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Entwicklung von Methoden zur Echtzeitanalyse von EKG ... - FZI

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4 1 Einleitung<br />

Einzelnen fokussiert sich die vorliegende Arbeit auf folgende zentrale Bereiche der <strong>EKG</strong>-<br />

Analyse:<br />

• Identifikation, Implementierung und ausführliche Erprobung <strong>von</strong> für den mobilen<br />

Einsatz geeigneten Verfahren <strong>zur</strong> QRS-Detektion<br />

• <strong>Entwicklung</strong> eines Klassifikationssystems für die Differenzierung <strong>von</strong> Normalschlägen<br />

und ventrikulären ektopen QRS-Komplexen<br />

• Identifikation geeigneter Parameter <strong>zur</strong> Erkennung lebensbedrohlicher ventrikulärer<br />

tachykarder Rhythmusstörungen und ihre Verknüpfung zu einem für den<br />

mobilen Einsatz tauglichen Klassifikationssystem<br />

Ausgehend <strong>von</strong> den oben genannten Anforderungen werden in dieser Arbeit mehrere<br />

Verfahren für die QRS-Klassifikation evaluiert, einige ausgewählte Verfahren implementiert<br />

und systematisch auf öffentlich zugänglichen Datenbanken getestet. Die Testverfahren<br />

werden konform zu etablierten medizinischen Standards durchgeführt, um eine<br />

größtmögliche Transparenz zu gewährleisten. In dem vorliegenden Umfang sind diese<br />

Tests für eine größere Anzahl <strong>von</strong> QRS-Detektionsverfahren erstmalig in einer solchen<br />

Weise durchgeführt worden, dass die erzielten Ergebnisse detailliert nachvollzogen werden<br />

können.<br />

Die Anwendung unscharfer Systeme für die Klassifikation <strong>von</strong> biomedizinischen Signalen<br />

liegt aus folgenden Gründen nahe:<br />

1. Die große intra- und interindividuelle Varianz biologischer Signale, insbesondere<br />

auch des <strong>EKG</strong>s mit seinen vielfältigen Morphologien, lässt sich mit unscharfen<br />

<strong>Methoden</strong> deutlich besser beherrschen als mit einer auf scharfen Grenz- und<br />

Schwellwerten basierenden Logik<br />

2. Durch die Regelbasis, die in linguistischen Termen für den menschlichen Anwender<br />

verständlich formuliert werden kann, ist das Systemverhalten transparent und<br />

jederzeit nachvollziehbar. Expertenwissen kann deutlich leichter in das bestehende<br />

Regelwerk eingebracht werden, da seine umständliche Umformulierung in formale<br />

Beziehungen und Grenzwerte entfällt.<br />

3. Sind die Zugehörigkeitsfunktionen und die Regelbasis eines unscharfen Klassifikationssystems<br />

optimiert, weist es bei einem intelligenten Systemdesign nur einen<br />

geringfügig höheren Implementierungs- und Rechenaufwand auf als herkömmliche,<br />

meist auf heuristischen Regeln oder Entscheidungsbäumen beruhende Klassifikationssysteme.<br />

Etablierte <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> Optimierung der Zugehörigkeitsfunktionen solcher Fuzzy-Inferenz-Systeme<br />

(FIS) weisen jedoch Nachteile bei der Behandlung stark ungleichmäßig<br />

verteilter Trainingskollektive auf. Da im Normalfall versucht wird, den Gesamtfehler der<br />

Klassifikation zu minimieren, werden häufig auftretende Ergebnisklassen beim Training<br />

bevorzugt. Gerade im medizinischen Umfeld sind jedoch die deutlich seltener auftretenden<br />

pathologischen Ereignisse relevant und daher bei der Klassifikation wichtiger als die<br />

häufig auftretenden normalen Ereignisse. Die Auswahl bestimmter Trainingsmuster aus

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