1010 - Philipp Schuster

NYC
mit der RED BULL Manny Mania
nach New York City
Photos / Text Philipp Schuster
Philipp JOSEPHU fakie bigspinnflip wheely
New York City! Schon vor Jahrhunderten
sind Menschen aus Europa mit dem
Schiff in den Big Apple gefahren, um
da ein neues Leben zu beginnen. Heute wie
damals bildet die Metropole am Hudson River
einen Schmelztiegel verschiedenster Kulturen
und Religionen aus aller Welt. Aber ebenso rauh
wie die Streetspots präsentiert sich hier das
Strassenleben: gleich neben der glänzenden
Skyline Manhattans liegen Obdachlose im Dreck
und betteln um etwas Kleingeld - der Kontrast
zwischen der stolz präsentierten Fassade einer
Weltmacht und dem Elend der Unterschicht ist
allgegenwärtig und nicht zu übersehen. Für viele
scheint der Amerikanische Traum geplatzt - und
dennoch hat diese Stadt eine ganz besondere
Anziehungskraft und vermittelt dem Besucher
das unvergleichliche „New York Feeling“.
Auf der ziellosen Suche nach einem kleinen
unscheinbaren Spot pusht man an offenen
Kellerschächten und dampfenden Kanaldeckeln
vorbei, weil der „Sidewalk“ einfach zu kaputt
ist um voranzukommen. Wer den Saum der
Skyline absucht, entdeckt die runden hölzernen
Wasserspeicher auf den Dächern und rostige
Feuertreppen an den geziegelten Hausfassaden.
Sich mit dem Skateboard durch den stockenden
Verkehr an den berühmten gelben Taxis vorbei
zu schlängeln ist ein erfüllender Moment: der
tagtägliche Schwerverkehr hat nämlich tiefe
Spurrinnen im Asphalt hinterlassen, die man als
kleine Bumps benützen kann oder durch die man
wunderbar durchcruist: das ist Streetskaten in
seiner reinsten Form!
Genau das machte New York City auch so
interessant für das Finale der RED BULL Manny
Mania, bei der Skater aus aller Welt zusammentrafen.
Auch der Salzburger Philipp Josephu war
am Start - er hatte sich beim Österreichfinale auf
dem Wiener Riesenradplatz das Ticket nach New
York City gesichert. In meinen Augen ist eine
solche Reise genau der richtige Gewinn, da ein
Skater sie sich selbst nur schwer leisten könnte.
Ich hatte das Vergnügen, Philipp auf dieser Reise
zu begleiten.
Am Samstag war das AM-Finale angesagt und
Philipp belegte schlussendlich den achten Platz.
Der Sonntag sollte der Königsklasse gewidmet
sein: dem Pro-Finale. An diesem Tag lief es
jedoch nicht so gut: den ganzen Vormittag über
regnete es und schon wurden Stimmen laut,
den Event abzusagen. Bis Mittag hat man es
dann doch geschafft, den Parcours trocken zu
bekommen. Es dauerte jedoch keine Stunde, bis
wieder alles unter Wasser stand und der Contest
endgültig abgesagt werden musste.
Obwohl dieses Szenario mehr als deprimierend
war, haben wir trotzdem versucht, das Beste aus
der Situation zu machen. Wir haben uns eben
fernab jeglichen Contest-Rummels den Weg
durch die Häuserschluchten gebahnt, um den
Puls von New York aus nächster Nähe zu spüren.
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