1010 - Philipp Schuster

sw crooks
Meine berufliche Situation hat sich eigentlich
vom Arbeitsaufwand nicht wirklich verändert, nur
dass ich jetzt für eine Produktionsfirma arbeite, in
der ich mich ‘’zuhause’’ fühle. Und abends muss
ich meistens auch nicht mehr hackl’n, obwohl:
oft ist mir eh fad, also mach’ ich‘s trotzdem. Ich
arbeite jetzt weniger im redaktionellen Bereich,
sondern widme mich eher der Produktion und
habe somit mehr kreative Freiheiten. Aber im
Grunde denke ich, dass ich jetzt viel besser mit
der meiner Arbeitssituation umgehen kann, dass
ich sehr viele Freiheiten bekomme und mir meine
Arbeit selber einteile. Natürlich ist das auch
nicht einfach - von wegen Verantwortung und
so... aber ich kann mir wieder viel mehr Zeit fürs
Skaten nehmen.
Nun meine ich: das ist der richtige Weg und
bislang war ich noch für keinen Sendeausfall
verantwortlich...
Erzähl mal von Deiner USA-Reise, die Du
vorher angesprochen hast! Wo warst Du
überall, was hast Du erlebt?
Während alle in Wien bei dem wahrscheinlich
grausigsten Wetter nur zuhause rumgesessen
sind, war ich im T-Shirt in Miami und in Los
Angeles unterwegs - allein deswegen hat es sich
schon ausgezahlt, in die Staaten zu fliegen. Wie
gesagt, da ich davor eigentlich nichts anderes
gemacht hab‘ als zweieinhalb Jahre ohne Urlaub
nur durchzuarbeiten, war es sehr schön, einfach
mal in den Tag reinzuleben und sich um nix
anderes zu kümmern als: “wohin geh‘ ich denn
heut‘ skaten”. Ich bin sehr dankbar dafür, dass
ich mir diesen Luxus hab’ leisten können.
Leider ist mir dann doch irgendwann das Geld
ausgegangen und meinem Bruder bin ich wahrscheinlich
auch schon ziemlich auf die Nerven
gefallen. Also hab ich wieder zurück müssen, um
zu arbeiten. Aber abgesehen davon, dass die
Spots dort ein bisschen besser sind, ist es dort
von den Leuten nicht wirklich anders als in Wien.
Und irgendwie hab ich das Gefühl, dass die
Leute dort eh lieber in Europa wohnen würden.
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