1010 - Philipp Schuster
1010 - Philipp Schuster
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Alex, Du warst ja eine zeitlang eher selten auf<br />
Deinem Skateboard anzutreffen. Wie kam es<br />
dazu?<br />
Skaten ist mir irgendwie langweilig geworden.<br />
Nachdem ich mich beim Zirkus als Wolfsmensch<br />
beworben hab, brach ich mir letztendlich als<br />
Boxer beide Hände.<br />
Also in Wirklichkeit war es so: ich habe mir<br />
eingebildet, mich endlich dem Projekt “Alexander<br />
wird erwachsen” widmen zu müssen. Deswegen<br />
arbeitete ich als Redakteur bei einem Fernsehsender.<br />
Leider bin ich dabei ziemlich schnell in<br />
eine Richtung gerutscht, in die ich mich eigentlich<br />
nicht entwickeln wollte - an dieser Stelle würde<br />
ich gerne meinem damaligen Programmchef ein<br />
‘’herzliches Danke für gar nichts’’ ausrichten.<br />
Um eine langweilige Geschichte kurz zu fassen:<br />
bevor ich wieder als Gesellschafts-Journalist<br />
arbeite, verkauf’ ich zehnmal lieber Hot Dogs am<br />
Schwedenplatz!<br />
Wie hat sich Deine berufliche Situation<br />
ändern müssen, dass Du jetzt wieder mehr<br />
Zeit zum Skaten hast?<br />
Ich hab den Job einfach an den Nagel gehängt.<br />
Nachdem ich mir eine dreimonatige Auszeit in<br />
Amerika genommen hatte, hab’ ich gewusst: egal<br />
wie viel man im Gesellschafts-Bereich lernen<br />
kann, dahin möchte ich nie mehr zurück. In eine<br />
Welt zurückzukehren, in die ich einfach nicht<br />
gehör‘, das ist nicht drinnen. Versteh’ mich nicht<br />
falsch, eine gute Schule war es schon. Nur leider<br />
ist die Medienlandschaft in Österreich von so einseitigen<br />
Themen geprägt, dass nur schwer Raum<br />
für etwas Neues da ist. Und dauernd frustriert um<br />
zwölf in der Nacht von der Arbeit nach Hause zu<br />
gehen kann auch nicht ganz richtig sein.<br />
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bs 50-50