären Verbrechen, die scheinbar<br />

durch Mediengewalt ausgelöst wurden und in der Öffentlichkeit immer hohe<br />

Beachtung finden, neigen Politiker dazu, das Fernsehen als Sündenbock<br />

aufzubauen und als Hauptverantwortlichen für eine angebliche Verrohung der<br />

Gesellschaft hinzustellen, Mit dieser Fixierung auf die Medien wird zugleich<br />

davon abgelenkt, daß zur Bekämpfung der tatsächlichen Ursachen von Gewalt<br />

(Armut, Arbeitslosigkeit, mangelnde Zukunftsperspektiven und so weiter)<br />

womöglich nicht genügend getan worden ist beziehungsweise mehr getan<br />

werden könnte. Dies ist ein wichtiger Aspekt der Gewaltdiskussion. Auch Fischer,<br />

Niemann und Stodiek sind der Ansicht, die Diskussion entlarve "sich zusehends<br />

als politische Ersatzhandlung für unbestreitbar notwendige Maßnahmen zur<br />

Eindämmung gesellschaftlicher Gewalt." Die Autoren fahren fort: "Der Glaube,<br />

eine Gesellschaft durch Schwärzung des Bildschirms zu befrieden, kann also<br />

bestenfalls als Einfalt, schlimmstenfalls als Ablenkungsmanöver interpretiert<br />

werden." 49 Hierbei erfolgt zudem gerne eine Instrumentalisierung der Forschung<br />

durch die Politik, wie am Beispiel Präsident Clintons und der "National Television<br />

Violence Study" eingangs aufgezeigt wurde.<br />

48 Im August 1996 rief zum Beispiel eine im Internet abrufbare Bildserie, die die Zerstückelung<br />

eines Ermordeten detailliert zeigte, intensive Diskussionen hervor (vgl. "Mordbilder im Internet.<br />

Polizei machtlos gegen grausame Photoserie aus den USA". In: Süddeutsche Zeitung vom 14.<br />

und 15. August 1996, S. 10).<br />

49 Vgl. Fischer, H.- D./J. Niemann/O. Stodiek, a.a.O., S. 280.<br />

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