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Entwicklung von Methoden zur Echtzeitanalyse von EKG ... - FZI

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8.2 Übersicht über QRS-Klassifikationsverfahren 127<br />

Kundu et al. beschreiben ein mehrstufiges Fuzzy-System mit insgesamt 18 Regeln,<br />

die in verschiedene Gruppen eingeteilt sind, um <strong>von</strong> einer Grob- zu einer Feinklassifikation<br />

zu kommen [KNB98]. Die Zugehörigkeitsfunktionen der Fuzy-Variablen können<br />

verallgemeinert („dilatiert“) oder spezialisiert („konzentriert“) werden, so dass weitere<br />

Regelmodifikationen möglich sind. Das Verfahren wurde auf einer nicht zugänglichen<br />

Datenbank mit nur 18 <strong>EKG</strong>s getestet, es werden keine Angaben über Sensitivität oder<br />

positive Prädiktivität gemacht.<br />

Ein Fuzzy-System mit glockenförmigen Zugehörigkeitsfunktionen wird in<br />

[XTRA98] vorgestellt. Dieses ist auf die Erkennung <strong>von</strong> ischämischen Myokardinfarkten<br />

an Hand <strong>von</strong> Merkmalen spezialisiert, die aus der ST-Strecke im <strong>EKG</strong> extrahiert<br />

wurden. Der Systemaufbau ähnelt dem in Kapitel 6.5 beschriebenen Fuzzy-Perceptron.<br />

Das Training erfolgt über einen Least-Square-Ansatz, bei dem der Gesamtfehler über<br />

eine zeitabhängige Lernrate durch das Netz <strong>zur</strong>ückpropagiert wird und in der Folge die<br />

Zugehörigkeitsfunktionen angepasst werden. Das System erreicht eine sehr hohe Spezifität<br />

(99%) bei der Erkennung <strong>von</strong> Infarkten, aber nur eine recht geringe Sensitivität<br />

(54%) beim Test auf einer speziellen Datenbank. Obwohl es in dieser Veröffentlichung<br />

nicht um eine Klassifikation <strong>von</strong> Einzelschlägen geht, soll sie an dieser Stelle aufgeführt<br />

sein, da das prinzipielle Vorgehen dem in der vorliegenden Arbeit ähnelt.<br />

Zong [ZJ98] extrahiert aus dem <strong>EKG</strong> insgesamt 14 Parameter für jeden QRS-Komplex,<br />

darunter z.B. auch, ob eine P-Welle detektiert wurde oder nicht. Die Parameter<br />

werden durch nicht-lineare Zugehörigkeitsfunktionen fuzzifiziert, wobei nur zwei Zugehörigkeitsfunktionen<br />

pro Variable spezifiziert werden können. Diese können jedoch durch<br />

Quadrierung in ihrer Selektivität verstärkt werden. Auf der MIT-Datenbank wird auf<br />

diese Weise eine Sensitivität <strong>von</strong> 92,27% und eine positive Prädiktivität <strong>von</strong> 63,01% für<br />

ventrikuläre Schläge erreicht.<br />

In [OL00] werden die Merkmale für die Klassifikation nicht direkt aus dem <strong>EKG</strong><br />

gewonnen, sondern aus Kumulanten zweiter bis vierter Ordnung der QRS-Komplexe.<br />

Als Klassifizierer wird ein unscharfes selbstorganisierendes Neuronales Netz verwendet,<br />

das mit dem Gustafson-Kessel(GK)-Verfahren trainiert wurde. Diese Arbeiten werden<br />

in [OL01] fortgesetzt und um ein Multilayer-Perceptron-Netz (MLP) für die endgültige<br />

Klassifizierung ergänzt. Aus fünfzehn Datensätzen der MITDB wurde ein Trainingsund<br />

Testset generiert, die insgesamt sieben Schlagklassen umfassten. Für das Testset<br />

wurde eine Genauigkeit <strong>von</strong> ca. 96% in der Klassifikation erreicht. Nicht alle Schläge<br />

aus den fünfzehn Datensätzen wurden dabei berücksichtigt. Für ventrikuläre Schläge<br />

ergibt sich für das Testset (700 Schläge) eine Sensitivität <strong>von</strong> 96,6%.<br />

Dasselbe Autorenpaar extrahiert in [LOS03] Koeffizienten <strong>von</strong> Hermite-Polynomen<br />

aus dem QRS-Komplex, die im Anschluss mit einem Neuro-Fuzzy-System vom Sugeno-<br />

Typ klassifiziert werden. Der Nachteil dieses Systems ist, dass normalerweise eine sehr<br />

große Regelbasis für die Abbildung der Eingangsvektoren auf die Ausgangsklassen notwendig<br />

ist. Dies wird in dieser Veröffentlichung wie schon in den vorgenannten durch<br />

Anwendung des GK-Verfahrens für die Clusterung der Eingangsdaten umgangen. Als<br />

Genauigkeit der Klassifikation <strong>von</strong> sieben verschiedenen Schlagklassen auf einem Testset<br />

<strong>von</strong> 3668 Schlägen aus der MITDB wird ein Wert <strong>von</strong> über 96% angegeben, wobei der<br />

Anteil der Fehlklassifikationen für die einzelnen Klassen zwischen 1 und 11% variiert.<br />

Ein weiterer sehr ähnlicher Ansatz wird in [Eng04] präsentiert: Als Parameter werden<br />

normalisierte Varianzen einer DWT mit einem Daubechies-Wavelet db5, ein Kumulant

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