pdf (131 KB) - Mediaculture online
pdf (131 KB) - Mediaculture online
pdf (131 KB) - Mediaculture online
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
http:/ /www.mediaculture- <strong>online</strong>.de<br />
Die Diskussion um den V- Chip nimmt mittlerweile auch in Europa konkrete<br />
Gestalt an. Am 30. Juli 1997 ist die veränderte europäische Fernsehrichtlinie in<br />
Kraft getreten. Danach ist vorgesehen, daß die Kommission binnen eines Jahres<br />
eine Untersuchung durchführt, in der unter anderem geprüft wird, ob die<br />
Vorschrift, neue Fernsehgeräte mit einer technischen Vorrichtung wie dem V-<br />
Chip auszustatten, zweckmäßig ist und die sich mit der Festlegung geeigneter<br />
Bewertungssysteme befaßt. Zudem legt die Fernsehrichtlinie fest, daß<br />
unverschlüsselte Programme, die die Entwicklung Minderjähriger beeinträchtigen<br />
können, durch akustische Zeichen anzukündigen oder durch optische Mittel<br />
kenntlich zu machen sind. 11<br />
Erwähnenswert ist in diesem Kontext auch die Tatsache, daß die internationale<br />
Diskussion zur Wirkung von Mediengewalt inzwischen von der UNESCO<br />
aufgegriffen worden ist. 1997 wurde eine. internationale Clearingstelle 12 für die<br />
Thematik "Kinder und Gewalt auf dem Bildschirm" gegründet. 13 Das Ziel ist die<br />
Sammlung und Verbreitung von Informationen über Forschungsergebnisse zum<br />
"Thema Kinder und Mediengewalt", den Zugang von Kindern zu Massenmedien<br />
und ihre Mediennutzung, Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Kinder und<br />
Medien, positive Alternativen zu Mediengewalt sowie Maßnahmen und Aktivitäten<br />
zur Begrenzung unnötiger Gewalt in Fernsehen, Filmen und interaktiven<br />
Medien. 14<br />
bestraft wurde, sondern erst am Ende des Programms - und zwar nur für die schlechten<br />
Charaktere. Die "good guys", die Gewalt ausüben, wurden in der Regel nicht bestraft.<br />
Gewalttätige Protagonisten hatten keine Gewissensbisse. In ungefähr der Hälfte der Gewaltakte<br />
wurde kein Leiden des Opfers gezeigt. In etwa einem Drittel der violenten Programme wurden<br />
keine negativen Konsequenzen von Gewalt gezeigt. Etwa 40 Prozent der violenten Szenen waren<br />
humorvoll. Lediglich vier Prozent der Programme mit Gewalt enthielten eine starke Anti- Gewalt-<br />
Botschaft.<br />
11 Vgl. den am 30. Juni 1997 vom Europäischen Parlament und dem Rat unterzeichnete Richtlinie<br />
97/36 EG zur Änderung der Richtlinie 89/552/EWG des Rates über die Koordinierung<br />
bestimmter Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedsstaaten über die Ausübung der<br />
Fernsehtätigkeit ("Fernsehrichtlinie").<br />
12 UNESCO International Clearinghouse on Children and Violence on the Screen at the Nordic<br />
Information Center for Media and Communication Research (Nordicom, Göteborg University).<br />
13 Vgl. IRIS - Rechtliche Rundschau der europäischen audiovisuellen Informationsstelle, 3 (1997),<br />
H. 6. S.12.<br />
4